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Fahren und Bedienung215Kraftstoffe
Kraftstoffe für Otto-Motoren
Nur bleifreie Kraftstoffe verwenden,
die der Europäischen Norm EN 228,
DIN 51626-1 oder einer gleichwerti‐
gen Spezifikation entsprechen.
Der Motor kann mit Kraftstoff betrie‐
ben werden, der bis zu 10 % Ethanol
(z. B. E10) enthält.
Kraftstoffe mit der empfohlenen
Oktanzahl verwenden. Eine niedrig‐
ere Oktanzahl kann zu einer reduzier‐
ten Motorleistung und einem geringe‐ ren Drehmoment führen und den
Kraftstoffverbrauch leicht erhöhen.
Achtung
Verwenden Sie keine Kraftstoffe
oder Kraftstoffzusätze, die Metall‐
verbindungen enthalten, wie Kraft‐ stoffzusätze auf Manganbasis.
Dies kann zu Motorschäden
führen.
Achtung
Die Verwendung von Kraftstoff mit einer niedrigeren Oktanzahl als
die niedrigste mögliche Oktanzahl
kann zu einer unkontrollierten
Verbrennung und Beschädigung
des Motors führen.
Die motorspezifischen Anforderun‐
gen an die Oktanzahl sind in der
Motordatenübersicht angegeben
3 276. Länderspezifische Aufkleber
an der Tankklappe haben jedoch
Vorrang vor diesen Angaben. In
manchen Ländern muss für einen
ordnungsgemäßen Motorbetrieb
eventuell ein bestimmter Kraftstoff z.
B. mit einer bestimmten Oktanzahl
getankt werden.
Kraftstoffe für Diesel-
Motoren
Die Dieselmotoren vertragen
Biokraftstoffe, die aktuellen und
zukünftigen europäischen Normen
entsprechen und an Tankstellen
verkauft werden:
Dieselkraftstoff gemäß der Norm
EN590, gemischt mit einem Biokraft‐
stoff gemäß der Norm EN14214 (mit
bis zu 7 % Fettsäuremethylester).
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216Fahren und BedienungDieselkraftstoff gemäß der Norm
EN16734, gemischt mit einem
Biokraftstoff gemäß der Norm
EN14214 (mit bis zu 10 %
Fettsäuremethylester).
Paraffinischer Dieselkraftstoff gemäß
der Norm EN15940, gemischt mit
einem Biokraftstoff gemäß der Norm
EN14214 (mit bis zu 7 % Fettsäure‐
methylester)
Kraftstoff B20 oder B30 gemäß der
Norm EN16709 kann bei Dieselmoto‐
ren ebenfalls getankt werden. Hierfür
sind jedoch auch bei gelegentlicher
Anwendung die strengen Wartungs‐
auflagen für „schwierige Bedingun‐
gen“ einzuhalten.
Weitere Informationen können bei einem Händler oder einer Fachwerk‐
statt erfragt werden.Achtung
Die Verwendung anderer
(Bio-)Kraftstoffsorten (Öle pflanz‐
lichen oder tierischen Ursprungs,
ob rein oder verdünnt, Heizöl
usw.) ist streng verboten (Gefahr
einer Beschädigung von Motor
und Kraftstoffanlage).
Hinweis
Zulässig sind nur Diesel-Additive,
die die Norm B715000 erfüllen.
Betrieb bei niedrigen
Temperaturen
Bei Temperaturen unter 0 °C können
einige Dieselprodukte mit Biodiesel‐
mischungen einfrieren oder versul‐
zen, was sich auf das Kraftstoffver‐
sorgungssystem auswirken kann.
Der Motor kann möglicherweise nicht
richtig gestartet und betrieben
werden. Darauf achten, dass bei
Umgebungstemperaturen unter 0 °C
wintertauglicher Dieselkraftstoff
getankt wird.
Es kann Arctic-Dieselkraftstoff bei
extremen Kältetemperaturen unter
-20 °C verwendet werden. Der
Einsatz dieser Kraftstoffqualität wird
in warmen oder heißen Klimazonen
nicht empfohlen und kann zu Motor‐
absterben, schlechtem Startverhal‐
ten und Schäden am Kraftstoffein‐
spritzsystem führen.
Tanken
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Fahren und Bedienung2179Gefahr
Vor dem Tanken die Zündung und
externe Heizungen mit Brennkam‐mern ausschalten.
Befolgen Sie beim Tanken die
Sicherheitsbestimmungen der
Tankstelle.
9 Gefahr
Kraftstoff ist brennbar und explo‐
siv. Nicht rauchen. Kein offenes
Feuer oder Funken.
Tritt im Fahrzeug Kraftstoffgeruch
auf, Ursache sofort von einer
Werkstatt beheben lassen.
Ein Etikett mit Symbolen an der Kraft‐
stofftankklappe zeigt die zulässigen
Kraftstofftypen an. In Europa sind die Zapfpistolen an den Tankstellen mit
diesen Symbolen gekennzeichnet.
Nur zulässige Kraftstofftypen verwen‐
den.
Achtung
Bei falscher Betankung nicht die
Zündung einschalten.
Die Tankklappe befindet sich an der
rechten Fahrzeugseite.
Die Tankklappe lässt sich nur bei
entriegeltem Fahrzeug öffnen. Die
Tankklappe durch Drücken der
Klappe öffnen.
Zum Öffnen der Tankklappe des
Hybridfahrzeugs ist eine Druckab‐
senkungsphase erforderlich, um das
Austreten von Kraftstoffdämpfen zu
vermeiden.
r drücken. Nach der Druckabsen‐
kung wird die Tankklappe entriegelt.
Dies kann bis zu einer Minute dauern.
Die Tankklappe durch Drücken der
Klappe öffnen.
Tanken von Benzin und Diesel
Den Tankdeckel zum Öffnen langsam linksherum drehen.
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218Fahren und Bedienung
Der Deckel kann am Haken an der
Tankklappe eingehängt werden.
Die Tankdüse gerade am Einfüllstut‐ zen ansetzen und mit geringem Kraft‐
aufwand einstecken.
Zum Tanken die Zapfpistole betäti‐
gen.
Nach dem automatischen Abschalten
des Tankvorgangs darf die Zapfpis‐ tole noch maximal zweimal erneut
betätigt werden, um den Tank voll‐
ständig aufzufüllen.
Achtung
Übergelaufenen Kraftstoff sofort abwischen.
Zum Schließen den Tankdeckel bis
zum Klicken rechtsherum drehen.
Klappe schließen und einrasten
lassen.
TankdeckelNur Original-Tankdeckel verwenden.
Fahrzeuge mit Dieselmotor sind mit
besonderen Tankdeckeln ausgestat‐
tet.
Anhängerzugvorrich‐
tung
Allgemeine InformationenNur eine für das Fahrzeug zugelas‐
sene Anhängerzugvorrichtung
verwenden. Bei Verwendung einer anderen Anhängerzugvorrichtung
muss eventuell die freihändige Bedie‐
nung der Heckklappe deaktiviert
werden 3 31.
Den nachträglichen Einbau von einer Werkstatt durchführen lassen. Gege‐
benenfalls müssen Änderungen am
Fahrzeug, die die Kühlung, Hitze‐
schutzschilde oder andere Systeme
betreffen, durchgeführt werden.
Die Funktion zum Erkennen eines
Leuchtmittelausfalls kann keinen teil‐
weisen Leuchtmittelausfall bei den
Anhängerbremsleuchten erkennen.
Bei vier Leuchtmitteln mit einer Leis‐
tung von je 5 W wird ein Ausfall
beispielsweise erst erkannt, wenn nur noch ein einzelnes oder keines der
5-W--Leuchtmittel funktioniert.
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Fahren und Bedienung219Anhänger mit LED-Licht sind für den
Kabelsatz dieser Anhängerkupplung
nicht geeignet.
Die Montage einer Anhängerzugvor‐
richtung kann die Öffnung der
Abschleppöse verdecken. Wenn dies
der Fall ist, die Kugelstange zum
Abschleppen verwenden. Die Kugel‐
stange immer im Fahrzeug lassen, um sie bei Bedarf zur Hand zu haben.
Fahrverhalten,
Fahrhinweise
Vor Montage eines Anhängers die
Kugel der Anhängerkupplung
schmieren. Nicht jedoch, wenn zur
Verringerung der Schlingerbewe‐
gung des Anhängers ein Stabilisator verwendet wird, der auf den Kugel‐
kopf wirkt.
Im Anhängerbetrieb darf nicht schnel‐ ler als 80 km/h gefahren werden. Eine Höchstgeschwindigkeit von
100 km/h ist im Anhängerbetrieb nur
dann zulässig, wenn ein Schwin‐
gungsdämpfer verwendet wird unddas zulässige Gesamtgewicht des
Anhängers das Fahrzeugleergewicht
nicht überschreitet.
Für Anhänger mit geringer Fahrstabi‐ lität und für Wohnanhänger wird drin‐
gend die Verwendung eines Schwin‐
gungsdämpfers empfohlen.
Sollte der Anhänger zu schlingern
beginnen, langsamer fahren, nicht
gegenlenken, notfalls scharf brem‐
sen.
Bei Bergabfahrt gleichen Gang einle‐ gen wie bei entsprechender Bergauf‐
fahrt und etwa gleiche Geschwindig‐
keit fahren.
Reifendruck auf den Wert für die volle Zuladung erhöhen 3 282.
Anhängerbetrieb
Anhängelast
Die zulässigen Anhängelasten sind
fahrzeug- und motorabhängige
Höchstwerte und dürfen nicht über‐
schritten werden. Die tatsächliche
Anhängelast ist die Differenzzwischen dem tatsächlichen Gesamt‐ gewicht des Anhängers und der
tatsächlichen Stützlast mit Anhänger.
Die zulässige Anhängelast ist in den
Fahrzeugpapieren spezifiziert.
Dieser Wert gilt in der Regel für Stei‐
gungen bis 12 %.
Die zulässige Anhängerlast gilt bis
zur spezifizierten Neigung und auf
Meereshöhe. Da sich die Motorleis‐
tung wegen der dünner werdenden
Luft bei zunehmender Höhe verrin‐
gert und sich dadurch die Steigfähig‐
keit verschlechtert, sinkt auch das
zulässige Zuggesamtgewicht um 10
% je 1000 m zusätzliche Höhe. Auf
Straßen mit leichten Anstiegen (weni‐ ger als 8 %, z. B. auf Autobahnen)
muss das Zuggesamtgewicht nicht
verringert werden.
Das zulässige Zuggesamtgewicht
darf nicht überschritten werden. Das
zulässige Zuggesamtgewicht ist auf
dem Typschild angegeben 3 272.
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220Fahren und BedienungStützlastDie Stützlast ist die Last, die vom
Anhänger auf den Kugelkopf der
Anhängerkupplung ausgeübt wird.
Sie kann durch Veränderung der
Gewichtsverteilung beim Beladen
des Anhängers verändert werden.
Die maximal zulässige Stützlast
(70 kg)ist auf dem Typschild der Anhängerzugvorrichtung und in den
Fahrzeugpapieren angegeben.
Immer die höchstzulässige Stützlast
anstreben, vor allem bei schweren
Anhängern. Die Stützlast sollte nie
unter 25 kg sinken.
Hinterachslast Wenn ein Anhänger angehängt und
das Zugfahrzeug voll beladen ist, darf die zulässige Hinterachslast (siehe
Typschild oder Fahrzeugpapiere) um
maximal 60 kg, das zulässige
Gesamtgewicht darf jedoch nicht
überschritten werden. Wird die zuläs‐
sige Hinterachslast überschritten, gilt
eine Höchstgeschwindigkeit von
100 km/h.ZugvorrichtungAchtung
Beim Betrieb ohne Anhänger die
Kugelstange entfernen.
Anbringen der
Anhängerkupplung
Die Steckdose ausrasten und nach
unten klappen. Verschlussstopfen von der Öffnung der Kugelstange
abziehen und verstauen.
Spannstellung der Kugelstange
kontrollieren
● Die rote Markierung am Dreh‐
knopf muss zur grünen Markie‐
rung an der Kugelstange zeigen.
● Der Spalt zwischen dem Dreh‐ knopf und der Kugelstange muss
etwa 6 mm groß sein.
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Fahren und Bedienung221
● Die Abdeckung von der Verrie‐gelung des Drehknopfs abneh‐
men und überprüfen, ob der
Drehknopf verriegelt ist. Lässt
sich der Drehknopf nicht drehen,
ist er verriegelt.
Falls nicht, muss die Kugelstange vor dem Einsetzen gespannt werden:
● Schlüssel in Position c drehen,
um die Kugelstange zu entrie‐
geln.● Drehknopf herausziehen und bis zum Anschlag nach rechts
drehen.
Einsetzen der Kugelstange
Die gespannte Kugelstange in die
Öffnung einsetzen und kräftig nach
oben drücken, bis sie hörbar einras‐
tet.
Der Drehgriff springt in seine
Ausgangsstellung zurück und liegt
bündig an der Kugelstange an.9 Warnung
Den Drehgriff beim Einführen nicht
berühren.
Den Schlüssel in Position e drehen,
um die Kugelstange zu verriegeln.
Schlüssel abziehen und Schutz‐
klappe schließen.
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222Fahren und BedienungÖse für Abreißseil
Abreißseil an der Öse einhängen.
Richtige Montage der Kugelstange
kontrollieren
● Die grüne Markierung am Dreh‐ knopf muss zur grünen Markie‐
rung an der Kugelstange zeigen.
● Es darf kein Spalt zwischen dem Drehgriff und der Kugelstange
bleiben.
● Die Kugelstange muss fest in der
Aufnahmeöffnung eingerastet
sein.
● Die Kugelstange muss verriegelt und der Schlüssel abgezogensein.9 Warnung
Der Anhängerbetrieb ist nur mit
richtig montierter Kugelstange
zulässig. Wenn die Kugelstange
nicht richtig einrastet, die Hilfe
einer Werkstatt in Anspruch
nehmen.
Demontage der Kugelstange
Die Schutzklappe öffnen und Schlüs‐
sel in Position c drehen, um die
Kugelstange zu entriegeln.
Drehgriff herausziehen und bis zum
Anschlag nach rechts drehen. Kugel‐
stange nach unten herausziehen.
Verschlussstopfen in die Aufnahme‐ öffnung einsetzen. Steckdose
einklappen.
Anhänger-Stabilitäts-
Assistent
Erkennt das System eine starke
Schlingerbewegung, wird die Motor‐ leistung reduziert und das Gespanngezielt abgebremst, bis das Schlin‐
gern aufhört. Das Lenkrad so ruhig
wie möglich halten, während das
System aktiv ist.
Der Anhänger-Stabilitäts-Assistent
ist eine Funktion der elektronischen
Stabilitätsregelung 3 165.