Page 145 of 252

Fahren
Einfahren und wirtschaftlicher
Fahrstil Motor einfahren Ein neuer Motor muss während der ersten
1.500 Kilometer eingefahren werden.
Bis 1.000 Kilometer
– Fahren Sie nicht schneller als mit 2/3 der
Höchstgeschwindigkeit.
– Beschleunigen Sie nicht mit Vollgas.
– Vermeiden Sie hohe Drehzahlen.
– Nicht mit einem Anhänger fahren.
Von 1.000 bis 1.500 Kilometer – Die Geschwindigkeit kann nach und nach
bis zur Höchstgeschwindigkeit bzw. höchst-
zulässigen Motordrehzahl gesteigert wer-
den.
Während der ersten Betriebsstunden weist
der Motor eine höhere innere Reibung auf als
später, wenn sich alle beweglichen Teile auf-
einander eingespielt haben. Umwelthinweis
Wird der neue Motor schonend eingefahren,
erhöht sich die Lebensdauer des Motors bei
gleichzeitig geringerem Ölverbrauch. Reifen und Bremsbeläge einfahren
Neue Reifen müssen auf den ersten 500 km,
neue Bremsbeläge auf den ersten 200 km
vorsichtig eingefahren werden.
Während der ersten 200 km kann die vermin-
derte Bremswirkung der neuen Bremsbeläge
durch stärkeren Druck auf das Bremspedal
ausgeglichen werden. Bei einer Vollbrem-
sung mit neuen Bremsbelägen kann jedoch
der Bremsweg etwas länger sein als mit ein-
gefahrenen Bremsbelägen.
ACHTUNG
● Neue Reifen müssen eingefahren werden,
denn sie haben zu Anfang noch nicht die opti-
male Haftfähigkeit. Es besteht Unfallgefahr!
Fahren Sie während der ersten 500 km ent-
sprechend vorsichtig.
● Neue Bremsbeläge müssen sich erst „ein-
schleifen“ und haben während der ersten 200
km noch nicht die optimale Reibkraft. Die et-
was verminderte Bremskraft können Sie je-
doch durch einen stärkeren Druck auf das
Bremspedal ausgleichen. Umweltverträglichkeit
Bei der Konstruktion, Materialauswahl und
Herstellung Ihres neuen SEAT spielt der Um-
weltschutz eine wichtige Rolle.Konstruktive Maßnahmen zur Begünstigung
des Recyclings
● Demontagefreundliche Gestaltung der Ver-
bindungen
● Vereinfachte Demontage durch Modulbau-
weise
● Verbesserte Sortenreinheit der Werkstoffe.
● Kennzeichnung von Kunststoffteilen und
Elastomeren nach ISO 1043, ISO 11469 und
ISO 1629.
Materialauswahl
● Verwendung von wiederverwertbarem Ma-
terial.
● Verwendung von kompatiblen Kunststoffen
innerhalb einer Gruppe, wenn deren Kompo-
nenten nicht leicht voneinander trennbar
sind.
● Verwendung von wiederverwertbarem
und/oder wiederverwertetem Material.
● Verringerung von flüchtigen Bestandteilen
der Kunststoffe, einschließlich des Geruchs.
● Verwendung von FCKW-freien Kältemitteln.
Verbot, abgesehen von den gesetzlich fest-
gelegten Ausnahmen (Anhang II der Richtli-
nie 2000/53/EG über Altfahrzeuge), von
Schmermetallen: Cadmium, Blei, Quecksilber
u nd sec
hswertiges Chrom. »
143
Technische Daten
Empfehlungen
Bedienung
Sicherheit
Grundsätzliches
Page 146 of 252

Bedienung
Herstellung
● Verringerung des Lösungsmittelanteils in
Hohlraumschutzwachsen.
● Verwendung von Kunststoffschutzfolien für
den Transport von Fahrzeugen.
● Verwendung lösungsmittelfreier Klebstoffe.
● Einsatz von FCKW-freien Kältemitteln in Käl-
teerzeugungssystemen.
● Recycling und energetische Verwertung von
Abfällen (RDF).
● Verbesserung der Abwasserqualität.
● Einsatz von Wärmerückgewinnungssyste-
men (Wärmetauscher, Enthalpierotoren
usw.).
● Verwendung wasserlöslicher Lacke.
Katalysator Damit der Katalysator lange hält
– Bei Benzinmotoren darf nur bleifreies Ben-
zin verwendet werden, da der Katalysator
durch Blei stark beschädigt werden kann.
– Fahren Sie den Kraftstofftank nicht völlig
leer.
– Füllen Sie beim Ölwechsel oder Nachfüllen
nicht zu viel Motoröl ein ›››
Seite 181, Mo-
toröl nachfüllen . –
Schleppen Sie das Fahrzeug nicht an, son-
dern verwenden Sie Starthilfekabel ››› Sei-
te 200 .
F al
ls Sie während der Fahrt Fehlzündungen,
Leistungsabfall oder einen schlechten Motor-
rundlauf beobachten, vermindern Sie die Ge-
schwindigkeit sofort und lassen Sie das Fahr-
zeug im nächsten Fachbetrieb überprüfen.
Die Abgaswarnleuchte leuchtet generell im
Falle der beschriebenen Symptome auf
››› Seite 59. Unverbrannter Kraftstoff könnte
so in die Abg
asanlage und somit in die Atmo-
sphäre gelangen. Außerdem kann der Kataly-
sator durch Überhitzung beschädigt werden. ACHTUNG
Der Abgaskatalysator wird sehr heiß! Brand-
gefahr!
● Stellen Sie das Fahrzeug so ab, dass der
Katalysator nicht mit trockenem Gras oder
leicht entflammbaren Materialen unter dem
Fahrzeug in Berührung kommt.
● Verwenden Sie niemals zusätzlichen Unter-
bodenschutz oder korrosionsschützende Mit-
tel für Auspuffrohre, Katalysatoren oder Hit-
zeschilde. Während der Fahrt könnten sich
diese Substanzen entzünden. VORSICHT
Der Kraftstoffbehälter darf nie ganz leer ge-
fahren werden, weil es dann durch die unre-
gelmäßige Kraftstoffversorgung zu Fehlzün- dungen kommen kann. Dabei gelangt unver-
branntes Benzin in die Abgasanlage – das
kann zur Überhitzung und Beschädigung des
Katalysators führen.
Umwelthinweis
Auch bei einwandfrei arbeitender Abgasreini-
gungsanlage kann bei bestimmten Zuständen
des Motors ein schwefelartiger Abgasgeruch
entstehen. Dies hängt vom Schwefelanteil
des Kraftstoffs ab. Oft hilft die Wahl einer an-
deren Kraftstoffmarke. Partikelfilter für Dieselmotoren*
Abb. 139
Fahrzeugdatenträger auf der Rück-
seite des Service-Plans. Wenn auf dem Fahrzeugdatenträger (Rücksei-
te des „Service-Plans“) die PR 7GG oder 7MG
angegeben sind, ist Ihr Fahrzeug mit DPF
144
Page 147 of 252

Fahren
(Dieselpartikelfilter) ausgestattet
››› Abb. 139 .
D er Die
selpartikelfilter filtert nahezu alle Ruß-
partikel aus der Abgasanlage. Bei einer nor-
malen Fahrweise wird der Filter automatisch
gereinigt. Sollte dies nicht möglich sein (z.B.
weil das Fahrzeug immer nur auf Kurzstre-
cken verwendet wird), sammelt sich Ruß im
Filter an und die Kontrollleuchte für Die-
selpartikelfilter leuchtet auf. Dies deutet
nicht auf einen Schaden hin, sondern infor-
miert Sie, dass der Filter sich nicht selbst re-
generieren konnte und Sie daher den Reini-
gungsvorgang selbst einleiten müssen. Sie-
he ››› Seite 61. ACHTUNG
● Aufgrund der hohen Temperaturen, die im
Dieselpartikelfilter erreicht werden, sollte
das Fahrzeug so abgestellt werden, dass das
Abgasrohr keinen Kontakt mit leicht entzünd-
lichen Materialien erhält, die sich unter dem
Fahrzeug befinden können. Anderenfalls be-
steht Brandgefahr! VORSICHT
● Ihr Fahrzeug ist nicht für die Verwendung
von Biodiesel ausgelegt. Sie dürfen diesen
Kraftstoff unter keinen Umständen tanken.
Die Verwendung von Biodiesel kann zu Schä-
den am Motor und an der Kraftstoffanlage
führen. Die Zugabe von Biodiesel zum Diesel-
kraftstoff durch den Hersteller gemäß der Norm EN 590 ist zulässig und führt nicht zu
Schäden am Motor oder an der Kraftstoffanla-
ge.
● Durch die Verwendung von Dieselkraftstof-
fen mit erhöhtem Schwefelanteil kann sich
die Lebensdauer des Dieselpartikelfilter er-
heblich reduzieren. In welchen Ländern ein
Dieselkraftstoff mit erhöhtem Schwefelanteil
verwendet wird, erfragen Sie bitte bei Ihrer
Vertragswerkstatt. Wirtschaftlich und umweltbewusst
richtige Fahrweise
Der Kraftstoffverbrauch, die Umweltbelas-
tung und der Verschleiß von Motor, Bremsen
und Reifen hängen im Wesentlichen von Ih-
rem Fahrstil ab. Durch vorausschauende und
ökonomische Fahrweise lässt sich der Kraft-
stoffverbrauch um 10 - 15 % reduzieren. Im
Anschluss präsentieren wir Ihnen einige Vor-
schläge, mit denen Sie sowohl die Umweltbe-
lastung reduzieren als auch Geld sparen kön-
nen.
Aktives Zylindermanagement (ACT
®
)
Je nach Version kann das Fahrzeug mit dem
aktiven Zylindermanagement (ACT ®
) ausge-
stattet sein.
Das aktive Zylindermanagement (ACT ®
) kann
automatisch einige Zylinder des Motors
deaktivieren, wenn die Fahrsituation nicht viel Leistung benötigt. Während der Abschal-
tung wird kein Kraftstoff in die entsprechen-
den Zylinder gespritzt, wodurch der Gesamt-
kraftstoffverbrauch gesenkt wird.
Vorausschauendes Fahren
Beim Beschleunigen verbraucht ein Fahrzeug
den meisten Kraftstoff. Wenn Sie voraus-
schauend fahren, müssen Sie weniger brem-
sen und demzufolge auch weniger beschleu-
nigen. Lassen Sie das Fahrzeug mit einem
eingelegten Gang
rollen, wenn Sie z. B. wei-
t er
vorne eine rote Ampel erkennen. Diese Art
des Bremsens schützt die Bremsen und die
Reifen vor Verschleiß; keine Abgasemissio-
nen und kein Kraftstoffverbrauch sind die Fol-
ge (Schubabschaltung).
Energiesparend schalten
Eine wirksame Art Kraftstoff zu sparen ist das
frühe
Hochschalten: Wer die Gänge ausfährt,
verbraucht unnötig Kraftstoff.
Schaltgetriebe:
Schalten Sie so früh wie
möglich vom ersten in den zweiten Gang. Un-
sere Empfehlung ist, dass Sie bei einer Mo-
tordrehzahl von ca. 2.000 U/min in den
nächsthöheren Gang schalten. Halten Sie
sich an die im Kombiinstrument angezeigte
„Gangempfehlung“ ››› Seite 67.
»
145
Technische Daten
Empfehlungen
Bedienung
Sicherheit
Grundsätzliches
Page 148 of 252

Bedienung
Vollgas vermeiden
Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit Ihres
Fahrzeuges sollten Sie möglichst nie ganz
ausnutzen. Kraftstoffverbrauch, Schadstoff-
emission und Fahrgeräusche nehmen bei ho-
hen Geschwindigkeiten überproportional zu.
Langsamer fahren spart Kraftstoff.
Leerlauf vermeiden
Im Stau, an Bahnschranken und Ampeln mit
längerer Rotphase lohnt es sich, den Motor
abzustellen. Schon nach 30-40 Sekunden
Motorpause ist die Kraftstoffersparnis größer
als die extra Kraftstoffmenge, die für das er-
neute Anlassen des Motors benötigt wird.
Im Leerlauf dauert es sehr lange, bis der Mo-
tor betriebswarm wird. In der Warmlaufphase
sind jedoch Verschleiß und Schadstoffaus-
stoß besonders hoch. Deshalb sollten Sie so-
fort nach dem Anlassen des Motors losfah-
ren. Vermeiden Sie dabei hohe Drehzahlen.
Regelmäßige Wartung
Mit den regelmäßig und vor längeren Fahrten
ausgeführten Wartungsarbeiten stellen Sie
sicher, dass Sie nicht mehr Kraftstoff als not-
wendig verbrauchen. Der Wartungszustand
Ihres Fahrzeugs wirkt sich nicht nur auf die
Verkehrssicherheit und Werterhaltung positiv
aus, sondern auch auf den Kraftstoffver-
brauch . Ein s
c hlecht eingestellter Motor kann zu ei-
nem Kraftstoffverbrauch führen, der 10 % hö-
her ist als normal!
Kurzstrecken vermeiden
Der Motor und die Abgasreinigungsanlage
müssen ihre optimale Betriebstemperatur
er-
reicht haben, um den Verbrauch und die
Schadstoffemission wirkungsvoll zu verrin-
gern.
Bei kaltem Motor ist der Kraftstoffverbrauch
verhältnismäßig sehr viel höher. Erst nach et-
wa
vier Kilometern ist der Motor betriebs-
warm und der Verbrauch hat sich normal-
isiert. Kurzstrecken sollten Sie deshalb nach
Möglichkeit vermeiden.
Reifenfülldruck beachten
Ein richtiger Reifendruck hilft Kraftstoff spa-
ren. Bereits ein Bar (14,5 psi / 100 kPa) Luft-
druck zu wenig kann den Kraftstoffverbrauch
um 5 % erhöhen. Zu niedriger Reifenfülldruck
führt außerdem durch den erhöhten Rollwi-
derstand zu einem stärkeren Verschleiß der
Reifen und verschlechtert das Fahrverhalten.
Prüfen Sie den Reifenfülldruck immer am kal-
ten Reifen.
Fahr
en Sie Winterreifen
nicht ganzjährig,
denn das kostet bis zu 10% mehr Kraftstoff. Unnötigen Ballast vermeiden
Da jedes Kilogramm mehr
Gewicht
den Kraft-
stoffverbrauch erhöht, lohnt sich ein Blick in
den Gepäckraum, um unnötigen Ballast zu
vermeiden.
Häufig bleibt aber auch ein Dachgepäckträ-
ger aus Bequemlichkeit montiert, obwohl er
nicht mehr benötigt wird. Durch den erhöh-
ten Luftwiderstand verbraucht Ihr Fahrzeug
mit unbeladenem Dachgepäckträger bei ei-
ner Geschwindigkeit zwischen 100 km/h
(62 mph) und 120 km/h (75 mph) etwa 12 %
mehr Kraftstoff als im Normalfall.
Strom sparen
Zur Stromerzeugung treibt der Motor die
Lichtmaschine an. Bei höherem Strombedarf
steigt somit auch der Kraftstoffverbrauch.
Schalten Sie also elektrische Geräte wieder
aus, wenn Sie sie nicht mehr benötigen. Ge-
räte mit hoher Stromaufnahme sind z. B. das
Gebläse auf hoher Stufe, die Heckscheiben-
heizung oder die Sitzheizung*. Hinweis
● Wenn das Fahrzeug über das Start-Stopp-
System verfügt, ist das Ausschalten dieser
F u
nktion nicht empfehlenswert.
● Es ist empfehlenswert, bei einer Fahrtge-
schwindigkeit von über 60 km/h (37 mph) die
Fenster zu schließen .146
Page 149 of 252

Fahrerassistenzsysteme
●
Stützen Sie beim Fahren nicht den Fuß auf
dem Kupplungspedal ab, da der dadurch ent-
s t
ehende Druck die Kupplungsscheibe zum
Schleifen bringt. Das erhöht nicht nur den
Kraftstoffverbrauch, sondern kann auch zum
Verbrennen des Kupplungsbelages und damit
zu einem schweren Schaden führen.
● Halten Sie das Fahrzeug nicht mittels des
Kupplungspedals an einer Steigung im Still-
stand. Verwenden Sie die Fuß- oder Hand-
bremse und nehmen Sie letztere beim Anfah-
ren zur Hilfe. Damit wird der Kraftstoffver-
brauch verringert und ein Schaden an der
Kupplungsscheibe vermieden.
● Nutzen Sie bei Gefällestrecken die Brems-
wirkung des Motors durch Einlegen des ge-
eignetsten Gangs. Dadurch sinkt der Ver-
brauch auf „Null“ und die Bremsen werden
geschont. Auslandsfahrten
Bei Reisen ins Ausland ist Folgendes zu be-
achten:
● Bei Benzinfahrzeugen mit Katalysator ist zu
beachten, dass über die Reisestrecke blei-
freies Benzin getankt wird. Siehe auch Kapi-
tel „Tanken“. Bei den Automobilclubs erhal-
ten Sie Information über das Tankstellennetz
mit bleifreiem Benzin.
● In einigen Ländern wird möglicherweise Ihr
Fahrzeugmodell nicht vertrieben, so dass be- stimmte Ersatzteile nicht erhältlich sind oder,
dass in zugelassenen SEAT-Betrieben In-
standsetzungen nur in eingeschränktem Um-
fang möglich sind.
Die SEAT-Vertriebszentren sowie die jeweili-
gen Importeure stehen Ihnen jederzeit mit In-
formationen zu technischen Vorbereitungen
des Fahrzeugs, notwendigen Wartungsarbei-
ten und möglichen Instandsetzungsarbeiten
zur Verfügung.
Scheinwerfer mit Folien abkleben
Bei Fahrten in Ländern, in denen auf der an-
deren Straßenseite als im Heimatland gefah-
ren wird, blendet das asymmetrische Ab-
blendlicht den Gegenverkehr.
Um diese Blendung aufzuheben, müssen be-
stimmte Bereiche der Scheinwerfergläser mit
Folien beklebt werden. Weitere Informationen
erhalten Sie beim SEAT-Betrieb.
Bei Fahrzeugen mit Kurvenfahrlicht muss vor-
her der Drehantrieb abgeschaltet werden.
Wenden Sie sich hierfür bitte an einen Fach-
betrieb. Fahrerassistenzsysteme
Brems- und Stabilisierungs-
Systeme Elektronisches
Stabilisierungsprogramm (ESC)* Abb. 140
Ausschnitt von der Instrumententa-
fel: ESC-Taste Das elektronisches Stabilisierungsprogramm
reduziert die Schleudergefahr und verbessert
die Fahrstabilität.
Die Elektronische Stabilisierungskontrolle
(ESC) beinhaltet die Elektronische Differenzi-
alsperre (EDS) und die Antriebsschlupfrege-
lung (ASR). Das ESC arbeitet mit dem ABS zu-
sammen. Bei Ausfall der ESC oder des ABS
leuchten beide Kontrollleuchten auf.
Mit dem Anlassen des Motors wird das ESC
automatisch eingeschaltet.
»
147
Technische Daten
Empfehlungen
Bedienung
Sicherheit
Grundsätzliches
Page 150 of 252

Bedienung
Das ESC ist immer aktiviert. Eine Abschaltung
ist nicht möglich. Mit dem ESC-Schalter kann
nur die ASR deaktiviert werden.
Die ASR kann ausgeschaltet werden, wenn
ein Schlupf der Reifen erwünscht ist ››› Sei-
te 150 .
Z um B
eispiel:
● beim Fahren mit Schneeketten,
● beim Fahren in Tiefschnee oder auf locke-
rem Grund,
● beim Herausschaukeln des festgefahrenen
Fahrzeuges.
Anschließend sollte die ASR durch Drücken
der Taste wieder eingeschaltet werden.
Elektronische Stabilisierungskontrolle
(ESC)*
Das ESC verringert die Rutschgefahr, indem
es die Räder einzeln bremst.
Durch die Lenkbewegung und die Fahrge-
schwindigkeit wird die vom Fahrer gewünsch-
te Fahrtrichtung bestimmt und fortlaufend
mit dem tatsächlichen Fahrzeugverhalten ver-
glichen. Bei Abweichungen, wie z. B. begin-
nendes Schleudern des Fahrzeugs, bremst
die ESC das entsprechende Rad automatisch
ab.
Durch die Bremswirkung auf das Rad gewinnt
das Fahrzeug seine Fahrstabilität zurück.
Wenn das Fahrzeug zum Übersteuern neigt (Ausbrechen des Hecks), greift das System
am kurvenäußeren Vorderrad regelnd ein. ACHTUNG
● Bitte vergessen Sie nicht, dass die Elektro-
nische Stabilisierungskontrolle (ESC) physi-
kalische Gesetze nicht außer Kraft setzen
kann. Dies ist ganz besonders bei glatter und
nasser Fahrbahn und bei Fahrten mit Anhän-
ger zu bedenken.
● Die Fahrweise muss deshalb stets dem
Fahrbahnzustand und der Verkehrssituation
angepasst werden. Die durch ESC erhöhte
Fahrsicherheit sollte nicht zu riskantem Fahr-
verhalten verleiten. VORSICHT
● Um die störungsfreie Funktion des ESC zu
gewährleisten, müssen an allen vier Rädern
identische Reifen montiert sein. Eine unter-
schiedliche Lauffläche an jedem Reifen kann
zur Verringerung der Motorleistung führen.
● Änderungen am Fahrzeug (z.B. am Motor,
an der Bremsanlage, am Fahrwerk oder eine
andere Räder-/Reifenkombination) können
die Funktion von ABS, EDS, ESC und ASR be-
einflussen. Elektronische Differenzialsperre
(EDS)*
Durch die EDS wird selbst bei ungünstigen
Fahrbahnverhältnissen das Anfahren, Be-schleunigen und Bergauffahren wesentlich
erleichtert bzw. überhaupt erst ermöglicht.
Dieses System kontrolliert über die Drehzahl-
fühler für ABS die Drehzahl der Antriebsräder.
Bei Ausfall der EDS leuchtet die Kontroll-
leuchte für ABS
››› Seite 62.
Bei einer Fahrgeschwindigkeit von nicht über
80 km/h (50 mph) werden die Abweichungen
von ca. 100 U/Min. zwischen den Antriebsrä-
dern aufgrund einer teilweise glatten Fahr-
b ahn au
sgeglichen, indem das durchdrehen-
de Rad abgebremst, und die Antriebsleistung
über das Differential an das andere Rad über-
tragen wird.
Damit die Scheibenbremse des abgebrems-
ten Rades nicht zu sehr erhitzt, schaltet sich
die EDS bei ungewöhnlich starker Beanspru-
chung automatisch aus. Das Fahrzeug bleibt
betriebsbereit und hat die gleichen Eigen-
schaften wie ein Fahrzeug ohne EDS. Aus die-
sem Grund wird das Ausschalten der EDS
nicht angezeigt.
Sobald die Bremse abgekühlt ist, schaltet
sich die EDS automatisch wieder ein. ACHTUNG
● Beim Beschleunigen auf glatter Fahrbahn,
z. B. bei Eis und Schnee, vorsichtig Gas ge-
ben. Die Antriebsräder können trotz EDS
durchdrehen und die Fahrstabilität beein-
trächtigen – Unfallgefahr. 148
Page 151 of 252

Fahrerassistenzsysteme
●
Die Fahrweise muss stets dem Fahrbahnzu-
stand und der Verkehrssituation angepasst
werden. Die durch EDS erhöhte Fahrsicherheit
darf Sie nicht zu riskantem Fahrverhalten ver-
leiten. VORSICHT
Änderungen am Fahrzeug (z. B. am Motor, an
der Bremsanlage, am Fahrwerk oder eine an-
dere Räder-/Reifenkombination) können die
Funktion der EDS beeinflussen ››› Seite 165. Hydraulischer Bremsassistent (HBA)*
Die Funktion (Hydraulischer Bremsassistent
HBA) steht nur in Fahrzeugen mit ESC zur Ver-
fügung.
In einer Gefahrensituation bremsen die meis-
ten Autofahrer zwar rechtzeitig, allerdings
nicht mit dem maximalen Bremsdruck. Da-
durch wird der Bremsweg länger als nötig!
Der Hydraulische Bremsassistent greift hier
ein: Wenn das Bremspedal sehr schnell betä-
tigt wird, wird dies vom Bremsassistenten als
Notsituation gedeutet. Er baut dann inner-
halb kürzester Zeit den vollen Bremsdruck
auf, um schneller und effektiver das ABS zu
aktivieren und den Bremsweg zu verkürzen.
Verringern Sie den Druck auf das Bremspedal
nicht, denn sobald Sie es loslassen, schaltet sich der Bremsassistent von selbst wieder
aus.
Automatisches Einschalten der
Warnblinkanlage
Mit dem automatischen Aufblinken der
Bremslichter wird eine abrupte Bremsung
bzw. eine Notbremsung angezeigt. Wenn die
Notbremsung bis zum Stillstand des Fahr-
zeug anhält, wird dann die Warnblinkanlage
eingeschaltet und die Bremslichter leuchten
kontinuierlich weiter. Die Warnblinkanlage
wird automatisch ausgeschaltet, sobald die
Fahrt fortgesetzt oder aber der Taster der
Warnblinkanlage betätigt wird.
ACHTUNG
● Das Unfallrisiko erhöht sich, wenn Sie zu
schnell fahren, zu dicht auffahren oder die
Fahrbahn glatt oder nass ist. Ein erhöhtes
Unfallrisiko kann auch durch den Bremsassis-
tenten nicht verringert werden.
● Der Bremsassistent kann die existierenden
physikalischen Grenzen nicht überwinden, ei-
ne glatte oder nasse Fahrbahn ist auch mit
Bremsassistent gefährlich! Passen Sie immer
Ihre Geschwindigkeit den Straßen- und Ver-
kehrsverhältnissen an. Die durch ABS erhöh-
te Sicherheit sollte nicht zu riskantem Fahr-
verhalten verleiten, da Unfallgefahr besteht. Antiblockiersystem (ABS)
Das Antiblockiersystem (ABS) verhindert ein
Blockieren der Räder beim Bremsen und stei-
gert erheblich die aktive Sicherheit während
der Fahrt.
Funktion des ABS
Wenn ein Rad im Vergleich zur Fahrgeschwin-
digkeit nicht schnell genug dreht und zu blo-
ckieren droht, wird der auf dieses Rad wir-
kende Bremsdruck verringert. Dieser Regel-
vorgang macht sich durch eine
pulsierende
Bewegung des Bremspedals bemerkbar, die
mit Geräuschen verbunden ist. Dadurch
merkt der Fahrer, dass die Räder zu blockie-
ren drohen und dass das ABS regelnd ein-
greift. Damit das ABS in diesem Bereich opti-
mal regeln kann, müssen Sie das Bremspe-
dal getreten lassen – keinesfalls „pumpen“.
Bei plötzlichen Bremsmanövern auf gleich-
mäßig glatter Fahrbahn bleibt das Fahrzeug
lenkfähig, da die Räder nicht blockieren.
Es darf nicht erwartet werden, dass durch das
ABS unter allen
Umständen der Bremsweg
v erkür
zt wird. Bei Fahrten auf Schotter oder
Neuschnee auf glattem Boden kann der
Bremsweg sogar länger sein. ACHTUNG
● Das ABS kann die physikalischen Gesetze
nicht außer Kraft setzen; eine glatte oder » 149
Technische Daten
Empfehlungen
Bedienung
Sicherheit
Grundsätzliches
Page 152 of 252

Bedienung
nasse Fahrbahn ist auch mit ABS gefährlich!
Bei eingeschaltetem ABS müssen Sie sofort
die Geschwindigkeit an die Fahr- und Ver-
kehrsbedingungen anpassen. Die durch ABS
erhöhte Sicherheit sollte nicht zu riskantem
Fahrverhalten verleiten, da Unfallgefahr be-
steht.
●
Die Wirksamkeit des ABS hängt auch von
den Reifen ab ››› Seite 188.
● Werden Änderungen am Fahrwerk oder an
der Bremsanlage durchgeführt, kann das die
Funktion des ABS stark beeinträchtigen. Antriebsschlupfregelung (ASR)*
Die Antriebsschlupfregelung verhindert das
Durchdrehen der Antriebsräder beim Be-
schleunigen. Dieses System beinhaltet im-
mer ABS.
Beschreibung und Funktion der
Antriebsschlupfregelung (ASR) bei
Beschleunigung
Die ASR wirkt bei Fahrzeugen mit Frontan-
trieb durch Reduzierung der Motorleistung ei-
nem Durchdrehen der Antriebsräder beim Be-
schleunigen entgegen. Dieses System arbei-
tet zusammen mit dem ABS in jedem Ge-
schwindigkeitsbereich. Bei einer Störung des
ABS auch fällt die ASR aus.
Durch die ASR wird selbst bei ungünstigen
Fahrbahnverhältnissen das Anfahren, Be- schleunigen und Bergauffahren wesentlich
erleichtert bzw. überhaupt erst ermöglicht.
Die ASR schaltet sich beim Anlassen des Mo-
tors automatisch ein. Sie kann auch durch ei-
nen kurzen Druck auf den an der Mittelkonso-
le gelegenen Taster der ESC ein- oder ausge-
schaltet werden.
Bei ausgeschalteter ASR leuchtet die Kon-
trollleuchte
auf
. Normalerweise sollte die
ASR immer ein geschaltet sein. Nur in be-
stimmten Ausnahmesituationen, wenn
Schlupf erwünscht wird, ist es sinnvoll, die
Anlage mit dem Taster der ESC auszuschal-
ten, z. B.:
● beim Fahren mit kleinerem Notrad;
● beim Fahren mit Schneeketten;
● bei Fahrten durch hohen Schnee oder auf
weichem Untergrund.
● wenn das Fahrzeug feststeckt, um es „he-
rauszuschaukeln“.
Anschließend sollte die ASR wieder einge-
schaltet werden. ACHTUNG
● Die Gesetze der Physik können auch durch
die ASR nicht außer Kraft gesetzt werden.
Dies ist vor allem bei Fahrten auf rutschiger
oder nasser Straße oder beim Fahren mit An-
hänger zu beachten. ●
Die Fahrweise muss deshalb stets dem
Fahrbahnzustand und der Verkehrssituation
angepasst werden. Das erhöhte Sicherheits-
angebot durch die ASR darf nicht dazu verlei-
ten, ein Sicherheitsrisiko einzugehen! VORSICHT
● Um die störungsfreie Funktion der ASR zu
gewährleisten, müssen an allen vier Rädern
die gleichen Reifen montiert sein. Eine unter-
schiedliche Lauffläche an jedem Reifen kann
zur Verringerung der Motorleistung führen.
● Änderungen am Fahrzeug (z. B. am Motor,
an der Bremsanlage, am Fahrwerk oder eine
andere Räder-Reifen-Kombination) können
die Funktion des ABS und der ASR beeinflus-
sen. XDS*
Beim Befahren einer Kurve ermöglicht die
elektronische Quersperre, dass das Rad auf
der Kurvenaußenseite schneller dreht als das
Rad auf der Innenseite. Das sich schneller
drehende Rad (Außenseite) wird weniger an-
getrieben als das Rad auf der Innenseite.
Dies kann in bestimmten Situationen dazu
führen, dass der auf das Rad an der Innensei-
te gegebene Antrieb übermäßig hoch ist, was
zu Schlupf führen kann. Im Gegensatz hierzu
erhält das Rad auf der Außenseite weniger
Antrieb als es übertragen könnte. Dieser Ef-
fekt führt zu einem Verlust der Seitenhaftung
150