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Fahren mit Anhänger
Anhängerbetrieb
Technische Voraussetzungen
Wenn das Fahrzeug bereits werkseitig mit einer Anhängevorrichtung ausge-
rüstet wurde, ist alles für den Anhängerbetrieb technisch und gesetzlich
Notwendige bereits berücksichtigt.
Nur eine Anhängevorrichtung verwenden, die für das zulässige Gesamtge-
wicht des Anhängers freigegeben ist, der gezogen werden soll. Die Anhän-
gevorrichtung muss für das Fahrzeug und den Anhänger geeignet sein und
sicher am Fahrgestell des Fahrzeugs befestigt werden. Nur eine Anhänge-
vorrichtung mit abnehmbarem Kugelkopf verwenden. Immer die Angaben
des Herstellers der Anhängevorrichtung prüfen und beachten. Niemals ein
„Gewichtsverteiler“ oder „Lastenverteiler“ als Anhängevorrichtung montie-
ren.
Stoßfängermontierte Anhängevorrichtung
Niemals eine Anhängevorrichtung am Stoßfänger oder dessen Befestigung
montieren. Eine Anhängevorrichtung darf die Wirkung der Stoßfänger nicht
beeinträchtigen. Keine Veränderungen an der Abgasanlage und der Brems-
anlage vornehmen. In regelmäßigen Abständen prüfen, ob die Anhängevor-
richtung festsitzt.
Motorkühlsystem
Das Fahren mit einem Anhänger bedeutet für den Motor und das Kühlsys-
tem eine erhöhte Belastung. Das Kühlsystem muss genügend Kühlmittel
enthalten und für die zusätzliche Belastung durch den Anhängerbetrieb
ausgelegt sein.
Anhängerbremse
Wenn der Anhänger eine eigene Bremsanlage hat, sind die gültigen Bestim-
mungen zu beachten. Die Bremsanlage des Anhängers darf niemals mit der
Bremsanlage des Fahrzeugs verbunden werden. Abreißseil
Immer zwischen Fahrzeug und Anhänger ein Abreißseil verwenden
⇒ Seite 250.
Anhängerrückleuchten
Rückleuchten am Anhänger müssen den gesetzlichen Vorschriften entspre-
chen ⇒ Seite 250.
Niemals die Anhängerrückleuchten direkt mit der elektrischen Anlage des
Fahrzeugs verbinden. Bei Unsicherheiten, ob der Anhänger korrekt elekt-
risch verbunden ist, bei einem Fachbetrieb nachfragen. SEAT empfiehlt da-
für einen SEAT-Betrieb.
Außenspiegel
Wenn der Verkehrsbereich hinter dem Anhänger nicht mit den serienmäßi-
gen Außenspiegeln des Zugfahrzeugs eingesehen werden kann, sind je
nach länderspezifischen Bestimmungen zusätzliche Außenspiegel erforder-
lich. Die Außenspiegel müssen vor der Fahrt eingestellt werden und ein aus-
reichendes Blickfeld nach hinten bieten.
Maximale Leistungsaufnahme des Anhängers
Niemals die angegeben Werte überschreiten:
VerbraucherMaximale LeistungStandlicht und Rücklicht50 WattBlinkleuchte pro Seite54 WattBremslicht insgesamt84 WattRückfahrscheinwerfer insgesamt42 WattNebelschlussleuchte42 Watt
ACHTUNG
Eine unsachgemäß angebaute oder falsche Anhängevorrichtung kann da-
zu führen, dass der Anhänger vom Fahrzeug abreißt und schwere Verlet-
zungen verursacht.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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248Fahren mit Anhänger
VORSICHT
● Wenn die Rückleuchten des Anhängers nicht korrekt angeschlossen
sind, kann die Fahrzeugelektronik beschädigt werden.
● Wenn der Anhänger zu viel Strom verbraucht, kann die Fahrzeugelektro-
nik beschädigt werden.
● Niemals die elektrische Anlage des Anhängers direkt mit den elektri-
schen Anschlüssen der Rückleuchten oder anderen Stromquellen verbin-
den. Nur geeignete Anschlüsse zur Stromversorgung des Anhängers ver-
wenden.
Hinweis
● SEAT empfiehlt auf Grund der höheren Fahrzeugbelastung bei häufigem
Anhängerbetrieb, das Fahrzeug auch zwischen den Inspektionsintervallen
warten zu lassen.
● In einigen Ländern muss ein zusätzlicher Feuerlöscher mitgeführt wer-
den, wenn das Gesamtgewicht des Anhängers größer als 2500 kg ist. Elektrisch entriegelbarer Kugelkopf*Abb. 159 Rechts im Ge-
päckraum: Taste zum
elektrischen Schwenken
des Kugelkopfs.
Im Schwenkbereich des Kugelkopfs dürfen sich keine Personen, Tiere oder
Gegenstände befinden ⇒
.
Der Kugelkopf der Anhängevorrichtung befindet sich im Stoßfänger. Der
elektrisch entriegelbare Kugelkopf kann nicht abgenommen werden.
Kugelkopf entriegeln und herausschwenken
● Fahrzeug zum Stillstand bringen und die elektrische Parkbremse betäti-
gen.
● Motor abstellen.
● Öffnen Sie die Heckklappe.
● Taste
⇒ Abb. 159 kurz ziehen. Der Kugelkopf wird elektrisch entriegelt
und schwenkt selbstständig heraus, die Kontrollleuchte in der Taste blinkt.
● Kugelkopf weiterschwenken, bis er hör- und fühlbar einrastet und die
Kontrollleuchte in der Taste aufleuchtet.
● Heckklappe schließen.
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Fahren mit Anhänger
● Vor dem Ankuppeln eines Anhängers Staubschutzkappe entfernen.
● Die Kontrollleuchte leuchtet nur bei geöffneter Heckklappe und nicht an-
gehängtem Anhänger.
Kugelkopf einschwenken
● Fahrzeug zum Stillstand bringen und die elektrische Parkbremse betäti-
gen.
● Motor abstellen.
● Anhänger abkuppeln und die elektrische Verbindung zwischen Fahrzeug
und Anhänger trennen. Gegebenenfalls Adapterstücke von der Anhängers-
teckdose entfernen.
● Staubschutzkappe auf den Kugelkopf aufstecken.
● Öffnen Sie die Heckklappe.
● Taste ⇒ Abb. 159 kurz ziehen. Der Kugelkopf wird elektrisch entriegelt,
die Kontrollleuchte in der Taste blinkt.
● Kugelkopf in den Stoßfänger schwenken, bis er hör- und fühlbar einras-
tet und die Kontrollleuchte in der Taste aufleuchtet.
● Heckklappe schließen.
Bedeutung der Kontrollleuchte
● Wenn die Kontrollleuchte blinkt, befindet sich der Kugelkopf noch nicht
in der Endposition und ist nicht verrastet oder ist beschädigt ⇒
.
● Wenn die Kontrollleuchte bei geöffneter Heckklappe dauerhaft leuchtet ,
ist der Kugelkopf korrekt verrastet in herausgeschwenkter oder einge-
schwenkter Position.
● Bei geschlossener Heckklappe verlischt die Kontrollleuchte.
ACHTUNG
Unsachgemäßer Gebrauch der Anhängevorrichtung kann Verletzungen
und Unfälle verursachen.
● Darauf achten, dass sich weder Personen noch Tiere oder Gegenstän-
de im Schwenkbereich des Kugelkopfes befinden.
● Niemals die Taste betätigen, wenn ein Anhänger angekuppelt ist oder
sich auf dem Kugelkopf ein Gepäckträger oder sonstige Anbauteile befin-
den.
● Niemals mit Hilfsmitteln oder Werkzeugen in den Schwenkvorgang
des Kugelkopfs eingreifen.
● Niemals mit einem Anhänger fahren, wenn die Kontrollleuchte nicht
leuchtet.
● Wenn Störungen in der elektrischen Anlage oder an der Anhängevor-
richtung selbst vorliegen, dann die Anhängevorrichtung von einem Fach-
betrieb prüfen lassen.
● Wenn der kleinste Durchmesser der Kugel kleiner als 49 mm ist, nie-
mals Anhängevorrichtung benutzen.
VORSICHT
● Wenn am Kugelkopf etwas befestigt ist, die Taste auf keinen Fall betäti-
gen.
● Hochdruckreiniger oder Dampfstrahler nicht direkt auf den schwenkba-
ren Kugelkopf oder die eingebaute Anhängersteckdose richten. Dichtungen
könnten beschädigt oder das für die Schmierung notwendige Fett ausgewa-
schen werden.
Hinweis
Bei extrem tiefen Außentemperaturen kann es vorkommen, dass sich der
Kugelkopf nicht schwenken lässt. In solchen Fällen genügt es, das Fahrzeug
in wärmere Räume, wie z. B. in eine Garage, zu stellen.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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250Fahren mit Anhänger
Fahrradträger am schwenkbaren Kugelkopf montieren
Die maximale Zuladung beim Betrieb mit auf dem Kugelkopf montierten
Fahrradträger beträgt 75 kg bei einer Stützweite bis zu 300 mm. Dabei ist
die Stützweite der Abstand vom Schwerpunkt des Fahrradträgers mit Fahrrä-
dern bis zur Mitte des Kugelkopfes.
ACHTUNG
Unsachgemäßer Gebrauch der Anhängevorrichtung mit auf dem Kugel-
kopf montierten Fahrradträger kann Verletzungen und Unfälle verursa-
chen.
● Die angegebene Zuladung und Stützweite niemals überschreiten.
● Eine Befestigung des Fahrradträgers am Kugelhals unterhalb der
Kupplungskugel ist nicht zulässig, da es aufgrund der Kugelhalsform und
je nach Ausführung des Fahrradträgers zu einer Fehlstellung des Fahrrad-
trägers am Fahrzeug kommen kann.
● Montageanleitung des Fahrradträgers lesen und beachten.
VORSICHT
Wenn die maximal angegebene Zuladung oder die Stützweite überschritten
wird, können erhebliche Fahrzeugbeschädigungen die Folge sein.
● Die angegebenen Werte niemals überschreiten.
Anhänger anhängen und verbinden
Abreißseil
Abreißseil des Anhängers immer ordnungsgemäß am Zugfahrzeug befesti-
gen. Dabei das Abreißseil etwas durchhängen lassen, um Kurvenfahrten zu
ermöglichen. Abreißseil darf jedoch im Fahrbetrieb nicht auf dem Boden
schleifen. Anhängersteckdose
Die elektrische Verbindung zwischen Zugfahrzeug und Anhänger erfolgt
über eine 13-polige Anhängersteckdose. Wenn der Anhänger einen
7-poli-
gen Stecker hat, ein entsprechendes Adapterkabel verwenden.
Anhängerrückleuchten
Darauf achten, dass die Anhängerrückleuchten ordnungsgemäß funktionie-
ren und den gesetzlichen Vorschriften entsprechen. Darauf achten, dass die
maximale Leistungsaufnahme des Anhängers nicht überschritten wird
⇒ Seite 247.
Ein Anhänger ist in die Diebstahlwarnanlage eingebunden:
● Wenn das Fahrzeug werkseitig mit einer Diebstahlwarnanlage und einer
Anhängevorrichtung ausgestattet ist.
● Wenn der Anhänger über die Anhängersteckdose elektrisch mit dem
Zugfahrzeug verbunden ist.
● Wenn die elektrische Anlage des Fahrzeugs und des Anhängers funkti-
onsfähig, störungsfrei und unbeschädigt ist.
● Wenn das Fahrzeug mit dem Fahrzeugschlüssel verriegelt ist und die
Diebstahlwarnanlage aktiv ist.
Bei verriegeltem Fahrzeug löst der Alarm aus, sobald die elektrische Verbin-
dung zum Anhänger unterbrochen wird.
Diebstahlwarnanlage immer ausschalten, bevor ein Anhänger an- oder ab-
gekuppelt wird. Der Neigungssensor kann sonst ungewollt Alarm auslösen.
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Fahren mit Anhänger
ACHTUNG
Unsachgemäße oder falsch angeschlossene elektrische Leitungen kön-
nen den Anhänger unter Strom setzen und zu Funktionsstörungen der ge-
samten Fahrzeugelektronik und zu Unfällen sowie schweren Verletzun-
gen führen.
● Alle Arbeiten an der elektrischen Anlage nur vom Fachbetrieb durch-
führen lassen.
● Niemals die elektrische Anlage des Anhängers direkt mit den elektri-
schen Anschlüssen der Rückleuchten oder anderen Stromquellen verbin-
den.
VORSICHT
Ein mit dem Stützrad oder auf den Anhängerstützen abgestellter Anhänger
darf nicht am Fahrzeug angekuppelt bleiben. Beispielsweise durch Verände-
rungen der Zuladung oder eine Reifenbeschädigung hebt und senkt sich
das Fahrzeug. Dabei wirken starke Kräfte auf die Anhängevorrichtung und
den Anhänger, die zu Beschädigungen am Fahrzeug und am Anhänger füh-
ren können.
Hinweis
● Bei Störungen der elektrischen Anlagen am Fahrzeug oder Anhänger so-
wie bei Problemen mit der Diebstahlwarnanlage, Anlagen von einem Fach-
betrieb prüfen lassen.
● Wenn bei stehendem Motor und eingeschaltetem Zubehör am Anhänger
eine elektrische Verbindung über die Anhängersteckdose besteht, entlädt
sich die Fahrzeugbatterie.
● Anhänger mit LED-Rückleuchten können aus technischen Gründen nicht
in die Diebstahlwarnanlage eingebunden werden.
● Bei geringem Ladezustand der Fahrzeugbatterie wird die elektrische Ver-
bindung zum Anhänger automatisch unterbrochen.
● Bei laufendem Motor werden elektrische Verbraucher im Anhänger über
die elektrische Verbindung mit Spannung versorgt. Anhänger beladen
Anhängelast und Stützlast
Die Anhängelast ist die Last, die das Fahrzeug ziehen kann
⇒ . Die Stütz-
last ist die Last, die senkrecht von oben auf den Kugelkopf der Anhängevor-
richtung drückt ⇒ Seite 255.
Die Anhängelast- und Stützlastangaben auf dem Typschild der Anhängevor-
richtung sind lediglich Prüfwerte der Vorrichtung. Die fahrzeugbezogenen
Werte, die oft unter diesen Werten liegen, sind in den Fahrzeugpapieren
aufgeführt. Die Angaben in den amtlichen Fahrzeugpapieren haben stets
Vorrang.
Im Interesse der Fahrsicherheit empfiehlt SEAT, die maximal zulässige
Stützlast immer auszunutzen. Eine zu geringe Stützlast beeinträchtigt das
Fahrverhalten des Gespanns.
Die vorhandene Stützlast erhöht das Gewicht auf die Hinterachse und redu-
ziert die mögliche Zuladung im Fahrzeug.
Gespanngewicht
Das Gespanngewicht setzt sich zusammen aus den tatsächlichen Gewichten
des beladenen Zugfahrzeugs und des beladenen Anhängers.
Anhänger beladen
Das Gespann sollte ausbalanciert sein. Dazu die maximal zulässige Stütz-
last ausnutzen und den Anhänger weder hecklastig noch frontlastig bela-
den:
● Zuladung auf dem Anhänger so verteilen, dass sich schwere Gegenstän-
de möglichst nahe an oder über der Achse befinden.
● Ladung auf dem Anhänger ordnungsgemäß sichern.
Reifenfülldruck
Der Reifenfülldruck für die Räder des Anhängers richtet sich nach der Emp-
fehlung des Anhängerherstellers.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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252Fahren mit Anhänger
Die Räder des Zugfahrzeugs bei Anhängerbetrieb mit dem maximal zulässi-
gen Reifenfülldruck befüllen ⇒ Seite 311.
ACHTUNG
Wenn die maximal zulässige Achs- und Stützlast sowie das maximal zu-
lässige Gesamt- oder Gespanngewicht des Fahrzeugs und des Anhängers
überschritten werden, können Unfälle und schwere Verletzungen die Fol-
ge sein.
● Die angegebenen Werte niemals überschreiten.
● Niemals mit dem aktuellen Gewicht an der vorderen und hinteren Ach-
se die maximal zulässige Achslast überschreiten. Niemals mit dem vorde-
ren und hinteren Gewicht des Fahrzeugs das maximal zulässige Gesamt-
gewicht überschreiten.
ACHTUNG
Eine rutschende Ladung kann die Fahrstabilität und die Fahrsicherheit
des Gespanns erheblich beeinträchtigen und dadurch Unfälle und schwe-
re Verletzungen verursachen.
● Anhänger immer ordnungsgemäß beladen.
● Ladung immer mit geeigneten und unbeschädigten Verzurrleinen oder
Spannbändern sichern.
Mit einem Anhänger fahren
Scheinwerfereinstellung
Bei angekuppeltem Anhänger kann sich der vordere Teil des Fahrzeugs an-
heben und das eingeschaltete Abblendlicht andere Verkehrsteilnehmer
blenden. Die Lichtkegel mit der Leuchtweitenregulierung entsprechend ab-
senken. Wenn keine Leuchtweitenregulierung vorhanden ist, die Scheinwer-
fer von einem Fachbetrieb einstellen lassen. Fahrzeuge mit Gasentladungs- lampen passen sich automatisch an und brauchen nicht eingestellt zu wer-
den.
Besonderheiten beim Fahren mit einem Anhänger
●
Bei einem Anhänger mit Auflaufbremse zuerst sanft bremsen, dann zü-
gig. So werden Bremsstöße durch blockierende Anhängerräder vermieden.
● Auf Grund des Gespanngewichts verlängert sich der Bremsweg.
● Vor Gefällestrecken kleinere Fahrstufe oder kleineren Gang wählen, um
den Motor zusätzlich als Bremse zu nutzen. Die Bremsanlage könnte sonst
überhitzen und ggf. ausfallen.
● Der Schwerpunkt des Fahrzeugs und dadurch die Fahreigenschaften ha-
ben sich durch die Anhängelast und das erhöhte Gesamtgewicht des Ge-
spanns verändert.
● Bei leerem Zugfahrzeug und beladenem Anhänger ist die Gewichtsver-
teilung sehr ungünstig. In dieser Kombination ganz besonders vorsichtig
und entsprechend langsam fahren.
Anfahren mit einem Anhänger an Steigungen
Abhängig von der Steigung und dem Gesamtgewicht des Gespanns kann
ein geparktes Gespann beim Anfahren leicht zurückrollen.
Mit einem Anhänger an Steigungen wie folgt anfahren:
● Bremspedal treten und halten.
● Taste
einmal drücken, um die elektronische Parkbremse auszuschal-
ten ⇒ Seite 194.
● Taste
ziehen und halten, um das Gespann mit der elektronischen
Parkbremse zu halten.
● Beim Schaltgetriebe: Kupplungspedal ganz durchtreten.
● 1. Gang bzw. Fahrstufe D einlegen ⇒ Seite 185, Schalten.
● Bremspedal loslassen.
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Fahren mit Anhänger
● Langsam anfahren. Dazu beim Schaltgetriebe das Kupplungspedal lang-
sam lösen.
● Taste
erst loslassen, wenn vom Motor genügend Antriebskraft zum
Anfahren vorhanden ist.
ACHTUNG
Unsachgemäßes Ziehen eines Anhängers kann den Verlust der Fahrzeug-
kontrolle und schwere Verletzungen verursachen.
● Das Fahren mit einem Anhänger und der Transport von schweren oder
großflächigen Gegenständen können die Fahreigenschaften verändern
und den Bremsweg verlängern.
● Immer vorausschauend und umsichtig fahren. Früher als gewöhnlich
bremsen.
● Geschwindigkeit und Fahrweise den Sicht-, Wetter-, Fahrbahn- und
Verkehrsverhältnissen anpassen. Geschwindigkeit reduzieren, insbeson-
dere beim Bergabfahren.
● Besonders vorsichtig und behutsam Gas geben. Abrupte und plötzli-
che Fahr- und Bremsmanöver vermeiden.
● Besondere Vorsicht beim Überholen. Sofort die Geschwindigkeit re-
duzieren, sobald nur die geringste Pendelbewegung des Anhängers spür-
bar ist.
● Niemals versuchen, ein pendelndes Gespann durch Beschleunigen
„strecken“ zu wollen.
● Höchstgeschwindigkeiten beachten, die für Fahrzeuge mit Anhängern
unter denen für Fahrzeuge ohne Anhänger liegen kann.
Gespannstabilisierung
Die Gespannstabilisierung ist eine Erweiterung des elektronischen Stabili-
sierungsprogramms (ESC) und hilft, zusammen mit der Gegenlenkunterstüt-
zung ein „Aufschaukeln“ des Anhängers zu reduzieren. Eine eingeschaltete Gespannstabilisierung ist dadurch erkennbar, dass die
ESC-Kontrollleuchte im Kombiinstrument etwa zwei Sekunden länger
leuchtet als die ABS-Kontrollleuchte.
Voraussetzungen für Gespannstabilisierung
●
Anhängevorrichtung ist werkseitig montiert oder eine kompatible An-
hängevorrichtung ist nachgerüstet worden.
● ESC ist aktiv. Die Kontrollleuchte im Kombiinstrument leuchtet nicht.
● Anhänger ist über die Anhängersteckdose mit dem Zugfahrzeug elekt-
risch verbunden.
● Geschwindigkeit ist schneller als etwa 60 km/h (37 mph).
● Maximale Stützlast ist ausgenutzt.
● Die Anhänger müssen eine starre Deichsel haben.
● Gebremste Anhänger müssen eine mechanische Auflaufvorrichtung auf-
weisen.
ACHTUNG
Das erhöhte Sicherheitsangebot durch die Gespannstabilisierung darf
nicht dazu verleiten, ein Sicherheitsrisiko einzugehen.
● Geschwindigkeit und Fahrweise den Sicht-, Wetter-, Fahrbahn- und
Verkehrsverhältnissen anpassen.
● Auf glatter Fahrbahn vorsichtig Gas geben.
● Wenn ein System regelt, Gas wegnehmen.
ACHTUNG
Die Gespannstabilisierung kann möglicherweise nicht alle Fahrsituatio-
nen richtig erkennen.
● Leichte, pendelnde Anhänger werden nicht in allen Fällen von der Ge-
spannstabilisierung erfasst und entsprechend stabilisiert.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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254Fahren mit Anhänger
ACHTUNG (Fortsetzung)
● Auf glatten Fahrbahnen mit niedriger Haftung kann ein Anhänger
trotz Gespannstabilisierung einknicken.
● Anhänger mit einem hohen Schwerpunkt können kippen, bevor ein
Pendeln auftritt.
● Wenn kein Anhänger angekuppelt ist und sich gleichzeitig ein Stecker
in der Anhängersteckdose befindet, z. B. Fahrradträger mit Beleuchtung,
kann es in extremen Fahrsituationen automatisch zu plötzlichen Brems-
vorgängen kommen.
Anhängevorrichtung nachrüsten
Abb. 160 Maße und Befestigungspunkte zum Nachrüsten einer Anhängevorrichtung.
SEAT empfiehlt, das Nachrüsten einer Anhängevorrichtung von einem Fach-
betrieb durchführen zu lassen. Es können beispielsweise Umbaumaßnah- men an dem Kühlsystem erforderlich sein oder Wärmeabschirmbleche mon-
tiert werden. SEAT empfiehlt dafür einen SEAT-Betrieb.
Die Abstandsmaße sind beim nachträglichen Einbau einer Anhängevorrich-
tung in jedem Fall einzuhalten. Das angegebene Maß von der Mitte des Ku-
gelkopfs bis zur Fahrbahn
⇒ Abb. 160 D
darf auf keinen Fall unterschritten
werden. Das gilt auch bei voll beladenem Fahrzeug einschließlich der maxi-
malen Stützlast.
Abstandsmaße ⇒ Abb. 160:
Befestigungspunkte.
1040 mm (41 inch)
74 mm (3 inch)
364 mm (14 inch)
247 mm (10 inch)
596 mm (23 inch)
1.097 mm (43 inch)
1.102 mm (43 inch)
ACHTUNG
Unsachgemäße oder falsch angeschlossene elektrische Leitungen kön-
nen zu Funktionsstörungen der gesamten Fahrzeugelektronik sowie zu
Unfällen und schweren Verletzungen führen.
● Niemals die elektrische Anlage des Anhängers direkt mit den elektri-
schen Anschlüssen der Rückleuchten oder anderen ungeeigneten Strom-
quellen verbinden. Nur geeignete Stecker zum Anschließen des Anhän-
gers verwenden.
● Nachträglichen Einbau einer Anhängevorrichtung am Fahrzeug von ei-
nem Fachbetrieb durchführen lassen.
ABCDEFGH