ELEKTRISCHE FESTSTELL-
BREMSE (EPB) (Abb. 133)
Das Fahrzeug ist mit einer automa-
tischen Feststellbremse EPB (Electric
Parking Brake) ausgestattet, die sich
beim Abstellen des Motors ein- und
bei laufendem Motor nach Bedienung
des Gaspedals ausschaltet, bzw., für
die Versionen mit mechanischem Ge-
triebe, gleichzeitig zur Freigabe des
Kupplungspedals. Die Handbremse
kann auch manuell durch Druck der
TasteAauf der mittleren Konsole bei
laufendem Motor oder Zündschlüssel
aufMARausgeschaltet werden.
Nach manueller Ausschaltung wird
die Handbremse bei Öffnung der Fah-
rertür automatisch wieder eingeschal-
tet und für ihre Ausschaltung muss er-
neut die Taste Abedient werden. DieTaste hat eine breitere Form für sofor-
tige Bedienung der Bremse, auch durch
einen Mitfahrer im Notfall.
Die Vorteile dieses Systems gegenü-
ber dem herkömmlichen Hebel sind
zahlreich:
– es ist keine Kraftanwendung für
die Ein/Ausschaltung der elektrischen
Feststellbremse notwendig
– die Leistung der elektrischen Fest-
stellbremse sind immer optimal bei je-
der Anwendung im Gegenteil zum
Handbremshebel, der die maximale
Blockierung des Fahrzeugs erst bei voll-
ständiger Hochstellung gewährleistet
– die elektrische Feststellbremse
wird durch Elektrokabel gesteuert
und so fallen alle mit dem Übertra-
gungsseil verbundenen Probleme wie
die Einstellung, das Einfrieren oder
Reissen weg
– grössere Sicherheit durch das ver-
feinerte, elektronische Kontrollsystem,
ähnlich dem für das ABS verwandte
System, das das Blockieren der Räder
verhindert, wenn die Handbremse
während der Fahrt betätigt wird
– Größere Sicherheit beim Parken,
wenn Kinder im Auto bleiben. Die
Bremse kann nicht deaktiviert wer-
den, wenn der Zündschlüssel auf
STOPsteht oder abgezogen ist.– Sie gestattet weiterhin automati-
sche Funktionen, die bei anderen Sy-
stemen nicht möglich sind, und die
hiernach aufgeführt sind.
Bei eingeschalteter Handbremse
leuchtet bei Zündschlüssel auf MAR
die Lampe xauf der Instrumenten-
tafel auf.
Diese Warnlampe schaltet sich ein,
wenn die Handbremse die maximale
Betätigungskraft erreicht und geht
aus, wenn die Bremse vollständig aus-
geschaltet ist. Unterschiedlich zu den
herkömmlichen Handbremsen, für die
die Kontrolllampe schon nach einem
kurzen Hebelweg aufleuchtet, schal-
tet sich die Lampe für das EPB-Sy-
stem erst dann ein, wenn das Fahr-
zeug steht.
Die Betätigung der Bremse wird
durch ein Geräusch angezeigt, das
dem Fahrer erlaubt, den Betrieb der
Bremse festzustellen. Die Handbremse
ist vollständig angezogen oder gelöst,
wenn das Geräusch nicht mehr zu
hören ist.
Abb. 133
L0A0197b
Während der Einschal-
tung der Handbremse
muss das Bremspedal ge-
treten gehalten werden.
175
177
schieben des Fahrzeugs (zum Beispiel
in der Garage oder Waschanlagen) zu
ermöglichen, kann diese Funktion
durch das CONNECT-Menü deakti-
viert werden. Der Ausschluss des auto-
matischen Betriebs erfolgt bei Zünd-
schlüssel auf MARund nur bei ste-
hendem Fahrzeug. Die Taste SETUP
drücken, “andere Einstell.” auswählen,
die Funktion “Autom. Handbremse”
deaktivieren und mit “OK” bestätigen.
Die Deaktivierung der automatischen
Betriebsweise kann auch durch fol-
gende Vorgehensweise erfolgen:
– Schlüssel auf STOPstellen (die
Handbremse wird eingeschaltet)
– den Schlüssel wieder auf MAR
drehen, das Bremspedal treten und
gleichzeitig die Taste Afür wenigstens
2 Sekunden gedrückt halten. Die
Lampexblinkt dreimal zur Bestäti-
gung der Deaktivierung der automa-
tischen Betriebsweise.
Beim nächsten Drehen des Schlüs-
sels auf STOPwird die Hadnbremse
nicht eingeschaltet. Die automatische
Betriebsweise der Handbremse erfolgt
erneut beim nächsten Drehen des
Zündschlüssels auf MAR.ZUR BEACHTUNGSollte sich das
Fahrzeug nach Deaktivierung der
Handbremse mit einer Geschwindig-
keit über der für manuelle Verstellung
normalen bewegen, wird die Deakti-
vierung der automatischen Betriebs-
weise sofort annulliert und die Hand-
bremse eingeschaltet.
Bevor Sie das Fahrzeug
in Waschanlagen verlas-
sen, deaktivieren Sie die
automatische Einschaltung der
Handbremse, wie zuvor beschrie-
ben.Für diesen Vorgang muss das Gas-
pedal freigegeben und die Betäti-
gungstasteA(Abb. 133) für die
ganze Zeit des Vorganges gedrückt
werden: die elektronische Kontrolle-
lektronik des Systems erkennt die
Notsituation und schreitet sofort mit
einer Reihe von Anwendungszyklen
der Bremskraft auf die Hinterräder
und Freigabe bei drohender Blockie-
rung ein. Diese Zyklen erfolgen ab-
wechselnd auf das rechte und linke
Rad, um nicht nur die Stabilität des
Fahrzeugs, sondern auch die Konti-
nuierlichkeit der Bremskraft und da-
mit kurze Bremswege zu gewährlei-
sten.
Die Blockierung der Hinterräder
kann unter der absoluten Sicherheits-
geschwindigkeit (unter 10 km/h ca.)
erfolgen.
Um den Fahrer daran zu erinnern,
dass die dynamische Betriebsweise
nur für Notfälle und nicht bei Nor-
malbetrieb anzuwenden ist, und auch
um dem Fahrer die eventuelle Benut-
zung der Handbremse durch Mitfah-
rer zu melden, ist ein Tonzeichen
während der ganzen Dauer des Vor-
ganges zu hören.
Benutzung im Notfall
Bei wirklich ganz ausserordentlichen
Bedingungen (wie der vollständige
Defekt der hydraulischen Dienst- und
Hilfsbremsanlage) kann die elektri-
sche Feststellbremse für das Abbrem-
sen des sich bewegenden Fahrzeugs
(“dynamische Betriebsweise”) benutzt
werden.
183
R - Rückwärtsgang
Den Ganghebel auf Rbei stehendem
Fahrzeug, Motor im Leerlauf und ge-
tretenem Bremspedal verlagern.
Steht der Hebel auf R, schaltet sich
das Rückfahrlicht ein und es wird ein
Tonzeichen für ca. 4 Sekunden abge-
geben, um eventuell anwesende Per-
sonen davon zu unterrichten, dass ein
Rückfahrmanöver vorgenommen
wird.
ZUR BEACHTUNGAuch wenn der
Ganghebel auf Rsteht, wird der
Rückwärtsgang nicht eingelegt, wenn
die Geschwindigkeit des Fahrzeugs
höher als der vorgegebene Wert ist.
Geht die Geschwindigkeit unter die-
sen Wert, kann der Rückwärtsgang
eingelegt werden und bleibt auch
dann eingelegt, wenn die Geschwin-
digkeit erneut diesen Wert über-
schreitet.N - Leergang
Diese Stellung ist dann zu benutzen,
wenn das Fahrzeug geschoben oder
abgeschleppt wird.
D - Vorwärtsgang (automatisch)
Dies ist die Stellung, die zu benutzen
ist, um alle automatischen Funktio-
nen des Getriebes auszunutzen.
Die automatische Einlage aller fünf
Gänge wird elektronisch auf Grund
der Geschwindigkeit des Fahrzeugs,
der Drehzahl des Motors, der Stellung
des Gaspedals sowie der Geschwin-
digkeit, mit der das Pedal bedient
wird, kontrolliert, sowie unter Berück-
sichtigung der wichtigsten Fahrbe-
dingungen, wie die Fahrt auf anstei-
genden oder abschüssigen Straßen, in
Kurven und die Bremsvorgänge.
Das elektronische Getriebe kann im
Automatikbetrieb aufgrund des ver-
wandten Fahrstils unter verschiede-
nen Einschrittsprogrammen aus-
wählen, die von einer komfortablen
und wirtschaftlichen bis zur sportli-
chen Fahrweise geht, mit dem Einle-
gen der Gänge von den niedrigsten bis
zu den höchsten Drehzahlen. Vor dem Verlassen des
Fahrzeugs vergewissern
Sie sich bitte, dass die
elektrische Feststellbremse (EPB)
eingeschaltet ist. Stellen Sie den
Ganghebel auf P auch dann, wenn
Sie das Fahrzeug bei laufendem
Motor verlassen.
Im Notfall (Defekten, leerer Batterie
usw.) kann der Hebel von PaufN,D
oderRdurch Druck des kleinen He-
belsA(Abb. 141) unter dem Schild
des Gangschalthebels verstellt wer-
den. Der Hebel wird nach Entfernung
der durch Einrastung befestigten Ab-
lageBvor dem Gangschalthebel zu-
gänglich.
Abb. 141
L0A0276b
184
Bei schnellem Druck auf das Gaspe-
dal geht das Getriebe sofort auf das
sportlichste Programm über, um der
Anforderung nach verstärkten Lei-
stungen nachzukommen. Für Aus-
schaltung der Funktion ist das Gas-
pedal teilweise freizugeben.
Bei kontinuierlicherem Druck auf
das Gaspedal wird sofort das wirt-
schaftliche Programm ausgewählt.
Die Elektronik erkennt Sonderbe-
dingungen, wie die Fahrt in Kurven,
aufgrund der unterschiedlichen, mo-
mentanen Rotationsgeschwindigkeit
der Vorderräder durch die aktiven
Sensoren des ABS und verhindert den
Übergang auf einen höheren Gang bis
zur Erreichung der Grenzwerte der
Drehzahlen des Motors. Nur unter
dieser Bedingung oder nach Ende der
Kurve schaltet das Getriebe einen
höheren Gang ein. Durch diese Stra-
tegie wird das Gleichgewicht des
Fahrzeugs verbessert und eine
prompte Beschleunigung bei Ausfahrt
aus der Kurve gewährleist, da bereits
der ideale Gang eingelegt ist.In gleicher Weise wird bei sehr star-
ken Bremsvorgängen ein kleinerer
Gang eingelegt, um die Bremskraft
des Motors in bester Weise auszunut-
zen. Bei der Einfahrt in die Kurve
wird der neue Gang schon in der Ver-
langsamungsphase vor der Kurve
selbst eingelegt, so dass das Getriebe
bei Ausfahrt aus der Kurve nicht her-
unterschalten muss, um die darauf-
folgende Beschleunigung ausführen
zu können.
Der sportliche Fahrstil auf gemisch-
ten Strecken wird von der Elektronik
durch die schnelle Freigabe des Gas-
pedals erkannt. Wird diese Bedingung
ermittelt, bleibt der Gang im Getriebe
auch bei freigegebenem Gaspedal ein-
gelegt, ohne Hinaufschalten, damit
der Motor für die darauffolgende Be-
schleunigung bereit ist. Die Elektronik des Getriebes erkennt
ansteigende Strecken aufgrund der
Signale des vom Motor übertragenen
Drehmoments und ist daher in der
Lage, überflüssige Schaltvorgänge bei
Freigabe des Gaspedals zu vermeiden
(z.B. vor Einfahrt in eine Kurve) und
nur die Gänge zu benutzen, die für
Verbesserung des Fahrkomforts nütz-
lich sind.
In gleicher Weise erkennt die Elek-
tronik abschüssige Strecken und ver-
meidet das Schalten in höhere Gänge
bei Freigabe des Gaspedals, um bes-
ser die “Motorbremskaft” zu Gunsten
der Bremsanlage und der Kontrolle
des Fahrzeugs auszunutzen.
ZUR BEACHTUNGDie Funktion
der “Motorbremse” mit Einlage von
kleineren Gängen während des
Bremsvorgangs ist bei Einschritt des
ABS nicht aktiv.
Die Verwendung des höchsten (5.)
Ganges ist für eine “ausruhende”
Fahrweise des Fahrzeuges vorgesehen,
d.h. auf langen Strecken mit kon-
188
Wird die Störung bei Anlassen des
Motors angezeigt, bedeutet dies, dass
die Getriebeelektronik diese Störung
während der Fahrt vor dem letzten
Abstellen des Motors festgestellt und
gespeichert hatte. Auch in diesem Fall
wenden Sie sich an das Lancia Kun-
dendienstnetzfür die Kontrolle des
Automatikgetriebes.
Während der Fahrt mit
defektem Getriebe ist
größte Vorsicht auf Grund
der eingeschränkten Leistungen
(Beschleunigung und Geschwin-
digkeit), die das Fahrzeug noch
bieten kann, angeraten. Weiterhin
könnte bei der Fahrt mit Getriebe-
defekt die Blockierung des Rück-
wärtsganges nicht aktiv sein: Der
Hebel darf absolut nicht auf die
Stellung R bei sich bewegendem
Fahrzeug verstellt werden.TONZEICHEN
Es werden Tonzeichen bei Vorhan-
denseit der nachstehenden Bedingun-
gen abgegeben:
– für ca. 15 Sekunden bei Öffnung
der Fahrertür und laufendem oder
abgestellten Motor und Ganghebel in
jeder anderen Stellung als P
– für ca. 15 Sekunden beim Abstel-
len des Motors und Ganghebel in je-
der anderen Stellung als P
– für ca. 4 Sekunden, wenn der He-
bel auf R(Rückwärtsgang) gestellt
wird.
– bei elektronisch gesteuertem
Handbetrieb, wenn die Einlage eines
Ganges verlangt wird, der von der
Elektronik nicht akzeptiert wird (weil
er das Überdrehen des Motors verur-
sachen würde). ANLASSEN DURCH SCHIEBEN
Das Anlassen durch Schieben oder
Anschleppen des Fahrzeugs ist nicht
möglich. Im Notfall, bei entladener
Batterie, kann das Fahrzeug mit einer
Hilfsbatterie unter Befolgung der An-
weisungen des Kapitels “Im Notfall”
angelassen werden.
189
Die Nichtbeachtung der
obigen Anweisungen
könnte schwere Schäden
für das Automatikgetriebe bedeu-
ten.
Das Fahrzeug kann nur für kurze
Strecken und mit niedriger Ge-
schwindigkeit abgeschleppt wer-
den: bei längeren Strecken müssen
die Vorderräder angehoben wer-
den, damit das Getriebe nicht
durch die Raddrehung während
dem Abschleppen mitgenommen
wird. ABSCHLEPPEN DES
FAHRZEUGS
ZUR BEACHTUNGFür das Ab-
schleppen des Fahrzeugs beachten Sie
die geltenden gesetzlichen Vorschrif-
ten und die Angaben des Kapitels “Im
Notfall”.
Muss das Fahrzeug abgeschleppt
werden, beachten Sie bitte diese Rat-
schläge:
– soweit möglich, das Fahrzeug auf
der Ladefläche eines Straßendienst-
fahrzeuges transportieren
– ist dies nicht möglich, kann das
Fahrzeug nach Anhebung der An-
triebsräder (Vorderräder) abge-
schleppt werden
– sollte auch diese Lösung nicht
machbar sein, kann das Fahrzeug für
eine Strecke unter 50 km mit einer
Geschwindigkeit unter 50 km/h ab-
geschleppt werden.
Beim Abschleppen muss der Gang-
hebel auf Nstehen.Vor dem Abschleppen
des Fahrzeuges muss die
elektrische Feststellbremse
unter Befolgung der Anweisungen
im betreffenden Abschnitt deakti-
viert und der CID (soweit vorgese-
hen) des Erkennungssystems (Key-
less System) im Fahrzeug gelassen
werden, um die automatische
Lenkradblockierung zu vermei-
den. Während dem Abschleppen
nicht den Motor starten.
ESP- UND ASR-
SYSTEME
ESP-SYSTEM (ELECTRONIC
STABILITY PROGRAM):
ALLGEMEIN
ESP ist ein elektronisches Kontroll-
system der Stabilität des Fahrzeugs,
das auf das Drehmoment einschreitet
und in unterschiedlicher Weise die
Räder bei Haftverlust abbremst und
so dazu beiträgt, das Fahrzeug wieder
auf die korrekte Bahn zu bringen.
Während der Fahrt wirken auf das
Fahrzeug seitliche Kräfte und Kräfte
in Längsrichtung ein, die vom Fahrer
solange kontrolliert werden können,
wie die Reifen genügend Haftung ha-
ben. Wenn die Haftung unter das Min-
destniveau fällt, weicht das Fahrzeug
von der vom Fahrer gewollten Bahn
ab. Bei nicht glattem Asphalt (un-
gleichmässige Pflasterung, Eis oder
Splitt auf der Straße usw.) ist die Bo-
denhaftung der Reifen stark reduziert.
Unter diesen Bedingungen und wenn
Manöver an den Bodenhaftungsgren-
zen der Reifen ausgeführt werden,
kann es vorkommen, dass das Fahr-
190
zeug ausbricht (übersteuern, unter-
steuern). Wenn die Sensoren diese
Umstände erfassen, die zum Schleu-
dern des Fahrzeugs führen könnten,
greift das ESP-System auf Motor und
Bremsen ein und erzeugt ein Antriebs-
moment, das das Fahrzeug wieder auf
die rechte Bahn bringt.
Die Leistungen des Sy-
stems hinsichtlich der ak-
tiven Sicherheit sollen je-
doch den Fahrer nicht veranlas-
sen, unnütze und ungerechtfertigte
Risiken einzugehen. Die Fahrt ist
immer dem Zustand des Unter-
grundes, der Sichtbedingungen
und dem Verkehr anzupassen. Die
Verantwortlichkeit für die Sicher-
heit im Verkehr liegt immer und
allein beim Fahrer.
Das ESP-System unterstützt den
Fahrer bei der Kontrolle des Fahr-
zeugs im Falle des Haftverlustes
der Reifen, aber die vom System
vorgesehen Kräfte für die Kon-
trolle des Stabilitätsverlustes des
Fahrzeuges sind jedoch immer auf
die Haftung des Reifens auf dem
Untergrund eingeschränkt.FUNKTION DES ESP-SYSTEMS
Das ESP-System schaltet sich auto-
matisch beim Anlassen des Fahrzeu-
ges ein und kann nicht deaktiviert
werden. Es ist dagegen möglich, das
ASR-System über die betreffende
Drucktaste auf der mittleren Konsole
auszuschliessen.
Die wichtigsten Bestandteile des
ESP-Systems sind:
– ein elektrohydraulisches Steuer-
gehäuse mit elektronischer Kontrolle,
das die von den verschiedenen Senso-
ren eingehenden Signale verarbeitet
und die geeigneteste Strategie, durch
Betätigung der Elektroventile und der
Motorelektronik, vorsieht;
– ein Sensor für die Erfassung des
Drehwinkels des Lenkrads;
– vier Sensore, die die Rotationsge-
schwindigkeit eines jeden Rades er-
mitteln;
– ein Sensor, der die Rotation des
Fahrzeugs um die vertikale Achse
aufnimmt;
– ein Sensor, der die Seitenbe-
schleunigung (Zentifugalkraft) misst.Der Kern des ESP-Systems ist ein
Sensor, der aus der Luftfahrt stammt,
der die Rotation des Fahrzeuges um
seine vertikale Achse aufnimmt. Die
bei der Kurvenfahrt erzeugten Zen-
trifugalkräfte werden dagegen von ei-
nem Sensor der Seitenbeschleunigung
mit hoher Empfindlichkeit gemessen.
Die stabilisierende Aktion des ESP-
Systems basiert auf den Berechnun-
gen der Elektronik des Systems, das
die von den Sensoren für Drehung des
Lenkrads, der Seitenbeschleunigung
und der Rotationsgeschwindigkeit ei-
nes jeden Rades enthaltenen Signale
auswertet und die Bahn erkennt, die
der Fahrer bei Drehung des Lenkra-
des auszuführen beabsichtigt.
Die Elektronik verarbeitet die von
den Sensoren erhaltenen Informatio-
nen und ist daher in der Lage, in je-
dem Moment die Position des Fahr-
zeugs zu erkennen und mit der Bahn
zu vergleichen, die der Fahrer auszu-
führen beabsichtigt. Bei Nichtübe-
reinstimmung wählt die Elektronik im
Bruchteil einer Sekunde die geeigne-
testen Einschritte aus, um das Fahr-
zeug wieder auf die Bahn zu bringen,
wie das Abbremsen einer oder meh-
191
Für eine korrekte Ar-
beitsweise der ESP-, ASR-
und ABS-Systeme ist es
unerläßlich, dass die Reifen alle
der gleichen Marke und Typs auf
allen Rädern sind, im perfekten
Zustand und vor allem des vorge-
schriebenen Typs, Marke und Ab-
messung. rerer Räder mit unterschiedlicher In-
tensität und - wenn notwendig - Re-
duzierung der vom Motor übertra-
genen Leistung. Die Korrekturmaß-
nahmen werden kontinuierlich ver-
ändert und gesteuert um zu versu-
chen, das Fahrzeug in der vom Fah-
rer beabsichtigten Bahn zu halten.
Der Einschritt des ESP-Systems ver-
stärkt beträchtlich die aktive Sicher-
heit des Fahrzeugs in vielen kritischen
Situationen und ist ganz besonders
bei Überholvorgängen nützlich, wenn
sich die Bedingungen der Straßen-
haftung verändern.ASR-Funktion (ANTISLIP
REGULATION)
Allgemein
Die ASR-Funktion gehört zum ESP-
System und kontrolliert die Traktion
des Fahrzeugs und schreitet automa-
tisch jedesmal dann ein, wenn das
eine oder beide Antriebsräder rut-
schen, und vermeidet somit die un-
stabile Traktion und Verschleiß der
Reifen.
In Abhängigkeit von den Rutschbe-
dingungen werden zwei unterschied-
liche Kontrollsysteme aktiviert:
– betrifft das Rutschen beide An-
triebsräder, da es durch eine zu große
übertragene Leistung verursacht
wurde, schreitet die ASR-Funktion
ein und reduziert die vom Motor
übertragene Leistung;
– betrifft das Rutschen nur eines der
Antriebsräder schreitet die ASR-
Funktion ein und bremst automatisch
das rutschende Rad mit einer Wir-
kung, die derjenigen eines selbst-
blockierenden Differentials ähnelt.Das Einschreiten der ASR-Funktion
ist ganz besonders unter den nachste-
henden Bedingungen nützlich:
– Rutschen des Innenrades in der
Kurve aufgrund der dynamischen
Veränderung der Lastbedingungen
oder zu starke Beschleunigung;
– zu starke, an die Räder übertra-
gene Leistung, auch unter Bezug auf
den Zustand der Straße;
– Beschleunigung auf Geröll, ver-
schneiten oder vereisten Straßen;
– bei Verlust der Haftung auf nas-
sem Untergrund (Aquaplaning).
Einschaltung der ASR-Funktion
Die ASR-Funktion schaltet sich au-
tomatisch bei jedem Anlassen des Mo-
tors ein. Während der Fahrt ist es
möglich, die Funktion aus- und er-
neut einzuschalten, indem die Taste
A(Abb. 142) auf der mittleren Kon-
sole gedrückt wird.
Ist die ASR-Funktion eingeschaltet,
leuchtet auf dem Multifunktionsdis-
play das Symbol Vund es erscheint
die Meldung “ASR EINGESCHAL-
TET”.