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Fahrzeugwartung231Nach der Initialisierung wird das
System während der Fahrt automa‐
tisch für den neuen Reifendruck kali‐
briert. Nach längerer Fahrt übernimmt
und überwacht das System die neuen Drücke.
Reifendruck immer bei kalten Reifen prüfen.
In folgenden Fällen das System neu
initialisieren:
● Reifendruck wurde geändert● Beladung wurde geändert
● Räder wurden umgewechselt oder getauscht
Das System warnt bei einem geplatz‐ ten Reifen oder schnellen Druckver‐
lust nicht sofort. Dies liegt an der
erforderlichen Berechnungszeit.
Profiltiefe Profiltiefe regelmäßig kontrollieren.
Reifen sollten aus Sicherheitsgrün‐
den bei einer Profiltiefe von 2-3 mm
(bei Winterreifen 4 mm) ausgetauscht
werden.Aus Sicherheitsgründen sollte die
Profiltiefe der Reifen an einer Achse
um höchstens 2 mm voneinander
abweichen.
Die gesetzlich zulässige Mindestpro‐
filtiefe (1,6 mm) ist erreicht, wenn das Profil bis zu einem Verschleißanzei‐
ger (TWI = Tread Wear Indicator)
abgefahren ist. Seine Lage wird
durch Markierungen an der Reifen‐
flanke angezeigt.
Sollte der Verschleiß vorn größer sein als hinten, Vorderräder regelmäßig
gegen Hinterräder tauschen. Sicher‐
stellen, dass die Richtung der
Raddrehung unverändert ist.
Reifen altern, auch wenn sie nicht
gefahren werden. Wir empfehlen, die
Reifen alle 6 Jahre zu ersetzen.
Reifenumrüstung Bei Verwendung von Reifen einer
anderen Größe als bei den werkseitig
montierten müssen gegebenenfalls
das Reifendruckverlust-Überwa‐
chungssystem umprogrammiert und
Änderungen am Fahrzeug vorge‐
nommen werden.
Reifendruckverlust-Überwachungs‐
system 3 230.
Reifendruckaufkleber ersetzen
lassen.9 Warnung
Der Gebrauch nicht geeigneter
Reifen oder Felgen kann zu Unfäl‐ len und zum Erlöschen der
Betriebserlaubnis führen.
Radabdeckungen
Es dürfen nur für das jeweilige Fahr‐
zeug werksseitig freigegebene
Radabdeckungen und Reifen
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232Fahrzeugwartungverwendet werden, die allen relevan‐
ten Anforderungen für die jeweiligen
Rad- und Reifenkombinationen
entsprechen.
Werden keine werkseitig zugelasse‐
nen Radabdeckungen und Reifen
verwendet, dürfen die Reifen keinen Felgenschutzwulst aufweisen.
Radabdeckungen dürfen die Kühlung
der Bremsen nicht beeinträchtigen.9 Warnung
Bei Verwendung nicht geeigneter
Reifen oder Radabdeckungen
kann es zu plötzlichem Druckver‐
lust und in der Folge zu Unfällen
kommen.
Fahrzeuge mit Stahlfelgen: Bei
Verwendung von Felgenschlössern
keine Radabdeckungen befestigen.
Schneeketten
Schneeketten dürfen nur auf den
Vorderrädern verwendet werden.
Immer engmaschige Schneeketten verwenden, die an der Lauffläche und
an den Reifeninnenseiten
(einschließlich Kettenschloss) maxi‐
mal 9 mm auftragen.
9 Warnung
Beschädigungen können zum
Platzen des Reifens führen.
Schneeketten sind auf Reifen der Größen 215/70R16, 215/65 R17,
225/55 R18 und 205/55 R19 zulässig.
Notrad
Auf dem Notrad ist die Verwendung
von Schneeketten nicht zulässig.
Reifenreparaturset
Kleinere Schäden an der Lauffläche
des Reifens können mit dem Reifen‐ reparaturset behoben werden.
Fremdkörper nicht aus dem Reifen entfernen.
Schäden am Reifen, die größer als
4 mm sind oder sich an der Seiten‐
wand befinden, können mit dem
Reifenreparaturset nicht repariert
werden.9 Warnung
Nicht schneller als 80 km/h fahren.
Kein Dauereinsatz.
Lenkfähigkeit und Fahrverhalten
können beeinträchtigt sein.
Bei einer Reifenpanne:
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Fahrzeugwartung233Parkbremse anziehen, ersten Gang
oder Rückwärtsgang bzw. P einle‐
gen.
Das Reifenreparaturset befindet sich
unter der Bodenabdeckung im Lade‐
raum.
1. Dichtmittelflasche und Kompres‐ sor herausnehmen.
2. Aufkleber mit der Höchstge‐ schwindigkeit von der Dichtmittel‐flasche abziehen und im Sichtbe‐
reich des Fahrers aufkleben.
3. Stromkabel und Luftschlauch aus den Staufächern auf der Unter‐
seite des Kompressors heraus‐
nehmen.
4. Den Kompressorluftschlauch an den Anschluss an der Dichtmittel‐
flasche schrauben.
5. Die Dichtmittelflasche in die Halterung am Kompressor einset‐zen.
Kompressor so in Reifennähe
platzieren, dass die Dichtmittelfla‐
sche aufrecht steht.
6. Ventilkappe des defekten Reifens
abschrauben.
7. Den Einfüllschlauch am Reifen‐ ventil anschrauben.
8. Der Schalter auf dem Kompressor
muss auf J stehen.
Page 236 of 287

234Fahrzeugwartung9.Kompressor-Stecker an Zubehör‐
steckdose oder Steckdose des
Zigarettenanzünders anschlie‐
ßen.
Das Reifenreparaturset funktio‐
niert an der vorderen
12-V-Steckdose anschließen,
damit es einwandfrei funktioniert.
Um eine Entladung der Batterie
zu vermeiden, empfehlen wir, den Motor laufen zu lassen.
10. Wippschalter auf dem Kompres‐ sor auf I stellen. Der Reifen wird
mit Dichtmittel gefüllt.
11. Während die Dichtmittelflasche entleert wird, zeigt die Druckan‐
zeige am Kompressor kurzzeitig
bis zu 600 kPa (6 bar) an (ca.
30 Sekunden lang). Danach sinkt
der Druck wieder ab.
12. Das Dichtmittel wird vollständig in
den Reifen gepumpt. Anschlie‐
ßend wird der Reifen aufgepumpt.
13. Der vorgeschriebene Reifendruck
sollte innerhalb von 10 Minuten
erreicht werden.
Reifendruck 3 265.
Sobald der richtige Reifendruck erreicht wurde, Kompressor
ausschalten.
Wird der vorgeschriebene Reifen‐
druck nicht innerhalb von
10 Minuten erreicht, das Reifen‐
reparaturset abnehmen. Das
Fahrzeug um eine Reifenumdre‐
hung bewegen. Das Reifenrepa‐
raturset wieder anschließen und
Füllvorgang 10 Minuten fortset‐
zen. Wird der vorgeschriebene
Reifendruck danach immer noch nicht erreicht, ist der Reifen zu
stark beschädigt. Hilfe einer
Werkstatt in Anspruch nehmen.
Zu hohen Reifendruck über die
Taste am Luftschlauch korrigie‐
ren.
Kompressor nicht länger als 10 Minuten laufen lassen.
14. Reifenreparaturset abbauen. Dichtmittelflasche aus der Halte‐
rung nehmen. Den Einfüll‐
schlauch am freien Anschluss der
Dichtmittelflasche anschrauben.
Damit wird verhindert, dass Dicht‐
mittel austritt. Das Reifenrepara‐
turset im Laderaum verstauen.
15. Eventuell ausgetretenes Dichtmit‐
tel mit einem Lappen entfernen.
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Fahrzeugwartung235
16. Fahrt unverzüglich fortsetzen,damit sich das Dichtmittel im
Reifen gleichmäßig verteilt. Nach
ca. 5 km Fahrtstrecke, aber
spätestens nach 10 Minuten
anhalten und Reifendruck kontrol‐
lieren. Dabei den Kompressorluft‐ schlauch direkt an das Reifenven‐ til anschrauben. Reifen wie oben
beschrieben befüllen. Zu hohen
Reifendruck über die Taste am
Luftschlauch korrigieren.
Ist der Reifendruck nicht unter
150 kPa (1,5 bar) abgesunken,
den richtigen Wert einstellen.
Andernfalls darf das Fahrzeug
nicht gefahren werden. Hilfe einer
Werkstatt in Anspruch nehmen
3 265.
Nach weiteren 10 km, aber spätestens nach 10 Minuten
Reifendruck erneut überprüfen,
ob es zu keinem weiteren Druck‐
verlust gekommen ist.
Wenn der Reifendruck unter
150 kPa (1,5 bar) abgesunken ist,
darf das Fahrzeug nicht gefahren
werden. Hilfe einer Werkstatt in
Anspruch nehmen.
17. Das Reifenreparaturset im Lade‐ raum verstauen.
Hinweis
Die Fahreigenschaften des reparier‐
ten Reifens sind stark beeinträchtigt; diesen Reifen deshalb ersetzen.
Bei ungewöhnlichen Geräuschen
oder starker Aufheizung des
Kompressors diesen für mindestens 30 min ausgeschaltet lassen.
Das eingebaute Sicherheitsventil
öffnet bei einem Druck von
700 kPa (7 bar).Verfallsdatum des Reparatursets
beachten. Nach diesem Datum ist
die Dichtwirkung nicht mehr garan‐
tiert. Haltbarkeitsangaben auf der
Dichtmittelflasche beachten.
Gebrauchte Dichtmittelflasche
ersetzen. Entsorgung entsprechend
den jeweiligen gesetzlichen
Vorschriften.
Kompressor und Dichtmittel können
ab ca. –30 °C verwendet werden.
Radwechsel
Folgende Vorbereitungen treffen und
Hinweise beachten:
● Fahrzeug auf waagerechtem, ebenem, festem und rutschsi‐
cherem Untergrund parken.
Vorderräder gerade stellen.
● Falls erforderlich einen Unterleg‐
keil unter das diagonal gegen‐
überliegende Rad legen.
● Parkbremse anziehen, ersten Gang oder Rückwärtsgang bzw.
P einlegen.
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236Fahrzeugwartung● Bei weichem Untergrund einestabile, maximal 1 cm dicke
Unterlage unter den Wagenhe‐ ber legen.
● Vor dem Verwenden des Wagen‐
hebers alle schweren Gegen‐ ständige aus dem Fahrzeug
entfernen.
● Im angehobenen Fahrzeug dürfen sich keine Personen oder
Tiere aufhalten.
● Nicht unter das angehobene Fahrzeug kriechen.
● Angehobenes Fahrzeug nicht starten.
● Radschrauben vor dem Einschrauben säubern.9Warnung
Die Radschrauben nicht schmie‐
ren.
AnzugsmomenteAchtung
Bei Fahrzeugen mit Leichtmetall‐
felgen die Radschrauben mindes‐ tens die ersten fünf Umdrehungen manuell festziehen.
Es gibt zwei verschiedene Arten
Räder, die unterschiedliche Schrau‐
ben und Anzugsmomente haben.
Das Anzugsmoment für Leichtme‐
tallräder beträgt 100 Nm.
Das Anzugsmoment für Stahlräder
beträgt 115 Nm.
Die richtigen Radschrauben für die
betreffenden Räder verwenden.
Wagenheberpositionen Die gezeigten Wagenheberpositio‐
nen gelten für die Verwendung von
Hebearmen und Wagenhebern zum
Ersetzen von Winter-/Sommerreifen.
Hintere Arme der Hebebühne mittig
unter den entsprechenden Wagenhe‐
beraufnahmen positionieren.
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Fahrzeugwartung237
Vordere Arme der Hebebühne mittig
unter den entsprechenden Wagenhe‐
beraufnahmen positionieren.
Reserverad
Das Reserverad kann je nach dessen
Größe im Vergleich zu den montier‐ ten Rädern und gemäß den länder‐
spezifischen Vorschriften als Notrad
klassifiziert sein. In diesen Fällen gilt eine zulässige Höchstgeschwindig‐
keit, auch wenn am Reserverad keine
entsprechende Aufschrift angebracht
ist.
Nur ein Notrad montieren. Nicht
schneller als 80 km/h fahren. Kurven
langsam fahren. Kein Dauereinsatz.Achtung
Die Verwendung eines Reserve‐
rads zusammen mit Winterreifen
oder eines Reserverads, das klei‐
ner ist als die anderen Räder,
kann das Fahrverhalten beein‐
trächtigen. Den defekten Reifen
möglichst bald austauschen.
Das Reserverad befindet sich im
Laderaum unter der Abdeckung des
Laderaumbodens.
Herausnehmen:
1. Die Bodenabdeckung öffnen 3 74.
2. Den Werkzeugkasten herausneh‐
men.
3. Das Notrad ist mit einer Flügel‐ mutter gesichert. Die Mutter
abschrauben und das Reserverad
herausnehmen.
4. Wenn nach einem Radwechsel kein Rad in die Reserveradmulde
gelegt wird, den Werkzeugkasten
sichern, indem die Flügelmutter
so weit wie möglich angezogen
wird, und die Bodenabdeckung
schließen.
5. Nachdem wieder ein Rad der Normalgröße montiert wurde, das
Notrad mit der Außenseite nach
oben in die Reserveradmulde
legen und mit der Flügelmutter
fixieren.
Nur ein Notrad montieren. Die auf dem Etikett des Reserverads
genannte zulässige Höchstgeschwin‐
digkeit gilt nur für die werkseitig
montierte Reifengröße.
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238FahrzeugwartungMontieren des Reserverads
Folgende Vorbereitungen treffen und
Hinweise beachten:
● Fahrzeug auf waagerechtem, ebenem, festem und rutschsi‐
cherem Untergrund parken.
Vorderräder gerade stellen.
● Falls erforderlich einen Unterleg‐
keil unter das diagonal gegen‐
überliegende Rad legen.
● Parkbremse anziehen, ersten Gang oder Rückwärtsgang bzw.
P einlegen.
● Das Reserverad herausnehmen.
● Niemals mehrere Räder gleich‐ zeitig wechseln.
● Wagenheber nur im Falle einer Reifenpanne verwenden; nicht
beim Reifenwechsel von Winter-
auf Sommerreifen oder umge‐
kehrt.
● Der Wagenheber ist wartungs‐ frei.
● Bei weichem Untergrund eine stabile, maximal 1 cm dicke
Unterlage unter den Wagenhe‐
ber legen.● Vor dem Verwenden des Wagen‐
hebers alle schweren Gegen‐
ständige aus dem Fahrzeug
entfernen.
● Im angehobenen Fahrzeug dürfen sich keine Personen oder
Tiere aufhalten.
● Nicht unter das angehobene Fahrzeug kriechen.
● Angehobenes Fahrzeug nicht starten.
● Radschrauben vor dem Einschrauben säubern.9Warnung
Die Radschrauben nicht schmie‐
ren.
9 Warnung
Beim Wechseln der Räder darauf
achten, immer die richtigen
Radschrauben zu verwenden.
Das Reserverad darf auch mit den Schrauben für Leichtmetallfelgen
montiert werden.
● Bei den Radschrauben für Leichtmetallräder wird das
Reserverad durch den konischen
Kontakt der einzelnen Schrau‐
ben gesichert. In diesem Fall
berühren die Unterlegscheiben
das Reserverad nicht.
1. Die Radschraubenkappen mit dem Ausbauwerkzeug lösen.
Wagenwerkzeug 3 227.
Stahlräder mit Abdeckung: Die
Radabdeckung abziehen.
Leichtmetallräder: Die
Radschraubenkappen mit dem
Ausbauwerkzeug lösen.