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NOTSTART
Kann das Lancia-Code-System nicht
die Motorsperre deaktivieren, so bren-
nen die Anzeigeleuchten ¢undU
,
und der Motor startet nicht. Zum An-
lassen ist der Notstart durchzuführen.
Es wird empfohlen, die gesamte
Prozedur vor ihrer Durchführung
aufmerksam durchzulesen.
Wird während der Durchführung
der Notstart-Prozedur ein Fehler be-
gangen, so ist der Zündschlüssel auf
STOPzu drehen und sind die Schritte
von Anfang an (Punkt 1) zu wieder-
holen.1)Den elektronischen, fünfstelligen
Code von der CODE Card ablesen.
2) Den Zündschlüssel auf MARdre-
hen.
3) Das Gaspedal ganz niedertreten
und niedergetreten halten. Die Warn-
leuchteU
der Einspritzung schaltet
sich ein und erlischt nach zirka 8 Se-
kunden. Nun das Gaspedal zurück-
lassen und sich auf das Zählen der
Blinkzeichen der Warnleuchte U
vorbereiten.
4)Nach einer der ersten Ziffer des
Codes auf der CODE Card entspre-
chenden Anzahl von Blinkzeichen, das
Gaspedal niedertreten und niederge-
treten halten, bis sich die Warnleuchte
U
einschaltet und nach vier Sekun-
den erlischt. Nun das Gaspedal
zurücklassen.
5)Die Warnleuchte U
beginnt zu
blinken: nach einer der zweiten Ziffer
des Codes auf der CODE Card ent-
sprechenden Anzahl von Blinkzei-
chen, das Gaspedal niedertreten und
niedergetreten halten.
6) In derselben Weise bei den übri-
gen Ziffern des Codes der CODE
Card vorgehen.7)Nach Eingabe der letzten Ziffer,
das Gaspedal niedergetreten halten.
Die Warnleuchte U
chaltet sich ein
und erlischt nach vier Sekunden. Nun
das Gaspedal zurücklassen.
8) Ein schnelles (zirka vier Sekun-
den dauerndes) Blinken der Warn-
leuchteU
bestätigt, daß der Vorgang
erfolgreich abgeschlossen wurde.
9) Nun durch Drehen des Schlüssels
vonMARaufAVVden Motor anlas-
sen, ohne den Schlüssel auf STOP
zurückzudrehen.
Bleibt die Warnleuchte U
hingegen
brennen, so ist der Zündschlüssel auf
STOPzu drehen und der Vorgang ab
Punkt1) zu wiederholen.
ZUR BEACHTUNGNach einem
Notstart wird empfohlen, sich an das
Lancia-Kundendienstnetzzu wen-
den, da die Notprozedur bei jedem
Anlaßvorgang wiederholt werden
muß.
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Bei entladener Batterie kann der Mo-
tor mit einer Fremdbatterie mit glei-
cher bzw. leicht größerer Kapazität
gegenüber der entladenen Batterie an-
gelassen werden (siehe Kapitel “Tech-
nische Merkmale”).
Wie geht man dabei vor:
1) Die positiven Klemmen A (Abb. 1)
undBder beiden Batterien mit einem
eigens dazu vorgesehenen Kabel mit-
einander verbinden.
2) Mit einem zweiten Kabel die ne-
gative Klemme Cder Fremdbatterie
mit einem metallenen Kabelschuh D
des Massekabels des Fahrzeugs mit
der entladenen Batterie verbinden.
ZUR BEACHTUNG Die negativen
Klemmen der beiden Batterien nicht
direkt miteinander verbinden: even-
tuelle Funken könnten das aus der
Batterie austretende Knallgas entzün-
den. Ist die Fremdbatterie in einem
anderen Fahrzeug eingebaut, so muß
verhindert werden, daß zwischen die-
sem Fahrzeug und dem anderen mitder entladenen Batterie aus Versehen,
metallene Elemente einen Kontakt
herstellen.
3) Den Motor anlassen.
4) Sobald der Motor läuft, die Kabel
entfernen und dabei in umgekehrter
Reihenfolge zu vorhin vorgehen: zu-
erstD, dann C, dann Bund zuletzt A.
Springt der Motor nach einigen Ver-
suchen nicht an, nicht weitere nutz-
lose Versuche durchführen, sondern
sich an das Lancia-Kundendienst-
netzwenden.Von dieser Vorgangs-
weise wird bei Fehlen ei-
ner diesbezüglichen Er-
fahrung abgeraten: Nicht fachge-
rechte ausgeführte Handgriffe
können zu starker Funkenbildung
und sogar zur Explosion der Bat-
terie führen. Außerdem wird gera-
ten, sich nicht mit offenem Feuer
oder brennenden Zigaretten der
Batterie zu nähern und das Bilden
von Funken zu vermeiden: Explo-
sions- und Brandgefahr.
Absolut kein Batteriela-
degerät für den Notstart
verwenden: Sie könnten
dadurch die elektronischen Sy-
steme beschädigen, vor allem die
Steuergeräte der Zünd-/Einspritz-
anlage.
Abb. 1
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ANLASSEN MIT FREMDBATTERIE
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ANLASSEN DURCH
ANSCHLEPPEN,
ANSCHIEBEN
Das stehende Fahrzeug
nach den geltenden Vor-
schriften markieren: Warn-
blinklicht, Warndreieck usw. Es ist
ratsam, dass die Passagiere aus
dem Fahrzeug aussteigen, insbe-
sondere beim vollbeladenen Fahr-
zeug, und entfernt von den Gefah-
ren des Straßenverkehrs den Rad-
wechsel abwarten. Auf abschüssi-
ger Straße oder bei ungleichmäßi-
gem Boden Keile oder andere zum
Blockieren des Fahrzeugs geeignete
Gegenstände vor bzw. hinter die
Räder legen. Das Anlassen durch An-
schieben, Anschleppen
oder durch Ausnutzen von
Gefällen ist absolut zu vermeiden.
Bei solchen Methoden kann Kraft-
stoff in den Katalysator gelangen
und ihn irreparabel beschädigen.
Berücksichtigen Sie, daß
bei stehendem Motor die
Brems- und Lenkhilfe nicht
funktionieren; deshalb ist am Brem-
spedal und am Lenkrad bedeutend
mehr Kraft als üblich aufzuwenden.
Das Notrad (wo vorgese-
hen) ist spezifisch für das
entsprechende Fahrzeug;
es nicht bei Fahrzeugen unter-
schiedlicher Modelle einsetzen,
noch Noträder anderer Modelle
am eigenen Fahrzeug verwenden.
WENN EINE
REIFENPANNE
AUFTRITT
Die korrekte Verwendung des Wa-
genhebers und des Notrades (wo vor-
gesehen) erfordern die Beachtung ei-
niger Vorsichtsmaßregeln, die nach-
stehend aufgeführt werden.
Das Notrad ist schmaler
als normale Räder und
darf nur für das Zurückle-
gen der Strecke zu bis zu einer
Werkstatt benutzt werden, wo der
beschädigte Reifen repariert wer-
den kann. Die dabei gefahrene Ge-
schwindigkeit darf 80 km/h nicht
überschreiten. Auf dem Notrad ist
ein Klebeschild angebracht, wel-
ches die wichtigsten Hinweise für
den Gebrauch des Notrades und
dessen Einschränkungen zusam-
menfaßt. Das Klebeschild darf
nicht entfernt oder überdeckt wer-
den. Das Klebeschild enthält in
vier Sprachen folgende Hinweise:
ACHTUNG! NUR FÜR VORRÜ-
BERGEHENDEN GEBRAUCH!
MAX. 80 KM/H! SOBALD WIE
MÖGLICH DURCH DAS NOR-
MALE FAHRZEUGRAD ZU ER-
SETZEN. DIESEN HINWEIS
NICHT ÜBERDECKEN.
Am Notrad darf auf keinen Fall
eine Radkappe angebracht werden.
Bei Verwendung des Notrades ver-
ändern sich die Fahreigenschaften
des Fahrzeugs. Kavalierstarts,
scharfes Bremsen, plötzliche Lenk-
manöver und schnelles Durchfahren
der Kurven vermeiden.
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Das Notrad (wo vorgese-
hen) dient für eine max.
Gesamtlaufstrecke von
3.000 km. Nach dieser Fahrlei-
stung ist der Reifen des Notrades
durch einen anderen derselben Art
zu ersetzen. Niemals einen norma-
len Fahrzeugreifen auf einer Not-
radfelge montieren.
So schnell wie möglich das Rad
mit der Panne reparieren und am
Fahrzeug montieren. Es dürfen
nicht gleichzeitig zwei oder meh-
rere Noträder verwendet werden.
Das Gewinde der Schrauben vor
dem Einschrauben nicht schmie-
ren: Sie könnten sich von selbst
lockern.
Der Wagenheber dient für den
Radwechsel des betreffenden
Fahrzeugs oder für Fahrzeuge des-
selben Modells. Absolut nicht ge-
stattet ist ein anderer Einsatz, wie
zum Beispiel das Anheben der
Fahrzeuge anderer Modelle. Ihn
auf keinen Fall für Reparaturen
unter dem Fahrzeug verwenden.
Bei nicht korrekt positioniertem
Wagenheber kann das angehobene
Fahrzeug herunterfallen.Den Wagenheber nicht
für Lasten verwenden, die
größer sind als die Last,
die auf dem Wagenheberschild
angegeben ist.
Am Notrad (wo vorgesehen) darf
keine Schneekette montiert wer-
den. Bei einer Panne an einem
Vorderrad (Antriebsrad), das Not-
rad an einem Hinterrad montieren
und dieses an der Vorderachse an-
bringen. Da somit vorn wieder
zwei normale Räder montiert sind,
dürfen die Schneeketten verwen-
det werden und somit wird die
Notsituation gelöst.
Eine schlecht montierte Rad-
kappe kann während der Fahrt
abfallen. Absolut keine Eingriffe
am Reifenfüllventil vornehmen.
Keinerlei Werkzeuge zwischen
Felge und Reifen einführen.
Regelmäßig den Fülldruck der
Reifen und den des Ersatz- bzw.
Notrades prüfen und sich dabei an
die Werte im Kapitel “Technische
Merkmale” halten.RADWECHSEL
Es wird bestätigt, daß:
– die Masse des Wagenhebers 2,05
kg beträgt;
– der Wagenheber keiner Einstel-
lung bedarf;
– der Wagenheber nicht reparierbar
ist; er ist folglich bei Defekt durch ei-
nen originalen zu ersetzen;
– kein Werkzeug, außer seiner
Betätigungskurbel am Wagenheber
montierbar ist.
Wo vorgesehen, kann das Fahrzeug
mit einem Ersatzrad mit normalen
Abmessungen ausgerüstet sein.
Abb. 2
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Den Radwechsel vornehmen und
dabei wie folgt vorgehen:
1)Das Fahrzeug so abstellen, daß es
den Verkehr nicht behindert und ei-
nen gefahrlosen Radwechsel gestattet.
Der Boden soll möglichst eben und
ausreichend kompakt sein.2) Die Handbremse anziehen.
3) Den ersten Gang oder den Rück-
wärtsgang einschalten.
4) Den Gepäckraumdeckel öffnen,
die Gepäckraum-Bodenmatte anhe-
ben und sie am oberen Rand mit dem
dazu vorgesehenen Band A (Abb. 2)
einhängen.
Der Bodenteppich des Gepäckrau-
mes kann auch entfernt werden; ihn
hierzu nach hinten herausziehen. Das
Distanzstück entfernen (Abb. 3).
5) Die Befestigung B (Abb. 4)ab-
schrauben. Den Werkzeugbehälter C
und das Rad Dentnehmen und sie ne-
ben das auszutauschende Rad legen.
6) Bei den Versionen mit Stahlfel-
gen, die mit Preßsitz montierte Rad-kappeE (Abb. 5)abnehmen, und
zwar durch Anfassen an den Schlitzen
und durch Ziehen nach außen oder
durch Ansetzen der flachen Klinge des
mitgelieferten Schraubendrehers am
Rand der Radkappe.
7) Bei den Versionen mit Leichtme-
tallfelgen die mit Preßsitz montierte
Radnabenkappe durch Ansetzen der
flachen Klinge des mitgelieferten
Schraubendrehers an der vorgesehe-
nen Stelle entfernen und dann am
Fahrzeug rütteln, um das Loslösen
der Felge von der Radnabe zu er-
leichtern.
8) Die Befestigungsschrauben mit
dem mitgelieferten Schlüssel um etwa
eine Umdrehung lösen (Abb. 6).
Abb. 4
P4T0111
Abb. 3
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Abb. 5
P4T0112
Abb. 6
P4T0113
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9)Den Wagenheber unter dem
Fahrzeug neben dem auszutauschen-
dem Rad ansetzen, und zwar an den
an der Untertürleiste gekennzeichne-
ten Stellen:
– Position 1 (Abb. 7), beim Wechsel
des Vorderrades;
– Position 2 (Abb. 8), beim Wechsel
des Hinterrades.10) Von Hand den Drehgriff F
(Abb. 9)des Wagenhebers drehen
und ihn somit teilweise öffnen; ihn
dann unter das Fahrzeug stellen.
11) Den Wagenheber von Hand dre-
hen, bis die Rille G (Abb. 9)korrekt
das untere Profil Hdes Aufbaus auf-
nimmt.
12) Die evtl. anwesenden Personen
darauf aufmerksam machen, daß das
Fahrzeug angehoben wird; sie müssen
sich daher aus seiner unmittelbaren
Nähe entfernen und folglich auch dar-
auf achten, es nicht zu berühren, bis
es wieder abgesenkt ist.13) Die Kurbel L (Abb. 10)des Wa-
genhebers so lange drehen, bis das
auszutauschende Rad einige Zenti-
meter vom Boden angehoben ist.
Beim Drehen der Kurbel darauf ach-
ten, daß dies unbehindert und ohne
Gefahren von Abschürfungen an der
Hand durch Berührungen mit dem
Boden erfolgen kann. Auch die sich in
Bewegung befindlichen Elemente
(Schraube und Gelenke) des Wagen-
hebers können Verletzungen verursa-
chen: den Kontakt mit ihnen vermei-
den. Bei Kontakt mit dem Schmier-
fett, sich sorgfältig reinigen.
14)Die Radschrauben vollständig
herausdrehen und das Rad entfernen.
Abb. 8
P4T0115
Abb. 7
P4T0114
Abb. 9
P4T0116
Abb. 10
P4T0117
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ZUR BEACHTUNGUm diese Ar-
beit leichter auszuführen, den In-
nensechskant an der oberen Seite des
Griffes des mitgelieferten Schrauben-
drehers benutzen und dabei die
Schraubendreherklinge als Knebel
durch die Bohrung im Griff schieben
(Abb. 11).
15) Sich vergewissern, daß sich
beim Notrad auf den Kontaktflächen
mit der Radnabe kein Schmutz und
keine Fremdkörper befinden, die ein
anschließendes Lockern der Befesti-
gungsschrauben bewirken könnten.16) Das Notrad oder das Ersatzrad
anmontieren und dabei darauf ach-
ten, daß die Zentrierbolzen M (Abb.
12)der Nabe mit den Bohrungen in
der Felge fluchten.
17) Die vier Befestigungsschrauben
hineindrehen.
ZUR BEACHTUNGUm diese Ar-
beit leichter auszuführen, den In-
nensechskant an der oberen Seite des
Griffes des mitgelieferten Schrauben-
drehers benutzen und dabei die
Schraubendreherklinge als Knebel
durch die Bohrung im Griff schieben
(Abb. 11).18) Durch Drehen der Kurbel des
Wagenhebers das Fahrzeug herunter-
lassen und den Wagenheber entfernen
(Abb. 13).
19) Die Schrauben gleichmäßig über
Kreuz in der (Abb. 14) gezeigten nu-
merischen Reihenfolge festziehen.
Abb. 11
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Abb. 13
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Abb. 12
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Abb. 14
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20)Die Radkappe am normalen
Fahrzeugrad anbringen, wobei das
ReifenventilN (Abb. 15)an der ent-
sprechenden Aufnahme liegen muß;
dann am Rand der Radkappe, vom
Reifenventil ausgehend, drücken bis
die Kappe komplett eingerastet ist.
21) Das gewechselte Rad, den Wa-
genheber und die Werkzeuge in den
Gepäckraum legen und korrekt befe-
stigen.
22) Das Distanzstück wieder an-
bringen (Abb. 3).Vor dem Herablassen des Bodentep-
pichs, das Band am Teppich laut
(Abb. 16) einhängen.
ZUR BEACHTUNGAm Notrad die
Radkappe bzw. den Radnabendeckel
nicht anbringen.BEIM WIEDERANMONTIEREN
DES NORMALEN WAGENRADES
1)Bei Einhaltung des vorgenannten
Arbeitsablaufes, das Fahrzeug anhe-
ben und das Notrad abmontieren.
2) Sich vergewissern, daß sich beim
normalen Wagenrad auf den Kon-
taktflächen mit der Radnabe kein
Schmutz und keine Fremdkörper be-
finden, die ein anschließendes
Lockern der Befestigungsschrauben
bewirken könnten.
3) Das Rad anbringen und dabei die
Bohrungen in der Felge mit den ent-
sprechenden Zentrierbolzen A (Abb.
17)an der Radnabe zum Fluchten
bringen.
Abb. 15
P4T0122
Abb. 17
P4T0124
Abb. 16
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