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Bei schnellem Druck auf das Gaspe-
dal geht das Getriebe sofort auf das
sportlichste Programm über, um der
Anforderung nach verstärkten Lei-
stungen nachzukommen. Für Aus-
schaltung der Funktion ist das Gas-
pedal teilweise freizugeben.
Bei kontinuierlicherem Druck auf
das Gaspedal wird sofort das wirt-
schaftliche Programm ausgewählt.
Die Elektronik erkennt Sonderbe-
dingungen, wie die Fahrt in Kurven,
aufgrund der unterschiedlichen, mo-
mentanen Rotationsgeschwindigkeit
der Vorderräder durch die aktiven
Sensoren des ABS und verhindert den
Übergang auf einen höheren Gang bis
zur Erreichung der Grenzwerte der
Drehzahlen des Motors. Nur unter
dieser Bedingung oder nach Ende der
Kurve schaltet das Getriebe einen
höheren Gang ein. Durch diese Stra-
tegie wird das Gleichgewicht des
Fahrzeugs verbessert und eine
prompte Beschleunigung bei Ausfahrt
aus der Kurve gewährleist, da bereits
der ideale Gang eingelegt ist.In gleicher Weise wird bei sehr star-
ken Bremsvorgängen ein kleinerer
Gang eingelegt, um die Bremskraft
des Motors in bester Weise auszunut-
zen. Bei der Einfahrt in die Kurve
wird der neue Gang schon in der Ver-
langsamungsphase vor der Kurve
selbst eingelegt, so dass das Getriebe
bei Ausfahrt aus der Kurve nicht her-
unterschalten muss, um die darauf-
folgende Beschleunigung ausführen
zu können.
Der sportliche Fahrstil auf gemisch-
ten Strecken wird von der Elektronik
durch die schnelle Freigabe des Gas-
pedals erkannt. Wird diese Bedingung
ermittelt, bleibt der Gang im Getriebe
auch bei freigegebenem Gaspedal ein-
gelegt, ohne Hinaufschalten, damit
der Motor für die darauffolgende Be-
schleunigung bereit ist. Die Elektronik des Getriebes erkennt
ansteigende Strecken aufgrund der
Signale des vom Motor übertragenen
Drehmoments und ist daher in der
Lage, überflüssige Schaltvorgänge bei
Freigabe des Gaspedals zu vermeiden
(z.B. vor Einfahrt in eine Kurve) und
nur die Gänge zu benutzen, die für
Verbesserung des Fahrkomforts nütz-
lich sind.
In gleicher Weise erkennt die Elek-
tronik abschüssige Strecken und ver-
meidet das Schalten in höhere Gänge
bei Freigabe des Gaspedals, um bes-
ser die “Motorbremskaft” zu Gunsten
der Bremsanlage und der Kontrolle
des Fahrzeugs auszunutzen.
ZUR BEACHTUNGDie Funktion
der “Motorbremse” mit Einlage von
kleineren Gängen während des
Bremsvorgangs ist bei Einschritt des
ABS nicht aktiv.
Die Verwendung des höchsten (5.)
Ganges ist für eine “ausruhende”
Fahrweise des Fahrzeuges vorgesehen,
d.h. auf langen Strecken mit kon-
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Programm für die Winterfahrt
Für Anfahrt bei schlechten Haftbe-
dingungen (verschneite Straße, Glatt-
eis usw.) schaltet die Elektronik des
Automatikgetriebes automatisch das
Programm “ICE” ein.
Dieses Programm gestattet das An-
fahren im 2. Gang, damit die Räder
in optimaler Weise greifen, und die
beste Ausnutzung der Gangschaltung
in Abhängigkeit von den Haftbedin-
gungen.
Das Einschalten des Programms
“ICE” ist nur möglich, wenn der
Ganghebel auf Dsteht. Sollte der He-
bel auf dem Sektor des elektronisch
gesteuerten Handbetriebs stehen, ist
der Gang zum Anfahren immer der
vom Fahrer ausgewählte.
Ist das Programm “ICE” einge-
schaltet, wird das Kick-down nicht
aktiviert.Einlage eines kleineren Ganges
(Kick down)
Wenn die maximale Beschleunigung
benötigt wird (z.B. während eines
Überholvorgangs), das Gaspedal
schnell bis zum Anschlag durchtreten.
Es erfolgt automatisch die Einlage ei-
nes niedrigeren Ganges, wenn es die
Drehzahl des Motors zulässt.
Nach Freigabe des Gaspedals legt
das Getriebe dann den optimalen
Gang ein aufgrund des Fahrstils und
der Stellung des Gaspedals.
Das Kick-down schaltet sich nur ein,
wenn der Ganghebel auf Dsteht:
ZUR BEACHTUNGEs ist ratsam,
das Kick-down nur dann zu benut-
zen, wenn es unbedingt notwendig ist
(z.B. bei Überholvorgängen), um den
Kraftstoffverbrauch einzuschränken.
Bei Motor im Leerlauf
und Ganghebel auf Stel-
lung D könnte sich das
auch eben abgestellte Fahrzeug
bewegen: Bitte treten Sie das
Bremspedal bis zur Abfahrt. stanter Geschwindigkeit aber einge-
schränkten Drehzahlen des Motors,
alles zu Gunsten der Geräuschein-
schränkung bei der Fahrt und des
Kraftstoffverbrauchs. Es ist daher
normal, dass - wenn die Höchstlei-
stung des Fahrzeugs hinsichtlich Be-
schleunigung und Höchstgeschwin-
digkeit verlangt wird - dieser Gang
fast nie eingelegt wird.
Das elektronische Automatikgetriebe
ist mit einer Vorrichtung ausgestattet,
die die Mitnahme der inneren Räder-
werke auf ein Minimum beschränkt,
wenn das Fahrzeug mit getretenem
Bremspedal steht. Die Vorteile dieser
Funktion ist eine geringere Geräusch-
entwicklung beim Leerlauf, reduzierte
Vibrationen und Kraftstoffverbrauch.
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ELEKTRONISCH
GESTEUERTER HANDBETRIEB
Für den elektrisch gesteuerten
Handbetrieb ist der Hebel auf den lin-
ken Sektor (Abb. 137) auf 2 Positio-
nen zu verstellen:
(+) = Einlage eines höheren Ganges
(–) = Einlage eines kleineren
Ganges.
Die Verlagerung des Ganghebels auf
den elektronisch gesteuerten Hand-
betrieb kann nur aus der Stellung D
erfolgen: Der bei Verlagerung des
Ganghebels vom Automatikgetriebe
eingelegte Gang bleibt eingelegt.
Der Übergang auf den elektronisch
gesteuerten Handbetrieb des Getrie-
bes kann bei allen Fahrbedingungen
erfolgen.
Für Einlage eines höheren Ganges
den Hebel in Richtung (+) verlagern,
für das Herunterschalten ist der He-
bel auf (–) zu stellen.ZUR BEACHTUNGSollte die An-
forderung eines niedrigeren Ganges
das Überdrehen des Motors bedeuten,
so wird der Befehl durch die Elektro-
nik annulliert und der Fahrer durch
ein Tonzeichen und das Blinken des
eingelegten Ganges auf dem Display
der Instrumententafel davon unter-
richtet.
Ist der elektronisch ge-
steuerte Handbetrieb ein-
gestellt, kann das Hinun-
ter- und Heraufschalten manuell
in gleicher Weise wie für die nor-
malen Versionen mit Handgetriebe
erfolgen. Nur nachdem das Fahr-
zeug angehalten wurde, wählt das
Getriebe automatisch den ersten
Gang aus.Nach Rückstellung des Hebels auf D
geht das Getriebe erneut auf den Au-
tomatikbetrieb über und legt einen
Gang auf Grund des Fahrstils und der
ausgewählten Fahrweise ein
ZUR BEACHTUNGDie Kontrolle-
lektronik ist programmiert, um nur
jeweils eine Gangschaltung auszu-
führen. Aus diesem Grund können
auf schnelle wiederholte Anforderun-
gen keine schnellen wiederholten Ein-
lagen der Gänge erfolgen. Der höhere
oder niedrigere Gang wird durch Ver-
stellung des Hebels auf (+) oder (–)
eingelegt, nachdem die vorherige An-
forderung ausgeführt wurde.
Bei Störung des elektronisch gesteu-
erten Handgetriebes geht die Elektro-
nik des Getriebes auf den Automa-
tikbetrieb über.
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Auch bei Vorhandensein von
Störungen ist es möglich, den Gang-
hebel auf R,NundDzu verstellen.
Sollte der Hebel auf D,stehen, wer-
den durch die Getriebeelektronik, in
Abhängigkeit von der ermittelten
Störung, nur einige Gänge eingelegt.
Im Falle von Störungs-
meldungen durch das Au-
tomatikgetriebe wenden
Sie sich bitte schnellstmöglich an
das Lancia Kundendienstnetz für
die Beseitigung der Störung.ANZEIGE VON ANOMALIEN
Die Anomalien des Automatikge-
triebes werden durch das Aufleuchten
der Lampen tauf dem Multifunk-
tionsdisplay mit den nachfolgenden
Meldungen angezeigt:
– MAX. ÖLTEMPERATUR AUTO-
MATIKGETRIEBE
– DEFEKT AUTOMATIKGE-
TRIEBE.
Übertemperatur des
Automatikgetriebeöls
Diese Meldung erscheint, wenn das
Getriebeöl die vorgegebene Höchst-
temperatur erreichte. In diesem Falle
geht die Getriebelektronik auf das
Notprogramm über.
Es empfiehlt sich in jedem Fall, das
Fahrzeug anzuhalten und den Gang-
hebel auf PoderNzu stellen, den Mo-
tor weiter mit Mindestdrehzahlen lau-
fen lassen, bis zum Erlöschen der Mel-
dung auf dem Display. Dann die
Fahrt wieder aufnehmen ohne aber
dem Motor Höchstleistungen abzu-
verlangen.Erscheint die Meldung erneut auf
dem Display, halten Sie wieder an
und warten mit auf Mindestdrehzah-
len laufenden Motor das Erlöschen
der Meldung ab.
Sollte die Zeit zwischen dem Er-
scheinen der Meldungen unter 15 Mi-
nuten liegen, ist es ratsam, das Fahr-
zeug anzuhalten, den Motor abzustel-
len und abzuwarten, dass die Motor-
Getriebe-Gruppe sich vollständig ab-
kühlt.
Störung des Automatikgetriebes
Das Erscheinen dieser Meldung auf
dem Display während der Fahrt zeigt
die Störung des Automatikgetriebes
an. In diesem Fall geht die Getriebe-
elektronik auf das Notprogramm
über.
Es ist unter diesen Umständen rat-
sam, das Fahrzeug zu stoppen und
den Motor für wenigstens 1 Minute
abzustellen. Beim darauffolgenden
Anlassen könnte das Selbstdiagnose-
system die Anomalie ausschliessen,
die jedoch durch die Getriebeelektro-
nik gespeichert wird.
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Wird die Störung bei Anlassen des
Motors angezeigt, bedeutet dies, dass
die Getriebeelektronik diese Störung
während der Fahrt vor dem letzten
Abstellen des Motors festgestellt und
gespeichert hatte. Auch in diesem Fall
wenden Sie sich an das Lancia Kun-
dendienstnetzfür die Kontrolle des
Automatikgetriebes.
Während der Fahrt mit
defektem Getriebe ist
größte Vorsicht auf Grund
der eingeschränkten Leistungen
(Beschleunigung und Geschwin-
digkeit), die das Fahrzeug noch
bieten kann, angeraten. Weiterhin
könnte bei der Fahrt mit Getriebe-
defekt die Blockierung des Rück-
wärtsganges nicht aktiv sein: Der
Hebel darf absolut nicht auf die
Stellung R bei sich bewegendem
Fahrzeug verstellt werden.TONZEICHEN
Es werden Tonzeichen bei Vorhan-
denseit der nachstehenden Bedingun-
gen abgegeben:
– für ca. 15 Sekunden bei Öffnung
der Fahrertür und laufendem oder
abgestellten Motor und Ganghebel in
jeder anderen Stellung als P
– für ca. 15 Sekunden beim Abstel-
len des Motors und Ganghebel in je-
der anderen Stellung als P
– für ca. 4 Sekunden, wenn der He-
bel auf R(Rückwärtsgang) gestellt
wird.
– bei elektronisch gesteuertem
Handbetrieb, wenn die Einlage eines
Ganges verlangt wird, der von der
Elektronik nicht akzeptiert wird (weil
er das Überdrehen des Motors verur-
sachen würde). ANLASSEN DURCH SCHIEBEN
Das Anlassen durch Schieben oder
Anschleppen des Fahrzeugs ist nicht
möglich. Im Notfall, bei entladener
Batterie, kann das Fahrzeug mit einer
Hilfsbatterie unter Befolgung der An-
weisungen des Kapitels “Im Notfall”
angelassen werden.
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Die Nichtbeachtung der
obigen Anweisungen
könnte schwere Schäden
für das Automatikgetriebe bedeu-
ten.
Das Fahrzeug kann nur für kurze
Strecken und mit niedriger Ge-
schwindigkeit abgeschleppt wer-
den: bei längeren Strecken müssen
die Vorderräder angehoben wer-
den, damit das Getriebe nicht
durch die Raddrehung während
dem Abschleppen mitgenommen
wird. ABSCHLEPPEN DES
FAHRZEUGS
ZUR BEACHTUNGFür das Ab-
schleppen des Fahrzeugs beachten Sie
die geltenden gesetzlichen Vorschrif-
ten und die Angaben des Kapitels “Im
Notfall”.
Muss das Fahrzeug abgeschleppt
werden, beachten Sie bitte diese Rat-
schläge:
– soweit möglich, das Fahrzeug auf
der Ladefläche eines Straßendienst-
fahrzeuges transportieren
– ist dies nicht möglich, kann das
Fahrzeug nach Anhebung der An-
triebsräder (Vorderräder) abge-
schleppt werden
– sollte auch diese Lösung nicht
machbar sein, kann das Fahrzeug für
eine Strecke unter 50 km mit einer
Geschwindigkeit unter 50 km/h ab-
geschleppt werden.
Beim Abschleppen muss der Gang-
hebel auf Nstehen.Vor dem Abschleppen
des Fahrzeuges muss die
elektrische Feststellbremse
unter Befolgung der Anweisungen
im betreffenden Abschnitt deakti-
viert und der CID (soweit vorgese-
hen) des Erkennungssystems (Key-
less System) im Fahrzeug gelassen
werden, um die automatische
Lenkradblockierung zu vermei-
den. Während dem Abschleppen
nicht den Motor starten.
ESP- UND ASR-
SYSTEME
ESP-SYSTEM (ELECTRONIC
STABILITY PROGRAM):
ALLGEMEIN
ESP ist ein elektronisches Kontroll-
system der Stabilität des Fahrzeugs,
das auf das Drehmoment einschreitet
und in unterschiedlicher Weise die
Räder bei Haftverlust abbremst und
so dazu beiträgt, das Fahrzeug wieder
auf die korrekte Bahn zu bringen.
Während der Fahrt wirken auf das
Fahrzeug seitliche Kräfte und Kräfte
in Längsrichtung ein, die vom Fahrer
solange kontrolliert werden können,
wie die Reifen genügend Haftung ha-
ben. Wenn die Haftung unter das Min-
destniveau fällt, weicht das Fahrzeug
von der vom Fahrer gewollten Bahn
ab. Bei nicht glattem Asphalt (un-
gleichmässige Pflasterung, Eis oder
Splitt auf der Straße usw.) ist die Bo-
denhaftung der Reifen stark reduziert.
Unter diesen Bedingungen und wenn
Manöver an den Bodenhaftungsgren-
zen der Reifen ausgeführt werden,
kann es vorkommen, dass das Fahr-
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zeug ausbricht (übersteuern, unter-
steuern). Wenn die Sensoren diese
Umstände erfassen, die zum Schleu-
dern des Fahrzeugs führen könnten,
greift das ESP-System auf Motor und
Bremsen ein und erzeugt ein Antriebs-
moment, das das Fahrzeug wieder auf
die rechte Bahn bringt.
Die Leistungen des Sy-
stems hinsichtlich der ak-
tiven Sicherheit sollen je-
doch den Fahrer nicht veranlas-
sen, unnütze und ungerechtfertigte
Risiken einzugehen. Die Fahrt ist
immer dem Zustand des Unter-
grundes, der Sichtbedingungen
und dem Verkehr anzupassen. Die
Verantwortlichkeit für die Sicher-
heit im Verkehr liegt immer und
allein beim Fahrer.
Das ESP-System unterstützt den
Fahrer bei der Kontrolle des Fahr-
zeugs im Falle des Haftverlustes
der Reifen, aber die vom System
vorgesehen Kräfte für die Kon-
trolle des Stabilitätsverlustes des
Fahrzeuges sind jedoch immer auf
die Haftung des Reifens auf dem
Untergrund eingeschränkt.FUNKTION DES ESP-SYSTEMS
Das ESP-System schaltet sich auto-
matisch beim Anlassen des Fahrzeu-
ges ein und kann nicht deaktiviert
werden. Es ist dagegen möglich, das
ASR-System über die betreffende
Drucktaste auf der mittleren Konsole
auszuschliessen.
Die wichtigsten Bestandteile des
ESP-Systems sind:
– ein elektrohydraulisches Steuer-
gehäuse mit elektronischer Kontrolle,
das die von den verschiedenen Senso-
ren eingehenden Signale verarbeitet
und die geeigneteste Strategie, durch
Betätigung der Elektroventile und der
Motorelektronik, vorsieht;
– ein Sensor für die Erfassung des
Drehwinkels des Lenkrads;
– vier Sensore, die die Rotationsge-
schwindigkeit eines jeden Rades er-
mitteln;
– ein Sensor, der die Rotation des
Fahrzeugs um die vertikale Achse
aufnimmt;
– ein Sensor, der die Seitenbe-
schleunigung (Zentifugalkraft) misst.Der Kern des ESP-Systems ist ein
Sensor, der aus der Luftfahrt stammt,
der die Rotation des Fahrzeuges um
seine vertikale Achse aufnimmt. Die
bei der Kurvenfahrt erzeugten Zen-
trifugalkräfte werden dagegen von ei-
nem Sensor der Seitenbeschleunigung
mit hoher Empfindlichkeit gemessen.
Die stabilisierende Aktion des ESP-
Systems basiert auf den Berechnun-
gen der Elektronik des Systems, das
die von den Sensoren für Drehung des
Lenkrads, der Seitenbeschleunigung
und der Rotationsgeschwindigkeit ei-
nes jeden Rades enthaltenen Signale
auswertet und die Bahn erkennt, die
der Fahrer bei Drehung des Lenkra-
des auszuführen beabsichtigt.
Die Elektronik verarbeitet die von
den Sensoren erhaltenen Informatio-
nen und ist daher in der Lage, in je-
dem Moment die Position des Fahr-
zeugs zu erkennen und mit der Bahn
zu vergleichen, die der Fahrer auszu-
führen beabsichtigt. Bei Nichtübe-
reinstimmung wählt die Elektronik im
Bruchteil einer Sekunde die geeigne-
testen Einschritte aus, um das Fahr-
zeug wieder auf die Bahn zu bringen,
wie das Abbremsen einer oder meh-
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Für eine korrekte Ar-
beitsweise der ESP-, ASR-
und ABS-Systeme ist es
unerläßlich, dass die Reifen alle
der gleichen Marke und Typs auf
allen Rädern sind, im perfekten
Zustand und vor allem des vorge-
schriebenen Typs, Marke und Ab-
messung. rerer Räder mit unterschiedlicher In-
tensität und - wenn notwendig - Re-
duzierung der vom Motor übertra-
genen Leistung. Die Korrekturmaß-
nahmen werden kontinuierlich ver-
ändert und gesteuert um zu versu-
chen, das Fahrzeug in der vom Fah-
rer beabsichtigten Bahn zu halten.
Der Einschritt des ESP-Systems ver-
stärkt beträchtlich die aktive Sicher-
heit des Fahrzeugs in vielen kritischen
Situationen und ist ganz besonders
bei Überholvorgängen nützlich, wenn
sich die Bedingungen der Straßen-
haftung verändern.ASR-Funktion (ANTISLIP
REGULATION)
Allgemein
Die ASR-Funktion gehört zum ESP-
System und kontrolliert die Traktion
des Fahrzeugs und schreitet automa-
tisch jedesmal dann ein, wenn das
eine oder beide Antriebsräder rut-
schen, und vermeidet somit die un-
stabile Traktion und Verschleiß der
Reifen.
In Abhängigkeit von den Rutschbe-
dingungen werden zwei unterschied-
liche Kontrollsysteme aktiviert:
– betrifft das Rutschen beide An-
triebsräder, da es durch eine zu große
übertragene Leistung verursacht
wurde, schreitet die ASR-Funktion
ein und reduziert die vom Motor
übertragene Leistung;
– betrifft das Rutschen nur eines der
Antriebsräder schreitet die ASR-
Funktion ein und bremst automatisch
das rutschende Rad mit einer Wir-
kung, die derjenigen eines selbst-
blockierenden Differentials ähnelt.Das Einschreiten der ASR-Funktion
ist ganz besonders unter den nachste-
henden Bedingungen nützlich:
– Rutschen des Innenrades in der
Kurve aufgrund der dynamischen
Veränderung der Lastbedingungen
oder zu starke Beschleunigung;
– zu starke, an die Räder übertra-
gene Leistung, auch unter Bezug auf
den Zustand der Straße;
– Beschleunigung auf Geröll, ver-
schneiten oder vereisten Straßen;
– bei Verlust der Haftung auf nas-
sem Untergrund (Aquaplaning).
Einschaltung der ASR-Funktion
Die ASR-Funktion schaltet sich au-
tomatisch bei jedem Anlassen des Mo-
tors ein. Während der Fahrt ist es
möglich, die Funktion aus- und er-
neut einzuschalten, indem die Taste
A(Abb. 142) auf der mittleren Kon-
sole gedrückt wird.
Ist die ASR-Funktion eingeschaltet,
leuchtet auf dem Multifunktionsdis-
play das Symbol Vund es erscheint
die Meldung “ASR EINGESCHAL-
TET”.
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