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Fahrzeugwartung135Wagenwerkzeug
Wagenheber, Steckschlüssel, Rat‐
sche, Torx-Schlüssel, Haken für die
Radabdeckung, Abschleppöse und
Spezialwerkzeug für Radsicherungs‐
schrauben sind unter dem Fahrersitz
verstaut.
Reserverad 3 142.
Fahrzeuge mit Reifenreparaturset:
Die Abschleppöse und der Torx-
Schlüssel befinden sich im Kasten
des Reifenreparatursets unter dem Vordersitz.
Reifenreparaturset 3 138.
Räder und Reifen
Reifenzustand, FelgenzustandÜber Kanten langsam und möglichst
im rechten Winkel fahren. Das Über‐
fahren scharfer Kanten kann zu Rei‐
fen- und Felgenschäden führen. Rei‐
fen beim Parken nicht am Bordstein
einklemmen.
Räder regelmäßig auf Beschädigun‐
gen untersuchen. Bei Beschädigun‐
gen bzw. ungewöhnlichem Ver‐
schleiß Hilfe einer Werkstatt in An‐
spruch nehmen.
Reifen
Werkseitig montierte Reifen sind auf das Fahrwerk abgestimmt und bieten
optimalen Fahrkomfort und Sicher‐
heit.
Winterreifen Winterreifen verbessern die Fahrsi‐cherheit bei Temperaturen unter
7 °C und sollten deshalb auf allen Rä‐ dern montiert werden.Je nach länderspezifischen Bestim‐
mungen ist ein Hinweisschild mit der
zulässigen Höchstgeschwindigkeit
für die Reifen im Blickfeld des Fahrers
anzubringen.
Reifenbezeichnungenz. B. 195/65 R 16 C 88 Q195=Reifenbreite in mm65=Querschnittsverhältnis (Rei‐
fenhöhe zu Reifenbreite) in %R=Gürtelbauart: RadialRF=Bauart: RunFlat16=Felgendurchmesser in ZollC=Gewerblicher Einsatz (com‐
mercial)88=Tragfähigkeits-Kennzahl,
z. B. 88, entspricht 567 kgQ=Geschwindigkeits-Kenn‐
buchstabe
Geschwindigkeits-Kennbuchstabe:
Q=bis 160 km/hS=bis 180 km/hT=bis 190 km/hH=bis 210 km/hV=bis 240 km/hW=bis 270 km/h
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136FahrzeugwartungReifendruck
Reifendruck mindestens alle
14 Tage und vor jeder größeren Fahrt
bei kalten Reifen kontrollieren. Reser‐ verad nicht vergessen.
Reifendrücke 3 169.
Die Reifendruckangaben beziehen
sich auf kalte Reifen. Gültig für Som‐
mer- und Winterreifen.
Reservereifen immer mit dem Reifen‐ druck für volle Belastung befüllen.
Ein falscher Reifendruck beeinträch‐
tigt Sicherheit, Fahrverhalten, Fahr‐
komfort und Kraftstoffverbrauch und
erhöht den Reifenverschleiß.
Die Reifendrucktabelle zeigt die mög‐
lichen Reifenkombinationen 3 169.
Die für Ihr Fahrzeug zugelassenen
Reifentypen finden Sie in der EWG-
Konformitätserklärung, die mit Ihrem
Fahrzeug ausgeliefert wurde, bzw. in
anderen, nationalen Zulassungsun‐
terlagen.
Der Fahrer ist für die korrekte Anpas‐ sung des Reifendrucks verantwort‐
lich.9 Warnung
Ein zu geringer Reifendruck kann
zu starker Reifenerwärmung, in‐
neren Beschädigungen und da‐
durch bei hohen Geschwindigkei‐
ten zur Laufflächenablösung und
sogar zum Platzen des Reifens
führen.
Profiltiefe
Profiltiefe regelmäßig kontrollieren.
Reifen sollten bei einer Profiltiefe von
2-3 mm (4 mm bei Winterreifen) aus
Sicherheitsgründen ausgetauscht
werden.
Aus Sicherheitsgründen wird emp‐
fohlen, dass die Profiltiefe der Reifen
einer Achse um nicht mehr als 2 mm
variiert.
Die gesetzlich zulässige Mindestpro‐
filtiefe (1,6 mm) ist erreicht, wenn das Profil bis zu einem Verschleißanzei‐
ger (TWI = Tread Wear Indicator) ab‐
gefahren ist. Seine Lage wird durch
Markierungen an der Reifenflanke
angezeigt.
Sollte der Verschleiß vorn größer sein als hinten, Vorderräder gegen Hinter‐
räder tauschen. Sicherstellen, dass
die Richtung der Raddrehung unver‐
ändert ist.
Reifen altern, auch wenn sie nicht ge‐
fahren werden. Wir empfehlen, die
Reifen alle 6 Jahre zu ersetzen.
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Fahrzeugwartung137Reifenumrüstung
Bei Verwendung anderer als den
werkseitig montierten Reifengrößen
müssen gegebenenfalls der Tacho‐
meter und der Nenndruck umpro‐
grammiert und Änderungen am Fahr‐ zeug vorgenommen werden.9 Warnung
Der Gebrauch nicht geeigneter
Reifen oder Felgen kann zu Unfäl‐
len und zum Erlöschen der Be‐
triebserlaubnis führen.
Radabdeckungen
Es dürfen nur für das jeweilige Fahr‐
zeug werksseitig freigegebene Rad‐
abdeckungen und Reifen verwendet
werden, die allen relevanten Anforde‐ rungen für die jeweiligen Rad- und
Reifenkombinationen entsprechen.
Werden keine vom Hersteller zuge‐
lassenen Radabdeckungen und Rei‐
fen verwendet, dürfen die Reifen kei‐
nen Felgenschutzwulst aufweisen.
Radabdeckungen dürfen die Kühlung
der Bremsen nicht beeinträchtigen.9 Warnung
Bei Verwendung nicht geeigneter
Reifen oder Radabdeckungen
kann es zu plötzlichem Druckver‐
lust und in der Folge zu Unfällen
kommen.
Schneeketten
Schneeketten dürfen nur auf den Vor‐
derrädern verwendet werden.
Immer engmaschige Schneeketten verwenden, die an der Lauffläche und an den Reifeninnenseiten (ein‐
schließlich Kettenschloss) maximal
15 mm auftragen.
Für Reifengröße 215/65 R16 die Be‐ ratung einer Werkstatt einholen.9 Warnung
Beschädigungen können zum
Platzen des Reifens führen.
Die Radabdeckungen der Stahlräder können mit Teilen der Schneekettenin Berührung kommen. In solchen
Fällen die Radabdeckungen abneh‐
men.
Schneeketten dürfen nur bis
50 km/h und auf schneefreien Stre‐
cken nur kurzzeitig verwendet wer‐
den, da sie auf harter Fahrbahn
schnell verschleißen und reißen kön‐
nen.
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138FahrzeugwartungReifenreparaturset
Kleinere Schäden an der Lauffläche
und der Flanke des Reifens können
mit dem Reifenreparaturset behoben
werden.
Fremdkörper nicht aus dem Reifen entfernen.
Schäden am Reifen, die größer als 4 mm sind oder sich an der Seiten‐
wand in der Nähe der Felge befinden, können mit dem Reifenreparatursetnicht repariert werden.9 Warnung
Nicht schneller als 80 km/h fahren.
Nicht für längere Zeit verwenden.
Das Lenkverhalten und Handling
können beeinträchtigt sein.
Wenn das Fahrzeug einen Plattfuß
hat:
Parkbremse anziehen und ersten
Gang oder Rückwärtsgang einlegen.
Das Reifenreparaturset befindet sich
unter dem Vordersitz.
1. Den Kompressor aus dem Reifen‐
reparaturset herausnehmen.
2. Das elektrische Anschlusskabel und den Luftschlauch aus den Fä‐
chern auf der Unterseite des
Kompressors herausnehmen.3. Luftschlauch des Kompressors an
den Anschluss der Dichtmittelfla‐
sche schrauben.
4. Dichtmittelflasche in die Haltevor‐
richtung am Kompressor schie‐
ben.
Kompressor so in die Nähe des Rades legen, dass die Dichtmit‐
telflasche aufrecht steht.
5. Ventilkappe des defekten Reifens
abschrauben.
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Fahrzeugwartung139
6. Einfüllschlauch an Reifenventilanschrauben.
7. Der Schalter am Kompressor muss auf O stehen.
8. Den Stecker des Kompressors an
der Zubehörsteckdose oder am
Zigarettenanzünder anschließen.
Um eine Entladung der Fahrzeug‐ batterie zu vermeiden, empfehlen
wir, den Motor laufen zu lassen.9. Wippschalter am Kompressor auf I stellen, der Reifen wird mit dem
Dichtmittel gefüllt.
10. Die Druckanzeige am Kompres‐ sor zeigt kurz bis zu 6 bar
( 600 kPa /87 psi) an. Danach sinkt
der Druck.
11. Das Dichtmittel wird vollständig in
den Reifen gepumpt. Anschlie‐
ßend wird der Reifen mit Luft be‐
füllt.12. Der vorgeschriebene Reifendruck
sollte innerhalb von 10 Minuten
erreicht werden. Reifendruck
3 169. Kompressor bei Erreichen
des korrekten Drucks abschalten.
Wird der vorgeschriebene Reifen‐
druck nicht innerhalb von
10 Minuten erreicht, Reifenrepa‐
raturset entfernen. Das Fahrzeug
um eine Reifenumdrehung (ca.
2 Meter) bewegen. Das Reifenre‐
paraturset wieder anschließen
und Füllvorgang 10 Minuten fort‐
setzen. Wird der vorgeschriebene Reifendruck danach immer nochnicht erreicht, ist der Reifen zu
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140Fahrzeugwartung
stark beschädigt. Hilfe einer
Werkstatt in Anspruch nehmen.
Übermäßigen Reifendruck mit
dem Schalter oberhalb der Druck‐
anzeige ablassen.
Den Kompressor nicht länger als
10 Minuten laufen lassen.
13. Reifenreparaturset abbauen. Den
Luftschlauch des Kompressors
am freien Anschluss der Dichtmit‐
telflasche anschrauben. Damit
wird verhindert, dass Dichtmittel
austritt. Reifenreparaturset unter
dem Vordersitz verstauen.
14. Eventuell ausgetretenes Dichtmit‐
tel mit einem Lappen entfernen.
15. Am Reifenreparaturset ange‐ brachten Aufkleber mit der maxi‐
mal zulässigen Geschwindigkeit
im Blickfeld des Fahrers anbrin‐
gen.
16. Fahrt unverzüglich fortsetzen, da‐
mit sich das Dichtmittel im Reifen
gleichmäßig verteilt. Nach ca.
10 km Fahrtstrecke (spätestens
jedoch nach 10 Minuten) anhalten
und den Reifendruck mit dem
Kompressor kontrollieren. Hierzu
Kompressor-Luftschlauch direkt
auf das Reifenventil und den
Kompressor schrauben.
17. Wenn der Reifendruck mehr als 3,1 bar (310 kPa/45 psi) beträgt,
auf den vorgeschriebenen Wert
korrigieren. Vorgang wiederho‐
len, bis kein Druckverlust mehr
entsteht.
Wenn der Reifendruck unter
3,1 bar (310 kPa /45 psi) abgesun‐
ken ist, darf das Fahrzeug nicht
mehr gefahren werden. Hilfe einer
Werkstatt in Anspruch nehmen.
18. Reifenreparaturset unter dem Vordersitz verstauen.9Warnung
Das Dichtmittel darf nicht mit Haut,
Augen oder Kleidung in Berührung
kommen. Bei Verschlucken sofort
ärztliche Hilfe aufsuchen.
Hinweis
Die Fahreigenschaften des reparier‐ ten Reifens sind stark beeinträchtigt,
diesen Reifen deshalb ersetzen.
Bei ungewöhnlichen Geräuschen
oder starker Aufheizung des Kom‐ pressors diesen für mindestens
30 Minuten ausgeschaltet lassen.
Das eingebaute Sicherheitsventil
öffnet bei einem Druck von 7 bar.
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Fahrzeugwartung141
Verfallsdatum des Reparatursets
beachten. Nach diesem Datum ist
die Dichtwirkung nicht mehr garan‐
tiert. Haltbarkeitsangaben auf der
Dichtmittelflasche beachten.
Gebrauchte Dichtmittelflasche er‐ setzen. Entsorgung entsprechend
den jeweiligen gesetzlichen Vor‐
schriften.
Kompressor und Dichtmittel können
ab ca. -30 °C verwendet werden.
Beiliegende Adapter können zum Aufpumpen von anderen Gegen‐
ständen wie z. B. Bällen, Luftmatrat‐ zen oder Schlauchbooten verwen‐
det werden. Sie befinden sich auf
der Unterseite des Kompressors. Zum Abnehmen Kompressor-
Luftschlauch anschrauben und
Adapter herausnehmen.
Radwechsel
Einige Fahrzeuge sind statt mit einem Reserverad mit einem Reifenrepara‐
turset ausgestattet 3 138.Folgende Vorbereitungen treffen und
Hinweise beachten:
■ Fahrzeug auf ebenem, festem und rutschsicherem Untergrund par‐
ken. Vorderräder gerade stellen.
■ Parkbremse anziehen und ersten Gang oder Rückwärtsgang einle‐
gen.
■ Reserverad herausnehmen 3 142.
■ Niemals mehrere Räder gleichzei‐ tig wechseln.
■ Wagenheber nur im Falle einer Rei‐
fenpanne verwenden; nicht beim
Reifenwechsel von Winter- auf Sommerreifen oder umgekehrt.
■ Bei weichem Untergrund eine sta‐ bile, maximal 1 cm dicke Unterlage
unter den Wagenheber legen.
■ Im angehobenen Fahrzeug dürfen sich keine Personen oder Tiere auf‐halten.
■ Nicht unter das angehobene Fahr‐ zeug kriechen.
■ Motor nicht starten, wenn das Fahr‐
zeug mit einem Wagenheber ange‐
hoben ist.1. Radabdeckung abziehen 3 135.
2. Jede Radschraube mit der Rat‐
sche und dem Steckschlüssel um
eine halbe Umdrehung lockern.
Zum Lösen der Schrauben muss
die Ratsche gegen den Uhrzei‐
gersinn gedreht werden. Gegebe‐ nenfalls Drehrichtung ändern.
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142Fahrzeugwartung
3. Zum Anheben des Fahrzeugs dieStützfläche des Wagenhebers
unter dem Wagenheber-Ansatz‐
punkt positionieren, der dem zu
wechselnden Rad am nächsten
liegt.
Darauf achten, dass der Wagen‐
heber richtig positioniert ist. Der
Wagenheberfuß muss sich direkt unterhalb des Wagenheber-An‐
satzpunktes befinden, so dass er
nicht wegrutschen kann.
4. Steckschlüssel an Wagenheber befestigen und Fahrzeug mit der
Ratsche so weit anheben, bis das
Rad den Boden nicht mehr be‐
rührt.
5. Radschrauben entgegen dem Uhrzeigersinn ganz abschraubenund mit einem Tuch reinigen.
Radschrauben so ablegen, dass
die Gewinde nicht verschmutzt
werden.
6. Rad wechseln.
7. Radschrauben eindrehen.
8. Fahrzeug absenken.
9. Radschrauben über Kreuz anzie‐ hen. Das Anzugsdrehmoment be‐trägt 140 Nm.
10. Radabdeckung wieder anbringen.
11. Rad wechseln.
12. Abmontiertes Rad 3 142 und Wa‐
genwerkzeug verstauen 3 135.
13. Neues Rad am Fahrzeug aus‐ wuchten lassen. Reifendruck desmontierten Reifens 3 169 undauch das Anzugsdrehmoment der
Radschrauben so bald wie mög‐
lich überprüfen.
Defekten Reifen ersetzen oder repa‐
rieren lassen.
Reserverad Einige Fahrzeuge sind statt mit einem
Reserverad mit einem Reifenrepara‐
turset ausgestattet 3 138.
Die Verwendung eines Reserverads
zusammen mit Winterreifen oder
eines Reserverads, das kleiner ist als
die anderen Räder, kann das Fahr‐
verhalten beeinträchtigen. Den de‐
fekten Reifen möglichst bald austau‐
schen.