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Fahren
Materialauswahl
● Verwendung von wiederverwertbarem Ma-
t eri
al
.
● Verwendung von kompatiblen Kunststoffen
innerhalb einer Grup
pe, wenn deren Kompo-
nenten nicht leicht voneinander trennbar
sind.
● Verwendung von wiederverwertbarem
und/oder wieder
verwertetem Material.
● Verringerung von flüchtigen Bestandteilen
der Kun
ststoffe, einschließlich des Geruchs.
● Verwendung von FCKW-freien Kältemitteln.
Verbot, abg
esehen von den gesetzlich fest-
gelegten Ausnahmen (Anhang II der Richtli-
nie 2000/53/EG über Altfahrzeuge), von
Schmermetallen: Cadmium, Blei, Quecksilber
und sechswertiges Chrom.
Herstellung
● Verringerung des Lösungsmittelanteils in
Hohlraums
chutzwachsen.
● Verwendung von Kunststoffschutzfolien für
den Tr
ansport von Fahrzeugen.
● Verwendung lösungsmittelfreier Klebstoffe.
● Einsatz von FCKW-freien Kältemitteln in Käl-
teerz
eugungssystemen.
● Recycling und energetische Verwertung von
Abfällen (RDF).
● V
erbesserung der Abwasserqualität. ●
Einsatz
von Wärmerückgewinnungssyste-
men (Wärmetauscher, Enthalpierotoren
usw.).
● Verwendung wasserlöslicher Lacke.
Wirtschaftliches und umweltbewuss-
tes
Fahren Der Kraftstoffverbrauch, die Umweltbelas-
tu
n
g und der Verschleiß von Motor, Bremsen
und den Reifen hängen im Wesentlichen von
drei Faktoren ab:
● Persönlicher Fahrstil.
● Einsatzbedingungen (Witterung, Fahrbahn-
bes c
haffenheit).
● Technische Voraussetzungen.
Mit wenig
en einfachen Mitteln und je nach
eigenem Fahrstil kann bis zu 25% Kraftstoff
gespart werden.
Schneller schalten
Grundsätzlich gilt: Der höhere Gang ist im-
mer der sparsamere Gang. Als Faustregel gilt
bei den meisten Fahrzeugen: Bei einer Ge-
schwindigkeit von 30 km/h (19 mph) im 3.
Gang fahren, mit 40 km/h (25 mph) im 4.
Gang und mit 50 km/h (31 mph) bereits im
5. Gang.
Außerdem spart das „überspringen“ von
Gängen beim Hochschalten Kraftstoff, wenn es die Verkehrs- und Fahrsituation ermög-
licht.
Gän
ge nicht ausfahren. Den 1. Gang nur zum
Anrollen verwenden und zügig in den
2. Gang schalten. Bei Fahrzeugen mit auto-
matischem Getriebe einen Kick-Down vermei-
den.
Fahrzeuge mit Ganganzeige unterstützen ein
kraftstoffsparendes Fahren durch die Anzeige
des optimalen Zeitpunkts für den Schaltvor-
gang.
Rollen lassen
Wenn der Fuß vom Gaspedal genommen
wird, wird die Kraftstoffzufuhr des Motors un-
terbrochen und der Verbrauch gesenkt.
Deshalb bspw. beim Annähern an eine rote
Ampel das Fahrzeug ohne Gas rollen lassen.
Erst wenn das Fahrzeug zu langsam wird oder
die Auslaufstrecke länger ist, das Kupplungs-
pedal treten, um auszukuppeln. Der Motor
läuft dann mit Leerlaufdrehzahl weiter.
In Situationen bei denen eine längere Stand-
zeit zu erwarten ist, den Motor aktiv abstel-
len, z. B. vor einem Bahnübergang. Bei Fahr-
zeugen mit eingeschaltetem Start-Stopp-Be-
trieb schaltet der Motor in Standphasen des
Fahrzeugs automatisch ab. »
215
Technische Daten
Empfehlungen
Bedienung
Notsituationen
Sicherheit
Page 218 of 348

Bedienung
Vorausschauend fahren und mit dem Verkehr
„fließen“
Häufig e
s
Abbremsen und Beschleunigen er-
höht den Kraftstoffverbrauch erheblich.
Durch ein vorausschauendes Fahren mit ei-
nem ausreichend großen Abstand zum vo-
rausfahrenden Fahrzeug können allein durch
das Gaswegnehmen Geschwindigkeits-
schwankungen ausgeglichen werden. Ein ak-
tives Bremsen und Beschleunigen ist dann
nicht unbedingt notwendig.
Gelassen und gleichmäßig fahren
Wichtiger als die Geschwindigkeit ist die Kon-
stanz: Je gleichmäßiger gefahren wird, desto
geringer ist der Kraftstoffverbrauch.
Bei Autobahnfahrten ist eine konstante und
gemäßigte Geschwindigkeit effektiver als
permanentes Beschleunigen und Abbrem-
sen. In der Regel ist man mit einer konstan-
ten Fahrweise genauso schnell am Ziel.
Eine konstante Fahrweise wird durch die Ge-
schwindigkeitsregelanlage unterstützt.
Zusätzliche Verbraucher maßvoll einsetzen
Komfort im Fahrzeug ist gut und wichtig,
doch man sollte umweltbewusst mit ihm um-
gehen.
So erhöhen einige eingeschaltete Ausstat-
tungen den Kraftstoffverbrauch (Beispiele): ●
Kühl anlage der Klimaanlage: Wenn die Kli-
maanlage einen sehr hohen Temperaturun-
terschied erzeugen soll, benötigt sie viel
Energie, die über den Motor erzeugt wird. Da-
her sollte der Temperaturunterschied im Fahr-
zeug nicht übermäßig groß gegenüber der
Außentemperatur sein. Hilfreich kann es
sein, vor Fahrtantritt das Fahrzeug zu lüften
und dann eine kurze Strecke mit geöffneten
Fenstern zu fahren. Erst danach die Klimaan-
lage bei geschlossenen Fenstern einschalten.
Bei hohen Geschwindigkeiten die Fenster ge-
schlossen halten. Offene Fenster erhöhen
den Kraftstoffverbrauch.
● Sitzheizung ausschalten, wenn sie ihren
Zwec
k erfüllt hat.
● Front- und Heckscheibenbeheizung aus-
sch
alten, wenn die Scheiben beschlag- und
eisfrei sind.
● Standheizung nicht eingeschaltet lassen,
wenn da
s Fahrzeug in Bewegung ist ››› Sei-
te 193.
Kurzstrecken vermeiden
Der kalte Motor verbraucht direkt nach dem
Start deutlich mehr Kraftstoff. Erst nach eini-
gen Kilometern ist der Motor betriebswarm
und der Kraftstoffverbrauch hat sich normal-
isiert.
Um den Kraftstoffverbrauch und die Schad-
stoffemission wirkungsvoll zu reduzieren,
müssen der Motor und der Katalysator ihre optimale Betriebstemperatur erreicht haben.
Entsc
heidend ist in diesem Zusammenhang
auch die Umgebungstemperatur.
Deshalb überflüssige Kurzstrecken vermei-
den und Wege zusammenlegen.
Das Fahrzeug verbraucht bei gleichen Bedin-
gungen im Winter mehr Kraftstoff als im Som-
mer.
Im Leerlauf dauert es sehr lange, bis der Mo-
tor betriebswarm wird. In der Warmlaufphase
sind jedoch Verschleiß und Schadstoffaus-
stoß besonders hoch. Deshalb sollten Sie so-
fort nach dem Anlassen des Motors losfah-
ren. Vermeiden Sie dabei hohe Drehzahlen.
Reifenfülldruck anpassen
Mit dem richtigen Reifenfülldruck reduziert
sich der Rollwiderstand und somit auch der
Kraftstoffverbrauch. Darüber hinaus kann mit
einem leicht erhöhten Reifenfülldruck
(+0,2 bar 2,9 psi/20 kPa) Kraftstoff gespart
werden.
Wenn man geringe Komforteinbußen hin-
nimmt, kann stets der für die volle Beladung
des Fahrzeugs empfohlene Reifenfülldruck
verwendet werden. Das gilt auch, wenn man
allein und ohne Gepäck unterwegs ist.
Beim Kauf neuer Reifen immer darauf achten,
dass die Reifen rollwiderstandsoptimiert
sind.
216
Page 219 of 348

Fahren
Unnötigen Ballast vermeiden
Je l eic
ht
er ein Fahrzeug ist, je sparsamer und
umweltfreundlicher ist es. Ein zusätzliches
Gewicht von 100 kg steigert bspw. den Kraft-
stoffverbrauch um bis zu 0,3 l/100km.
Alle nicht benötigten Gegenstände und unnö-
tigen Ballast aus dem Fahrzeug entfernen.
Nicht benötigte Aufbauten und Anbauteile
entfernen
Je aerodynamischer ein Fahrzeug ist, desto
geringer ist sein Kraftstoffverbrauch. Auf- und
Anbauteile wie Dachgepäckträger oder Fahr-
radträger vermindern den aerodynamischen
Vorteil.
Deshalb nicht benötigte Anbauten und unbe-
nutzte Gepäckträgersysteme entfernen, be-
sonders wenn mit hohen Geschwindigkeiten
gefahren werden soll.
Weitere Faktoren, die den Kraftstoffver-
brauch erhöhen (Beispiele):
● Gestörte Motorsteuerung.
● Fahren in den Bergen.
● Fahren mit einem Anhänger. ACHTUNG
Geschwindigkeit und Sicherheitsabstand zu
vor au
sfahrenden Fahrzeugen immer den
Sicht-, Wetter-, Fahrbahn- und Verkehrsver-
hältnissen anpassen. Motorsteuerung und Abgasrei-
nigu
n
g
sanlage
Einleitung zum Thema ACHTUNG
Die Teile der Abgasanlage werden sehr heiß.
Dadur c
h können Brände verursacht werden.
● Fahrzeug so abstellen, dass keine Teile der
Abga
sanlage mit leicht entflammbaren Mate-
rialien unter dem Fahrzeug in Berührung
kommen, z. B. trockenes Gras.
● Niemals zusätzlichen Unterbodenschutz
oder korro
sionsschützende Mittel für Abgas-
rohre, Katalysatoren, Hitzeschilde oder den
Dieselpartikelfilter verwenden. Kontrollleuchten
Leuchtet auf
Störung in der Otto-
motorsteuerung.Suchen Sie möglichst bald einen
Fachbetrieb auf und lassen Sie
den Motor überprüfen.
Leuchtet auf
Vorglühanlage des
Dieselmotors.
Die Vorglühanlage des Motors
wurde eingeschaltet. Nach dem
Erlöschen der Kontrollleuchte
kann der Motor sofort angelas-
sen werden.
Blinkt
Störung in der Die-
selmotorsteuerung.Blinkt diese Kontrollleuchte, su-
chen Sie unverzüglich einen
Fachbetrieb auf und lassen Sie
den Motor überprüfen.
Leuchtet auf
Störung im Abgas-
kontrollsystem.Vom Gas gehen und vorsichtig
zum nächsten Fachbetrieb fahren
und den Motor überprüfen las-
sen.
Blinkt
Verbrennungsaus-
setzer, die den Kata-
lysator beschädi-
gen.Vom Gas gehen und vorsichtig
zum nächsten Fachbetrieb fahren
und den Motor überprüfen las-
sen.
Leuchtet auf
Dieselpartikelfilter
mit Ruß zugesetzt.›››
Seite 218 Beim Einschalten der Zündung leuchten eini-
g
e
W
arn- und Kontrollleuchten zur Funktions-
prüfung kurz auf. Sie erlöschen nach weni-
gen Sekunden. ACHTUNG
Gesetzliche Bestimmungen im Straßenver-
kehr beim R einig
en des Dieselpartikelfilters
beachten. » 217
Technische Daten
Empfehlungen
Bedienung
Notsituationen
Sicherheit
Page 220 of 348

Bedienung
●
Fahr empf
ehlung nur bei geeigneten Sicht-,
Wetter-, Fahrbahn- und Verkehrsverhältnis-
sen durchführen.
● Andere Verkehrsteilnehmer nicht gefähr-
den. VORSICHT
Aufleuchtende Kontrollleuchten und entspre-
c hende B e
schreibungen und Hinweise immer
beachten, um Fahrzeugbeschädigungen zu
vermeiden. Hinweis
Solange die Kontrollleuchten , , oder
leuc ht
en, können Motorstörungen auftre-
ten, der Kraftstoffverbrauch kann ansteigen
und es kann zu einem Leistungsverlust kom-
men. Katalysator
Der Katalysator dient der Abgasnachbehand-
lu
n
g u
nd hilft dadurch Schadstoffemissionen
im Abgas zu reduzieren. Damit die Abgasan-
lage und der Katalysator des Benzinmotors
lange funktionieren:
● Nur bleifreies Benzin tanken.
● Kraftstoffbehälter niemals ganz leerfahren.
● Nicht zu viel Motoröl einfüllen ›››
Sei-
te 295. ●
Fahrz
eug nicht anschleppen, sondern Start-
hilfe verwenden ›››
Seite 56.
Falls es während der Fahrt zu Fehlzündun-
gen, Leistungsabfall oder einem schlechten
Motorrundlauf kommt, Geschwindigkeit so-
fort vermindern und Fahrzeug von einem
Fachbetrieb prüfen lassen. Unverbrannter
Kraftstoff könnte sonst in die Abgasanlage
und somit in die Atmosphäre gelangen. Au-
ßerdem kann der Katalysator auch durch
Überhitzung beschädigt werden! Umwelthinweis
Auch bei einwandfrei arbeitender Abgasreini-
gun g
sanlage kann gelegentlich ein schwefel-
artiger Abgasgeruch entstehen. Dieses hängt
vom Schwefelanteil des Kraftstoffs ab. Dieselpartikelfilter
Der Dieselpartikelfilter filtert Rußpartikel aus
dem Ab
g
a
s, sammelt und verbrennt sie. Um
den Verbrennungsvorgang zu unterstützen,
empfiehlt SEAT, ständigen Kurzstreckenver-
kehr zu vermeiden.
● Nur schwefelarmen Dieselkraftstoff tanken
›››
Seite 287.
● Niemals Benzin oder Heizöl tanken.
● Niemals Biodiesel tanken. Eine Beimi-
sc hu
ng von Biodiesel im Rahmen der EN 590 durch den Diesel-Kraftstoffhersteller ist zu-
läss
ig ›
›› Seite 287.
● Kraftstoffbehälter niemals ganz leerfahren.
● Nicht zu viel Motoröl einfüllen ›››
Sei-
te 295.
● Fahrzeug nicht anschleppen, sondern Start-
hilfe
verwenden ›››
Seite 56.
Um ein Verstopfen des Dieselpartikelfilters zu
minimieren, kann sich bei Fahrzeugen mit
automatischem Getriebe die Motordrehzahl
im Fahrbetrieb etwas erhöhen, um die Reini-
gung des Dieselpartikelfilters automatisch
einzuleiten. Dabei leuchtet die Kontrollleuch-
te jedoch nicht auf.
Kontrollleuchte
Bei Aufleuchten der Kontrollleuchte soll-
ten Sie mit einer entsprechenden Fahrweise
dazu beitragen, dass sich der Filter selbst
wieder reinigt.
Fahren Sie zu diesem Zweck 15 Minuten lang
im vierten bzw. fünften Gang (Automatikge-
triebe: Fahrstufe S) mit einer Mindestge-
schwindigkeit von 60 km/h (37 mph) und ei-
ner Motordrehzahl von ungefähr 2000
U/min. Dadurch steigt die Temperatur und
der im Filter angesammelte Ruß wird ver-
brannt. Nach der erfolgreichen Reinigung des
Filters erlischt die Kontrollleuchte wieder.
218
Page 221 of 348

Fahren
Wenn die Kontrollleuchte nic ht
erli scht
oder alle drei Kontrollleuchten (Dieselparti-
kelfilter , Störung im Abgaskontrollsystem
und Vorglühanlage ) aufleuchten, brin-
gen Sie das Fahrzeug bitte zur Instandset-
zung in einen Fachbetrieb. ACHTUNG
● Pa s
sen Sie die Fahrgeschwindigkeit stets
dem Straßenzustand sowie den Verkehrs-
und Witterungsverhältnissen an. Die Empfeh-
lungen über die Fahrweise sollen in keinem
Fall dazu verleiten, gegen die Straßenver-
kehrsordnung zu verstoßen. Umwelthinweis
Auch bei einwandfrei arbeitender Abgasreini-
gun g
sanlage kann gelegentlich ein schwefel-
artiger Abgasgeruch entstehen. Dieses hängt
vom Schwefelanteil des Kraftstoffs ab. Fahrhinweise
Au s
l
andsfahrten In einigen Ländern gelten spezielle Sicher-
heits
s
t
andards und abgasrelevante Vorschrif-
ten, die vom Bauzustand des Fahrzeuges ab-
weichen können. SEAT empfiehlt, sich vor ei-
ner Auslandsfahrt bei einem SEAT-Betrieb
über die gesetzlichen Bestimmungen und fol-
gende Punkte im Reiseland zu informieren: ●
Mus
s das Fahrzeug technisch für die Aus-
landsfahrt vorbereitet werden, z. B. den
Scheinwerfer abkleben bzw. umstellen?
● Stehen die erforderlichen Werkzeuge, Diag-
noseg
eräte und Ersatzteile für Service- und
Reparaturarbeiten zur Verfügung?
● Steht im Reiseland ein SEAT-Betrieb zur
Verfügu
ng?
● Bei Benzinmotoren: Ist bleifreies Benzin
mit ausr
eichender Oktanzahl verfügbar?
● Bei Dieselmotoren: Ist schwefelarmer Die-
selkraf
tstoff verfügbar?
● Stehen das richtige Motoröl ( ›››
Seite 295)
und andere Betriebsflüssigkeiten gemäß den
Spezifikationen von SEAT im Reiseland zur
Verfügung?
● Funktioniert das werkseitig eingebaute Na-
vigation
ssystem mit den vorhandenen Navi-
gationsdaten im Reiseland?
● Sind spezielle Reifen für das Fahren im Rei-
seland notwendig? VORSICHT
SEAT ist nicht verantwortlich für Schäden am
Fahr z
eug, die aufgrund von minderwertigem
Kraftstoff, unzureichendem Service oder man-
gelnder Originalteileverfügbarkeit entstehen. Durchfahren überfluteter Fahrbahnen
Um Beschädigungen am Fahrzeug beim
Dur
c
hfahren von z. B. überfluteten Straßen zu
vermeiden, Folgendes beachten:
● Vor einer Wasserdurchfahrt die Wassertiefe
fes
tstellen. Das Wasser darf nicht die Unter-
kante der Karosserie überschreiten ››› .
● Nicht schneller als Schrittgeschwindigkeit
fahr en.
● Niem
als im Wasser stehen bleiben, rück-
wärtsfahr
en oder Motor abstellen.
● Entgegenkommende Fahrzeuge erzeugen
Wel l
en, die den Wasserspiegel für das eigene
Fahrzeug soweit anheben können, dass eine
sichere Wasserdurchfahrt nicht möglich ist.
Das Start-Stopp-System ist bei Wasserdurch-
fahrten von Straßen abzuschalten. ACHTUNG
Nach Fahrten durch Wasser, Schlamm,
Mat s
ch usw. kann die Bremswirkung auf
Grund feuchter und im Winter vereister
Bremsscheiben sowie Bremsbeläge verzögert
einsetzen und den Bremsweg verlängern.
● „Durch vorsichtige Bremsmanöver die
Bremsen“ troc
ken und eisfrei bremsen Ge-
fährden Sie dabei keine Verkehrsteilnehmer
und missachten Sie die gesetzliche Bestim-
mungen nicht.
● Abrupte und plötzliche Bremsmanöver di-
rekt n
ach Wasserdurchfahrten vermeiden. » 219
Technische Daten
Empfehlungen
Bedienung
Notsituationen
Sicherheit
Page 222 of 348

Bedienung
VORSICHT
● Bei W
asserdurchfahrten können Teile des
Fahrzeugs, wie z.B. Motor, Getriebe, Fahr-
werk oder Elektrik stark beschädigt werden.
● Niemals durch Salzwasser fahren, denn
Salz k
ann Korrosion verursachen. Alle Fahr-
zeugteile, die mit Salzwasser in Kontakt ge-
kommen sind, umgehend mit Süßwasser ab-
spülen. Fahrerassistenzsysteme
Br ems- u
nd
Stabilisierungs-
Systeme
Bremsunterstützende Systeme Die bremsunterstützenden Systeme ESC,
ABS, BAS, ASR u
nd ED
S arbeiten nur bei lau-
fendem Motor und tragen wesentlich zur akti-
ven Fahrsicherheit bei.
Elektronische Stabilisierungskontrolle (ESC)
Das ESC hilft das Risiko einer Schleuderge-
fahr zu reduzieren und die Fahrstabilität
durch das Abbremsen einzelner Räder in be-
stimmten Fahrsituationen zu verbessern.
Fahrdynamische Grenzsituationen wie z. B.
Übersteuern und Untersteuern des Fahrzeugs
oder Durchdrehen der Antriebsräder werden
vom ESC erkannt. Durch gezielte Bremsein-
griffe oder eine Reduzierung des Motordreh-
moments unterstützt das System das Fahr-
zeug zu stabilisieren.
ESC hat Grenzen. Es ist wichtig zu wissen,
dass ESC nicht die physikalischen Gesetze
außer Kraft setzen kann. ESC wird nicht in al-
len Situationen helfen können, mit denen der
Fahrer konfrontiert wird. Beispielsweise wird
ESC nicht jedes Mal unterstützen können,
wenn ein plötzlicher Wechsel der Fahrbahn-
beschaffenheit stattfindet. Wenn ein Ab- schnitt einer trockenen Straße plötzlich mit
Wa
s
ser, Matsch oder Schnee bedeckt ist,
kann ESC nicht auf die gleiche Art und Weise
unterstützen wie auf einer trockenen Straße.
Wenn das Fahrzeug aufschwimmt, d.h. auf ei-
nen Wasserfilm statt auf dem Fahrbahnbelag
fährt („Aquaplaning“) ist ESC nicht in der La-
ge dem Fahrer beim Lenken des Fahrzeugs zu
helfen, weil der Kontakt zum Fahrbahnbelag
unterbrochen ist und das Fahrzeug dadurch
nicht brems- und lenkbar ist. Bei schneller
Kurvenfahrt, insbesondere auf kurvenreichen
Strecken, kann ESC nicht immer so effektiv
mit schwierigen Fahrsituationen umgehen,
wie bei geringerer Geschwindigkeit. Beim An-
hängerbetrieb ist ESC nicht in der Lage den
Fahrer dabei zu unterstützen, die Kontrolle
über sein Fahrzeug wiederzuerlangen, als
wenn kein Anhänger gezogen wird.
Immer die Geschwindigkeit und den Fahrstil
den Wetter-, Fahrbahn- und Verkehrsverhält-
nissen anpassen. ESC kann nicht die physi-
kalischen Grenzen außer Kraft setzen, die
verfügbare Kraftübertragung verbessern oder
das Fahrzeug auf der Fahrbahn halten, wenn
das Abkommen von der Straße durch die Un-
achtsamkeit des Fahrers verursacht wurde.
Stattdessen verbessert ESC die Möglichkeit
das Fahrzeug unter Kontrolle zu bekommen
und es unterstützt in extremen Fahrsituatio-
nen auf der Straße durch Ausnutzen der
Lenkbewegung des Fahrers, dass das Fahr-
zeug in die beabsichtigte Richtung weiter-
fährt. Wenn mit einer Geschwindigkeit
220
Page 223 of 348

Fahrerassistenzsysteme
gefahren wird, die das Fahrzeug von der Stra-
ße abbrin g
t, bev
or ESC irgendeine Unterstüt-
zung geben kann, wird ESC keine Unterstüt-
zung ermöglichen können.
In das ESC sind die Systeme ABS, BAS, ASR
und EDS integriert. Das ESC ist immer einge-
schaltet. Wenn in einigen Fahrsituationen
kein ausreichender Vortrieb mehr erreicht
wird, kann das ESC durch Drücken der ASR-
Taste ausgeschaltet werden ››› Abb. 204. Da-
rauf achten, dass das ASR immer wieder ein-
geschaltet wird, wenn der Vortrieb wieder
vorhanden ist.
Antiblockiersystem (ABS)
Das ABS kann ein Blockieren der Räder beim
Bremsen bis kurz vor Fahrzeugstillstand ver-
hindern und unterstützt den Fahrer das Fahr-
zeug zu lenken und die Kontrolle zu behal-
ten. Das bedeutet, dass das Fahrzeug auch
bei einer Vollbremsung weniger dazu neigt
zu schleudern:
● Das Bremspedal kräftig treten und halten.
Den Fuß nic
ht vom Bremspedal nehmen oder
die Kraft auf das Bremspedal reduzieren!
● Nicht das Bremspedal „pumpen“ oder den
Druck auf
das Bremspedal verringern!
● Fahrzeug lenken, während das Bremspedal
kräftig g
etreten wird.
● Beim Loslassen des Bremspedals oder
beim Reduzier
en der Kraft auf das Bremspe-
dal schaltet sich das ABS ab. Der Regelvorgang des ABS macht sich durch
eine pul
sierende Bewegung des Bremspe-
dals sowie Geräusche bemerkbar. Es darf
nicht erwartet werden, dass das ABS unter al-
len Umständen den Bremsweg verkürzt. Der
Bremsweg kann auf Kies oder bei Neuschnee
auf eisigem oder rutschigem Untergrund so-
gar länger werden.
Bei losem Untergrund wird bei Vorwärtsfahrt
automatisch ein speziell auf Gelände abge-
stimmtes ABS aktiviert. Hierbei können die
Vorderräder kurzzeitig blockieren. Damit wird
im Gelände der Bremsweg verkürzt , weil sich
die Räder in den losen Untergrund eingra-
ben. Diese Abstimmung steht nur bei Gera-
deausfahrt zur Verfügung. Wenn die Vorder-
räder eingeschlagen sind, ist das normale
ABS in Funktion.
Bremsassistent (BAS)
Der Bremsassistent kann helfen, den Brems-
weg zu reduzieren. Der Bremsassistent ver-
stärkt die Bremskraft, wenn der Fahrer in Not-
bremssituationen das Bremspedal schnell
tritt. In folge dessen wird sehr schnell der vol-
le Bremsdruck aufgebaut, die Bremskraft ver-
stärkt und der Bremsweg verkürzt. Dadurch
wird das ABS schneller und effektiver akti-
viert.
¡Nicht den Druck auf das Bremspedal verrin-
gern! Beim Loslassen des Bremspedals oder
beim Reduzieren der Kraft auf das Bremspe- dal schaltet der Bremsassistent die Brems-
kraf
tverstärkung von selbst aus.
Antriebsschlupfregelung (ASR)
Die ASR verringert die Antriebskraft des Mo-
tors bei durchdrehenden Rädern und passt
die Antriebskraft den Fahrbahnverhältnissen
an. Durch die ASR wird selbst bei ungünsti-
gen Fahrbahnverhältnissen das Anfahren,
Beschleunigen und Bergauffahren erleichtert.
Die ASR kann manuell ein- oder ausgeschal-
tet werden ››› Seite 223.
Elektronische Differenzialsperre (EDS)
Die EDS steht bei normalen Geradeausfahr-
ten zu Verfügung. EDS bremst ein durchdre-
hendes Rad ab und überträgt die Antriebs-
kraft auf die anderen Antriebsräder. Damit
die Scheibenbremse des abgebremsten Rads
nicht überhitzt, schaltet sich die EDS bei un-
gewöhnlich starker Beanspruchung automa-
tisch aus. Sobald die Bremse abgekühlt ist,
schaltet sich die EDS automatisch wieder ein.
Elektronische Differenzialsperre (XDS)
Beim Befahren einer Kurve ermöglicht die
elektronische Quersperre, dass das Rad auf
der Kurvenaußenseite schneller dreht als das
Rad auf der Innenseite. Das sich schneller
drehende Rad (Außenseite) wird weniger an-
getrieben als das Rad auf der Innenseite.
Dies kann in bestimmten Situationen dazu »
221
Technische Daten
Empfehlungen
Bedienung
Notsituationen
Sicherheit
Page 224 of 348

Bedienung
führen, dass der auf das Rad an der Innensei-
t e g
e
gebene Antrieb übermäßig hoch ist, was
zu Schlupf führen kann. Im Gegensatz hierzu
erhält das Rad auf der Außenseite weniger
Antrieb als es übertragen könnte. Dieser Ef-
fekt führt zu einem Verlust der Seitenhaftung
an der Vorderachse, was sich als Untersteu-
ern oder „Verlängerung“ des Fahrwegs dar-
stellt.
Das System XDS kann dies über die Signale
und Sensoren des ESC erkennen und diesen
Effekt korrigieren.
Die XDS bremst über das ESC das kurvenin-
nere Rad ab, um es am Durchdrehen zu hin-
dern. Dadurch wird der vom Fahrer geforderte
Fahrverlauf des Fahrzeugs zielgenauer.
Das System XDS funktioniert in Verbindung
mit dem ESC und ist immer aktiv, auch wenn
die Antriebsschlupfregelung ASR abgeschal-
tet wurde. ACHTUNG
Schnelles Fahren auf eisigen, rutschigen oder
na s
sen Straßen kann zum Verlust der Fahr-
zeugkontrolle und schwere Verletzungen des
Fahrers und der Mitfahrer führen.
● Geschwindigkeit und Fahrweise den Sicht-,
Wetter
-, Fahrbahn- und Verkehrsverhältnis-
sen anpassen. Das erhöhte Sicherheitsange-
bot durch die bremsunterstützenden Systeme
ABS, BAS, EDS, ASR und ESC darf nicht dazu
verleiten, ein Sicherheitsrisiko einzugehen. ●
Brems u
nterstützende Systeme können die
physikalisch vorgegebenen Grenzen nicht
überwinden. Rutschige und nasse Straßen
bleiben auch mit ESC und den anderen Syste-
men sehr gefährlich.
● Zu schnelles Fahren auf nassen Fahrbahnen
kann daz
u führen, dass die Räder den Kon-
takt zur Fahrbahn verlieren und führt zu
„Aquaplaning“. Ein Fahrzeug kann nicht ge-
bremst, gelenkt und kontrolliert werden,
wenn es den Kontakt zur Fahrbahn verloren
hat.
● Bremsunterstützende Systeme können ei-
nen Unfal
l nicht verhindern, wenn bspw. zu
dicht aufgefahren oder zu schnell für die je-
weiligen Fahrsituation gefahren wird.
● Obwohl die bremsunterstützenden Syste-
me sehr wirks
am sind und in schwierigen
Fahrsituationen helfen das Fahrzeug zu kon-
trollieren, immer bedenken, dass die Fahrsta-
bilität von der Haftung der Reifen abhängt.
● Beim Beschleunigen auf glatter Fahrbahn
(z.B auf Eis
oder Schnee) vorsichtig Gas ge-
ben. Auch mit bremsunterstützenden Syste-
men können Räder durchdrehen, was zum
Verlust der Fahrzeugkontrolle führen kann. ACHTUNG
Die Wirksamkeit von ESC kann maßgeblich
reduz ier
t sein, wenn andere Komponenten
und Systeme, die die Fahrdynamik betreffen
nicht ordnungsgemäß gewartet wurden oder
funktionsfähig sind. Dies bezieht sich auch, aber nicht nur auf die Bremsen, Reifen und
andere
z
uvor genannte Systeme.
● Immer daran denken, dass Umbauten und
Veränderun
gen am Fahrzeug sich auf Funkti-
on von ABS, BAS, ASL EDL und ESC auswirken
können.
● Änderungen an der Federung des Fahrzeugs
oder der Einsatz
von nicht freigegebenen
Räder-Reifen-Kombinationen können sich auf
Funktion von ABS, BAS, ASL EDL und ESC aus-
wirken und ihre Wirksamkeit reduzieren.
● Die Wirksamkeit von ESC wird ebenso fest-
gele
gt durch einen geeigneten Reifen ››› Sei-
te 309. Hinweis
● Nur wenn a l
le vier Räder gleich bereift sind,
kann das ESC bzw. die ASR störungsfrei ar-
beiten. Unterschiedliche Abrollumfänge der
Reifen können zu einer unerwarteten Redu-
zierung der Motorleistung führen.
● Bei einer Störung des ABS fallen auch ESC,
ASR und EDS
aus.
● Bei Regelvorgängen der beschriebenen
Sys
teme können Betriebsgeräusche auftre-
ten. 222