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Fahrzeugwartung207
3 239. Sobald der richtige Druck
erreicht ist, den Kompressor
durch Drücken des Ein/Aus-
Schalters wieder ausschalten.
Wird der vorgeschriebene Reifen‐
druck nicht innerhalb von
10 Minuten erreicht, Reifenrepa‐
raturset entfernen. Das Fahrzeug
um eine Reifenumdrehung bewe‐
gen. Das Reifenreparaturset wie‐
der anschließen und Füllvorgang
10 Minuten fortsetzen. Wird der
vorgeschriebene Reifendruck da‐
nach immer noch nicht erreicht, ist der Reifen zu stark beschädigt.
Hilfe einer Werkstatt in Anspruch
nehmen.
Zu hohen Reifendruck mit
Taste ] ablassen.
Kompressor nicht länger als
10 Minuten laufen lassen.
12. Auf den Verschluss an der Halte‐ rung drücken, um die Dichtmittel‐
flasche aus der Halterung zu neh‐
men. Den Reifenfüllschlauch an
den unbelegten Anschluss der
Dichtmittelflasche schrauben. Da‐mit wird verhindert, dass Dichtmit‐ tel austritt. Reifenreparaturset im
Laderaum verstauen.
13. Eventuell ausgetretenes Dichtmit‐
tel mit einem Lappen entfernen.
14. An der Dichtmittelflasche ange‐ brachten Aufkleber mit der maxi‐
mal zulässigen Geschwindigkeit
im Blickfeld des Fahrers anbrin‐
gen.
15. Fahrt unverzüglich fortsetzen, da‐
mit sich das Dichtmittel im Reifen
gleichmäßig verteilt. Nach ca.
10 km Fahrtstrecke (spätestens
jedoch nach 10 Minuten) anhalten und Reifendruck kontrollieren.
Hierzu Kompressor-Luftschlauch
direkt auf das Reifenventil und
den Kompressor schrauben.
Wenn der Reifendruck mehr als
1,3 bar beträgt, auf den vorge‐
schriebenen Wert korrigieren.
Vorgang wiederholen, bis kein
Druckverlust mehr auftritt.
Wenn der Reifendruck unter
1,3 bar abgesunken ist, darf das
Fahrzeug nicht mehr benutzt wer‐den. Hilfe einer Werkstatt in An‐
spruch nehmen.
16. Reifenreparaturset im Laderaum verstauen.
Hinweis
Die Fahreigenschaften des reparier‐
ten Reifens sind stark beeinträchtigt, diesen Reifen deshalb ersetzen.
Bei ungewöhnlichen Geräuschen
oder starker Aufheizung des Kom‐ pressors diesen für mindestens
30 Minuten ausgeschaltet lassen.
Das eingebaute Sicherheitsventil
öffnet bei einem Druck von 7 bar.
Verfallsdatum des Reparatursets
beachten. Nach diesem Datum ist
die Dichtwirkung nicht mehr garan‐
tiert. Haltbarkeitsangaben auf der
Dichtmittelflasche beachten.
Gebrauchte Dichtmittelflasche er‐
setzen. Entsorgung entsprechend
den jeweiligen gesetzlichen Vor‐
schriften.
Kompressor und Dichtmittel können
ab ca. -30 °C verwendet werden.
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208Fahrzeugwartung
Beiliegende Adapter können zumAufpumpen von anderen Gegen‐
ständen wie z. B. Bällen, Luftmatrat‐
zen oder Schlauchbooten verwen‐
det werden. Sie befinden sich auf
der Unterseite des Kompressors.
Zum Abnehmen Kompressor-Luft‐
schlauch anschrauben und Adapter
herausnehmen.
Radwechsel
Einige Fahrzeuge sind statt mit einem
Reserverad mit einem Reifenrepara‐
turset ausgestattet 3 205.
Folgende Vorbereitungen treffen und
Hinweise beachten:
■ Fahrzeug auf waagrechtem, ebe‐ nem, festem und rutschsicherem
Untergrund parken. Vorderräder
gerade stellen.
■ Parkbremse anziehen, ersten Gang oder Rückwärtsgang bzw. P
einlegen.
■ Reserverad herausnehmen 3 211.
■ Niemals mehrere Räder gleichzei‐ tig wechseln.■Wagenheber nur im Falle einer Rei‐
fenpanne verwenden; nicht beim
Reifenwechsel von Winter- auf
Sommerreifen oder umgekehrt.
■ Bei weichem Untergrund eine sta‐ bile, maximal 1 cm dicke Unterlage
unter den Wagenheber legen.
■ Im angehobenen Fahrzeug dürfen sich keine Personen oder Tiere auf‐halten.
■ Nicht unter das angehobene Fahr‐ zeug kriechen.
■ Angehobenes Fahrzeug nicht star‐ ten.
■ Radschrauben vor dem Eindrehen reinigen und Konus jeder Rad‐
schraube mit handelsüblichem
Schmierfett leicht einfetten.
1. Radabdeckung mit dem Haken abziehen. Wagenwerkzeug
3 200.
Bei Radabdeckungen mit sichtba‐
ren Radschrauben: Die Abde‐
ckung kann auf dem Rad bleiben. Die Sicherungsscheiben auf den
Radschrauben nicht entfernen.
Leichtmetallräder: Radschrau‐
benkappen mit Schraubendreher
lösen und abnehmen. Dabei zum
Schutz der Felge weichen Lappen zwischen Schraubendreher und
Leichtmetallrad legen.
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Fahrzeugwartung209
2. Variante 1:
Radschraubenschlüssel anset‐
zen und sicherstellen, dass er gut
sitzt. Die Radschrauben jeweils
eine halbe Umdrehung lösen.
Variante 2:
Radschraubenschlüssel ausklap‐
pen und so ansetzen, dass er gut
sitzt. Die Radschrauben jeweils
eine halbe Umdrehung lösen.
Die Räder können durch eine
Radsicherung verriegelt sein. Um
diese spezifischen Schrauben zu
lösen, zuerst den Schlüsseladap‐
ter am Schraubenkopf befestigen
und erst dann den Radschrau‐
benschlüssel ansetzen. Der
Schlüsseladapter befindet sich im Handschuhfach.3. Sicherstellen, dass der Wagenhe‐
ber an den Aufnahmen richtig
ausgerichtet ist.
4. Variante 1:
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210Fahrzeugwartung
Wagenheber auf die erforderliche
Höhe einstellen. Direkt unter dem Wagenheberaufnahmepunkt so
positionieren, dass er nicht abrut‐
schen kann.
Kurbelstange anbringen und den
korrekt ausgerichteten Wagenhe‐
ber hochkurbeln, bis das Rad vom
Boden abhebt.
Variante 2:
Wagenheber auf die erforderliche Höhe einstellen. Direkt unter dem
Wagenheberaufnahmepunkt so
positionieren, dass er nicht abrut‐
schen kann.
Radschlüssel ansetzen und den
korrekt ausgerichteten Wagenhe‐
ber hochkurbeln, bis das Rad vom
Boden abhebt.
5. Radschrauben herausdrehen.
6. Rad wechseln.
7. Radschrauben eindrehen.
8. Fahrzeug absenken.
9. Radschraubenschlüssel anset‐ zen und sicherstellen, dass er gutsitzt. Alle Schrauben über Kreuz
festziehen. Anzugsdrehmoment
110 Nm.
10. Vor der Montage Ventilöffnung in der Radabdeckung mit dem Rei‐
fenventil abgleichen.
Radschraubenkappen montieren.
11. Das ausgetauschte Rad 3 211,
die Fahrzeugwerkzeuge 3 200
und den Schlüsseladapter 3 65
verstauen.
12. Reifendruck des montierten Rei‐ fens und auch das Anzugsdreh‐
moment der Radschrauben so
bald wie möglich überprüfen.
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Fahrzeugwartung211
Defekten Reifen ersetzen oder repa‐
rieren lassen.
Anhebestelle für Hebebühne
Anhebestelle für hinteren Arm der
Hebeplattform am Unterboden.
Anhebestelle für vorderen Arm der
Hebeplattform am Unterboden.
Reserverad
Einige Fahrzeuge sind statt mit einem Reserverad mit einem Reifenrepara‐
turset ausgestattet.
Das Reserverad kann je nach dessen
Größe im Vergleich zu den montier‐
ten Rädern und gemäß den länder‐
spezifischen Vorschriften als Notrad
klassifiziert sein.
Das Reserverad hat eine Stahlfelge.
Die Verwendung eines Reserverads
zusammen mit Winterreifen oder
eines Reserverads, das kleiner ist als
die anderen Räder, kann das Fahr‐
verhalten beeinträchtigen. Den de‐
fekten Reifen möglichst bald austau‐
schen.
Das Reserverad befindet sich im La‐
deraum unter der Abdeckung des La‐
deraumbodens. Es ist mit einer Flü‐
gelmutter befestigt.
Die Reserveradmulde ist nicht für alle
zulässigen Reifengrößen konzipiert.
Wenn ein Rad im Laderaum verstaut
werden muss, das größer als das
Reserverad ist, muss es mit einem
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212Fahrzeugwartung
Gurt oder, je nach Version, einemVerlängerungsstab gesichert wer‐
den.
Verstauen eines abmontierten
Rades im Laderaum mit Hilfe
eines Gurtes
Den im Werkzeugkasten befindlichen
Gurt verwenden. Wagenwerkzeug
3 200.
■ Das Rad in der Nähe einer Seiten‐ wand des Laderaums auf den La‐
deraumboden legen.
■ Das Schlaufenende des Gurtes durch die vordere Zurröse an der
entsprechenden Seite führen.
■ Das Hakenende des Gurtes durch das Schlaufenende führen und zie‐
hen, bis der Gurt sicher an der Ver‐ zurröse befestigt ist.
■ Den Gurt wie in der Abbildung ge‐ zeigt durch die Radspeichen füh‐
ren.
■ Den Haken an der hinteren Zurröse
befestigen.
■ Den Gurt straffen und mit dem Ver‐
schluss sichern.
Verstauen eines abmontierten
Rades in der Reserveradmulde
mit Hilfe eines
Verlängerungsstabes
Den im Werkzeugkasten befindlichen Verlängerungsstab verwenden. Wa‐
genwerkzeug 3 200.
■ Die Flügelmutter nach links drehen
und das Reserverad übergangs‐
weise herausnehmen.
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Fahrzeugwartung213
■ Den Verlängerungsstab aus demWerkzeugkasten nehmen und auf
die Schraube aufschrauben.
■ Das beschädigte Rad verstauen und durch Drehen der Flügelmutternach rechts arretieren.
Die Bodenabdeckung kann auf das hervorstehende Rad gelegt werden.
Vor dem Arretieren des Reserve‐
rades in der Mulde nach Austausch
oder Reparatur des defekten Rades
den Verlängerungsstab entfernen.9 Warnung
Wagenheber, Räder oder andere
Gegenstände müssen im Lade‐
raum richtig gesichert werden. An‐ dernfalls besteht Verletzungsge‐
fahr. Bei einem abrupten Halt oder
einer Kollision können lose Ge‐
genstände Insassen treffen.
Wagenheber und Wagenwerk‐
zeug müssen immer in den jewei‐
ligen Ablagen verstaut und durch
Arretieren gesichert werden.
Das beschädigte Rad ist im Lade‐ raum immer mit dem Gurt oder in
der Reserveradmulde mit der Flü‐
gelmutter zu arretieren.
Notrad
Die Verwendung des Notrads kann
das Fahrverhalten beeinträchtigen.
Den defekten Reifen möglichst bald
ersetzen oder reparieren lassen.
Nur ein Notrad montieren. Nicht
schneller als 80 km/h fahren. Kurven
langsam fahren. Kein Dauereinsatz.
Hat das Fahrzeug beim Abschleppen
eines anderen Fahrzeugs eine Rei‐
fenpanne am Hinterrad, das Notrad
vorne anbringen und das vollwertige
Rad hinten.
Schneeketten 3 204.
Reifen mit vorgeschriebener Laufrichtung
Reifen mit vorgeschriebener Lauf‐
richtung so montieren, dass sie in
Fahrtrichtung abrollen. Die Laufrich‐
tung ist an einem Symbol (z. B. Pfeil) an der Reifenflanke erkennbar.
Bei entgegen der Laufrichtung mon‐
tierten Rädern gilt:
■ Das Fahrverhalten kann beein‐ trächtigt sein. Den defekten Reifen
möglichst bald ersetzen oder repa‐
rieren lassen.
■ Bei Nässe und Schnee besonders vorsichtig fahren.
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214FahrzeugwartungStarthilfeMotor nicht mit Schnelllader anlas‐sen.
Bei entladener Fahrzeugbatterie
kann der Motor mit Starthilfekabeln
und der Fahrzeugbatterie eines an‐
deren Fahrzeugs gestartet werden.9 Warnung
Beim Verwenden von Starthilfeka‐
beln stets mit äußerster Vorsicht
vorgehen. Das Nichtbefolgen der
folgenden Anweisungen kann zu
einer Explosion der Batterie und
somit zu Verletzungen oder Be‐
schädigungen führen und die elek‐ trische Anlage beider Fahrzeuge
beschädigen.
9 Warnung
Berührung der Fahrzeugbatterie
mit Augen, Haut, Textilien und la‐
ckierten Oberflächen vermeiden.
Die Flüssigkeit enthält Schwefel‐
säure, die bei direktem Kontakt
Verletzungen und Schäden verur‐
sachen kann.
■ Keine Funken oder offenen Flam‐ men in der Nähe der Fahrzeug‐
batterie.
■ Eine entladene Fahrzeugbatterie kann bereits bei einer Temperatur
von 0 °C einfrieren. Die eingefro‐
rene Batterie vor dem Anklemmen
der Starthilfekabel auftauen.
■ Beim Umgang mit der Fahrzeug‐ batterie Augenschutz und Schutz‐
kleidung tragen.
■ Starthilfebatterie gleicher Span‐ nung (12 Volt) verwenden. Ihre Ka‐
pazität (Ah) darf nicht wesentlich
unter der der entladenen Batterie
liegen.
■ Starthilfekabel mit isolierten Pol‐ klemmen und einem Querschnitt
von mindestens 16 mm 2
(bei Dieselmotoren 25 mm 2
) ver‐
wenden.
■ Entladene Batterie nicht vom Bord‐
netz trennen.
■ Unnötige Stromverbraucher ab‐ schalten.
■ Während des gesamten Vorgangs nicht über die Batterie beugen.
■ Die Polklemmen des einen Kabels dürfen die des anderen Kabels
nicht berühren.
■ Die Fahrzeuge dürfen sich während der Starthilfe nicht berüh‐
ren.
■ Parkbremse anziehen, Getriebe in Leerlaufstellung, Automatikge‐
triebe in P.
■ Die Schutzkappen für den Pluspol an beiden Batterien öffnen.