Page 65 of 78

7-1
7
GAU01518
7-Pflege und Lagerung
Motorradpflege – eine Investition,
die sich lohnt!Die “Faszination Motorrad” basiert unter an-
derem auf der sichtbaren Technik. Dies hat
aber leider auch einen Nachteil: Während
bei Automobilen beispielsweise ein korro-
dierter Auspuff unbeachtet bleibt, fallen
schon kleine Rostansätze an der Motorrad-
Auspuffanlage unangenehm auf. Gegen
Schönheitsfehler können Sie durch ge-
konnte Pflege allerdings viel tun. Außerdem
sollten Sie eines bedenken: YAMAHA kann
eine Gewährleistung nur dann überneh-
men, wenn Sie Ihr Motorrad auch ange-
messen pflegen. Denn obwohl nur hoch-
wertige Materialien verwendet werden, sind
nicht alle Bauteile absolut korrosionssicher.
Deshalb geben wir hier wichtige Hinweise,
wie Ihr Motorrad behandelt werden muß,
um dauerhaft gut in Form zu bleiben.Vorbereitung für die Wäsche
1. Den Schalldämpfer mit einer Plastiktü-
te so abdecken, daß kein Wasser ein-
dringen kann.
2. Sicherstellen, daß alle elektrischen
Steckverbinder – auch der Zündker-
zenstecker – und Abdeckkappen fest
sitzen, damit dort ebenfalls keine
Feuchtigkeit eindringen kann.
3. Auf stark verschmutzte Stellen, die
z. B. durch verkrustetes Motoröl ver-
unreinigt sind, nur dann einen Kaltrei-
niger mit dem Pinsel auftragen, wenn
keine Gummidichtungen in der Nähe
liegen. Diese könnten sonst rasch
aushärten und ihre Dichtwirkung ver-
lieren. Auch von Kette, Kettenrädern
und Radachsen sollte Kaltreiniger
ferngehalten werden.Wäsche
Regelmäßige Wäsche
Schmutz am besten mit warmem Wasser,
einem milden Haushaltsreiniger und einem
sauberen, weichen Schwamm lösen, da-
nach mit einem sanften Wasserstrahl ab-
spülen. Schwer zugängliche Stellen mit
einer Bürste reinigen. Insekten lassen sich
leicht entfernen, wenn zuvor ein nasses
Tuch oder Spezialmittel einige Minuten die
Verschmutzungen gelöst hat.
G_3mw.book Page 1 Friday, March 30, 2001 1:58 PM
Page 66 of 78

Pflege und Lagerung
7-2
7
GCA00010
ACHTUNG:@ l
Moderne Reiniger, insbesondere
säurehaltige Felgenreiniger, lösen
festgebackenen Schmutz zwar sehr
gut, aber sie können bei besonders
langem Einwirken unter Umständen
die metallische Oberfläche angrei-
fen. Deshalb raten wir von Felgen-
reinigern ab. Auf keinen Fall dürfen
sie bei Drahtspeichenrädern zum
Einsatz kommen. Wenn Sie solche
Reiniger trotzdem verwenden: Nach
der empfohlenen Einwirkzeit die be-
handelten Teile unbedingt sehr gut
mit Wasser spülen, trocknen und
anschließend mit einem Korrosions-
schutz (Sprühwachs oder -öl) verse-
hen.
l
Starke Reiniger verhalten sich auch
aggressiv gegenüber Kunststoffen
und Gummibauteilen. Verkleidungs-
teile, Radabdeckungen, Lampenglä-
ser, Lenkergriffe usw. sollten ledig-
lich mit einem sauberen weichen
Lappen/Schwamm und Wasser be-
handelt werden; nach Bedarf ein
mildes Reinigungsmittel zugeben.
Bei Kratzern hochwertiges Polier-
mittel für Kunststoff verwenden.
l
Niemals folgende Mittel bzw. einen
mit diesen Mitteln angefeuchteten
Lappen/Schwamm benutzen: alkali-
sche oder stark säurehaltige Reini-
gungsmittel, Lösungsmittel, Benzin,
Rostschutz- oder -entfernungsmit-
tel, Brems- oder Kühlflüssigkeit,
Batteriesäure.
l
Zum Waschen keinen Hochdruck-
Wasserstrahl verwenden. Soge-
nannte Dampfstrahler an Tankstel-
len oder Münzwaschanlagen drük-
ken häufig Feuchtigkeit in Radlager,
elektrische Steckverbindungen,
Instrumente, Armaturen, Scheinwer-
fer, Brems- und Blinkleuchten, Ent-
lüftungsöffnungen und -schläuche,
Dichtringe (an Telegabel, Schwin-
genlagern und Getriebewellen)
sowie Bremszylinder.
l
Zur Behandlung der Windschutz-
scheibe (falls vorhanden): Scharfe
Reinigungsmittel führen zu einer
Eintrübung der Scheibe, ein harter
Schwamm verursacht Kratzer.
Kunststoffreiniger vor dem ersten
Einsatz an einer nicht im Blickfeld
liegenden Stelle testen, ob er Scheu-
erspuren hinterläßt.
@
G_3mw.book Page 2 Friday, March 30, 2001 1:58 PM
Page 67 of 78

Pflege und Lagerung
7-3
7
Nach Einsatz im Winter, im Regen und in
Küstennähe
Nicht nur in den Wintermonaten, wenn we-
gen Glätte gestreut wurde, sondern auch
im Frühjahr befindet sich Salz auf der Fahr-
bahn, das zusammen mit Wasser aggres-
siv auf allen Metallteilen reagiert. Auch
Meereswasser und salzhaltige Luft be-
schleunigen Korrosion. Deshalb sollten Sie
Ihre YAMAHA nach einer Fahrt in Küsten-
nähe, auf salzgestreuten Straßen und auch
nach einer Regenfahrt im Frühjahr folgen-
dermaßen behandeln:
1. Das Motorrad abkühlen lassen und
dann kalt abspülen oder mit einer Sei-
fenlauge abwaschen.
GCA00012
ACHTUNG:@ Warmes Wasser verstärkt das aggressi-
ve Verhalten von Salz. @2. Alle metallischen Oberflächen mit
Sprühöl oder -wachs konservieren.Nach der Wäsche
1. Das Motorrad mit einem Leder oder
einem saugfähigen Tuch trockenwi-
schen.
2. Die Antriebskette trocknen und sofort
schmieren, um Rostansatz zu verhin-
dern.
3. Verchromte Bauteile aus Stahl oder
Alu mit einem handelsüblichen
Chrompolish polieren. Dies gilt natür-
lich auch für Auspuffanlagen. Insbe-
sondere Edelstahlauspuffanlagen
können durch Polieren von Verfärbun-
gen (thermisch bedingte Anlauffar-
ben) sowie hartnäckigen Flecken be-
freit werden.
4. Alle metallischen Oberflächen müs-
sen unbedingt vor Korrosion ge-
schützt werden, auch wenn sie ver-
chromt, vernickelt, eloxiert oder auf
eine andere Art oberflächenvergütet
sind. Dies kann mit Sprühwachs oder
Sprühöl erfolgen.
5. Sollten nach der Wäsche noch
Schmutzstellen zu sehen sein, diese
mit einem weichen Tuch und Sprühöl
reinigen.6. Steinschläge, Scheuerstellen und an-
dere kleine Lackschäden mit Farblack
ausbessern bzw. mit Klarlack versie-
geln.
7. Lackierte Oberflächen sollten mit ei-
nem handelsüblichen Lackkonservie-
rer geschützt werden.
8. Das Motorrad vollständig trocknen
(lassen), bevor es untergestellt oder
abgedeckt wird.
GWA00001
WARNUNG
@ Wenn Wachs oder Öl auf Bremsen oder
Reifen gelangen, besteht Gefahr. Brems-
scheiben und -beläge mit Aceton oder
einem handelsüblichen Bremsenreiniger
säubern, Reifen mit Seifenlauge abwa-
schen. Anschließend vorsichtig mit dem
Motorrad losfahren, eine Bremsprobe
machen und verhalten in Kurven einfah-
ren. @
G_3mw.book Page 3 Friday, March 30, 2001 1:58 PM
Page 68 of 78

Pflege und Lagerung
7-4
7
GCA00013
ACHTUNG:@ l
Wachs und Öl stets sparsam auftra-
gen und jeglichen Überschuß abwi-
schen.
l
Niemals Gummi- oder Kunststoff-
teile einölen, sondern mit geeigne-
ten Pflegemitteln behandeln.
l
Polituren nicht zu häufig einsetzen,
denn diese enthalten Schleifmittel,
die eine dünne Schicht des Lackes
abtragen.
@HINWEIS:@ Produktempfehlungen erhalten Sie bei
Ihrem YAMAHA-Händler. @
LagerungKurzzeitiges Abstellen
Das Motorrad sollte stets kühl und trocken
untergestellt und mit einer luftdurchlässigen
Plane abgedeckt werden, um es vor Staub
zu schützen.
GCA00014
ACHTUNG:@ l
Stellen Sie ein nasses Motorrad
niemals in eine unbelüftete Garage
oder decken es mit einer Plane ab.
Denn dann bleibt das Wasser auf
den Bauteilen stehen. Das kann
Rostbildung zur Folge haben.
l
Feuchte Kellerräume sind kein ge-
eigneter Abstellplatz. Das gleiche
gilt für Stallungen (ammoniakhalti-
ge Luft ist besonders aggressiv)
und Räume, in denen aggressive
Chemikalien gelagert werden.
@
Stillegung
Möchten Sie Ihr Motorrad für mehr als zwei
Monate aus dem Verkehr ziehen, sollten
folgende Schutzvorkehrungen getroffen
werden, um Schäden und Korrosion zu ver-
hindern.
1. Eine komplette Motorradpflege, wie
zuvor beschrieben, durchführen.
2. Die Schwimmerkammer durch Öffnen
der Ablaßschraube entleeren, um ei-
ner Verharzung vorzubeugen. Das ab-
gelassene Benzin in den Tank einfül-
len.
3. Den Kraftstoffhahn ggf. auf “OFF” stel-
len.
4. Volltanken, um Rostbildung im Tank
vorzubeugen.
5. Um Korrosion im Motor zu vermeiden:
G_3mw.book Page 4 Friday, March 30, 2001 1:58 PM
Page 69 of 78

Pflege und Lagerung
7-5
7
a) Die Zündkerze herausschrauben und
den Zündkerzenstecker abziehen.
b) Je etwa einen Teelöffel Motoröl durch
die Kerzenbohrung einfließen lassen.
c) Die Zündkerze mit aufgestecktem
Zündkerzenstecker an Masse legen,
um Zündfunken zu verhindern.
d) Den Motor mit dem Starter (ggf. Kick-
starter) etwa fünf Sekunden durchdre-
hen lassen. Das Öl gelangt so an Zy-
linder, Kolben usw.
e) Die Zündkerze montieren und den
Zündkerzenstecker aufstecken.
GWA00003
WARNUNG
@ Schritt 5.c) unbedingt beachten, um Ver-
letzung durch Hochspannung vorzubeu-
gen. @
6. Sämtliche Seilzüge und alle Hand-
und Fußhebel- sowie Ständer-Dreh-
punkte ölen.
7. Den Luftdruck der Reifen kontrollieren
und ggf. korrigieren. Anschließend
das Motorrad so aufbocken, daß bei-
de Räder über dem Boden schweben;
anderenfalls die Reifenposition jeden
Monat verändern, um die Reifen nicht
zu beschädigen.
8. Den Schalldämpfer mit einer Plastiktü-
te so abdecken, daß kein Wasser ein-
dringen kann.9. Die Batterie ausbauen, kühl und trok-
ken lagern, jeden Monat prüfen und
ggf. aufladen. Temperaturen unter
0 °C und über 30 °C sind zu vermei-
den. Nähere Informationen siehe Ab-
schnitt “Batterie” im Kapitel “Regelmä-
ßige Wartung und kleinere
Reparaturen”.
HINWEIS:@ Anfallende Reparaturen oder Inspektion
vor der Stillegung ausführen. @
G_3mw.book Page 5 Friday, March 30, 2001 1:58 PM
Page 70 of 78

8-1
8
GAU01038
8-Technische DatenTechnische Daten
Modell SR125
Abmessungen
Gesamtlänge 2.020 mm
Gesamtbreite 775 mm
Gesamthöhe 1.100 mm
Sitzhöhe 745 mm
Radstand 1.285 mm
Bodenfreiheit 155 mm
Wendekreis-Halbmesser 2.100 mm
Leergewicht (fahrfertig,
vollgetankt)
113 kg
Motor
Bauart luftgekühlter 1-Zyl.-4-Takt-
Ottomotor, eine oben liegende
Nockenwelle (SOHC)
Zylinderanordnung 1-Zyl., nach vorn geneigt
Hubraum 124 cm
3
Bohrung ´ Hub 57,0 ´ 48,8 mm
Verdichtungsverhältnis 10:1
Startsystem Elektrostarter
Schmiersystem NaßsumpfschmierungMotoröl
Sorte (Viskosität)
Klassen nach API: SE, SF oder SG
nach ACEA (CCMC): G-4 od. G-5
Füllmenge
Ölwechsel ohne Filter-
wechsel 1,0 L
Ölwechsel mit Filter-
wechsel 1,1 L
Gesamtfüllmenge 1,3 L
-20˚ -10˚ 0˚
10˚20˚ 30˚
40˚50˚C
SAE 10W/30
SAE 15W/40SAE 20W/40SAE 20W/50
SAE 10W/40
ACHTUNG:Keine Öle verwenden, die Reibschutzmittel enthalten. Pkw-
Motoröle mit der Bezeichnung “Energy Conserving” enthal-
ten oft solche Zusätze. Diese können beim Motorrad zu
Kupplungsrutschen und Leistungsminderung führen.
G_3mw.book Page 1 Friday, March 30, 2001 1:58 PM
Page 71 of 78

Technische Daten
8-2
8
LuftfilterNaßfilter-Einsatz
Kraftstoff
Sorte bleifreies Normalbenzin
Tankvolumen (Gesamtinhalt) 10,0 L
Davon Reserve 1,6 L
Vergaser
Ty p ´ Anzahl Y24P ´ 1
Hersteller TEIKEI
Zündkerzen
Hersteller/Typ NGK / DR8EA
Elektrodenabstand 0,6–0,7 mm
KupplungsbauartMehrscheiben-Ölbadkupplung
Kraftübertragung
Primärantrieb Stirnräder
Primärübersetzung 3,318
Sekundärantrieb Kettenantrieb
Sekundärübersetzung 3,500
Anz. Zähne Kettenrad/
Antriebsritzel 49/14
Getriebe klauengeschaltetes 5-Gang-
Getriebe
Getriebe-Betätigung Fußschalthebel (links)Getriebeabstufung
1. Gang 2,250
2. Gang 1,476
3. Gang 1,125
4. Gang 0,926
5. Gang 0,793
Fahrwerk
Rahmenbauart unten offener Zentralrohrrahmen
Lenkkopfwinkel 26°45¢
Nachlauf 90 mm
Reifen
Vo r n
Ausführung Schlauchreifen
Dimension 3,00-17 45P
Hersteller/Modell Inoue / 8F
Hinten
Ausführung Schlauchreifen
Dimension 3,50-16 52P
Hersteller/Modell Inoue / 8RA
Maximale Zuladung* 160 kg
Luftdruck (für kalten Reifen)
Bei einer Zuladung* von 0–90 kg
Vor n 175 kPa (1,75 kg/cm
2; 1,75 bar)
Hinten 200 kPa (2,00 kg/cm2; 2,00 bar)
G_3mw.book Page 2 Friday, March 30, 2001 1:58 PM
Page 72 of 78

Technische Daten
8-3
8
Bei einer Zuladung* von 90 kg–max. Zuladung*
Vor n 175 kPa (1,75 kg/cm
2; 1,75 bar)
Hinten 225 kPa (2,25 kg/cm2; 2,25 bar)
* Summe aus Fahrer, Beifahrer, Gepäck und Zubehör
Räder
Vo r n
Ausführung Speichenrad
Dimension 17 ´ 1,60
Hinten
Ausführung Speichenrad
Dimension 16 ´ 1,85
Bremsanlage
Vo r n
Bauart Einscheibenbremse
Betätigung Handbremshebel (rechts)
Bremsflüssigkeit DOT 4 oder DOT 3
Hinten
Bauart Trommelbremse
Betätigung Fußbremshebel (rechts)
Radaufhängung
Vo r n
Typ Teleskopgabel
Hinten
Typ SchwingeFederelemente
Vorn hydraulisch gedämpfte Tele-
skopgabel mit Spiralfedern
Hinten Federbeine mit hydraulischem
Stoßdämpfer und Spiralfeder
Federweg
Vorn 120 mm
Hinten 76 mm
Elektrische Anlage
Zündsystem CDI-Schwunglichtmagnetzün-
dung
Lichtmaschine
Bauart CDI-Schwunglichtmagnetzünder
Leistung 14 V, 9 A bei 5.000 U/min
Batterie
Typ 12N7-3B-1
Bezeichnung (Span-
nung, Kapazität) 12 V, 7 AH
ScheinwerferHalogenlampe
G_3mw.book Page 3 Friday, March 30, 2001 1:58 PM