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Fahrzeugwartung247Nach erfolgter Korrektur des Reifen‐
drucks das System zurücksetzen,
damit die Kontrollleuchte erlischt und
das System den Reifendruck wieder
überwacht.Achtung
Das Reifendruckverlust-Überwa‐
chungssystem warnt lediglich vor
niedrigem Reifendruck und stellt
keinen Ersatz für die regelmäßige
Reifenwartung dar.
Bei einer Störung des Systems wird
im Driver Information Center eine
Meldung angezeigt. Den richtigen
Reifendruck einstellen und das
System zurücksetzen. Wenn die
Störung weiterhin angezeigt wird,
eine Werkstatt aufsuchen. Wenn das
ABS- oder ESC-System eine Funkti‐
onsstörung aufweist oder ein Reser‐
verad verwendet wird, ist das System
nicht betriebsbereit. Nach Montage
eines regulären Reifens den Reifen‐
druck bei kalten Reifen kontrollieren
und das System zurücksetzen.
Initialisierung des Systems
Nach der Korrektur des Reifendrucks
und nach einem Radwechsel muss
das System neu initialisiert werden,
damit die neuen Referenzwerte für
den Abrollumfang angelernt werden
können:
1. Stets sicherstellen, dass alle vier Reifen den richtigen Reifendruck
aufweisen 3 280.
2. Parkbremse betätigen.
3. Das Reifendruckverlust-Überwa‐ chungssystem initialisieren: Bei
Fahrzeugen mit Graphic-Info-
Display drei Sekunden lang F
drücken. Bei Fahrzeugen mit
Colour-Info-Display wird die Initi‐
alisierung über die Fahrzeugper‐
sonalisierung ausgeführt 3 121.
4. Das Zurücksetzen wird durch eine
kurz eingeblendete Meldung
bestätigt.
Nach der Initialisierung wird das
System während der Fahrt automa‐
tisch gemäß den neuen Reifendruck‐
werten kalibriert. Nach einer längeren
Fahrstrecke passt das System die zur Überwachung berücksichtigten
Druckwerte entsprechend an.
Den Reifendruck grundsätzlich bei
kalten Reifen kontrollieren.
In folgenden Fällen muss das System
neu initialisiert werden:
● Der Reifendruck wurde geändert.
● Die Beladungsbedingungen haben sich geändert.
● Die Räder wurden vertauscht oder ersetzt.
Bei einer Reifenpanne oder einem
sehr schnellen Druckverlust erfolgt
die Warnung des Systems nicht
sofort. Dies liegt an der erforderlichen Berechnungszeit.
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248FahrzeugwartungProfiltiefeProfiltiefe regelmäßig kontrollieren.
Reifen sollten aus Sicherheitsgrün‐
den bei einer Profiltiefe von 2-3 mm (bei Winterreifen 4 mm) ausgetauscht werden.
Aus Sicherheitsgründen sollte die
Profiltiefe der Reifen an einer Achse
um höchstens 2 mm voneinander
abweichen.
Die gesetzlich zulässige Mindestpro‐
filtiefe (1,6 mm) ist erreicht, wenn das Profil bis zu einem Verschleißanzei‐
ger (TWI = Tread Wear Indicator)
abgefahren ist. Deren Lage wird
durch Markierungen an der Reifen‐
flanke angezeigt.
Sollte der Verschleiß vorn größer sein als hinten, Vorderräder und Hinter‐
räder regelmäßig umsetzen. Verge‐
wissern Sie sich, dass die Richtung
der Raddrehung gleich bleibt.
Reifen altern, auch wenn sie nicht
gefahren werden. Wir empfehlen, die
Reifen nach sechs Jahren zu erset‐
zen.
Reifenumrüstung
Bei Verwendung anderer als den
werkseitig montierten Reifengrößen
müssen gegebenenfalls das Reifen‐
druckverlust-Überwachungssystem
umprogrammiert und Änderungen
am Fahrzeug vorgenommen werden.
Reifendruckverlust-Überwachungs‐
system 3 246.
Das Etikett mit den Reifendrücken
ersetzen lassen.9 Warnung
Der Gebrauch nicht geeigneter
Reifen oder Felgen kann zu Unfäl‐ len und zum Erlöschen der
Betriebserlaubnis führen.
Radabdeckungen
Es dürfen nur für das jeweilige Fahr‐
zeug werksseitig freigegebene
Radabdeckungen und Reifen
verwendet werden, die allen relevan‐
ten Anforderungen für die jeweiligen
Rad- und Reifenkombinationen
entsprechen.
Werden keine werkseitig zugelasse‐
nen Radabdeckungen und Reifen
verwendet, dürfen die Reifen keinen
Felgenschutzwulst aufweisen.
Radabdeckungen dürfen die Kühlung
der Bremsen nicht beeinträchtigen.
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Fahrzeugwartung2499Warnung
Bei Verwendung nicht geeigneter
Reifen oder Radabdeckungen
kann es zu plötzlichem Druckver‐
lust und in der Folge zu Unfällen
kommen.
Fahrzeuge mit Stahlfelgen: Bei der
Verwendung von Felgenschlössern
keine Radkappen befestigen.
Schneeketten
Schneeketten dürfen nur auf den
Vorderrädern verwendet werden.
Immer engmaschige Schneeketten verwenden, die an der Lauffläche und
an den Reifeninnenseiten
(einschließlich Kettenschloss) maxi‐
mal 9 mm auftragen.9 Warnung
Beschädigungen können zum
Platzen des Reifens führen.
Schneeketten sind auf allen für das
Fahrzeug zulässigen Reifengrößen
erlaubt.
Notrad Auf dem Notrad ist die Verwendungvon Schneeketten nicht zulässig.
Reifenreparaturset
Kleinere Schäden an der Lauffläche
des Reifens können mit dem Reifen‐
reparaturset behoben werden.
Fremdkörper nicht aus dem Reifen entfernen.
Schäden am Reifen, die größer als4 mm sind oder sich an der Seiten‐
wand befinden, können mit dem
Reifenreparaturset nicht repariert
werden.9 Warnung
Nicht schneller als 80 km/h fahren.
Kein Dauereinsatz.
Lenkfähigkeit und Fahrverhalten
können beeinträchtigt sein.
Vorgehensweise bei einer Reifen‐
panne:
Parkbremse anziehen, ersten Gang oder Rückwärtsgang bzw. P einle‐
gen.
Die Abdeckung des Ablagefachs im
Fußraum öffnen 3 77.
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250Fahrzeugwartung
Das Reifenreparaturset befindet sich
im Staufach unter dem rechten
Vordersitz.
1. Dichtmittelflasche und Kompres‐ sor entnehmen.
2. Den Aufkleber mit der Geschwin‐ digkeitsbegrenzung von der
Dichtmittelflasche abziehen und
im Sichtbereich des Fahrers
anbringen.3. Stromkabel und Luftschlauch aus den Staufächern auf der Unter‐
seite des Kompressors heraus‐
nehmen.
4. Luftschlauch des Kompressors an
den Anschluss der Dichtmittelfla‐
sche schrauben.
5. Dichtmittelflasche in den Halter am Kompressor einsetzen.
Kompressor so in Reifennähe
platzieren, dass die Dichtmittelfla‐ sche aufrecht steht.
6. Ventilkappe des defekten Reifens
abschrauben.
7. Einfüllschlauch an Reifenventil anschrauben.
8. Der Schalter auf dem Kompressor
muss auf J stehen.
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Fahrzeugwartung2519.Den Stecker des Kompressors an
der Zubehörsteckdose oder am
Zigarettenanzünder anschließen.
Das Reifenreparaturset darf nur
an die vordere 12-V-Steckdose
angeschlossen werden, um eine
ordnungsgemäße Funktion zu
gewährleisten.
Um eine Entladung der Batterie
zu vermeiden, empfehlen wir, den Motor laufen zu lassen.
10. Wippschalter auf dem Kompres‐ sor auf I stellen. Der Reifen wird
mit Dichtmittel gefüllt.
11. Während des Entleerens der Dichtmittelflasche (ca. 30 s) zeigtdie Druckanzeige am Kompressor kurzzeitig bis zu 600 kPa (6 bar)
an. Danach sinkt der Druck
wieder ab.
12. Das Dichtmittel wird vollständig in
den Reifen gepumpt. Anschlie‐
ßend wird der Reifen mit Luft
befüllt.
13. Der vorgeschriebene Reifendruck
sollte innerhalb von zehn Minuten
erreicht sein.
Reifendruck 3 280.
Sobald der richtige Reifendruck
erreicht wurde, Kompressor
ausschalten.
Wird der vorgeschriebene Reifen‐
druck nicht innerhalb von zehn
Minuten erreicht, das Reifenrepa‐ raturset entfernen. Das Fahrzeug
um eine Reifenumdrehung bewe‐
gen. Das Reifenreparaturset
wieder anbringen und den Füll‐
vorgang 10 Minuten fortsetzen.
Wird der vorgeschriebene Reifen‐
druck danach immer noch nicht
erreicht, ist der Reifen zu starkbeschädigt. Hilfe einer Werkstatt in Anspruch nehmen.
Zu hohen Reifendruck mithilfe der Taste am Luftschlauch korrigie‐
ren.
Den Kompressor nicht länger als
zehn Minuten laufen lassen.
14. Reifenreparaturset abbauen. Dichtmittelflasche aus dem Halter
nehmen. Reifenfüllschlauch an
den freien Anschluss der Dicht‐
mittelflasche schrauben. Damit
wird verhindert, dass Dichtmittel
austritt. Reifenreparaturset im
Laderaum verstauen.
15. Eventuell ausgetretenes Dichtmit‐
tel mit einem Lappen entfernen.
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252Fahrzeugwartung
16. Fahrt unverzüglich fortsetzen,damit sich das Dichtmittel im
Reifen gleichmäßig verteilt. Nach
ca. 5 km Fahrtstrecke spätestens
jedoch nach zehn Minuten anhal‐
ten und Reifendruck kontrollieren.
Hierzu den Luftschlauch des
Kompressors direkt auf das
Reifenventil schrauben. Den
Reifen wie zuvor beschrieben mit
Luft befüllen. Zu hohen Reifen‐
druck mithilfe der Taste am Luft‐ schlauch korrigieren.
Wenn der Reifendruck nicht unter
150 kPa (1,5 bar) gefallen ist, den
Reifendruck auf den richtigen
Wert korrigieren. Anderenfalls
darf das Fahrzeug nicht gefahren
werden. In diesem Fall eine Werk‐ statt aufsuchen. 3 280
Um einen fortgesetzten Druckver‐
lust auszuschließen, die Kontrolle wie beschrieben nach einer weite‐
ren Fahrt von 10 km, spätestens
jedoch nach zehn Minuten,
wiederholen.
Wenn der Reifendruck unter
150 kPa (1,5 bar) abgesunken ist,
darf das Fahrzeug nicht mehr
benutzt werden. Hilfe einer Werk‐
statt in Anspruch nehmen.
17. Reifenreparaturset im Laderaum verstauen.
Hinweis
Die Fahreigenschaften des reparier‐
ten Reifens sind stark beeinträchtigt;
diesen Reifen deshalb ersetzen.
Bei ungewöhnlichen Geräuschen
oder starker Aufheizung des
Kompressors diesen für mindestens 30 min ausgeschaltet lassen.
Das eingebaute Sicherheitsventil
öffnet bei einem Druck von
700 kPa (7 bar).Verfallsdatum des Reparatursets
beachten. Nach diesem Datum ist
die Dichtwirkung nicht mehr garan‐
tiert. Haltbarkeitsangaben auf der
Dichtmittelflasche beachten.
Gebrauchte Dichtmittelflasche
ersetzen. Entsorgung entsprechend
den jeweiligen gesetzlichen
Vorschriften.
Kompressor und Dichtmittel können
ab ca. –30 °C verwendet werden.
Radwechsel Folgende Vorbereitungen treffen undHinweise beachten:
● Fahrzeug auf waagrechtem, ebenem, festem und rutschsi‐
cherem Untergrund parken.
Vorderräder gerade stellen.
● Bei Bedarf einen Unterlegkeil unter das Rad legen, das sich
diagonal gegenüber dem zu
wechselnden Rad befindet.
● Parkbremse anziehen, ersten Gang oder Rückwärtsgang bzw.
P einlegen.
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Fahrzeugwartung253● Bei weichem Untergrund einestabile, maximal 1 cm dicke
Unterlage unter den Wagenhe‐
ber legen.
● Vor dem Verwenden des Wagen‐
hebers alle schweren Gegen‐
ständige aus dem Fahrzeug
entfernen.
● Im angehobenen Fahrzeug dürfen sich keine Personen oder
Tiere aufhalten.
● Nicht unter das angehobene Fahrzeug kriechen.
● Angehobenes Fahrzeug nicht starten.
● Vor dem Aufschrauben der Radschrauben müssen diese
gereinigt werden.9 Warnung
Die Radschrauben nicht schmie‐
ren.
AnzugsmomenteAchtung
Bei Fahrzeugen mit Leichtmetall‐
felgen die Radschrauben mindes‐ tens die ersten fünf Umdrehungen manuell festziehen.
Es gibt zwei verschiedene Radtypen
mit zwei verschiedenen Schrauben
und Anzugsmomenten.
Das Anzugsmoment für Leichtme‐
tallräder ist 100 Nm.
Das Anzugsmoment für Stahlräder ist
115 Nm.
Immer die richtigen Radschrauben für
die entsprechenden Felgen verwen‐
den.
Wagenheberpositionen
Die gezeigten Wagenheberpositio‐
nen gelten für die Verwendung von
Hebearmen und Wagenhebern zum
Ersetzen von Winter-/Sommerreifen.
Die Arme der Hebebühne müssen
hinten mittig unter den entsprechen‐
den Wagenheberaufnahmen positio‐
niert werden.
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254Fahrzeugwartung
Die Arme der Hebebühne müssen
vorne mittig unter den entsprechen‐
den Wagenheberaufnahmen positio‐
niert werden.
Reserverad
Das Reserverad kann je nach dessen Größe im Vergleich zu den montier‐ten Rädern und gemäß den länder‐
spezifischen Vorschriften als Notrad
klassifiziert sein. In diesen Fällen gilt
eine zulässige Höchstgeschwindig‐
keit, auch wenn am Reserverad keine
entsprechende Aufschrift angebracht
ist.
Nur ein Notrad montieren. Nicht
schneller als 80 km/h fahren. Kurven langsam fahren. Kein Dauereinsatz.Achtung
Die Verwendung eines Reserve‐
rads zusammen mit Winterreifen
oder eines Reserverads, das klei‐
ner ist als die anderen Räder,
kann das Fahrverhalten beein‐
trächtigen. Den defekten Reifen
möglichst bald austauschen.
Das Reserverad befindet sich in einer
Aufnahme im Fahrzeugboden.
1. Je nach Version die Heckklappe oder die Hecktüren öffnen 3 31,
3 33.
2. Den Radschlüssel auf eine der
Sechskantbolzen aufsetzen.
Linksherum drehen, bis die
Reserveradhalterung niedrig
genug ist, um die Arretierung
auszuhaken.