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Pflege und Lagerung
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Motorradpflege – eine Investition, die sich lohnt! .............................. 7-1
Lagerung ........................................................................................... 7-4
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GAU03168
Motorradpflege – eine
Investition, die sich lohnt! Die “Faszination Motorrad” basiert unter an-
derem auf der sichtbaren Technik. Dies hat
aber leider auch einen Nachteil: Während
bei Automobilen beispielsweise ein korro-
dierter Auspuff unbeachtet bleibt, fallen
schon kleine Rostansätze an der Motorrad-
Auspuffanlage unangenehm auf. Gegen
Schönheitsfehler können Sie durch ge-
konnte Pflege allerdings viel tun. Außerdem
sollten Sie eines bedenken: YAMAHA kann
eine Gewährleistung nur dann überneh-
men, wenn Sie Ihr Motorrad auch ange-
messen pflegen. Denn obwohl nur hoch-
wertige Materialien verwendet werden, sind
nicht alle Bauteile absolut korrosionssicher.
Deshalb geben wir hier wichtige Hinweise,
wie Ihr Motorrad behandelt werden muß,
um dauerhaft gut in Form zu bleiben.Vorbereitung für die Wäsche
1. Den Schalldämpfer abkühlen lassen
und dann mit einer Plastiktüte so ab-
decken, daß kein Wasser eindringen
kann.
2. Sicherstellen, daß alle elektrischen
Steckverbinder – auch Zündkerzen-
stecker – und Abdeckkappen fest sit-
zen, damit dort ebenfalls keine Feuch-
tigkeit eindringen kann.
3. Auf stark verschmutzte Stellen, die
z. B. durch verkrustetes Motoröl ver-
unreinigt sind, nur dann einen Kaltrei-
niger mit dem Pinsel auftragen, wenn
keine Gummidichtungen in der Nähe
liegen. Diese könnten sonst rasch
aushärten und ihre Dichtwirkung ver-
lieren. Auch von Kette, Kettenrädern
und Radachsen sollte Kaltreiniger
ferngehalten werden.Wäsche
GCA00056
ACHTUNG:@ l
Moderne Reiniger, insbesondere
säurehaltige Felgenreiniger, lösen
festgebackenen Schmutz zwar sehr
gut, aber sie können bei besonders
langem Einwirken unter Umstän-
den die metallische Oberfläche an-
greifen. Deshalb raten wir von Fel-
genreinigern ab. Auf keinen Fall
dürfen sie bei Drahtspeichenrädern
zum Einsatz kommen. Wenn Sie
solche Reiniger trotzdem verwen-
den: Nach der empfohlenen Ein-
wirkzeit die behandelten Teile un-
bedingt sehr gut mit Wasser
spülen, trocknen und anschließend
mit einem Korrosionsschutz
(Sprühwachs oder -öl) versehen.
l
Starke Reiniger verhalten sich auch
aggressiv gegenüber Kunststoffen
und Gummibauteilen sowie dem
Schalldämpfer. Der Schalldämpfer
sowie Verkleidungsteile, Radab-
deckungen, Lampengläser, Lenker-
griffe usw. sollten lediglich mit ei-
nem sauberen weichen Lappen
bzw. Schwamm und Wasser behan-
delt werden; nach Bedarf ein mil-
des Reinigungsmittel zugeben. Bei
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Kratzern hochwertiges Poliermittel
für Kunststoff verwenden. Den
Schalldämpfer nach Bedarf mit ei-
ner weichen Bürste und einem alka-
lihaltigen Reiniger behandeln.
l
Niemals folgende Mittel bzw. einen
mit diesen Mitteln angefeuchteten
Lappen oder Schwamm benutzen:
alkalische oder stark säurehaltige
Reinigungsmittel, Lösungsmittel,
Benzin, Rostschutz- oder -entfer-
nungsmittel, Brems- oder Kühlflüs-
sigkeit, Batteriesäure.
l
Zum Waschen keinen Hochdruck-
Wasserstrahl verwenden. Soge-
nannte Dampfstrahler an Tankstel-
len oder Münzwaschanlagen drük-
ken häufig Feuchtigkeit in
Radlager, elektrische Steckverbin-
dungen, Instrumente, Armaturen,
Scheinwerfer, Brems- und Blink-
leuchten, Entlüftungsöffnungen
und -schläuche, Dichtringe (an Te-
legabel, Schwingenlagern und Ge-
triebewellen), Bremszylinder und
Ablagefächer.
l
Zur Behandlung der Windschutz-
scheibe (falls vorhanden): Scharfe
Reinigungsmittel können zu einer
Eintrübung der Scheibe führen,
und ein harter Schwamm kann
Kratzer verursachen. Kunststoffrei-
niger vor dem ersten Einsatz am
besten an einer nicht im Blickfeld
liegenden Stelle testen, ob er
Scheuerspuren hinterläßt.
@Regelmäßige WäscheSchmutz am besten mit warmem Wasser,
einem milden Haushaltsreiniger und einem
sauberen, weichen Schwamm lösen, da-
nach mit einem sanften Wasserstrahl ab-
spülen. Schwer zugängliche Stellen mit ei-
ner Bürste reinigen. Insekten lassen sich
leicht entfernen, wenn zuvor ein nasses
Tuch oder Spezialmittel einige Minuten die
Verschmutzungen gelöst hat.Nach Einsatz im Winter, im Regen und in
KüstennäheNach einer Fahrt in Küstennähe, auf salz-
gestreuten Straßen und auch nach einer
Regenfahrt im Frühjahr sollten Sie Ihre
YAMAHA folgendermaßen behandeln.HINWEIS:@ Nicht nur in den Wintermonaten, wenn we-
gen Glätte gestreut wurde, sondern auch
im Frühjahr befindet sich Salz auf der Fahr-
bahn, das zusammen mit Wasser aggres-
siv auf allen Metallteilen reagiert. Auch
Meerwasser und salzhaltige Luft beschleu-
nigen Korrosion. @1. Das Motorrad abkühlen lassen und
dann kalt abspülen oder mit einer Sei-
fenlauge abwaschen.
GCA00012
ACHTUNG:@ Warmes Wasser verstärkt das aggressi-
ve Verhalten von Salz. @2. Nach dem Trocknen des Fahrzeugs
alle metallischen Oberflächen (mit
Ausnahme des Titan-Schalldämp-
fers) mit Sprühöl oder -wachs konser-
vieren.
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Titan-Schalldämpfer reinigenUnbedingt folgende Angaben zur Pflege
des Titan-Schalldämpfers beachten.l
Der Titan-Schalldämpfer sollte ledig-
lich mit einem sauberen weichen Lap-
pen bzw. Schwamm, Wasser und ei-
nem milden Reinigungsmittel
behandelt werden; nach Bedarf eine
weiche Bürste und einen alkalischen
Reiniger verwenden.
l
Scharfe und scheuernde Reinigungs-
mittel tragen die Schalldämpfer-Be-
schichtung ab.
l
Schon geringe (z. B. auf Lappen oder
Fingern befindliche) Öl- oder Fettspu-
ren hinterlassen Flecke auf dem Titan-
Schalldämpfer, die allerdings mit ei-
nem milden Reinigungsmittel leicht
entfernt werden können.
l
Die thermisch bedingte Verfärbung
des Titan-Schalldämpfers und dessen
Eingangrohres ist normal und kann
nicht entfernt werden.Nach der Wäsche
1. Das Motorrad mit einem Leder oder
einem saugfähigen Tuch trockenwi-
schen.
2. Die Antriebskette trocknen und sofort
schmieren, um Rostansatz zu verhin-
dern.
3. Verchromte Bauteile aus Stahl oder
Alu mit einem handelsüblichen
Chrompolish polieren.
4. Alle metallischen Oberflächen müs-
sen unbedingt vor Korrosion ge-
schützt werden, auch wenn sie ver-
chromt, vernickelt, eloxiert oder auf
eine andere Art oberflächenvergütet
sind. Dies kann mit Sprühwachs oder
Sprühöl erfolgen.
5. Sollten nach der Wäsche noch
Schmutzstellen zu sehen sein, diese
mit einem weichen Tuch und Sprühöl
reinigen.
6. Steinschläge, Scheuerstellen und an-
dere kleine Lackschäden mit Farblack
ausbessern bzw. mit Klarlack versie-
geln.
7. Lackierte Oberflächen sollten mit ei-
nem handelsüblichen Lackkonservie-
rer geschützt werden.
8. Das Motorrad vollständig trocknen
(lassen), bevor es untergestellt oder
abgedeckt wird.
GWA00031
WARNUNG
@ l
Wenn Wachs oder Öl auf Bremsen
oder Reifen gelangen, besteht Ge-
fahr.
l
Nach Bedarf Bremsscheiben und -
beläge mit Aceton oder einem han-
delsüblichen Bremsenreiniger säu-
bern, Reifen mit Seifenlauge abwa-
schen. Anschließend vorsichtig mit
dem Motorrad losfahren, eine
Bremsprobe machen und verhalten
in Kurven einfahren.
@
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GCA00013
ACHTUNG:@ l
Wachs und Öl stets sparsam auftra-
gen und jeglichen Überschuß abwi-
schen.
l
Niemals Gummi- oder Kunststoff-
teile einölen bzw. wachsen, son-
dern mit geeigneten Pflegemitteln
behandeln.
l
Polituren nicht zu häufig einsetzen,
denn diese enthalten Schleifmittel,
die eine dünne Schicht des Lackes
abtragen.
@HINWEIS:@ Produktempfehlungen erhalten Sie bei Ih-
rem YAMAHA-Händler. @
Lagerung Kurzzeitiges Abstellen
Das Motorrad sollte stets kühl und trocken
untergestellt und mit einer luftdurchlässigen
Plane abgedeckt werden, um es vor Staub
zu schützen.
GCA00014
ACHTUNG:@ l
Stellen Sie ein nasses Motorrad
niemals in eine unbelüftete Garage
oder decken es mit einer Plane ab,
denn dann bleibt das Wasser auf
den Bauteilen stehen, und das kann
Rostbildung zur Folge haben.
l
Feuchte Kellerräume sind kein ge-
eigneter Abstellplatz. Das gleiche
gilt für Stallungen (ammoniakhalti-
ge Luft ist besonders aggressiv)
und Räume, in denen aggressive
Chemikalien gelagert werden.
@
Stillegung
Möchten Sie Ihr Motorrad für mehr als zwei
Monate aus dem Verkehr ziehen, sollten
folgende Schutzvorkehrungen getroffen
werden, um Schäden und Korrosion zu ver-
hindern.
1. Eine komplette Motorradpflege, wie
zuvor beschrieben, durchführen.
2. Die Vergaser-Schwimmerkammern
durch Aufdrehen der Ablaßschrauben
entleeren, um einer Verharzung vor-
zubeugen. Das abgelassene Benzin
in den Kraftstofftank einfüllen.
3. Den Kraftstoffhahn ggf. auf “OFF” stel-
len.
4. Volltanken, um Rostbildung im Tank
vorzubeugen.
5. Zum Vermeiden von Korrosion im Mo-
tor die folgenden Schritte ausführen:
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a) Die Zündkerzenstecker abziehen und
dann die Zündkerzen herausschrau-
ben.
b) Je etwa einen Teelöffel Motoröl durch
die Kerzenbohrungen einfließen las-
sen.
c) Die Zündkerzen mit aufgestecktem
Zündkerzenstecker an Masse legen,
um Funkenbildung zu verhindern.
d) Den Motor mit dem Starter (ggf. Kick-
starter) etwa fünf Sekunden durchdre-
hen lassen, damit das Öl an Zylinder,
Kolben usw. gelangt.
e) Die Zündkerzen einschrauben und
dann die Zündkerzenstecker aufstek-
ken.
GWA00003
WARNUNG
@ Schritt 5. c) unbedingt beachten, um
Verletzung durch Hochspannung vorzu-
beugen. @
6. Sämtliche Seilzüge sowie alle Hebel-
und Ständer-Drehpunkte ölen.
7. Den Luftdruck der Reifen kontrollieren
und ggf. korrigieren. Anschließend
das Motorrad so aufbocken, daß bei-
de Räder über dem Boden schweben.
Anderenfalls jeden Monat das Motor-
rad etwas verschieben, damit die Rei-
fen nicht ständig an derselben Stelle
aufliegen und dadurch beschädigt
werden.
8. Den Schalldämpfer abkühlen lassen
und dann mit einer Plastiktüte so ab-
decken, daß keine Feuchtigkeit ein-
dringen kann.9. Die Batterie ausbauen, kühl und trok-
ken lagern, jeden Monat prüfen und
ggf. aufladen. Temperaturen unter
0 °C und über 30 °C sind zu vermei-
den. Für nähere Angaben zum Lagern
der Batterie siehe Seite 6-33.
HINWEIS:@ Anfallende Reparaturen oder Inspektion
vor der Stillegung ausführen. @
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Technische Daten
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Technische Daten .............................................................................. 8-1
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GAU01038
8-Technische DatenTechnische Daten 01E
Modell YZF-R1
Abmessungen
Gesamtlänge 2.035 mm
Gesamtbreite 695 mm
Gesamthöhe 1.105 mm
Sitzhöhe 815 mm
Radstand 1.395 mm
Bodenfreiheit 140 mm
Wendekreis-Halbmesser 3.400 mm
Leergewicht (fahrfertig,
vollgetankt)
194 kg
Motor
Bauart flüssigkeitsgekühlter 4-Zyl.-
4-Takt-Ottomotor, zwei oben-
liegende Nockenwellen (DOHC)
Zylinderanordnung 4-Zylinder-Reihe, quer nach vorn
geneigt
Hubraum 998 cm
3
Bohrung ´ Hub 74 ´ 58mm
Verdichtungsverhältnis 11,8:1
Startsystem Elektrostarter
Schmiersystem NaßsumpfschmierungMotoröl
Sorte (Viskosität)
Klassen
nach API: SE, SF oder SG
nach ACEA: G-4 oder G-5
Füllmenge
Ölwechsel ohne Filter-
wechsel 2,7 L
Ölwechsel mit Filter-
wechsel 2,9 L
Gesamtmenge
(Motor trocken) 3,6 L
-20 -10 0
10 20 30
40
50 °C
SAE 10W–30
SAE 15W–40SAE 20W–40SAE 20W–50
SAE 10W–40
ACHTUNG:Keine Öle verwenden, die Reibschutzmittel enthalten.
Pkw-Motoröle mit der Bezeichnung “Energy Conserving”
enthalten oft solche Zusätze. Diese können beim Motorrad
zu Kupplungsrutschen und Leistungsminderung führen.
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