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Beschreibung
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GAU10431
Be dienun gselemente un d Instrumente
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2
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6
7
8
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1. Kupplungshebel (Seite 4-32)
2. Lenkerarmaturen links (Seite 4-3)
3. Zündschloss/Lenkschloss (Seite 4-2)
4. Instrumente (Seite 4-6, 4-9)
5. Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälter vorn (Seite 7-25)
6. Lenkerarmaturen rechts (Seite 4-3)
7. Handbremshebel (Seite 4-33)
8. Gasdrehgriff
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Besondere Merkmale
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GAU6629D
YRC (Yamaha Fahrkontrolle)Das YRC-System (Yamaha Ride Control)
zur Steuerung von Federung und Aufhän-
gung umfasst verschiedene Sensoren und
Regelungskomponenten, um für ein ver-
bessertes Fahrerlebnis zu sorgen. Das
Fahrzeug misst Kräfte entlang der Längs-
achse (vorne - hinten), Querachse (links -
rechts) und der vertikalen Achse (oben - un-
ten) und kann auf diese reagieren. Nei-
gungswinkel und Beschleunigungskräfte
werden ebenfalls gemessen. Diese Infor-
mationen werden mehrmals pro Sekunde
verarbeitet und die zugehörigen physikali-
schen Systeme werden automatisch nach
Erfordernis nachjustiert. Die folgenden
Funktionen repräsentieren individuelle
YRC-Komponenten, die zur Anpassung an
den Fahrer oder an die Fahrbedingungen
ein-/ausgeschaltet oder justiert werden
können. Einzelheiten zur Einstellung siehe
Seiten 4-11 und 4-16.
WARNUNG
GWA18221
Die Yamaha Fahrkontrolle (YRC) ent bin-
d et den Fahrer nicht von seiner Verant-
wortun g, d en geei gneten Fahrstil anzu-
wen den un d ersetzt nicht seine
praktische Erfahrun g. Dieses System
kann keinen Kontrollverlust verhin dern, d
er durch Fahrerfehler verursacht wur-
d e, wie z. B. zu schnelles Fahren für die
vorlie gen den Straßen- o der Verkehrs be-
d in gun gen, einschließlich Traktionsver-
lust we gen zu hoher Geschwin dig keit
am Kurvenein gan g, starker Beschleuni-
g un g b ei scharfer Schrä gla ge o der wäh-
ren d d es Bremsvor gan gs, un d es kann
keinen Ra dschlupf un d kein Anhe ben
d es Vor derra ds ve rhin
der
n. Fahren Sie,
wie mit je dem an deren Motorra d auch,
stets innerhal b Ihrer Grenzen, seien Sie
sich Ihrer Um geb un gsb ed in gung en be-
wusst un d fahren Sie an gepasst an d ie-
se Be din gun gen. Machen S ie sich
g rün dlich damit vertraut, wie sich das
Motorra d b ei den verschie denen YRC-
Einstellung en verhält, bevor Sie an-
spruchsvollere Fahrmanöver auspro bie-
ren.
PWR
Das System für den Leistungsabgabe-Mo-
dus besteht aus vier verschiedenen Steue-
rungs-Kennfeldern, die die Drosselklap-
penöffnung in Abhängigkeit von der
Stellung (in Grad) des Gasdrehgriffs regeln,
das heißt, es kann ein Leistungsabgabe-
Modus gewählt werden, der Ihren persönli-
chen Präferenzen und der Fahrumgebung
am besten entspricht. Traktionskontrollsystem
Das Traktionskontrollsystem sorgt dafür,
dass bei Beschleunigungsvorgängen die
Traktion erhalten bleibt. Wenn die Senso-
ren erkennen, dass das Hinterrad zu rut-
schen beginnt (unkontrolliertes Durchdre-
hen), greift das Traktionskontrollsystem in
die Regelung der Motorleistung ein, um die
Traktion wiederherzustellen. Die Kontroll-
/Warnleuchte des Traktionskontrollsys-
tems blinkt, um dem Fahrer anzuzeigen,
dass die Traktionskontrolle eingegriffen
hat.
1. PWR 1
2. PWR 2
3. PWR 3
4. PWR 4
5. Drosselklappenöffnung
6. Gasdrehgriffbetätigung
5
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Besondere Merkmale
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Dieses Traktionskontrollsystem stellt sich
entsprechend dem Neigungswinkel des
Fahrzeugs automatisch ein. Um die Be-
schleunigung bei aufrecht stehendem
Fahrzeug zu maximieren, wird ein geringe-
rer Betrag an Traktionskontrolle angewen-
det. In Kurvenlage wird ein größerer Betrag
an Traktionskontrolle angewendet.HINWEIS Das Traktionskontrollsystem kann
eingreifen, wenn das Fahrzeug über
eine Bodenwelle fährt.
Sie bemerken möglicherweise leichte
Änderungen der Motor- und Auspuff-
geräusche, wenn das Traktionskont-
rollsystem oder ein anderes YRC-Sys-
tem eingreift.
Wenn das Traktionskontrollsystem
ausgeschaltet wird, schalten sich das
SCS-, LCS- und LIF-System ebenfalls
automatisch ab.
WARNUNG
GWA15433
Das Traktionskontrollsystem ist kein Er-
satz für korrektes, d er Situation an ge-
passtes Fahren. Die Traktionskontrolle
kann Traktionsverlust nicht in je dem Fall
verhin dern, z. B. wenn zu schnell in eine
Kurve gefahren wir d, wenn b ei scharfem
Nei gun gswinkel zu stark beschleuni gt
wir d, o der währen d d es Bremsvor gan gs
un d sie kann ein Durchrutschen des Vor-
d erra ds nicht verhin dern. Wie mit jed em
Fahrzeug sollte man sich Flächen, die
rutschi g sein könnten, vorsichti g annä-
hern un d b eson ders glatte Stellen mei-
d en.Wenn der Zündschlüssel auf “ON” gedreht
wird, schaltet sich das Traktionskontroll-
system automatisch ein. Das Traktionskon-
trollsystem kann nur dann manuell ein-
oder ausgeschaltet werden, wenn der
Zündschlüssel in Position “ON” steht und
das Motorrad stillsteht.
HINWEISWenn das Motorrad in Schlamm, Sand
oder Ähnlichem stecken geblieben ist, das
Traktionskontrollsystem ausschalten, da-
mit das Hinterrad sich befreien kann.ACHTUNG
GCA16801
Nur die vor geschrie benen Reifen ver-
wen den. ( Siehe Seite 7-20.) Wer den Rei-
fen an derer Größe verwen det, kann das
Traktionskontrollsystem die Reifenrota-
tion nicht exakt re geln.S C S
Das Rutschkontrollsystem regelt die Leis-
tungsabgabe des Motors, wenn im Hinter-
rad seitliches Wegrutschen erkannt wird.
Die Leistungsabgabe wird basierend auf
Daten von der IMU (Trägheits-Messeinheit)
geregelt. Dieses System unterstützt das
Traktionskontrollsystem darin, zu einem
ausgeglicheneren Fahrverhalten beizutra-
gen.
EBM
Das System zur Steuerung der Motorbrem-
se reduziert beim Bremsen das Motordreh-
moment. Die Kraftstoffeinspritzung, der
Zündzeitpunkt und die elektronische Dros-
Traktionskontrollsystem
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Besondere Merkmale
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selklappe werden über das ECU elektro-
nisch eingestellt. Es gibt 3 Einstellungen,
die auf die Strecke, die Fahrbedingungen
oder Ihre persönlichen Vorlieben abge-
stimmt sind.
WARNUNG
GWA20880
Vor dem Herunterschalten muss die Mo-
tordrehzahl ausreichend gesunken sein.
Das Einlegen eines niedrigeren Gangs,
wenn die Motordrehzahl zu hoch ist,
kann dazu führen, dass das Hinterrad
die Traktion verliert. Dies kann zu Kont-rollverlust, Unfall und Verletzungen füh-
ren. Außerdem könnten Motor und
Kraftübertragung beschädigt werden.
LCS
Das Launchkontrollsystem sorgt für rei-
bungslose und schnelle Starts des Fahrers
vom Startplatz. Es verhindert, dass die Mo-
tordrehzahl steigt, selbst wenn der Gas-
drehgriff bis zum Anschlag gedreht wurde.
Das LCS regelt die Leistungsabgabe des
Motors in Verbindung mit dem Traktions-
kontrollsystem und dem LIF-System für
optimale Traktion und verringertes Anhe-
ben der Räder.ACHTUNG
GCA22950
Auch wenn das LCS-System verwendet
wird, muss der Kupplungshebel lang-
sam losgelassen werden, um eine Be-
schädigung der Kupplung zu vermeiden.HINWEISLCS ist ausschließlich zur Verwendung auf
Rennstrecken vorgesehen.
Quickshifter
Der Quickshifter ermöglicht ein elektro-
nisch unterstütztes Sc
halten ohne Betäti-
gung des Kupplungshebels. Wenn der
Sensor an der Schaltstange die entspre-
chende Bewegung im Fußschalthebel er-
kennt, wird die Motorleistung kurzzeitig so
eingestellt, dass die Gangschaltung erfol-
gen kann.
Der Quickshifter funktioniert nicht bei gezo-
genem Kupplungshebel, daher kann auch
bei eingeschaltetem Quickshifter normal
geschaltet werden. Die Quickshifter-Anzei-
ge auf aktuelle Status- und Verwendbar-
keitsinformationen prüfen.
Hochschaltbedingungen Fahrzeuggeschwindigkeit mindestens
20 km/h (12 mi/h)
1. EBM1
2. EBM2
3. EBM3
4. Motorbremskraft
5. Motordrehzahl
1
2
3
4
5
Quickshifter-Verwendbar- keit Anzei-
ge Situation
Hochschalten
OK Beschleunigen
Runterschalten
OK Verzögern
Quickshifter
kann nicht ver-
wendet werden Angehalten
Quickshifter
ausgeschaltet Ausgeschaltet
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Besondere Merkmale
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Motordrehzahl mindestens
2200 U/min
Beschleunigen (offene Drosselklappe)
Runterschaltbedingungen Fahrzeuggeschwindigkeit mindestens
20 km/h (12 mi/h)
Motordrehzahl mindestens
2000 U/min
Motordrehzahl ausreichend entfernt
vom roten Bereich
Verzögern und Drosselklappe voll ge-
schlossenHINWEISQS und QS lassen sich indivi-
duell einstellen.
Das Schalten in den und aus dem
Leerlauf muss mit dem Kupplungshe-
bel erfolgen.LIF
Das Hubkontrollsystem reduziert die Rate,
mit der das Vorderrad bei extremer Be-
schleunigung weiter steigen will, z.B. wäh-
rend Starts oder beim Herausfahren aus
Kurven. Wenn ein Anheben des Vorderrads
erkannt wird, wird die Motorleistung so ge-
regelt, dass das Anheben des Vorderrads
sich verlangsamt, ohne dass die Beschleu-
nigung geringer wird. BC
Mit dem Bremssteuersystem wird der hyd-
raulische Bremsdruck von Vorder- und Hin-
terrädern gesteuert, wenn die Bremsen be-
tätigt werden und ein Blockieren der Räder
erkannt wird. Das System verfügt über zwei
Einstellungen.
BC1 ist die standardmäßige ABS-Einstel-
lung, bei der der Bremsdruck basierend auf
den Daten zur Fahrzeuggeschwindigkeit
und Radgeschwindigkeit angepasst wird.
BC1 wurde entwickelt, um das Bremsen zu
aktivieren und zu maximieren, wenn sich
das Fahrzeug in aufrechter Position befin-
det.
Bei BC2 werden zusätzliche Daten aus der
IMU verwendet, um die eingesetzte Brems-
kraft in Kurven anzupassen und ein seitli-
ches Rutschen der Räder zu verhindern.
WARNUNG
GWA20891
Die Bremssteuerung ist kein Ersatz für
den Einsatz der richtigen Fahr- und
Bremstechnik. Die Bremssteuerung
kann nicht verhindern, dass der Trakti-
onsverlust durch Überbremsung bei
überhöhter Geschwindigkeit oder seitli-
chen Radschlupf beim Bremsen auf rut-
schigem Untergrund vollständig vermie-
den wird.ERS (YZF-R1M)
Die elektronische Rennsportaufhängung
von ÖHLINS
® ist mit OBTi (objective-based
tuning interface) ausgestattet, das eine ein-
fache und situationsgerechte Einstellung
der automatischen Aufhängungsregelung
ermöglicht. Darüber hinaus gibt es manuel-
le Modi, die eine feinabstimmbare traditio-
nelle Federung bieten. Das ERS-System
wird von der SCU (Federungs-Steuerungs-
einheit) gesteuert, die unabhängige Einstel-
lungen der Druckstufen- und Zugstufen-
Dämpfungskraft am Vorder- und Hinterrad
vornimmt. Die Automatikmodi regeln die
Federungsdämpfungskrä fte abhängig von
den Fahrbedingungen.
ABS
BC1/BC2 BC2 BC2
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Besondere Merkmale
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GAU66314
GlossarABS - Antiblockiersystem
ABS ECU - Steuergerät Antiblockiersystem
BC - Bremssteuerung
CCU - Kommunikations-Steuergerät
EBM - Steuerung der Motorbremse
ECU - Elektronisches Steuergerät
ERS - Elektronische Rennfederung
GPS - Global Positioning System
IMU - Trägheits-Messeinheit
LCS - Launchkontrollsystem
LIF - Hubkontrollsystem
PWR - Leistungsabgabe-Modus
SC - Stabilitätskontrolle
SCS - Rutschkontrollsystem
SCU - Federungs-Steuergerät
YRC - Yamaha FahrkontrolleUB3LG1G0.book Page 5 Thursday, August 5, 2021 8:13 AM
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Besondere Merkmale
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GAU66912
Visuelle Anleitung zu YRC-Funktionen
BC2
EBM
BC1/BC2
1. Start
2. Beschleunigung
3. Bremsen
4. Scheitelpunkt
5. Ausgang
6. Geradeaus
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Funktionen der Instrumente und Bedienungselemente
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GAU1097B
WegfahrsperrensystemDieses Fahrzeug ist mit einem Wegfahr-
sperren-System ausgestattet, wobei die
Standardschlüssel mit Codes program-
miert werden, um Diebstahl zu verhindern.
Dieses System besteht aus folgenden
Komponenten:
ein Hauptschlüssel zur Neuprogram-
mierung
zwei Standardschlüssel
ein Transponder (in jedem Schlüssel)
eine Wegfahrsperreneinheit (im Fahr-
zeug)
ein Steuergerät (im Fahrzeug)
eine Systemanzeigeleuchte (Seite 4-7) Über die Schlüssel
Mit dem Hauptschlüssel zur Neuprogram-
mierung können die Standardschlüssel
programmiert werden. Den Hauptschlüssel
zur Neuprogrammierung an einem sicheren
Ort aufbewahren. Einen Standardschlüssel
für den täglichen Betrieb verwenden.
Wenn ein Schlüsselaustausch oder eine
Neuprogrammierung erforderlich ist, das
Fahrzeug und den Hauptschlüssel zur Neu-
programmierung zusammen mit allen ver-
bleibenden Standardschlüsseln zu einer
Yamaha-Fachwerkstatt bringen, um sie neu programmieren zu lassen.
HINWEIS Die Standardschlüssel sowie Schlüs-
sel anderer Wegfahrsperrensysteme
vom Hauptschlüssel zur Neuprogram-
mierung fernhalten.
Schlüssel anderer Wegfahrsperren-
systeme vom Zündschloss fern hal-
ten, da diese Signalstörungen verur-
sachen können.ACHTUNG
GCA11823
DEN HAUPTSCHLÜSSEL ZUR NEU-
PROGRAMMIERUNG NICHT VERLIE-
REN! WURDE ER VERLOREN, WENDEN
SIE SICH UNVERZÜGLICH AN IHREN
HÄNDLER! Bei Verlust des Hauptschlüs- sels zur Neuprogrammierung können
die vorhandenen Standardschlüssel
weiterhin zum Starten des Fahrzeugs
verwendet werden. Allerdings ist das
Programmieren eines neuen Standard-
schlüssels unmöglich. Falls alle Schlüs-
sel verloren oder beschädigt wurden,
muss das gesamte Wegfahrsperrensys-
tem ersetzt werden. Es wird daher zum
sorgsamen Umgang mit den Schlüsseln
geraten.
Nicht in Wasser tauchen.
Keinen hohen Temperaturen aus-
setzen.
Nicht in der Nähe von Magneten
platzieren.
Nicht in der Nähe von Gegenstän-
den platzieren, die elektrische Sig-
nale übertragen.
Nicht grob handhaben.
Nicht schleifen oder verändern.
Nicht zerlegen.
Keine zwei Schlüssel eines Weg-
fahrsperrensystems auf dem sel-
ben Schlüsselring anbringen.
1. Schlüssel für die Re-Registrierung des
Codes (rote Ummantelung)
2. Standardschlüssel (schwarze Ummantelung)UB3LG1G0.book Page 1 Thursday, August 5, 2021 8:13 AM