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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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6
CE-01G
CE-07GGWA00012
WARNUNG
_ Da die Beladung das Fahr- sowie das
Bremsverhalten und damit die Sicherheit
des Motorrads beeinflußt, stets folgende
Punkte beachten. l
DAS MOTORRAD NIEMALS ÜBER-
LADEN! Überladen des Motorrads
beeinträchtigt nicht nur Fahrverhal-
ten und Sicherheit, sondern kann
auch Reifenschäden und Unfälle zur
Folge haben. Sicherstellen, daß das
Gesamtgewicht aus Gepäck, Fahrer,
Beifahrer und zulässigem Zubehör
nicht die maximale Gesamtzula-
dung überschreitet.
l
Keinesfalls Gegenstände mitfüh-
ren, die während der Fahrt verrut-
schen können.
l
Schwere Lasten zum Fahrzeugmit-
telpunkt hin plazieren und das Ge-
wicht möglichst gleichmäßig auf
beide Seiten verteilen.
l
Fahrwerk und Reifenluftdruck müs-
sen auf die Gesamtzuladung ange-
paßt werden.
l
Reifenzustand und -luftdruck vor
Fahrtantritt prüfen.
_
Reifenzustand
Vor jeder Fahrt die Reifen prüfen. Bei
unzureichender Profiltiefe, Nägeln oder
Glassplittern in der Lauffläche, rissigen
Flanken usw. den Reifen umgehend von
einem YAMAHA-Händler austauschen
lassen.CE-08GHINWEIS:_ Die Gesetzgebung zur Mindestprofiltiefe
kann von Land zu Land abweichen. Richten
Sie sich deshalb nach den entsprechenden
Vorschriften. _
Reifenluftdruck (bei kaltem Reifen)
Zuladung* Vorn Hinten
Bis 90 kg225 kPa
2,25 kg/cm
2
2,25 bar275 kPa
2,75 kg/cm
2
2,75 bar
90 kg–Maximum225 kPa
2,25 kg/cm
2
2,25 bar275 kPa
2,75 kg/cm
2
2,75 bar
Hochgeschwin-
digkeitsfahrt225 kPa
2,25 kg/cm
2
2,25 bar275 kPa
2,75 kg/cm
2
2,75 bar
Max. Gesamtzuladung* 203 kg
*Summe aus Fahrer, Beifahrer, Gepäck und Zubehör
1. Reifenflanke
a. ReifenprofiltiefeMindestprofiltiefe
(vorn und hinten)1,6 mm
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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GW000079
WARNUNG
_ l
Übermäßig abgefahrene Reifen be-
einträchtigen die Fahrstabilität und
können zum Verlust der Fahrzeug-
kontrolle führen. Abgenutzte Reifen
unverzüglich vom YAMAHA-Händ-
ler austauschen lassen.
l
Den Austausch von Bauteilen an
Rädern und Bremsanlage sowie
Reifenwechsel grundsätzlich von
einem YAMAHA-Händler vorneh-
men lassen.
_
Reifenausführung
Die Gußräder dieses Motorrads sind mit
Schlauchlos-Reifen bestückt.
GW000080
WARNUNG
_ l
Grundsätzlich Reifen gleichen Typs
und gleichen Herstellers für Vorder-
und Hinterrad verwenden.
l
Die nachfolgenden Reifen sind nach
zahlreichen Tests von der YAMAHA
MOTOR CO., LTD. freigegeben wor-
den. Bei anderen als den zugelasse-
nen Reifenkombinationen kann das
Fahrverhalten nicht garantiert wer-
den.
l
Die Ventilkappen fest aufschrauben,
da sie Luftverlust bei hohen Ge-
schwindigkeiten verhindern.
l
Die Verwendung von anderen Rei-
fenventilen und Ventileinsätzen als
den hier aufgeführten kann bei ho-
hen Geschwindigkeiten zu plötzli-
chem Luftverlust führen. Nur Origi-
nalersatzteile von YAMAHA oder
gleichwertige Teile verwenden.
_
1. Reifenventil
2. Ventilstift
3. Ventilkappe und Dichtung
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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CE-10G
CE-14GGAU00684
WARNUNG
_ Dieses Motorrad ist mit Super-Hochge-
schwindigkeitsreifen ausgerüstet. Bitte
folgende Punkte beachten, um das volle
Potential des Fahrzeugs und der Reifen
nutzen zu können.l
Diese Reifen nur gegen solche glei-
cher Spezifikation und gleichen
Typs austauschen. Andere Reifen
können bei hohen Geschwindigkei-
ten platzen.
l
Neue Reifen entwickeln erst nach
dem Einfahren der Lauffläche ihre
volle Bodenhaftung. Daher sollten
die Reifen für etwa 100 km mit nied-
rigerer Geschwindigkeit eingefah-
ren werden, bevor hohe Geschwin-
digkeiten riskiert werden können.
l
Hohe Geschwindigkeiten sollten
nur mit warmen Reifen gefahren
werden.
l
Den Reifenluftdruck stets der Zu-
ladung und den Fahrbedingungen
anpassen.
_
Vorn:
Hersteller Dimension Typ
Bridgestone 110/80 ZR18 (58W) BT54F
Pirelli 110/80 ZR18 (58W) MTR03
Michelin 110/80 ZR18 (58W) MACADAM 90X
Hinten:
Hersteller Dimension Typ
Bridgestone 150/70 ZR17 (69W) BT54R
Pirelli 150/70 ZR17 (69W) MTR04
Michelin 150/70 ZR17 (69W) MACADAM 90X
Vorn und hinten
Reifenventil TR412
Ventileinsatz #9000A (original)
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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GAU00692
Kupplungshebel-Spiel einstellen Der Kupplungshebel muß ein Spiel von 10–
15 mm aufweisen. Das Kupplungshebel-
Spiel regelmäßig prüfen und ggf. folgender-
maßen einstellen.
1. Die Kontermutter am Kupplungshebel
lockern.
2. Zum Erhöhen des Kupplungshebel-
Spiels die Einstellschraube nach
a
drehen. Zum Verringern des Kupp-
lungshebel-Spiels die Einstellschrau-
be nach
b drehen.
3. Die Kontermutter festziehen.
HINWEIS:_ Falls sich die Kupplung nicht, wie oben be-
schrieben, korrekt einstellen läßt oder nicht
ordnungsgemäß funktioniert, den internen
Kupplungsmechanismus von einem
YAMAHA-Händler überprüfen lassen. _
GAU00712
Fußbremshebel-Position einstellenDer Höhenunterschied zwischen der
Oberkante des Fußbremshebels und der
Oberkante der Fußraste sollte wie in der
Abbildung gezeigt 29 mm betragen. Die
Fußbremshebel-Position regelmäßig prü-
fen und ggf. vom YAMAHA-Händler ein-
stellen lassen.
1. Kontermutter
2. Einstellschraube (Kupplungshebel-Spiel)
c. Kupplungshebel-Spiel
a. Abstand Fußbremshebel–Fußraste
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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GW000109
WARNUNG
_ Ein weiches oder schwammiges Gefühl
bei der Betätigung des Fußbremshebels
läßt auf Luft in der Bremsanlage schlie-
ßen, die unbedingt vor Fahrtantritt durch
Entlüften der Bremsen entfernt werden
muß. Luft in der Bremsanlage verringert
die Bremskraft und stellt ein erhebliches
Sicherheitsrisiko dar. Erforderlichenfalls
die Bremsen von einem YAMAHA-Händ-
ler überprüfen und entlüften lassen. _
GAU00713
Hinterrad-Bremslichtschalter
einstellen Der mit dem Bremslicht verbundene Hinter-
rad-Bremslichtschalter spricht beim Betäti-
gen des Fußbremshebels an. Bei korrekter
Einstellung leuchtet das Bremslicht kurz vor
Einsatz der Bremswirkung auf. Den Schal-
ter gegebenenfalls folgendermaßen
einstellen.
Den Schalter bei der Einstellung festhalten.
Um den Einschaltpunkt des Bremslichts
vorzuversetzen, die Einstellmutter nach
a
drehen. Um den Einschaltpunkt des Brems-
lichts zurückzuversetzen, die Einstellmutter
nach
b drehen.1. Bremslichtschalter
2. Einstellmutter (Bremslichtschalter)
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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GAU00715
Bremsbeläge prüfen Der Verschleiß der Scheibenbremsbeläge
vorn und hinten muß in den empfohlenen
Abständen (siehe dazu die Tabelle “War-
tungsintervalle und Schmierdienst”) geprüft
werden. Die Bremsen weisen Verschleiß-
anzeiger auf, die ein Prüfen der Bremsbelä-
ge ohne Ausbau erlauben. Dazu die Brem-
se betätigen und die Verschleißanzeiger
beobachten. Wenn ein Verschleißanzeiger
die Bremsscheibe fast
berührt, die Schei-
benbremsbeläge schnellstmöglich vom
YAMAHA-Händler austauschen lassen.
GAU03776
Bremsflüssigkeitsstand prüfen Bei Flüssigkeitsmangel kann Luft in das
Bremssystem eindringen und dessen Funk-
tion beeinträchtigen.
Vor Fahrtantritt den Flüssigkeitsstand im
Vorratsbehälter prüfen und erforderlichen-
falls Bremsflüssigkeit nachfüllen. Da ein
niedriger Flüssigkeitsstand auf Brems-
belagverschleiß oder Undichtigkeit des
Bremssystems zurückzuführen sein kann,
in diesem Fall ebenfalls den Bremsbelag-
verschleiß und das Bremssystem auf Un-
dichtigkeit prüfen.
1. Bremsbelag-Verschleißanzeiger (´ 2)Vorn
1. Bremsbelag-Verschleißanzeiger (´ 2)Hinten
1. MinimalstandVorn
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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Folgende Vorsichtsmaßregeln beachten.l
Beim Ablesen des Flüssigkeitsstands
muß der Vorratsbehälter waagrecht
stehen.
l
Nur die empfohlene Bremsflüssigkeit
verwenden. Andere Bremsflüssigkei-
ten können die Dichtungen angreifen,
Undichtigkeit verursachen und dadurch
die Bremsfunktion beeinträchtigen.
l
Ausschließlich Bremsflüssigkeit glei-
cher Marke und gleichen Typs nach-
füllen. Das Mischen verschiedener
Bremsflüssigkeiten kann chemische
Reaktionen hervorrufen, die die
Bremsfunktion beeinträchtigen.
l
Darauf achten, daß beim Nachfüllen
kein Wasser in den Vorratsbehälter
gelangt. Wasser setzt den Siedepunkt
der Bremsflüssigkeit erheblich herab
und kann Dampfblasenbildung
verursachen.
l
Bremsflüssigkeit greift Lack und
Kunststoff an. Deshalb vorsichtig
handhaben und verschüttete Brems-
flüssigkeit sofort abwischen.
l
Ein allmähliches Absinken des Brems-
flüssigkeitsstandes ist mit zunehmen-
dem Verschleiß der Bremsbeläge nor-
mal; bei plötzlichem Absinken jedoch
die Bremsanlage vom YAMAHA-
Händler überprüfen lassen.
GAU03238
Bremsflüssigkeit wechseln Die Bremsflüssigkeit sollte in den empfoh-
lenen Abständen (siehe dazu die Tabelle
“Wartungsintervalle und Schmierdienst”)
vom YAMAHA-Händler gewechselt wer-
den. Außerdem müssen folgende Teile
nach der angegebenen Zeitspanne, ggf. bei
Undichtigkeit oder anderen Schäden vom
YAMAHA-Händler ausgetauscht werden.l
Dichtringe (Hauptbremszylinder und
Bremssattel): alle zwei Jahre
l
Bremsschlauch: alle vier Jahre
1. Minimalstand
Empfohlene Bremsflüssigkeit: DOT 4Hinten
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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GAU00744
Antriebsketten-Durchhang Den Antriebsketten-Durchhang vor Fahrt-
antritt prüfen und ggf. korrigieren.
Kettendurchhang prüfen
1. Das Motorrad auf einem ebenen
Untergrund abstellen und in gerader
Stellung halten.HINWEIS:_ Beim Messen und Einstellen des Ketten-
durchhangs muß das Fahrzeug vollständig
gerade stehen und unbeladen sein. _
2. Das Getriebe in die Leerlaufstellung
schalten.
3. Das Motorrad schieben, um die straff-
ste Stelle der Kette ausfindig zu ma-
chen, und dann den Kettendurch-
hang an dieser Stelle wie in der
Abbildung gezeigt messen.
4. Den Antriebsketten-Durchhang ggf.
folgendermaßen korrigieren.
GAU00765
Kettendurchhang einstellen
1. Die Achsmutter und die Bremssattel-
halterungs-Schraube lockern.
2. Die Kontermuttern beider Kettenspan-
ner lockern.
3. Zum Straffen der Kette die Einstell-
mutter beider Kettenspanner nach
a
drehen; zum Lockern der Kette das
Rad nach vorn drücken und beide Ein-
stellmuttern nach
b drehen.
a. Antriebsketten-Durchhang
Antriebsketten-Durchhang
40–50 mm
1. Achsmutter
2. Kontermutter
3. Einstellmutter (Kettendurchhang)
4. Ausrichtungsmarkierungen
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