142
FAHRWEISE IM GEBIRGE
Dies sind die wichtigsten, zu befol-
genden Regeln:
– Auf Gefällen durch Einlegen nied-
riger Gänge die Bremswirkung des
Motors ausnutzen, um die Bremsen
nicht zu überhitzen.
– Gefälle dürfen absolut nicht mit
abgeschaltetem Motor oder Getriebe
in Leerlaufstellung befahren werden,
und schon gar nicht den Zündschlüs-
sel abziehen.
– Fahren Sie mit mäßiger Ge-
schwindigkeit und “schneiden” Sie
die Kurven nicht.
– Nicht vergessen, dass das Überho-
len auf Steigungen langsamer erfolgt
und folglich eine längere freie Strecke
erfordert. Auf Steigungen das Über-
holmanöver anderer Fahrzeuge er-
leichtern.FAHRWEISE BEI SCHNEE
UND EIS
Dies sind die wichtigsten, zu befol-
genden Regeln:
– mit äußerst mäßiger Geschwin-
digkeit fahren;
– einen großen Sicherheitsabstand
zum voraus fahrenden Fahrzeug hal-
ten;
– auf verschneiten Straßen sind
Schneeketten zu montieren, siehe den
Abschnitt “Schneeketten” dieses Ka-
pitels;
– halten Sie nicht lange bei laufen-
dem Motor im hohen Schnee: der
Schnee könnte die Abgase in das
Fahrzeuginnere ableiten;
– vorwiegend die Motorbremse ver-
wenden und in jedem Fall plötzliches
Bremsen vermeiden;
– plötzliche Beschleunigung und
Richtungsänderung vermeiden;– im Winter können auch offen-
sichtlich trockene Straßen vereiste Be-
reiche haben. Vorsicht bei der Fahrt
auf Strecken ohne Sonnenbestrah-
lung, mit Baumbestand oder Felsü-
berhang, auf denen noch Eis vorhan-
den sein könnte.
FAHREN MIT ABS
ABS ist eine Ausrüstung der Brems-
anlage, die hauptsächlich 2 Vorteile
bietet:
1)Es verhindert das Blockieren der
Räder bei Notbremsungen und das
darauf folgende Rutschen, besonders
bei geringer Straßenhaftung;
2)Es gestattet Bremsen und gleich-
zeitiges Lenken, um eventuell plötz-
lich auftretenden Hindernissen aus-
zuweichen oder das Fahrzeug
während des Bremsvorgangs in die
gewünschte Richtung zu steuern; dies
natürlich in Abhängigkeit der physi-
kalischen Grenzen des Reifenseiten-
halts.
143
Es folgen die wichtigsten Ratschläge:
– Bei Notbremsungen oder Brem-
sungen mit geringer Straßenhaftung
spürt man ein leichtes Pulsieren des
Bremspedals: dies bedeutet, dass das
ABS angesprochen hat. Das Bremspe-
dal nicht loslassen, sondern weiter
betätigen, um den Bremsvorgang
kontinuierlich duchzuführen.
– ABS verhindert zwar das Blockie-
ren der Räder, erhöht aber nicht die
Haftung zwischen Reifen und
Straßenbelag. Deshalb auch bei einem
mit ABS ausgestatteten Fahrzeug die
Sicherheitsabstände zu den voraus
fahrenden Fahrzeugen einhalten und
die Geschwindigkeit beim Einfahren
in Kurven reduzieren.
ABS dient dazu, die Beherrschbar-
keit des Fahrzeugs zu verbessern,
nicht aber um schneller zu fahren.REDUZIERUNG VON UNTERHALTSKOSTEN
UND UMWELTBELASTUNG
Reifen
Der Luftdruck der Reifen ist regel-
mäßig alle 4 Wochen zu kontrollieren:
ist der Druck zu niedrig, erhöht sich
der Verbrauch auf Grund des grösse-
ren Rollwiderstandes. Unter diesen
Bedingungen ist auch
der Reifenverschleiß größer und es
verschlechtert sich das Fahrverhalten
des Fahrzeugs und damit die Sicher-
heit.
Unnütze Lasten
Nicht mit überladenem Kofferraum
fahren. Das Gewicht des Fahrzeugs
(vor allem im Stadtverkehr) beein-
flusst stark den Verbrauch und die
Stabilität. Hier finden Sie einige nützliche Rat-
schläge aufgeführt, die es ermögli-
chen, die Unterhaltskosten des Fahr-
zeug zu reduzieren und die schädli-
chen Emissionen zu begrenzen.
ALLGEMEINE HINWEISE
WARTUNG DES FAHRZEUGS
Der Zustand des Fahrzeugs ist ein
wichtiger Faktor für den Kraftstoff-
verbrauch, die Fahrsicherheit und die
Lebensdauer des Fahrzeugs. Aus die-
sem Grunde ist die Wartung wichtig
und es lohnt sich die Durchführung
der Kontrollen und Einstellungen
nach dem “Plan der programmierten
Wartung” (siehe unter Zündkerzen,
Luftfilter usw.) im Kapitel “Wartung
des Fahrzeugs”.
144
Gepäckträger/Skihalter
Gepäckträger und Skihalter sollten
sofort nach dem Gebrauch abgenom-
men werden. Dieses Zubehör ver-
schlechtert die Aerodynamik des
Fahrzeuges und beeinflusst den Ver-
brauch negativ. Für den Transport
von sehr großen Gegenständen be-
nutzen Sie lieber einen Anhänger.
Elektrische Verbraucher
Die elektrischen Vorrichtungen sind
nur so lange wie erforderlich zu be-
nutzen. Die Heckscheibenheizung, die
Zusatzscheinwerfer, die Scheibenwi-
scher und die Klimaanlage haben ei-
nen sehr hohen Stromverbrauch und
bei erhöhtem Stromverbrauch erhöht
sich auch der Kraftstoffverbrauch (bis
zu +25% im Stadtverkehr).Die Klimaanlage
Die Klimaanlage stellt eine zusätzli-
che Belastung des Motors dar und
lässt ihn mehr verbrauchen (durch-
schnittlich bis zu +20%). Wenn es die
Außentemperatur erlaubt, die Frisch-
luftdüsen verwenden.
Aerodynamische Anbauteile
Die Benutzung von nicht zweckent-
sprechenden aerodynamischen An-
bauteilen kann die Windschlüpfigkeit
und den Verbrauch verschlechtern.FAHRSTIL
Anlassen
Den Motor weder mit Leerlaufdreh-
zahl, noch mit erhöhter Drehzahl
warmlaufen lassen: unter diesen Be-
dingungen erwärmt sich der Motor
sehr viel langsamer bei größerem Ver-
brauch und mehr Emissionen. Es ist
ratsam, sofort unter Vermeidung ho-
her Drehzahlen langsam loszufahren.
So wird sich der Motor schneller er-
wärmen.
Unnütze Manöver
Das Gasgeben bei Haltepausen an
der Ampel oder vor dem Abstellen des
Motors vermeiden. Diese Vorgänge
oder das “Zwischengasgeben” sind
bei den heutigen Fahrzeugen voll-
kommen unnötig und erhöhen nur
den Verbrauch und die Umweltver-
schmutzung.
146
WIRTSCHAFTLICHES UND
UMWELTBEWUSSTES FAHREN
SCHUTZ DER EINRICHTUNGEN
ZUR REDUZIERUNG DER
EMISSIONEN
Der einwandfreie Betrieb der Um-
weltschutzeinrichtungen garantiert
nicht nur eine umweltfreundliche
Funktionsweise, sondern beeinflusst
auch die Leistungen des Fahrzeugs.
Die erste Regel für umweltbewusstes
und wirtschaftliches Fahren ist daher,
diese Einrichtungen gut instand zu
halten.
Die erste Vorkehrung ist die sorgfäl-
tige Einhaltung des Plans der pro-
grammierten Wartung.
Nur Dieselkraftstoff (Norm EN590). Der Umweltschutz ist eines der Prin-
zipien, die die Entstehung des Fahr-
zeugs gekennzeichnet haben. Nicht
ohne Grund erreichen seine Umwelt-
schutzeinrichtungen Werte weit jen-
seits der geltenden Normen.
In jedem Fall ist die Umwelt jedoch
auf die maximale Achtsamkeit eines
jeden von uns angewiesen.
Unter Beachtung einiger einfacher
Regeln kann der Autofahrer Umwelt-
schäden vermeiden und häufig auch
gleichzeitig den Verbrauch ein-
schränken.
Zu diesem Thema folgen hiernach
viele nützliche Hinweise, als Ergän-
zung derjenigen, die mit dem Symbol
#markiert unter den verschiedenen
Punkten dieser Betriebsanleitung an-
geführt sind.
Bitte lesen Sie die einen wie die an-
deren sorgfältig durch.Bei Anlassschwierigkeiten nicht wie-
derholte Versuche ausführen. Vor al-
lem das Anlassen durch Anschieben,
Abschleppen oder unter Ausnutzung
von Gefällen vermeiden: dies alles
sind Vorgänge, die den Katalysator
beschädigen können.
Als Starthilfe darf nur eine Fremd-
batterie verwendet werden.
Sollte der Motor während der Fahrt
“unregelmäßig laufen”, setzen Sie die
Fahrt unter Abverlangung der ge-
ringstmöglichen Motorleistung fort
und wenden sich sobald wie möglich
an das Lancia Kundendienstnetz.
Bei Aufleuchten der Kraftstoffre-
serve-Warnleuchte sobald wie mög-
lich nachtanken. Ein niedriger Kraft-
stoffstand könnte eine unregelmäßige
Kraftstoffversorgung des Motors und
einen unvermeidbaren Temperatur-
anstieg der Abgase verursachen, was
den Katalysator schwer beschädigen
würde.
148
Auf Gefällen einen kleineren Gang
einlegen, anstatt ständig die Bremse
zu benutzen.
ie auf die Anhängerkupplung wir-
kende Last des Anhängers verringert
die Nutzlast des Fahrzeugs um den
selben Wert.
Um sicher zu sein, dass die maximal
zulässige Anhängelast (im Fahrzeug-
brief) nicht überschritten wird, ist das
Gewicht des Anhängers in vollbela-
denem Zustand einschließlich allem
Zubehör und aller persönlicher
Gepäckstücke zu berücksichtigen.
Bei Anhängerbetrieb die spezifischen
Geschwindigkeitsgrenzen in den je-
weiligen Ländern beachten. Die
Höchstgeschwindigkeit darf auf kei-
nen Fall 100 km/h überschreiten.Das ABS-System steuert
nicht das Bremssystem des
Anhängers. Auf rutschigem
Straßenbelag ist daher äußerste
Vorsicht geboten.Die Bremsanlage des
Fahrzeugs darf auf keinen
Fall für die Steuerung der
Anhängerbremse verändert wer-
den. Die Bremsanlage des Anhän-
gers muss vollständig unabhängig
von der hydraulischen Anlage des
Fahrzeugs sein.
150
SCHNEEKETTEN
Die Verwendung von Schneeketten
unterliegt den in den jeweiligen Län-
dern gültigen Vorschriften.
Die Schneeketten dürfen nur auf die
Reifen der Vorderräder (Antriebsrä-
der) aufgezogen werden.
Nur feingliedrige Schneeketten (mit
maximalem Kettenüberstand zum
Randprofil von 12 mm) verwenden.
Es empfiehlt sich die Verwendung
der Schneeketten aus der Lineaccces-
sori Lancia.
Die Spannung der Schneeketten
nach einigen Metern Fahrt überprü-
fen.Bei montierten Schnee-
ketten ist es ratsam, das
ESP-System auszuschal-
ten.
LÄNGERE
AUSSERBETRIEBS
ETZUNG DES
FAHRZEUGS
Wird das Fahrzeug länger als einen
Monat stillgelegt, so sind folgende
Vorsichtsmaßregeln zu beachten:
– Das Fahrzeug in einem überdach-
ten, trockenen und möglichst durch-
lüfteten Raum abstellen.
– Einen Gang einlegen, Stellung P
für die Versionen mit elektronischem
Automatikgetriebe;
– Sich vergewissern, dass die Hand-
bremse gelöst ist;
– Lackflächen sind zu säubern und
mit Schutzwachs zu bestreichen;
– Die Front- und Heckscheiben-Wi-
scherblätter mit Talkum behandeln
und von der Scheibe abheben.
– Die Fenster ein wenig öffnen.
Bei montierten
Schneeketten die
Geschwindigkeit
mäßigen, 50 km/h nicht über-
schreiten, Schlaglöcher meiden,
nicht auf Stufen oder Gehsteige
oder auf langen, schneefreien
Strecken fahren, um das Fahrzeug
und den Straßenbelag nicht zu be-
schädigen.
151
– Den vorgeschriebenen Reifenfüll-
druck um +0,5 bar erhöhen und re-
gelmäßig überprüfen;
– Die elektronische Alarmanlage
nicht einschalten;
– Die Minusklemme (–) der Batterie
abklemmen und den Ladezustand der
Batterie überprüfen. Diese Kontrolle
muss während der Fahrzeugstillle-
gung monatlich wiederholt werden.
Die Batterie nachladen, wenn die
Leerspannung unter 12,5 V liegt;
– Die Motorkühlanlage nicht entlee-
ren.
– Das Fahrzeug mit einer Plane aus
Stoff oder perforiertem Kunststoff ab-
decken. Keine Planen aus kompaktem
Kunststoff verwenden, da sie das Ver-
dunsten der auf der Fahrzeugober-
fläche vorhandenen Luftfeuchtigkeit
verhindern.ERNEUTE INBETRIEBNAHME
Vor erneuter Inbetriebnahme des
Fahrzeugs nach längerem Stand sind
die nachstehenden Vorgänge auszu-
führen:
– Das Fahrzeug (Karosserie) nicht
trocken abstauben.
– Sichtkontrolle auf Vorhandensein
von Flüssigkeitslecks (Öl, Brems-,
Kupplungs- oder Motorkühlflüssigkeit
usw.).
– Motoröl und Filter austauschen
lassen.
– Standkontrolle von: Brems- und
Kupplungsflüssigkeit, Motorkühlflüs-
sigkeit.
– Den Luftfilter kontrollieren und
bei Bedarf ersetzen;
– Den Reifenfülldruck kontrollieren
und die Reifen auf Schäden, Ein-
schnitte oder Aufrisse prüfen. In die-
sem Fall müssen sie ersetzt werden.
– Den Zustand der Riemen des Mo-
tors kontrollieren.
– Die Minusklemme (–) der Batterie
nach Kontrolle des Ladezustandes
wieder anschliessen.NÜTZLICHES
ZUBEHÖR
(Abb. 1)
Unabhängig von den jeweilig gel-
tenden gesetzlichen Vorschriften,
empfehlen wir folgendes an Bord mit-
zuführen:
– Verbandkasten mit nichtalkoholi-
schem Desinfektionsmittel, sterilen
Binden, gewickelten Binden, Pflastern
usw.;
– eine elektrische Taschenlampe;
– eine Schere mit abgerundeter
Spitze;
– Arbeitshandschuhe;
– einen Feuerlöscher.
Die beschriebenen und dargestellten
Artikel sind bei Lineaccessori Lan-
ciaverfügbar.
Abb. 1
L0B0202b
155
RADWECHSEL
Das sollte man wissen:
– das Gewicht des Wagenhebers be-
trägt 3,4 kg;
– der Wagenheber bedarf keiner
Einstellung;
– der Wagenheber kann nicht repa-
riert werden. Bei Defekten ist er durch
einen neuen Originalwagenheber zu
ersetzen;
– kein Werkzeug, außer seiner
Handkurbel, kann am Wagenheber
montiert werden.
Beim Reifenwechsel wie folgt vorge-
hen:
1) Das Fahrzeug so abstellen, dass
es den Verkehr nicht behindert und
einen gefahrlosen Radwechsel gestat-
tet. Der Untergrund sollte möglichst
eben und ausreichend kompakt sein. Regelmäßig den Reifen-
fülldruck, auch des Reser-
verades, kontrollieren. Bei
Wechsel des verwandten Radtyps
(Leichtmetallfelgen anstelle von
Stahlfelgen oder umgekehrt) ist es
notwendig, dass alle Befestigungs-
bolzen durch Bolzen geeigneter
Länge ersetzt werden. Es empfiehlt
sich, die ursprünglichen Radbol-
zen aufzubewahren, falls später
einmal der ursprüngliche Radtyp
wieder montiert werden sollte.Auf gar keinen Fall Ein-
griffe am Reifenfüllventil
vornehmen. Keinerlei
Werkzeug zwischen Felge und
Reifen einführen. Der Luftdruck
der Reifen und des Reserverads ist
regelmäßig zu kontrollieren, wo-
bei die im Kapitel “Technische
Merkmale” angegebenen Werte zu
berücksichtigen sind.
Das stehende Fahrzeug
nach den geltenden Vor-
schriften markieren:
Warnblinklicht, Warndreieck usw.
Die Passagiere müssen aussteigen
und entfernt von den Gefahren des
Straßenverkehrs warten, bis der
Radwechsel ausgeführt ist. Auf ab-
schüssigem Gelände oder un-
gleichmäßigen Boden Keile oder
andere zum Blockieren des Fahr-
zeugs geeignete Gegenstände vor
bzw. hinter die Räder legen.