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191
Fahren VORSICHT
● Beim Halten an Steigungen bei eingelegter Fahrstufe das Fahrzeug nicht
dur c
h Gasgeben am Wegrollen hindern. Dadurch kann das automatische
Getriebe überhitzen und beschädigt werden.
● Niemals das Fahrzeug in Fahrstufe N rol
len lassen, besonders nicht bei
abgestelltem Motor. Das automatische Getriebe wird nicht geschmiert und
kann dadurch beschädigt werden.
Gangempfehlung Im Display des Kombiinstruments wird bei einigen Fahrzeugen während der
Fahr
t
eine Empfehlung für die Wahl eines Kraftstoff sparenden Gangs als
Zahl angezeigt: Anzeige Bedeutung
Optimal gewählter Gang.
Empfehlung, in einen höheren Gang zu schalten.
Empfehlung, in einen niedrigeren Gang zu schalten.
Informationen zum „Reinigen“ des Dieselpartikelfilters
Die St
eueru
ng der Abgasanlage erkennt einen sich verstopfenden Diesel-
partikelfilter und unterstützt durch eine gezielte Gangempfehlung die
Selbstreinigung des Dieselpartikelfilters. Dazu kann es erforderlich sein,
ausnahmsweise mit einer erhöhten Motordrehzahl zu fahren ⇒ Seite 237. ACHTUNG
Die Gangempfehlung ist lediglich ein Hilfsmittel und kann die Aufmerk-
samk eit
des Fahrers nicht ersetzen.
● Die Verantwortung für die richtige Wahl des Ganges in der jeweiligen
Fahrs
ituation liegt beim Fahrer, z. B. beim Überholen, bei Bergfahrten
oder im Anhängerbetrieb. Umwelthinweis
Ein optimal gewählter Gang hilft Kraftstoff sparen. Hinweis
Die Anzeige der Gangempfehlung verlischt, wenn das Kupplungspedal ge-
tret en w
ird. Sicher ist sicher Bedienungshinweise Rat und Tat Technische Daten
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192
Fahren
Bremsen, anhalten und parken
Einl eit
ung Die bremsunterstützenden Systeme
sind d
as Antiblockiersystem (ABS), der
Bremsassistent (BAS), die elektronische Differenzialsperre (EDS), die An-
triebsschlupfregelung ASR (TCS) und das elektronische Stabilisierungspro-
gramm ESC (ESP).
Ergänzende Informationen und Warnhinweise:
● Anhängerbetrieb ⇒ Seite 242
● Anfahr
assistenzsysteme ⇒ Seite 203
● Räder und R
eifen ⇒ Seite 305
● Zubehör
, Teileersatz, Reparaturen und Änderungen ⇒ Seite 266ACHTUNG
Das Fahren mit abgenutzten Bremsbelägen oder einer gestörten Brems-
anl ag
e kann Unfälle und schwere Verletzungen verursachen.
● Wenn einzeln oder
zusammen mit einer Textmeldung im Display
des Kombiinstruments aufleuchtet, sofort einen Fachbetrieb aussuchen
und Bremsbeläge prüfen und abgenutzte Bremsbeläge erneuern lassen. ACHTUNG
Ein unsachgemäßes Parken kann schwere Verletzungen verursachen.
● Niemals den Fahrzeugschlüssel aus dem Zündschloss ziehen, solan-
ge d a
s Fahrzeug in Bewegung ist. Die Lenkungssperre kann einrasten
und das Fahrzeug kann nicht mehr gelenkt oder kontrolliert werden. ACHTUNG (Fortsetzung)
● Niem als das Fahrzeug so abstellen, dass Teile der Abgasanlage mit
l eic
ht entflammbaren Materialien unter dem Fahrzeug in Berührung kom-
men, z. B. Unterholz, Laub, trockenes Gras, verschütteter Kraftstoff usw.
● Immer die elektronische Parkbremse einschalten, wenn das Fahrzeug
abge
stellt oder geparkt wird.
● Niemals Kinder oder hilfsbedürftige Personen im Fahrzeug zurücklas-
sen. Sie könnt
en die elektronische Parkbremse lösen, den Wählhebel
oder Schalthebel betätigen und so das Fahrzeug in Bewegung setzen.
Das kann Unfälle und schwere Verletzungen verursachen.
● Bei jedem Verlassen des Fahrzeugs immer alle Fahrzeugschlüssel mit-
nehmen. Der Motor k
ann gestartet und elektrische Ausstattungen wie die
Fensterheber bedient werden, was zu schweren Verletzungen führen
kann.
● Niemals Kinder oder hilfsbedürftige Personen allein im Fahrzeug zu-
rückl
assen. Diese sind in einem Notfall nicht in der Lage, das Fahrzeug
selbstständig zu verlassen oder sich selbst zu helfen. So können bei-
spielsweise je nach Jahreszeit in einem geschlossenen Fahrzeug sehr ho-
he oder niedrige Temperaturen entstehen, die vor allem bei Kleinkindern
ernsthafte Verletzungen und Erkrankungen hervorrufen oder zum Tode
führen können. VORSICHT
● Parkplätze mit hochstehenden Bordsteineinfassungen oder festen Be-
gr en
zungen immer vorsichtig befahren. Diese aus dem Boden ragenden Ge-
genstände können beim Ein- und Ausparken den Stoßfänger und andere
Fahrzeugteile beschädigen. Um Schäden zu vermeiden, anhalten bevor die
Räder die Begrenzungen oder Bordsteine berühren.
● Vorsichtig über Grundstückseinfahrten, Rampen, Bordsteine und andere
Gegen
stände fahren. Tief liegende Fahrzeugteile wie Stoßfänger, Spoiler
und Teile des Fahrwerks, Motors oder der Abgasanlage können beim Über-
fahren beschädigt werden.
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193
Fahren
Warn- und Kontrollleuchten leuchtet mögliche Ursache ⇒ Abhilfe
(rot) Zusammen mit Kontrollleuch-
te
in der
Taste: Elektroni-
sche Parkbremse eingeschal-
tet. ⇒ Seite 194
Bremsanlage gestört.
Nicht weiterfahren!
F ac
hmännische Hilfe in An-
spruch nehmen! ⇒ Seite 197. Bremsflüssigkeitsstand zu
niedrig.
Nicht weiterfahren!
Br emsflüs
sigkeitsstand prüfen
⇒ Seite 201. Zusammen mit ABS-Kontroll-
leuc
ht
e : ABS ausgefallen. Fachbetrieb aufsuchen. Das
Fahr
z
eug kann ohne ABS ge-
bremst werden.
(rot) Bremspedal nicht getreten! Bremspedal ganz durchtreten.
(gelb) Vordere Bremsbeläge ver-
sc
h
lissen. Sofort einen Fachbetrieb aufsu-
chen.
A
lle Bremsbeläge prüfen
und ggf. ersetzen lassen. (gelb) ESC (ESP) systembedingt ab-
ge
s
chaltet. Zündung aus- und einschalten.
Geg
e
benenfalls eine kurze Weg-
strecke fahren. ESC (ESP) gestört. Fachbetrieb aufsuchen.
Zusammen mit ABS-Kontroll-
leuc
ht
e : ABS gestört. Fachbetrieb aufsuchen. Das
Fahr
z
eug kann ohne ABS ge-
bremst werden. Fahrzeugbatterie wurde wie-
der ang
ek
lemmt. ⇒ Seite 300
(gelb) ASR (TCS) manuell ausge-
sc
h
altet. ASR (TCS) einschalten
⇒ Seite 200. Aut
om
atisches
Einschalten der ASR (TCS) durch
Ein- und Ausschalten der Zün-
dung. leuchtet mögliche Ursache ⇒ Abhilfe
(gelb) Zusammen mit ESC (ESP)-
Kontr
o
llleuchte : ABS ge-
stört. Fachbetrieb aufsuchen. Das
Fahr
z
eug kann ohne ABS ge-
bremst werden. Zusammen mit Warnleuch-
te
oder : ABS ausgefal-
len.
(gelb) Zusammen mit blinkender
Warn
l
euchte : Elektroni-
sche Parkbremse gestört. Fachbetrieb aufsuchen.
(grün) Bremspedal nicht getreten. Zum Einlegen einer Fahrstufe
Brems
ped
al treten. Zum Lösen der elektronischen
Park
br
emse Bremspedal treten
⇒ Seite 194. blinkt mögliche Ursache ⇒ Abhilfe
(rot) Elektronische Parkbremse
ge
s
tört. Gleichzeitig kann die
Kontrollleuchte leuchten
oder die Kontrollleuchte in
der Taste blinken. Fachbetrieb aufsuchen, weil das
Fahr
z
eug möglicherweise nicht
sicher geparkt werden kann.
(gelb) ESC (ESP) oder ASR (TCS)
greif
t
regelnd ein. Fuß vom Gas nehmen. Fahrwei-
se den Fahrb
ahn
verhältnissen
anpassen. Beim Einschalten der Zündung leuchten einige Warn- und Kontrollleuchten
zur F
u
nktionsprüfung kurz auf. Sie verlöschen nach wenigen Sekunden. Sicher ist sicher Bedienungshinweise Rat und Tat Technische Daten
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194
Fahren ACHTUNG
Das Missachten aufleuchtender Warnleuchten und Textmeldungen kann
zum Lie g
enbleiben im Straßenverkehr, zu Unfällen und schweren Verlet-
zungen führen.
● Niemals aufleuchtende Warnleuchten und Textmeldungen missach-
ten.
● Fahr
zeug anhalten, sobald es möglich und sicher ist. ACHTUNG
Das Fahren mit schlechten Bremsen kann Unfälle und schwere Verletzun-
gen v
erursachen.
● Wenn die Bremsanlagen-Warnleuchte nicht
verlischt oder während
der Fahrt aufleuchten sollte, ist entweder der Bremsflüssigkeitsstand im
Vorratsbehälter zu niedrig oder es liegt eine Störung in der Bremsanlage
vor. Umgehend anhalten und fachmännische Hilfe in Anspruch nehmen
⇒ Seite 201, Bremsflüssigkeit.
● Wenn die Bremsanlagen-Warnleuchte zu
sammen mit der ABS-Kon-
trollleuchte aufleuchtet, kann die Regelfunktion des ABS ausgefallen
sein. Dadurch können die Hinterräder beim Bremsen relativ schnell blo-
ckieren. Blockierende Hinterräder können zum Verlust der Fahrzeugkon-
trolle führen! Wenn es möglich ist, die Geschwindigkeit reduzieren und
vorsichtig mit geringer Geschwindigkeit bis zum nächsten Fachbetrieb
fahren, um die Bremsanlage überprüfen zu lassen. Auf dem Weg dorthin
plötzliche Brems- und Fahrmanöver vermeiden.
● Wenn die ABS-Kontrollleuchte nicht au
sgeht oder während der
Fahrt angehet, funktioniert das ABS nicht richtig. Das Fahrzeug kann nur
mit den normalen Bremsen angehalten werden (ohne ABS). Der Schutz,
den ABS bietet, ist dann nicht vorhanden. So schnell wie möglich einen
Fachbetrieb aufsuchen.
● Wenn einzeln oder
zusammen mit einer Textmeldung im Display
des Kombiinstruments aufleuchtet, sofort einen Fachbetrieb aussuchen
und Bremsbeläge prüfen oder abgenutzte Bremsbeläge erneuern lassen. VORSICHT
Das Missachten aufleuchtender Kontrollleuchten und Textmeldungen kann
zu F ahr
zeugbeschädigungen führen.
Elektronische Parkbremse Abb. 135 Ansicht der
Mittelk
on
sole: Taste für
die elektronische Park-
bremse.
Elektronische Parkbremse einschalten
Das Ein
schalten der elektronischen Parkbremse ist bei Fahrzeugstillstand
jederzeit möglich – auch bei ausgeschalteter Zündung. Parkbremse immer
einschalten, wenn das Fahrzeug verlassen oder geparkt wird.
● Taste so lange ziehen, bis die Kontrollleuchte
in der T
a
ste auf-
leuchtet.
● Die Parkbremse ist eingeschaltet, wenn die Kontrollleuchte
im Kombi-
in
strument leuchtet ⇒ Seite 193.
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195
Fahren
Elektronische Parkbremse ausschalten
● Zündung einschalten.
● Taste wird gedrückt. Gleichzeitig kräftig das Bremspedal treten oder
bei lauf endem Mot
or leicht das Gaspedal treten.
● Die Kontrollleuchten in der Ta
ste und im Kombiinstrument verlö-
schen.
Automatisches Ausschalten der elektronischen Parkbremse beim Anfahren
Die elektronische Parkbremse schaltet sich beim Anfahren automatisch aus,
wenn die Fahrertür geschlossen und der Sicherheitsgurt des Fahrers ange-
legt ist. Beim Schaltgetriebe muss zusätzlich die Kupplung vor dem Anfah-
ren vollständig durchgetreten worden sein, damit das System erkennt, dass
die Parkbremse gelöst werden soll.
Notbremsfunktion
Notbremsfunktion nur im Notfall auslösen, wenn das Fahrzeug nicht mit der
Fußbremse angehalten werden kann ⇒ !
● Taste gezogen halten, um das Fahrzeug
stark
abzubremsen. Gleich-
zeitig ertönt ein akustisches Warnsignal.
● Um den Bremsvorgang abzubrechen, Taste loslassen oder Gas geben. ACHTUNG
Das unsachgemäße Verwenden der elektronischen Parkbremse kann Un-
fäll e u
nd schwere Verletzungen verursachen.
● Niemals elektronische Parkbremse zum Abbremsen des Fahrzeugs
benutzen, außer im Notfa
ll. Der Bremsweg ist wesentlich länger, da nur
die Hinterräder gebremst werden. Immer die Fußbremse benutzen.
● Niemals bei eingelegter Fahrstufe oder eingelegtem Gang und laufen-
dem Motor v
om Motorraum aus Gas geben. Das Fahrzeug kann sich auch
bei eingeschalteter elektronischer Parkbremse in Bewegung setzen. Hinweis
● Bei Fahrzeugen mit Schaltgetriebe: Beim Loslassen des getretenen
K up
plungspedals und gleichzeitigem Gasgeben löst die elektronische Park-
bremse automatisch.
● Bei einem Fahrzeug mit entladener Fahrzeugbatterie ist kein Lösen der
elektroni
schen Parkbremse möglich. Starthilfe verwenden ⇒ Seite 350.
● Beim Ein- oder Ausschalten der elektronischen Parkbremse können Ge-
räusc
he hörbar sein.
● Wenn die elektronische Parkbremse länger nicht verwendet wurde, führt
das
System bei geparktem Fahrzeug gelegentlich automatische und hörbare
Prüfungen durch.
Parken Zum Abstellen und Parken eines Fahrzeugs die gesetzlichen Bestimmungen
beac
ht
en.
Fahrzeug abstellen
Handlungen nur in der angegebenen Reihenfolge ausführen.
● Fahrzeug auf geeignetem Untergrund abstellen ⇒ .
● Bremspedal treten und halten, bis der Motor abgestellt ist.
● Elektronische Parkbremse einschalten ⇒ Seite 194.
● Beim aut
omatischen Getriebe den Wählhebel in Stellung P bringen.
● Mot
or abstellen und den Fuß vom Bremspedal nehmen.
● Fahrzeugschlüssel aus dem Zündschloss abziehen.
● Gegebenenfalls Lenkrad etwas drehen, um die Lenkungssperre einzu-
ras
ten.
● Beim Schaltgetriebe in der Ebene und Steigung den 1. Gang oder im Ge-
fälle den Rüc
kwärtsgang einlegen und das Kupplungspedal loslassen.
● Darauf achten, dass alle Insassen und besonders Kinder aussteigen. Sicher ist sicher Bedienungshinweise Rat und Tat Technische Daten
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196
Fahren
● Alle Fahrzeugschlüssel mitnehmen, wenn das Fahrzeug verlassen wird.
● Fahr
zeug verriegeln.
Zusätz
lich an Steigungen und im Gefälle
Vor dem Ausschalten des Motors das Lenkrad so drehen, dass das geparkte
Fahrzeug mit den Vorderrädern gegen den Bordstein rollt, falls es sich in Be-
wegung setzt.
● Im Gefälle die Vorderräder so einschlagen, das sie in Richtung der Bord-
steine
zeigen.
● In Steigungen die Vorderräder so einschlagen, das sie zur Fahrbahnmit-
te z
eigen. ACHTUNG
Die Teile der Abgasanlage werden sehr heiß. Dadurch können Brände und
sc h
were Verletzungen verursacht werden.
● Niemals das Fahrzeug so abstellen, dass Teile der Abgasanlage mit
leicht
entflammbaren Materialien unter dem Fahrzeug in Berührung kom-
men, z. B. Unterholz, Laub, trockenes Gras, verschütteter Kraftstoff. VORSICHT
● Parkplätze mit hochstehenden Bordsteineinfassungen oder festen Be-
gr en
zungen immer vorsichtig befahren. Diese aus dem Boden ragenden Ge-
genstände können beim Ein- und Ausparken den Stoßfänger und andere
Fahrzeugteile beschädigen. Um Schäden zu vermeiden, anhalten bevor die
Räder die Begrenzungen oder Bordsteine berühren.
● Vorsichtig über Grundstückseinfahrten, Rampen, Bordsteine und andere
Gegen
stände fahren. Tief liegende Fahrzeugteile wie Stoßfänger, Spoiler
und Teile des Fahrwerks, Motors oder der Abgasanlage können beim Über-
fahren beschädigt werden. Informationen zu den Bremsen Neue Bremsbeläge bes
itz
en während der ersten 200 bis 300 km (100 bis
200 Meilen) noch nicht die volle Bremswirkung und müssen sich erst „ein-
schleifen“ ⇒ . Die etwas verminderte Bremskraft kann jedoch durch einen
stärk er
en Druck auf das Bremspedal ausgeglichen werden. In der Einfahr-
zeit ist der Bremsweg bei einer Vollbremsung oder Notbremsung länger , als
bei eingefahrenen Bremsbelägen. Während der Einfahrzeit sind Vollbrem-
sungen und Situationen zu vermeiden, die hohe Belastungen der Bremse
nach sich ziehen. Beispielsweise wenn zu dicht aufgefahren wird.
Die Abnutzung der Bremsbeläge ist sehr von den Einsatzbedingungen und
der Fahrweise abhängig. Bei häufigem Stadt- und Kurzstreckenverkehr so-
wie sportlicher Fahrweise ist die Stärke der Bremsbeläge im Fachbetrieb öf-
ter prüfen zu lassen als im Wartungsprogramm angegeben.
Beim Fahren mit nassen Bremsen, wie z. B. nach Wasserdurchfahrten, bei
heftigen Regenfällen oder nach einer Fahrzeugwäsche, kann die Bremswir-
kung wegen feuchter oder im Winter vereister Bremsscheiben verzögert ein-
setzen. Die Bremsen müssen durch vorsichtiges Bremsen bei höherer Ge-
schwindigkeit so schnell wie möglich „trockengebremst“ werden. Darauf
achten, dass dabei kein nachfolgendes Fahrzeug und kein anderer Ver-
kehrsteilnehmer gefährdet wird ⇒ .
Eine Salz s
chicht auf den Bremsscheiben und Bremsbelägen verzögert die
Bremswirkung und verlängert den Bremsweg. Wenn längere Zeit auf salzge-
streuten Straßen nicht gebremst worden ist, muss die Salzschicht durch vor-
sichtige Abbremsungen abgeschliffen werden ⇒ .
Korr o
sion an den Bremsscheiben und Verschmutzung der Bremsbeläge
werden begünstigt durch lange Standzeiten, geringe Laufleistung und ge-
ringe Beanspruchung. Bei keiner oder geringer Beanspruchung der Brems-
beläge sowie bei vorhandener Korrosion empfiehlt SEAT, durch mehrmali-
ges starkes Bremsen aus höherer Geschwindigkeit die Bremsscheiben und
Bremsbeläge zu reinigen. Darauf achten, dass dabei kein nachfolgendes
Fahrzeug und kein anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet wird ⇒ .
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197
Fahren
Störung in der Bremsanlage
Wenn g e
bremst werden muss und Fahrzeug bremst nicht mehr so wie ge-
wohnt (plötzliche Verlängerung des Bremsweges), kann möglicherweise ein
Bremskreis ausgefallen sein. Dies wird durch die Warnleuchte und ggf.
durch eine Textmeldung angezeigt. Unverzüglich nächsten Fachbetrieb auf-
suchen, um den Schaden beheben zu lassen. Auf dem Weg dorthin mit ge-
ringer Geschwindigkeit fahren und sich dabei auf viel längere Bremswege
und einen erhöhten Pedaldruck einstellen.
Bremskraftverstärker
Der Bremskraftverstärker funktioniert nur bei laufendem Motor und ver-
stärkt den Pedaldruck, den der Fahrer auf das Bremspedal ausübt.
Wenn der Bremskraftverstärker nicht arbeitet oder das Fahrzeug abge-
schleppt wird, muss das Bremspedal kräftiger getreten werden, da sich der
Bremsweg aufgrund fehlender Bremskraftunterstützung verlängert ⇒ .
ACHTUNG
Neue Bremsbeläge haben anfangs nicht die optimale Bremswirkung.
● Neue Bremsbeläge besitzen bis zu 320 km (200 Meilen) noch nicht
die v o
lle Bremswirkung und müssen sich erst „einschleifen“. Dabei kann
eine reduzierte Bremswirkung erhöht werden, indem mehr Druck auf dem
Bremspedal gegeben wird.
● Um das Risiko von Unfällen, schweren Verletzungen und dem Verlust
der Fahrz
eugkontrolle zu reduzieren, ist mit neuen Bremsbelägen beson-
ders vorsichtig zu fahren.
● Während der Einfahrzeit der neuen Bremsbeläge niemals anderen
Fahrz
eug zu dicht auffahren oder Fahrsituationen hervorrufen, die eine
hohe Belastung der Bremse nach sich ziehen. ACHTUNG
Überhitzte Bremsen reduzieren die Bremswirkung und verlängern den
Bremsw e
g erheblich.
● Beim Fahren im Gefälle werden die Bremsen besonders beansprucht
und sehr sc
hnell heiß.
● Vor dem Befahren einer längeren Strecke mit starkem Gefälle Ge-
sch
windigkeit verringern, in einen niedrigeren Gang schalten bzw. eine
niedrigere Fahrstufe wählen. Dadurch wird die Bremswirkung des Motors
ausgenutzt und die Bremse entlastet.
● Nicht serienmäßige oder beschädigte Frontspoiler können die Luftzu-
fuhr z
u den Bremsen beeinträchtigen und zum Überhitzen der Bremsen
führen. ACHTUNG
Nasse Bremsen oder vereiste oder salzige Bremsen bremsen später und
verlän g
ern den Bremsweg.
● Vorsichtig testend die Bremse ausprobieren.
● Immer die Bremsen durch einige vorsichtige Bremsungen trocknen
und v
on Eis und Salz befreien, wenn es die Wetter-, Fahrbahn- und Ver-
kehrsverhältnisse zulassen. ACHTUNG
Das Fahren ohne Bremskraftverstärker kann erheblich den Bremsweg
verlän g
ern und dadurch Unfälle und schwere Verletzungen verursachen.
● Fahrzeug niemals bei abgestelltem Motor rollen lassen.
● Wenn der Bremskraftverstärker nicht arbeitet oder das Fahrzeug ab-
ges
chleppt wird, muss das Bremspedal kräftiger getreten werden, da sich
der Bremsweg aufgrund fehlender Bremskraftunterstützung verlängert. Sicher ist sicher Bedienungshinweise Rat und Tat Technische Daten
Page 200 of 398

198
Fahren VORSICHT
● Niemals die Bremsen durch leichten Pedaldruck „schleifen“ lassen,
w enn nic
ht wirklich gebremst werden muss. Andauernder Druck auf dem
Bremspedal führt zu einer Überhitzung der Bremsen. Das kann erheblich
die Bremsleistung verringern, den Bremsweg erheblich verlängern und un-
ter Umständen zum Totalausfall der Bremsanlage führen.
● Vor dem Befahren einer längeren Strecke mit starkem Gefälle Geschwin-
digkeit
verringern, in einen niedrigeren Gang schalten bzw. eine niedrigere
Fahrstufe wählen. Dadurch wird die Bremswirkung des Motors ausgenutzt
und die Bremse entlastet. Andernfalls könnte die Bremse überhitzen und
möglicherweise ausfallen. Bremsen nur benutzen, wenn man sie zum Ver-
langsamen oder zum Anhalten braucht. Hinweis
Wenn die vorderen Bremsbeläge überprüft werden, sollten auch die hint-
eren Br ems
beläge gleichzeitig mit geprüft werden. Die Dicke aller Bremsbe-
läge ist regelmäßig visuell zu prüfen, indem die Bremsbeläge durch die Öff-
nungen der Felgen oder von der Unterseite des Fahrzeugs überprüft werden.
Wenn nötig, die Räder abmontieren, um eine gründliche Untersuchung
durchführen zu können. SEAT empfiehlt dafür einen SEAT-Betrieb.
Bremsunterstützende Systeme Die bremsunterstützenden Systeme ESC (ESP), ABS, BAS, ASR (TCS) und
EDS
arbeit
en nur bei laufendem Motor und tragen wesentlich zur aktiven
Fahrsicherheit bei.
Elektronisches Stabilisierungsprogramm ESC (ESP)
Das ESC (ESP) hilft das Risiko einer Schleudergefahr zu reduzieren und die
Fahrstabilität durch das Abbremsen einzelner Räder in bestimmten Fahrsitu-
ationen zu verbessern. Fahrdynamische Grenzsituationen wie z. B. Über-
steuern und Untersteuern des Fahrzeugs oder Durchdrehen der Antriebsr-
äder werden vom ESC (ESP) erkannt. Durch gezielte Bremseingriffe oder ei- ne Reduzierung des Motordrehmoments unterstützt das System das Fahr-
zeug z
u stabilisieren.
ESC (ESP) hat Grenzen. Es ist wichtig zu wissen, dass ESC (ESP) nicht die
physikalischen Gesetze außer Kraft setzen kann. ESC (ESP) wird nicht in al-
len Situationen helfen können, mit denen der Fahrer konfrontiert wird. Bei-
spielsweise wird ESC (ESP) nicht jedes Mal unterstützen können, wenn ein
plötzlicher Wechsel der Fahrbahnbeschaffenheit stattfindet. Wenn ein Ab-
schnitt einer trockenen Straße plötzlich mit Wasser, Matsch oder Schnee be-
deckt ist, kann ESC (ESP) nicht auf die gleiche Art und Weise unterstützen
wie auf einer trockenen Straße. Wenn das Fahrzeug „aufschwimmt“ (fahren
auf einen Wasserfilm statt auf dem Fahrbahnbelag), ist ESC (ESP) nicht in
der Lage dem Fahrer beim Lenken des Fahrzeugs zu helfen, weil der Kontakt
zum Fahrbahnbelag unterbrochen ist und das Fahrzeug dadurch nicht
brems- und lenkbar ist. Wenn auf kurvigen Strecken Kurven mit hoher Ge-
schwindigkeit durchfahren werden, reagiert das ESC (ESP) nicht immer mit
der selben Wirksamkeit: eine aggressive Fahrweise ist nicht mit einer Fahr-
weise mit geringerer Geschwindigkeit vergleichbar. Beim Anhängerbetrieb
ist ESC (ESP) nicht in der Lage den Fahrer dabei zu unterstützen, die Kontrol-
le über sein Fahrzeug wiederzuerlangen, als wenn kein Anhänger gezogen
wird.
Immer die Geschwindigkeit und den Fahrstil den Wetter-, Fahrbahn- und
Verkehrsverhältnissen anpassen. ESC (ESP) kann nicht die physikalischen
Grenzen außer Kraft setzen, die verfügbare Kraftübertragung verbessern
oder das Fahrzeug auf der Fahrbahn halten, wenn das Abkommen von der
Straße durch die Unachtsamkeit des Fahrers verursacht wurde. Stattdessen
verbessert ESC (ESP) die Möglichkeit das Fahrzeug unter Kontrolle zu be-
kommen und es unterstützt in extremen Fahrsituationen auf der Straße
durch Ausnutzen der Lenkbewegung des Fahrers, dass das Fahrzeug in die
beabsichtigte Richtung weiterfährt. Wenn mit einer Geschwindigkeit gefah-
ren wird, die das Fahrzeug von der Straße abbringt, bevor ESC (ESP) irgend-
eine Unterstützung geben kann, wird das System keine Unterstützung er-
möglichen können.
In das ESC (ESP) sind die Systeme ABS, BAS, ASR (TCS) und EDS integriert.
Das ESC (ESP) ist immer eingeschaltet. Wenn in einigen Fahrsituationen
kein ausreichender Vortrieb mehr erreicht wird, kann das ESC (ESP) durch