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der Luftstrom durch und über mecha‐
nische Bauteile schwer behindert
werden und zu lokaler Überhitzung
und zum Ausfall von Bauteilen füh‐
ren, besonders im Motorraum.
Achten Sie darauf, dass der Kühler
und der Bereich zwischen Kühler und Ladeluftkühler/Ölkühler (falls vorhan‐
den) gereinigt wird, um den kühlen‐
den Luftstrom aufrecht zu erhalten.
Prüfen Sie Kühler und Wärmetau‐
scher auf Blockaden (Sand, Schlamm
usw.).
Prüfen Sie die Reifenlaufflächen.
Reinigen und prüfen Sie die mecha‐
nischen Teile des Fahrzeugs, insbe‐
sondere die folgenden Bereiche:
■ Antriebswellen, einschließlich Fal‐ tenbälge
■ Vorderbremssättel, -beläge und - scheiben
■ Vorderachsfederung
■ Faltenbalg der Kupplungsgabel
■ Hinterbremssättel, -beläge und - scheiben
■ Hinterachsfederung■ Kraftstoffbehälter und Schutzabde‐
ckung
■ Entlüftungen, Achsen und Kraft‐ stoffbehälter
■ Lastabhängiges Bremskraftregel‐ ventil
■ Verteilergetriebe und Schutzabde‐ ckung
■ Motorölwanne und Schutzabde‐ ckung
Beachten Sie folgende Hinweise: ■ Richten Sie Hochdruckwasser nicht direkt auf die Fahrzeugdich‐
tungen
■ Die Räder müssen zum Reinigen der Bremssättel von Schmutz und
Steinen und zum Prüfen des
Bremsbelagverschleißes abgebaut
werden
■ Die Bereiche auf der Oberseite der
Schutzabdeckungen müssen vonSteinen gereinigt werden, um die
Ölwanne und den Kraftstoffbehäl‐
ter vor Schäden zu schützenBremsen
Das Bremssystem hat zwei voneinan‐
der unabhängige Bremskreise.
Wenn ein Bremskreis ausfällt, kann
das Fahrzeug immer noch mit dem
anderen Bremskreis gebremst wer‐
den. Eine Bremswirkung wird aller‐
dings nur erzielt, wenn das Brems‐
pedal fest hinuntergedrückt wird. Da‐
für ist bedeutend mehr Kraft erforder‐ lich. Der Bremsweg verlängert sich.
Vor der Weiterfahrt Hilfe einer Werk‐
statt in Anspruch nehmen.
Bei abgestelltem Motor endet die Un‐ terstützung durch den Bremskraftver‐stärker, sobald das Bremspedal ein‐
mal oder zweimal betätigt wurde. Die
Bremswirkung ist nicht beeinträchtigt, der Bremsvorgang erfordert jedoch
deutlich mehr Krafteinsatz. Dies
muss vor allem beim Abschleppen
beachtet werden.
Kontrollleuchte R 3 90.
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144Fahren und BedienungAntiblockiersystem
Das Antiblockiersystem (ABS) ver‐
hindert, dass die Räder blockieren.
Sobald ein Rad zum Blockieren neigt, regelt das ABS den Bremsdruck des
entsprechenden Rades. So bleibt das
Fahrzeug auch bei Vollbremsungen
lenkbar.
Die ABS-Regelung macht sich durch Pulsieren des Bremspedals und einRegelgeräusch bemerkbar.
Um eine optimale Bremswirkung zu
erreichen, Bremspedal während des
gesamten Bremsvorgangs trotz des
pulsierenden Pedals voll durchtreten. Druck auf das Pedal nicht vermin‐
dern.
Nach dem Losfahren führt das Sys‐
tem einen Selbsttest durch, der hör‐
bare Geräusche verursachen kann.
Kontrollleuchte u 3 91.Störung9 Warnung
Liegt eine Störung im ABS vor,
können die Räder bei starkem
Bremsen zum Blockieren neigen.
Die Vorteile des ABS bestehen
nicht mehr. Das Fahrzeug ist bei
Vollbremsungen nicht mehr lenk‐
bar und kann ausbrechen.
Sie können vorausschauend und vor‐
sichtig die Fahrt fortsetzen. Störungs‐ ursache umgehend von einer Werk‐
statt beheben lassen.
Parkbremse
Elektrische Parkbremse
Bei stillstehendem Fahrzeug
betätigen
Schalter m ziehen, die elektrische
Parkbremse wird selbsttätig mit ge‐ eigneter Betätigungskraft angezo‐gen. Für maximale Bremskraft, z. B.
beim Parken mit Anhänger oder auf
Abhängen, Schalter m zweimal zie‐
hen.
Die elektrische Parkbremse kann im‐ mer betätigt werden, auch bei ausge‐ schalteter Zündung.
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Die elektrische Parkbremse nicht zu
oft bei abgestelltem Motor betätigen,
da dadurch die Batterie entladen
wird.
Vor dem Verlassen des Fahrzeugs
den Status der elektrischen Park‐
bremse überprüfen.
Kontrollleuchte m 3 91.
Lösen
Zündung einschalten. Bremspedal
treten und halten, und dann Schalter
m drücken.
Wird das Bremspedal beim Lösen der
elektrischen Parkbremse nicht betä‐
tigt, so ertönt ein Warnton und die
Kontrollleuchte - am Instrument
leuchtet auf 3 95.
Wegfahrfunktion
Wenn bei laufendem Motor ein Vor‐
wärtsgang (Schaltgetriebe) bzw. D
(Automatikgetriebe) eingelegt und
dann das Gaspedal betätigt wird, wird
die elektrische Parkbremse automa‐
tisch gelöst. Dies ist nicht möglich,
wenn gleichzeitig der Schalter m be‐
tätigt wird.Diese Funktion hilft auch beim Anfah‐ ren auf Steigungen.
Unsanftes Losfahren kann die Le‐ bensdauer der Verschleißteile verrin‐
gern.
Dynamisches Bremsen im fahrenden
Fahrzeug
Wenn das Fahrzeug in Bewegung ist
und Schalter m lange gezogen wird,
ertönt ein Warnton und die elektri‐
sche Parkbremse bremst das Fahr‐
zeug ab, ohne dass sie statisch betä‐ tigt wird.
Sobald Schalter m losgelassen wird,
hört der dynamische Bremsvorgang
auf.
Störung
Ein Fehlverhalten der elektrischen
Parkbremse wird durch die Kontroll‐
leuchte j angezeigt 3 91.
Im Falle einer Störung kann die elek‐
trische Parkbremse durch Ziehen und Halten des Schalters m für einige Se‐
kunden angezogen werden. Wenndie Kontrollleuchte m aufleuchtet,
wurde die elektrische Parkbremse er‐ folgreich angezogen.
Elektrische Parkbremse lösen: Schal‐
ter m drücken und einige Sekunden
halten. Wenn die Kontrollleuchte m
erlischt, wurde die elektrische Park‐
bremse erfolgreich gelöst.
Kontrollleuchte m blinkt: Die elektri‐
sche Parkbremse ist nicht ganz an‐
gezogen oder gelöst. Wenn m stän‐
dig blinkt, bei eingeschalteter Zün‐
dung Bremspedal betätigen, elektri‐
sche Parkbremse lösen und versu‐
chen, sie erneut anzuziehen.
Falls m weiterhin blinkt, das Fahr‐
zeug nicht fahren. Ggf. Keile o. ä. vor
und hinter den Rädern anbringen, da‐
mit das Fahrzeug nicht wegrollen
kann. Zur Behebung der Störungsur‐ sache Hilfe einer Werkstatt in An‐spruch zu nehmen.
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146Fahren und BedienungBremsassistentBei schnellem, kräftigem Niedertre‐
ten des Bremspedals wird automa‐
tisch mit maximaler Bremskraft (Voll‐
bremsung) gebremst.
Während der gesamten Vollbrem‐
sung gleichmäßig starken Druck auf
das Bremspedal ausüben. Die maxi‐
male Bremskraft verringert sich auto‐
matisch, sobald das Bremspedal frei‐
gegeben wird.
Berg-Anfahr-Assistent
Das System verhindert beim Anfah‐
ren auf Steigungen ein ungewolltes
Zurückrollen des Fahrzeugs.
Wenn Sie auf einer Steigung ange‐ halten haben und das Bremspedal
wieder lösen, bleibt die Bremse für
weitere 2 Sekunden betätigt. Die
Bremse wird automatisch gelöst, so‐
bald sich die Fahrzeuggeschwindig‐
keit erhöht.Fahrsysteme
Elektronische
Stabilitätsregelung Die elektronische Stabilitätsregelung(ESC) verbessert bei Bedarf die Fahr‐
stabilität, unabhängig von der Fahr‐
bahnbeschaffenheit oder der Griffig‐ keit der Reifen. Außerdem verhindert es ein Durchdrehen der Räder.
Sobald das Fahrzeug auszubrechen droht (Untersteuern, Übersteuern),
wird die Motorleistung reduziert und
die Räder werden separat abge‐
bremst. Dadurch wird die Fahrstabili‐
tät des Fahrzeugs auch bei rutschiger
Fahrbahn wesentlich verbessert.
Die elektronische Stabilitätsregelung
(ESC) ist betriebsbereit, sobald die
Kontrollleuchten b und t am Instru‐
ment nach Einschalten der Zündung erloschen sind.
Bei aktiver ESC blinkt b 3 92.9 Warnung
Lassen Sie sich nicht aufgrund
dieses besonderen Sicherheitsan‐ gebotes zu einem risikoreichen
Fahrstil verleiten.
Geschwindigkeit den Straßenver‐
hältnissen anpassen.
Deaktivierung
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Wenn die Räder bei aktiver ESC-
Funktion auf nasser, verschneiter
oder vereister Fahrbahn rutschen, er‐ höht sich die Motordrehzahl beim Tre‐
ten des Gaspedals unter Umständen
nicht. Das Fahrzeug bewegt sich
möglicherweise nicht.
Zur Deaktivierung der ESC-Funktion
kurz auf t drücken, sodass die Mo‐
tordrehzahl erhöht werden kann.
Kontrollleuchte t leuchtet im Instru‐
ment.
Die ESC wird durch erneutes
Drücken der Taste t wieder einge‐
schaltet. Die Kontrollleuchte erlischt.
Kontrollleuchte t 3 93.
Hydraulischer Bremsassistent (HBA)
Wenn die ESC-Funktion eingreift und eine Notsituation erkennt, die ein har‐
tes Bremsen erfordert, wird der
Bremsdruck an den Rädern automa‐ tisch verstärkt.Überschlagschutz (ARP)
Wenn sich das Fahrzeug instabil be‐
wegt, hilft diese Funktion, die normale
Stabilität aufrechtzuerhalten.
Anhänger-Stabilitäts-Assistent
Erkennt das System eine starke
Schlingerbewegung, wird die Motor‐ leistung reduziert und das Gespanngezielt abgebremst, bis das Schlin‐
gern aufhört. Lenkrad so ruhig wie
möglich halten, während das System
aktiv ist.
Bergabfahrassistent Der Bergabfahrassistent (DCS) er‐
möglicht ein Fahren mit niedriger Ge‐ schwindigkeit ohne Betätigung der
Fußbremse. Das Fahrzeug verlang‐ samt automatisch auf eine niedrige
Geschwindigkeit und behält diese
bei, wenn das System aktiviert ist. Bei aktivem DCS können Geräusche
oder Vibrationen des Bremssystems
auftreten.Achtung
Nur beim steilen Bergabfahren im
Gelände und nicht auf normalen Straßen verwenden. Ein unnötiger Einsatz der DCS-Funktion, etwa
auf normalen Straßen, kann das
Bremssystem und die elektroni‐
sche Stabilitätsregelung (ESC)
beschädigen.
Aktivierung
Bei einer Geschwindigkeit unter ca.
50 km/h Taste u drücken. Die grüne
Kontrollleuchte u am Instrument
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148Fahren und Bedienung
blinkt, um den DCS-Eingriff anzuzei‐gen. Bei Geschwindigkeiten über
50 km/h schaltet sich der Bergabfahr‐ assistent nicht ein, selbst wenn die
Taste gedrückt wird.
Deaktivierung
Drücken Sie die Taste u erneut. Die
grüne Kontrollleuchte u erlischt.
Auch durch Treten des Brems- oder
Gaspedals wird der Bergabfahrassis‐
tent deaktiviert.
Störung
Die gelbe Kontrollleuchte u blinkt, um
anzuzeigen, dass das System auf‐
grund der hohen Temperatur (ca.
350–400 °C) der Bremskomponenten
durch starkes oder wiederholtes
Bremsen nicht betriebsbereit ist. Sie
erlischt, wenn die Temperatur unter
350 °C sinkt.
Die gelbe Kontrollleuchte u leuchtet
auf, wenn aufgrund der extrem hohen Temperatur (über 400 °C) der Brems‐
komponenten durch starkes oder wie‐
derholtes Bremsen eine Fehlfunktion
im System vorliegt. Sie erlischt, wenn
die Temperatur unter 350 °C sinkt.Diese Temperaturen können je nach
Fahrzeug- und Außenbedingungen
variieren.
Das Blinken oder Aufleuchten der
gelben Kontrollleuchte u erinnert den
Fahrer daran, dass die Bremskompo‐
nenten abkühlen müssen: Fahren Sie
so weit wie möglich ohne zu bremsen.
Wenn die Kontrollleuchte nicht er‐
lischt, lassen Sie die Fehlerursache
von einer Werkstatt beheben.
DSC-Kontrollleuchten u 3 92.
Automatische
Niveauregulierung Die Höhe des Fahrzeughecks wird
während der Fahrt automatisch an
die Beladung angepasst. Aufhän‐
gung und Bodenfreiheit werden er‐
höht, wodurch sich das Fahrverhalten verbessert.
Die automatische Niveauregulierung
wird nach einer gewissen Strecke je
nach Fahrzeugbeladung und Stra‐
ßenbeschaffenheit aktiviert.Bei Störung nicht mit maximal zuläs‐
siger Zuladung fahren. Störungsursa‐
che umgehend von einer Werkstatt
beheben lassen.
Leuchtweitenregulierung 3 113.
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Fahren und Bedienung149Fahrerassistenzsys‐
teme9 Warnung
Fahrerassistenzsysteme wurden
zur Unterstützung der Fahrer ent‐
wickelt, können deren Aufmerk‐
samkeit aber nicht ersetzen.
Der Fahrer übernimmt beim Füh‐
ren des Fahrzeugs die volle Ver‐
antwortung.
Beim Gebrauch von Fahrerassis‐
tenzsystemen stets die aktuelle
Verkehrssituation berücksichti‐
gen.
Geschwindigkeitsregler
Der Geschwindigkeitsregler kann Ge‐
schwindigkeiten über 40 km/h spei‐
chern und konstant halten. Auf Stei‐
gungen und im Gefälle sind Abwei‐
chungen von der gespeicherten Ge‐
schwindigkeit möglich.
Aus Sicherheitsgründen kann der Ge‐
schwindigkeitsregler erst nach ein‐
maligem Betätigen der Fußbremse
aktiviert werden.
Geschwindigkeitsregler nicht ein‐
schalten, wenn eine gleichbleibende Geschwindigkeit nicht ratsam ist.
Bei Automatikgetriebe Geschwindig‐
keitsregler nur im automatischen Mo‐ dus aktivieren.
Kontrollleuchte m 3 96.
Aktivierung
Taste e drücken; Kontroll‐
leuchte m am Instrument leuchtet
gelb auf. Auf die gewünschte Ge‐
schwindigkeit beschleunigen, Taste - SET drücken und wieder loslassen.
Die aktuelle Geschwindigkeit wird ge‐ speichert und konstant gehalten.
Kontrollleuchte m leuchtet grün. Gas‐
pedal kann gelöst werden.
Beschleunigen durch Gas geben ist
möglich. Nach Loslassen des Gaspe‐
dals wird die gespeicherte Geschwin‐
digkeit wieder eingestellt.
Geschwindigkeit erhöhenBei aktivem Geschwindigkeitsregler
Taste + RES lange drücken bzw. wie‐
derholt auf + RES drücken: Die Ge‐
schwindigkeit wird kontinuierlich bzw. in kleinen Schritten erhöht.
Wahlweise können Sie auch auf die
gewünschte Geschwindigkeit be‐
schleunigen und diese durch Drücken von - SET speichern.
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150Fahren und Bedienung
Geschwindigkeit verringern
Bei aktivem Geschwindigkeitsregler
Taste - SET lange drücken bzw. wie‐
derholt auf - SET drücken: Die Ge‐
schwindigkeit wird kontinuierlich bzw. in kleinen Schritten reduziert.
Deaktivierung
Taste e drücken; Kontroll‐
leuchte m erlischt und die Fahrzeug‐
geschwindigkeit wird langsam verrin‐
gert.
Automatisches Ausschalten: ■ Fahrzeuggeschwindigkeit unter ca.
45 km/h,
■ Betätigung des Bremspedals,
■ Betätigung des Kupplungspedals,
■ Wählhebel in N,
■ die elektronische Stabilitäts‐ regelung ist aktiv.
Zur gespeicherten
Geschwindigkeit zurückkehren Bei einer Geschwindigkeit von mehr
als 45 km/h die Taste + RES drücken.
Das Fahrzeug kehrt zur gespeicher‐
ten Geschwindigkeit zurück.Gespeicherte Geschwindigkeit
löschen Durch Drücken der Taste e
oder Ausschalten der Zündung wird
die gespeicherte Geschwindigkeit ge‐ löscht.
Einparkhilfe
Die Einparkhilfe erleichtert das Par‐
ken, indem sie die Entfernung zwi‐
schen dem Fahrzeug und Hindernis‐
sen davor und dahinter misst und
diese durch akustische Signale an‐
gibt. Dennoch trägt der Fahrer beim
Einparken die volle Verantwortung.
Das System besteht aus je vier Ultra‐ schall-Parksensoren im vorderen und
hinteren Stoßfänger.
Kontrollleuchte r 3 92.
Aktivierung
Das System muss bei eingeschalteter Zündung manuell aktiviert werden.
Taste r auf der Instrumententafel
drücken. Die LED in der Taste leuch‐
tet auf. Das System wird aktiviert, so‐ bald ein Vorwärts- oder der Rück‐
wärtsgang eingelegt und die elektri‐
sche Parkbremse gelöst wird.