Page 217 of 277

Fahrzeugwartung215
Die gesetzlich zulässige Mindestpro‐
filtiefe (1,6 mm) ist erreicht, wenn das Profil bis zu einem Verschleißanzei‐
ger (TWI = Tread Wear Indicator)
abgefahren ist. Seine Lage wird
durch Markierungen an der Reifen‐
flanke angezeigt.
Reifen altern, auch wenn sie nicht gefahren werden. Wir empfehlen, die
Reifen nach sechs Jahren zu erset‐
zen.
Reifenumrüstung
Bei Verwendung anderer als den
werkseitig montierten Reifengrößen
müssen gegebenenfalls der Tacho‐
meter und der Nenndruck umpro‐
grammiert und Änderungen am Fahr‐ zeug vorgenommen werden.
Nach Umrüstung auf andere Reifen‐
größen Aufkleber für Reifendrücke
ersetzen lassen 3 212.9 Warnung
Der Gebrauch nicht geeigneter
Reifen oder Felgen kann zu Unfäl‐ len und zum Erlöschen der
Betriebserlaubnis führen.
Radabdeckungen
Es dürfen nur für das jeweilige Fahr‐
zeug werksseitig freigegebene
Radabdeckungen und Reifen
verwendet werden, die allen relevan‐
ten Anforderungen für die jeweiligen
Rad- und Reifenkombinationen
entsprechen.
Werden keine vom Hersteller zuge‐
lassenen Radabdeckungen und
Reifen verwendet, dürfen die Reifen
keinen Felgenschutzwulst aufweisen.
Radabdeckungen dürfen die Kühlung der Bremsen nicht beeinträchtigen.
9 Warnung
Bei Verwendung nicht geeigneter
Reifen oder Radabdeckungen
kann es zu plötzlichem Druckver‐
lust und in der Folge zu Unfällen
kommen.
Schneeketten
Schneeketten dürfen nur auf den
Antriebsrädern montiert werden.
Bei Fahrzeugen mit Doppelrädern an der Hinterachse sind Schneeketten
nur an den äußeren Rädern zulässig.
Page 218 of 277

216FahrzeugwartungImmer engmaschige Schneekettenverwenden, die an der Lauffläche und
an den Reifeninnenseiten
(einschließlich Kettenschloss) maxi‐
mal 15 mm auftragen.9 Warnung
Beschädigungen können zum
Platzen des Reifens führen.
Die Radabdeckungen der Stahlräder
können mit Teilen der Schneekettenin Berührung kommen. In solchen
Fällen die Radabdeckungen abneh‐
men.
Schneeketten dürfen nur bis
50 km/h und auf schneefreien Stre‐
cken nur kurzzeitig verwendet
werden, da sie auf harter Fahrbahn
schnell verschleißen und reißen
können.
Die Verwendung von Schneeketten
am Reserverad oder an Rädern einer anderen Größe als der ab Werk
montierten Räder ist nicht zulässig.
Reifenreparaturset
Kleinere Schäden an der Lauffläche
des Reifens können mit dem Reifen‐
reparaturset behoben werden.
Fremdkörper nicht aus dem Reifen entfernen.
Schäden am Reifen, die größer als vier mm sind oder sich an der Seiten‐
wand in der Nähe der Felge befinden, können mit dem Reifenreparaturset
nicht repariert werden.9 Warnung
Nicht schneller als 80 km/h fahren.
Nicht über einen längeren Zeit‐
raum verwenden.
Lenkung und Fahrverhalten
können beeinträchtigt werden.
Wenn das Fahrzeug einen platten
Reifen hat:
Die Parkbremse betätigen und in die
Leerlaufstellung (Schaltgetriebe)
oder N (automatisiertes Schaltge‐
triebe) schalten.
Das Reifenreparaturset befindet sich unter dem Vordersitz. Den Sitz bis
zum Anschlag nach vorn schieben
und die Rückenlehne nach unten
klappen, um an das Set zu gelangen.
1. Das Reifenreparaturset unter dem Vordersitz herausnehmen.
2. Kompressor herausnehmen.
3. Stromversorgungskabel und Luft‐ schlauch aus den Staufächern auf
der Unterseite des Kompressors
herausnehmen.
4. Den Luftschlauch des Kompres‐ sors am Anschluss der Dichtmit‐
telflasche anschrauben.
Page 219 of 277
Fahrzeugwartung2175. Die Dichtmittelflasche in dieAufnahme am Kompressor
einsetzen.
Den Kompressor in der Nähe des Reifens so aufstellen, dass die
Dichtmittelflasche aufrecht steht.
6. Ventilkappe des defekten Reifens
abschrauben.
7. Den Dichtmitteleinfüllschlauch am Reifenventil anschrauben.
8. Der Kippschalter am Kompressor muss in Stellung O stehen.
9.
Das rote <-Kabel am Kompressor
an den Starthilfeanschluss
anschließen 3 225.
Hinweis
Modellabhängig kann sich der Start‐
hilfeanschluss an der linken oder
rechten Motorraumseite befinden.10. Das schwarze ]-Stromversor‐
gungskabel an einen Massepunkt des Fahrzeugs wie zum Beispielden Motorblock oder eine Befes‐
tigungsschraube des Motors
anschließen.
Hinweis
Je nach Reifenreparaturset muss
das einzelne Stromkabel an die
Page 220 of 277
![OPEL MOVANO_B 2018 Betriebsanleitung (in German) 218FahrzeugwartungFahrzeugsteckdose oder den Ziga‐
rettenanzünder angeschlossen
werden.
Bei diesem Typ gibt es kein rotes <
und schwarzes ] Stromkabel.
Um eine Entladung der Batterie
zu vermeiden OPEL MOVANO_B 2018 Betriebsanleitung (in German) 218FahrzeugwartungFahrzeugsteckdose oder den Ziga‐
rettenanzünder angeschlossen
werden.
Bei diesem Typ gibt es kein rotes <
und schwarzes ] Stromkabel.
Um eine Entladung der Batterie
zu vermeiden](/manual-img/37/20038/w960_20038-219.png)
218FahrzeugwartungFahrzeugsteckdose oder den Ziga‐
rettenanzünder angeschlossen
werden.
Bei diesem Typ gibt es kein rotes <
und schwarzes ] Stromkabel.
Um eine Entladung der Batterie
zu vermeiden, empfehlen wir, den
Motor laufen zu lassen.
11. Kippschalter auf dem Kompressor
auf die Stellung I stellen. Der
Reifen wird mit Dichtmittel gefüllt.
12. Die Druckanzeige am Kompres‐ sor zeigt kurzzeitig bis zu
sechs Bar an. Danach sinkt der
Druck.
13. Das Dichtmittel wird vollständig in
den Reifen gepumpt. Anschlie‐
ßend wird der Reifen mit Luft
befüllt.
14. Der vorgeschriebene Reifendruck
sollte innerhalb von zehn Minuten
erreicht sein. Reifendruck 3 259.
Wenn der richtige Druck erreicht
ist, den Kippschalter in Stellung
O schalten, um den Kompressor
auszuschalten.
Wird der vorgeschriebene Reifen‐ druck nicht innerhalb von
zehn Minuten erreicht, das
Reifenreparaturset entfernen.
Das Fahrzeug um eine Reifenum‐
drehung (ca. zwei Meter) bewe‐
gen. Das Reifenreparaturset
wieder anbringen und den Füll‐
vorgang zehn Minuten fortsetzen.
Wird der vorgeschriebene Reifen‐
druck danach immer noch nicht
erreicht, ist der Reifen zu stark
beschädigt. Hilfe einer Werkstatt in Anspruch nehmen.
Übermäßigen Reifendruck mit
dem Knopf neben der Druckan‐
zeige ablassen.
Den Kompressor nicht länger als
zehn Minuten betreiben.
15. Reifenreparaturset abnehmen.
16. Eventuell ausgetretenes Dichtmit‐
tel mit einem Lappen entfernen.
17. Am Reifenreparaturset ange‐ brachten Aufkleber mit der maxi‐
mal zulässigen Geschwindigkeit
im Blickfeld des Fahrers anbrin‐
gen.
18. Dichtmitteleinfüllschlauch an den freien Anschluss der Dichtmittel‐
flasche schrauben. Damit wird
verhindert, dass Dichtmittel
austritt. Die Dichtmittelflasche in
Page 221 of 277

Fahrzeugwartung219der Plastiktüte aufbewahren.
Reifenreparaturset unter dem
Vordersitz verstauen.
19. Fahrt unverzüglich fortsetzen, damit sich das Dichtmittel im
Reifen gleichmäßig verteilt. Nach
ca. zehn km Fahrstrecke (spätes‐
tens jedoch nach zehn Minuten)
anhalten und den Reifendruck mit dem Kompressor kontrollieren.
Hierzu Kompressor-Luftschlauch
direkt auf das Reifenventil und
den Kompressor schrauben.
20. Wenn der Reifendruck mehr als 3,1 bar beträgt, auf den vorge‐
schriebenen Wert korrigieren.
Vorgang wiederholen, bis kein
Druckverlust mehr entsteht.
Wenn der Reifendruck unter
3,1 bar abgesunken ist, darf das
Fahrzeug nicht mehr gefahren
werden. Hilfe einer Werkstatt in
Anspruch nehmen.
21. Reifenreparaturset unter dem Vordersitz verstauen.
Hinweis
Die Fahreigenschaften des reparier‐ ten Reifens sind stark beeinträchtigt;
diesen Reifen deshalb ersetzen.
Bei ungewöhnlichen Geräuschen
oder starker Aufheizung des
Kompressors diesen für mindestens 30 Minuten ausgeschaltet lassen.
Das eingebaute Sicherheitsventil
öffnet bei einem Druck von 7 bar.
Verfallsdatum des Reparatursets
beachten. Nach diesem Datum ist
die Dichtwirkung nicht mehr garan‐
tiert. Haltbarkeitsangaben auf der
Dichtmittelflasche beachten.Gebrauchte Dichtmittelflasche
ersetzen. Entsorgung entsprechend
den jeweiligen gesetzlichen
Vorschriften.
Kompressor und Dichtmittel können
ab ca. –30 °C verwendet werden.
Radwechsel
Einige Fahrzeuge sind statt mit einem Reserverad mit einem Reifenrepara‐
turset ausgestattet 3 216.
Folgende Vorbereitungen treffen und
Hinweise beachten:
● Fahrzeug auf ebenem, festem und rutschsicherem Untergrund
parken. Vorderräder gerade stel‐
len.
● Die Parkbremse betätigen, ersten Gang oder Rückwärts‐gang (Schaltgetriebe) bzw. N
(automatisiertes Schaltgetriebe)
einlegen.
● Luftfederung deaktivieren 3 146.
● Reserverad herausnehmen 3 222.
● Niemals mehrere Räder gleich‐ zeitig wechseln.
Page 222 of 277

220Fahrzeugwartung● Wagenheber nur im Falle einerReifenpanne verwenden; nicht
beim Reifenwechsel von Winter- auf Sommerreifen oder umge‐
kehrt.
● Der Wagenheber ist wartungs‐ frei.
● Bei weichem Untergrund eine stabile, maximal 1 cm dicke
Unterlage unter den Wagenhe‐
ber legen.
● Im angehobenen Fahrzeug dürfen sich keine Personen oder
Tiere aufhalten.
● Nicht unter das angehobene Fahrzeug kriechen.
● Motor nicht starten, wenn das Fahrzeug mit einem Wagenhe‐
ber angehoben ist.
● Vor Montage des Rades die Radschrauben/-muttern und ihre
Gewinde reinigen.9 Warnung
Radschraube, Radmutter und
Kegel der Radmutter nicht mit Fett schmieren.
1. Die Radabdeckung mit dem mitgelieferten Haken abziehen.
Wagenwerkzeug 3 209.
Je nach Fahrzeug zuerst die
Schrauben-/Mutterabdeckungen
von Hand entfernen und dann die
Radabdeckung entfernen oder an den durch Pfeile gekennzeichne‐
ten Stellen auf die Radabdeckung
drücken und sie zum Lösen
drehen.
Hinterradantrieb, mit Doppelrä‐
dern hinten: Die Reifenventilver‐
längerung vom inneren Hinterrad
entfernen.
2. Den Radschlüssel ansetzen (je nach Fahrzeug den Radschlüssel
an den Adaptern befestigen) und sicherstellen, dass er sicher sitzt.
Jeden Radbolzen/jede Radmutter
um eine halbe Umdrehung lösen.
3. Fahrzeuge mit Vorderradantrieb:
Sofern so ausgerüstet, beim
Ersetzen eines Vorderrads die
Erhöhung an der Hebeauflage
anbringen.
Page 223 of 277

Fahrzeugwartung221Zum Anheben des Fahrzeugs die
Stützfläche des Wagenhebers
(Wagenwerkzeug 3 209) unter
dem Wagenheber-Ansatzpunkt positionieren, der dem zu wech‐
selnden Rad am nächsten liegt.
Darauf achten, dass der Wagen‐
heber richtig positioniert ist. Der
Wagenheberfuß muss sich direkt
unterhalb des Wagenheber-
Ansatzpunktes befinden, so dass
er nicht wegrutschen kann.
Den Radmutternschlüssel am
Wagenheber befestigen und das
Fahrzeug durch Drehen des
Schlüssels so weit anheben (max. 3 cm), bis das Rad den Boden
nicht mehr berührt.
Fahrzeuge mit Hinterradantrieb:
Dabei die beiliegenden Bedie‐
nungsanweisungen für den hydraulischen Wagenheber
(Wagenwerkzeug 3 209) beach‐
ten und die Teile wie vorgegeben zusammensetzen.
Den Adapter an dem Wagenhe‐
ber-Ansetzpunkt ansetzen, der
sich am nächsten am fraglichen
Rad befindet.
Darauf achten, dass der Wagen‐
heber richtig positioniert ist. Der
Wagenheberkopf muss gerade
unter dem Ansetzpunkt sitzen.
Den Wagenheber durch Drücken
des Radmutternschlüssels/der
Adapter hochpumpen, um die
Grundplatte richtig zu positionie‐
ren.
Das Fahrzeug durch Drücken des
Radmutternschlüssels anheben
(max. 3 cm), bis das Rad nicht
mehr den Boden berührt.
4. Die Radschrauben/-muttern komplett herausdrehen und mit
einem Tuch sauberwischen.
Die Radschrauben/-muttern so
ablegen, dass die Gewinde nicht
verschmutzen.
5. Rad wechseln.
6. Die Radschrauben/-muttern eindrehen.
7. Fahrzeug absenken.
8. Den Radschlüssel ansetzen (je nach Fahrzeug den Radschlüsselan den Adaptern befestigen) undsicherstellen, dass er sicher sitzt.
Die Radbolzen/Radmuttern über
Kreuz festziehen. Anzugsmo‐
ment: 172 Nm (Vorderradantrieb),
235 Nm (Hinterradantrieb mit
Doppelrädern hinten), 264 Nm
(Hinterradantrieb mit Einzelrä‐
dern hinten).
Page 224 of 277

222Fahrzeugwartung9.Radabdeckung wieder anbringen.
Hinterradantrieb, mit Doppelrä‐
dern hinten: Vor dem Anbringen
der Radabdeckung die Reifen‐
ventilverlängerung am inneren
Hinterrad einbauen.
Hinweis
Sofern zutreffend Diebstahlsiche‐
rungsschrauben in der Nähe des
Reifenventils anbringen (andernfalls
ist es unter Umständen nicht
möglich, die Radabdeckungen
wieder anzubringen).
10. Ausgewechseltes Rad 3 222 und
Wagenwerkzeug verstauen
3 209.
11. Neues Rad am Fahrzeug auswuchten lassen. So schnell
wie möglich den Reifendruck des montierten Reifens 3 259 und
auch das Anzugsmoment der
Radschrauben/-muttern kontrol‐
lieren.
Defekten Reifen ersetzen oder repa‐
rieren lassen.Reserverad
Einige Fahrzeuge sind statt mit einem
Reserverad mit einem Reifenrepara‐
turset ausgestattet 3 216.
Bei der Montage eines Reserverads, das sich von den anderen Rädernunterscheidet, ist dieses Reserveradals Notrad zu betrachten und es
müssen die entsprechenden
Geschwindigkeitsbeschränkungen eingehalten werden, auch wenn amRad kein entsprechender Hinweis
angebracht ist. Nehmen Sie Kontakt
zu einer Werkstatt auf, um Informati‐
onen zur anwendbaren Geschwindig‐
keitsbeschränkung zu erhalten.Achtung
Die Verwendung eines Reserve‐
rads zusammen mit Winterreifen
oder eines Reserverads, das klei‐
ner ist als die anderen Räder,
kann das Fahrverhalten beein‐
trächtigen. Den defekten Reifen
möglichst bald austauschen.
Das Reserverad wird von einer Winde
unter dem Fahrzeugrahmen gehalten und durch Straffen eines Drahtkabelsmittels Radmutternschlüssel und
Adaptern (fahrzeugabhängig) arre‐
tiert.
Muss bei einem vollbeladenen Fahr‐
zeug ein defekter Hinterreifen ausge‐
tauscht werden, kann ein Anheben
des Fahrzeuges mittels Wagenheber
nötig sein, um Zugang zum Reserve‐
rad zu erhalten.
Zum Lösen des Reserverads das
Drahtkabel lösen. Dazu den
Radschlüssel und die Adapter (fahr‐
zeugabhängig) an der abgebildeten
Schlitzposition ansetzen und das Rad