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KatalysatorWird durch Zündaussetzer
dem Katalysator unverbrann-
ter Kraftstoff zugeführt,
besteht die Gefahr der Über-
hitzung und Beschädigung.
Deshalb folgende Punkte
beachten:
– Kraftstoffbehälter nicht leer fahren.
– Motor nicht mit abgezoge- nem Zündkerzenstecker
laufen lassen.
– Bei Motoraussetzern den
Motor sofort abstellen.
– Nur unverbleiten Kraftstoff tanken.
– Vorgesehene Wartungsinter- valle unbedingt einhalten. Unverbrannter Kraftstoff
zerstört den Katalysator.
Die aufgeführten Punkte zum
Schutz des Katalysators be-
achten. c
BrandgefahrAm Auspuff treten hohe Tem-
peraturen auf.
Berühren leicht ent-
flammbare Materialien
(z. B. Heu, Laub, Gras, Beklei-
dung und Gepäck usw.) den
heißen Auspuff, können diese
in Brand geraten.
Darauf achten, dass keine
leicht entflammbaren Materia-
lien in Kontakt mit der heißen
Auspuffanlage kommen. cLäuft der Motor längere
Zeit im Stand, ist die Küh-
lung nicht ausreichend und es
kann zur Überhitzung kom-
men. In Extremfällen ist Fahr-
zeugbrand möglich.
Motor nicht unnötig im Stand
laufen lassen. Nach dem
Starten sofort losfahren. c
Manipulation des
Motorsteuergerätes
Manipulation des Motor-
steuergerätes kann zu
Schäden am Fahrzeug und da-
mit zu Unfällen führen.
Das Motorelektronik-Steuer-
gerät nicht manipulieren. c
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Fahren456
Manipulation des Motor-
steuergerätes kann zu
mechanischen Belastungen
führen, auf die die Bauteile des
Motorrades nicht ausgelegt
sind. Für darauf zurückzufüh-
rende Schäden erlischt die
Gewährleistung.
Das Motorsteuergerät nicht
manipulieren. c
SicherheitskontrolleVor jeder FahrtNutzen Sie die nachfolgende
Checkliste, um vor jeder Fahrt
wichtige Funktionen, Einstel-
lungen und Verschleißgrenzen
zu prüfen.
Checkliste– Bremsfunktion (
b 93)
– Bremsflüssigkeitsstand (
b 95)
– Kupplungsfunktion (
b 96)
– Kupplungsflüssigkeitsstand (
b 96)
– Funktion der Kontroll- und Warnleuchten (
b 20)
– Dämpfereinstellung (
b 48)
und Federvorspannung
(
b 47)
– Felgen (
b 98), Profiltiefe
(
b 98) und Luftdruck (
b 51,
130)
– Beladung, Gesamtgewicht (
b 140)
–Gepäcksystem
In regelmäßigen Abständen:
– Motorölstand (bei jedem Tankstopp) (
b 89)
– Bremsbeläge (bei jedem 2./ 3. Tankstopp) (b 93)
Die erste AusfahrtDer sichere Umgang
mit dem MotorradJedes Motorrad hat seine
besonderen Eigenschaften,
die man mit der Zeit „erfahren“
muss:
– Beschleunigungsvermögen
– Straßenlage
– Kurvenverhalten
– Bremsleistung
Auch muss der Motor während
der ersten 1000 km eingefah-
ren werden (
b 64).
Informationen zum BMW
Integral ABSSA finden Sie ab
(
b 75)
.
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Beim BMW Integral ABS
wird durch Bremskraft-
verstärkung eine deutlich hö-
here Bremsleistung erzielt als
mit herkömmlichen Brems-
systemen. Besonders in Kur-
ven kann ungewollt starkes
Bremsen zu gefährlichen Situ-
ationen führen.
Trainieren Sie das Bremsen
mit BMW Integral ABS in un-
gefährlichen Situationen. c
Vor dem AnlassenZündung einschalten
• Hinweise zur EWS beachten
(b 24).
• Not-Ausschalter 1 in
Betriebsstellung A.
• Zündung einschalten.
» Pre-Ride-Check wird durch- geführt.
»Bei BMW Integral ABS
SA:
ABS-Eigendiagnose wird
durchgeführt.
Pre-Ride-CheckNach dem Einschalten der
Zündung wird ein Pre-Ride-
Check durchgeführt. Dabei
werden alle Warnleuchten und
Warnsymbole auf ihre Funk-
tion überprüft. Im Multifunk-
tionsdisplay werden nach-
einander dargestellt: Phase 1
Warnleuchte Allgemein
leuchtet rot.
Symbol Motoröldruck
wird angezeigt.
Symbol Batterielade-
strom wird angezeigt.
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Phase 2Warnleuchte Allgemein
leuchtet gelb.
Symbol Motorelektronik
wird angezeigt.
Symbol EWS wird ange-
zeigt. Phase 3
Warnleuchte Lampen-
defekt wird angezeigt.
Kann eine Warnleuchte
oder ein Warnsymbol
nicht dargestellt werden, kann
eine Funktionsstörung im ent-
sprechenden System nicht an-
gezeigt werden.
Auf die Anzeige aller Leuchten
und Symbole achten. cPhase 4 (nur bei DWA
SA)
Batteriewarnung „DWA“
erscheint, wenn die Bat-
terien der Diebstahlwarnanla-
ge
SA nicht mehr ausreichende
Spannung aufweisen.
Kann eine Warnleuchte
oder ein Warnsymbol
nicht dargestellt werden, kann
eine Funktionsstörung im ent-
sprechenden System nicht an-
gezeigt werden.
Auf die Anzeige aller Leuchten
und Symbole achten. c
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Sollte eine der Leuchten oder
Symbole nicht dargestellt wer-
den:
• Fehler möglichst schnell von einer Fachwerkstatt behe-
ben lassen, am besten von
einem BMW Motorrad
Partner.
Nach Beendigung des Pre-
Ride-Checks werden die
aktuellen Werte angezeigt.
Bei Motorstart während
des Pre-Ride-Checks
wird der Pre-Ride-Check ab-
gebrochen. c
Bei BMW Integral ABS wird
zusätzlich die ABS-Eigendiag-
nose durchgeführt.
ABS
SA
-Eigendiagnose
Die Funktionsbereitschaft des
BMW Integral ABS wird durch
die Eigendiagnose und den
Anfahrtest (
b 63) überprüft.
Die Eigendiagnose erfolgt
automatisch nach Einschalten
der Zündung.
Voraussetzung für die Durch-
führung der Eigendiagnose
sind unbetätigte Bremshebel.
Vor Abschluss der Eigendiag-
nose ist nur Restbremsfunk-
tion
(b 77) verfügbar. • Bremshebel lösen.
• Zündung einschalten.
Phase 1
Warnleuchte Allgemein
leuchtet.
Warnleuchte ABS blinkt
4x pro Sekunde.
Eigendiagnose wird durch-
geführt.
Phase 2 Warnleuchte ABS blinkt
1x pro Sekunde.
Eigendiagnose beendet.
Die Warnleuchte erlischt nach
Beendigung des Anfahrtestes
(
b 63).
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Fahren460
Wird die Zündung mit be-
tätigten Bremshebeln
eingeschaltet, anschließend
der Motor gestartet und sofort
losgefahren, befindet sich das
BMW Integral ABS noch in
Restbremsfunktion (
b 77). Die
Eigendiagnose wird durchge-
führt, sobald die Bremshebel
erstmals unbetätigt sind. Wäh-
rend dieser Zeit stehen Ihnen
weder die ABS-Funktion noch
die Bremskraftverstärkung zur
Verfügung.
Mit dem Starten des Motors
warten, bis die ABS-Eigendia-
gnose durchgeführt wurde. cStarten an Steigungen:
Zündung mit eingelegtem
Gang, gelöstem Kupplungs-
hebel und gelösten Bremshe-
beln einschalten. Anschlie-
ßend Bremse betätigen,
Kupplung betätigen und Motor
starten. c
SeitenstützeBei ausgeklappter Seiten-
stütze und eingelegtem Gang
lässt sich das Motorrad nicht
starten.
Wurde das Motorrad im Leer-
lauf gestartet und wird an-
schließend bei ausgeklappter
Seitenstütze ein Gang einge-
legt, geht der Motor aus.
SchaltgetriebeDas Motorrad kann im Leerlauf
oder bei eingelegtem Gang mit
gezogener Kupplung gestartet
werden. Betätigen Sie die
Kupplung erst nach dem Ein-
schalten der Zündung.
Im Leerlauf leuchtet die Kon-
trollleuchte Leerlauf grün und
die Ganganzeige im Multifunk-
tionsdisplay zeigt 0.
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Anlassen
Beim Anlassvorgang
Gasdrehgriff nicht betäti-
gen. Bei Umgebungstempera-
tur unter 0 °C nach Einschal-
ten der Zündung Kupplung
ziehen. c
• Zündung einschalten.
•Taste Anlasser 1 betätigen.
» Motor springt an.
• Warn- und Informations- anzeigen beachten (
b 20). Bei unzureichender Bat-
teriespannung wird der
Startvorgang automatisch ab-
gebrochen.
Vor weiteren Startversuchen
die Batterie laden (
b 116)
oder Starthilfe geben lassen
(
b 115). c
Hohe Motordrehzahlen
bei kaltem Motor führen
zu erhöhtem Motorverschleiß.
Hohe Motordrehzahlen bei
kaltem Motor vermeiden. c
Sollte sich der Motor
nicht starten lassen, kann
die folgende Störungstabelle
weiterhelfen. c
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StörungstabelleStörung: Motor springt nicht oder erschwert an.
UrsacheAbhilfe siehe SeiteSchalter Not-Aus betätigtSchalter Not-Aus in Betriebsstellung (
b 57)
Seitenstütze ausgeklappt,
Gang eingelegt Seitenstütze ganz einklappen (b 69)
Gang eingelegt,
Kupplung nicht gezogen Getriebe in Leerlauf schalten
oder Kupplung betätigen (b 60)
Kupplung betätigt,
Zündung ausgeschaltet Zuerst Zündung einschalten,
dann Kupplung betätigen (b 57)
Kraftstoffbehälter leer Kraftstoff tanken (b 73)
Batterie nicht ausreichend
geladen Batterie laden (b 117)