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Fahrzeugwartung175Reifendruck-Kontrollsystem
Das Reifendruck-Kontrollsystem (TPMS) prüft den Luftdruck in den
Reifen mit Hilfe von Funk- und Sen‐
sortechnologien.Achtung
Das Reifendruck-Kontrollsystem
warnt lediglich vor niedrigem Rei‐
fendruck und stellt keinen Ersatzfür die regelmäßige Reifenwar‐
tung durch den Fahrer dar.
Alle Räder müssen mit Drucksenso‐
ren ausgestattet sein und die Reifen
müssen den vorgeschriebenen Rei‐
fendruck aufweisen.
Hinweis
In Ländern, in denen das Reifen‐
druck-Kontrollsystem gesetzlich vorgeschrieben ist, wird bei Verwen‐
dung von Rädern ohne Drucksenso‐ ren die Typgenehmigung ungültig.
Die TPMS-Sensoren überwachen
den Fülldruck der Reifen und senden
die gemessenen Reifendruckwerte
an einen im Fahrzeug befindlichen
Empfänger.
Reifendrucktabelle 3 209.
Reifendrücke im Display
Die aktuellen Reifendrücken können
im Driver Information Center (DIC)
angezeigt werden 3 94.
Bei stehendem Fahrzeug die Taste
am Ende des Wischerhebels mehr‐ mals drücken, bis das Reifendruck‐menü angezeigt wird.
Zu niedriger Reifendruck
Wird ein zu niedriger Reifendruck er‐
kannt, wird dies durch Aufleuchten
der Kontrollleuchte w 3 92 angezeigt,
und im DIC wird eine entsprechende Meldung angezeigt.
Wenn w aufleuchtet, so bald wie
möglich anhalten und Reifen auf den
empfohlenen Druck befüllen 3 209.
Zur Aktualisierung der Reifendruck‐
werte im DIC muss das Fahrzeug ge‐
gebenenfalls nach dem Aufpumpen
eine Zeit lang gefahren werden. In
dieser Zeit kann die Anzeige w auf‐
leuchten.
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176FahrzeugwartungWenn w bei niedrigeren Temperatu‐
ren aufleuchtet und während der
Fahrt nach einiger Zeit erlischt, ist der
Reifendruck möglicherweise grenz‐
wertig. Reifendruck prüfen.
Wenn der Reifendruck verringert oder
erhöht werden muss, Zündung aus‐
schalten.
Nur Räder mit Drucksensoren mon‐
tieren, da sonst der Reifendruck nicht
angezeigt wird. Dann blinkt w einige
Sekunden, leuchtet dann permanent auf, im DIC erscheint die Kontroll‐
leuchte F 3 90 und eine entsprechen‐
den Meldung wird angezeigt.
Ein Reserverad oder Notrad ist nicht
mit Drucksensoren versehen. TPMS
funktioniert nicht zusammen mit die‐
sen Rädern. Bei den übrigen drei Rä‐
dern funktioniert TPMS normal.
Die Kontrollleuchte w leuchtet auf,
und es wird bei jedem Einschalten der Zündung eine entsprechende Mel‐dung angezeigt, bis die Reifen mit
dem richtigen Reifendruck aufgebla‐
sen sind.
Driver Information Center (DIC) 3 94.
Fahrzeugmeldungen 3 95.Reifenpanne
Ein Einstich oder ein Reifen mit viel zu niedrigem Druck wird durch Aufleuch‐
ten der Kontrollleuchte w zusammen
mit C 3 90 angezeigt, und im DIC er‐
scheint eine entsprechende Meldung. Das Fahrzeug anhalten und den Mo‐
tor ausschalten!
Reifendruck 3 209, Reifenreparatur‐
set 3 178, Reserverad 3 183, Rad‐
wechsel 3 181.
Temperaturabhängigkeit Der Reifendruck ist von der Tempe‐ratur des Reifens abhängig. Während
der Fahrt erhöhen sich Reifentempe‐
ratur und Reifendruck.
Die Reifendruckwerte am Reifenhin‐
weisschild und in der Reifendruckta‐
belle gelten für kalte Reifen (20 °C).
Der Druck steigt um nahezu 10 kPa
( 0,1 bar) je 10 °C Temperaturanstieg.
Beachten Sie dies, wenn der Reifen‐
druck bei warmen Reifen geprüft wird.
Der im DIC angezeigte Wert für den
Reifendruck ist der tatsächliche Rei‐
fendruck. Für einen abgekühlten Rei‐fen wird ein niedrigerer Wert ange‐
zeigt. Dies ist normal und kein Hin‐
weis auf eine Reifenundichtigkeit.
Anlernfunktion
Nach dem Reifenwechsel muss das
TPMS den Druck neu berechnen.
Bei stehendem Fahrzeug das Reifen‐
druckmenü im DIC durch Drücken der Taste am Ende des Wischerhebels
wählen. Die Taste ca. 5 Sekunden
lang gedrückt halten, um eine Neu‐
berechnung zu starten. Im DIC wird eine entsprechende Meldung ange‐
zeigt.
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Fahrzeugwartung177Unter Umständen muss das Fahr‐
zeug mehrere Minuten lang mit einer
Geschwindigkeit über 40 km/h gefah‐
ren werden, um den Vorgang des er‐
neuten Anlernens abzuschließen.
Das System kann während dieser
Zeit nur begrenzte Informationen lie‐
fern.
Falls während des Anlernverfahrens
Probleme auftreten, leuchtet die Kon‐
trollleuchte w weiterhin auf und im
DIC wird eine Warnmeldung ange‐ zeigt.
Driver Information Center (DIC) 3 94.
Fahrzeugmeldungen 3 95.
Allgemeine Informationen
Der Gebrauch im Handel erhältlicher
flüssiger Reifenreparatursets kann zu
Funktionsstörungen des Systems
führen. Es dürfen vom Hersteller ge‐
nehmigte Reifenreparatursätze ver‐
wendet werden.
Reifenreparaturset 3 178.
Externe Funkanlagen mit hoher Leis‐
tung können das Reifendruck-Kon‐
trollsystem stören.Jedes Mal, wenn die Reifen ersetzt
werden, müssen die TPMS-Sensoren von einer Werkstatt demontiert und
gewartet werden.
Profiltiefe Profiltiefe regelmäßig kontrollieren.
Reifen sollten aus Sicherheitsgrün‐
den bei einer Profiltiefe von 2-3 mm
(bei Winterreifen 4 mm) ausgetauscht
werden.
Aus Sicherheitsgründen wird emp‐
fohlen, dass die Profiltiefe der Reifen
einer Achse um nicht mehr als 2 mm
variiert.Die gesetzlich zulässige Mindestpro‐
filtiefe (1,6 mm) ist erreicht, wenn das Profil bis zu einem Verschleißanzei‐
ger (TWI = Tread Wear Indicator) ab‐
gefahren ist. Seine Lage wird durch Markierungen an der Reifenflanke
angezeigt.
Reifen altern, auch wenn sie nicht ge‐
fahren werden. Wir empfehlen, die
Reifen alle 6 Jahre zu ersetzen.
Reifenumrüstung
Bei Verwendung anderer als den
werkseitig montierten Reifengrößen
müssen gegebenenfalls der Tacho‐
meter und der Nenndruck umpro‐
grammiert und Änderungen am Fahr‐
zeug vorgenommen werden.
Nach Umrüstung auf andere Reifen‐
größen Aufkleber für Reifendrücke
ersetzen lassen.9 Warnung
Der Gebrauch nicht geeigneter
Reifen oder Felgen kann zu Unfäl‐ len und zum Erlöschen der Be‐
triebserlaubnis führen.
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178FahrzeugwartungRadabdeckungenEs dürfen nur für das jeweilige Fahr‐
zeug werksseitig freigegebene Rad‐ abdeckungen und Reifen verwendet
werden, die allen relevanten Anforde‐ rungen für die jeweiligen Rad- und
Reifenkombinationen entsprechen.
Werden keine vom Hersteller zuge‐
lassenen Radabdeckungen und Rei‐
fen verwendet, dürfen die Reifen kei‐
nen Felgenschutzwulst aufweisen.
Radabdeckungen dürfen die Kühlung
der Bremsen nicht beeinträchtigen.9 Warnung
Bei Verwendung nicht geeigneter
Reifen oder Radabdeckungen
kann es zu plötzlichem Druckver‐
lust und in der Folge zu Unfällen
kommen.
Schneeketten
Schneeketten dürfen nur auf den Vor‐
derrädern verwendet werden.
Immer engmaschige Schneeketten verwenden, die an der Lauffläche und an den Reifeninnenseiten (ein‐
schließlich Kettenschloss) maximal
15 mm auftragen.
Für Reifengröße 215/60 R17 die Be‐ ratung einer Werkstatt einholen.
9 Warnung
Beschädigungen können zum
Platzen des Reifens führen.
Die Radabdeckungen der Stahlräder
können mit Teilen der Schneekettenin Berührung kommen. In solchen
Fällen die Radabdeckungen abneh‐
men.
Schneeketten dürfen nur bis
50 km/h und auf schneefreien Stre‐
cken nur kurzzeitig verwendet wer‐
den, da sie auf harter Fahrbahn
schnell verschleißen und reißen kön‐
nen.
Auf dem Notrad ist die Verwendung
von Schneeketten nicht zulässig.
Reifenreparaturset
Kleinere Schäden an der Lauffläche
und der Flanke des Reifens können
mit dem Reifenreparaturset behoben
werden.
Fremdkörper nicht aus dem Reifen entfernen.
Schäden am Reifen, die größer als 4 mm sind oder sich an der Seiten‐
wand in der Nähe der Felge befinden, können mit dem Reifenreparatursetnicht repariert werden.
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Fahrzeugwartung1799Warnung
Nicht schneller als 80 km/h fahren.
Nicht für längere Zeit verwenden.
Das Lenkverhalten und Handling
können beeinträchtigt sein.
Wenn das Fahrzeug einen Plattfuß
hat:
Parkbremse anziehen und ersten
Gang oder Rückwärtsgang einlegen.
Das Reifenreparaturset befindet sich
unter dem Fahrersitz. Wagenwerk‐
zeug 3 172.
1. Den Kompressor und die Dicht‐ mittelflasche aus dem Reifenre‐
paraturset nehmen.
2. Das elektrische Anschlusskabel und den Luftschlauch aus den Fä‐chern auf der Unterseite des
Kompressors herausnehmen.
3. Luftschlauch an den Anschluss der Dichtmittelflasche schrauben.
4. Dichtmittelflasche in die Haltevor‐
richtung am Kompressor schie‐
ben.
Kompressor so in die Nähe des
Rades legen, dass die Dichtmit‐
telflasche aufrecht steht.
5. Ventilkappe des defekten Reifens
abschrauben.6. Einfüllschlauch an Reifenventil anschrauben.
7. Der Schalter am Kompressor muss auf O stehen.
8. Das elektrische Anschlusskabel an Zubehörsteckdose oder Steck‐
dose des Zigarettenanzünders
anschließen.
Um eine Entladung der Fahrzeug‐ batterie zu vermeiden, empfehlen wir, den Motor laufen zu lassen.
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180Fahrzeugwartung
9. Wippschalter am Kompressor aufI stellen, der Reifen wird mit dem
Dichtmittel gefüllt.
10. Die Druckanzeige am Kompres‐ sor zeigt kurz bis zu 6 bar( 600 kPa /87 psi) an. Danach sinkt
der Druck.
11. Das Dichtmittel wird vollständig in
den Reifen gepumpt. Anschlie‐
ßend wird der Reifen mit Luft be‐
füllt.12. Der vorgeschriebene Reifendruck
sollte innerhalb von 15 Minuten
erreicht werden. Reifendruck
3 209. Kompressor bei Erreichen
des korrekten Drucks abschalten.
Wird der vorgeschriebene Reifen‐
druck nicht innerhalb von
15 Minuten erreicht, Reifenrepa‐
raturset entfernen. Das Fahrzeug
um eine Reifenumdrehung (ca.
2 Meter) bewegen. Das Reifenre‐
paraturset wieder anschließen
und Füllvorgang 15 Minuten fort‐
setzen. Wird der vorgeschriebene
Reifendruck danach immer noch
nicht erreicht, ist der Reifen zu
stark beschädigt. Hilfe einer
Werkstatt in Anspruch nehmen.
Übermäßigen Reifendruck mit
dem Knopf neben der Druckan‐
zeige ablassen.
Den Kompressor nicht länger als
15 Minuten laufen lassen.
13. Reifenreparaturset abbauen.
14. Eventuell ausgetretenes Dichtmit‐
tel mit einem Lappen entfernen.
15. Am Reifenreparaturset ange‐ brachten Aufkleber mit der maxi‐
mal zulässigen Geschwindigkeit
im Blickfeld des Fahrers anbrin‐
gen.
16. Die Dichtmittelflasche in der Plas‐
tiktüte aufbewahren. Reifenrepa‐
raturset wieder in die Tasche ge‐
ben und unter dem Fahrersitz ver‐
stauen.
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Fahrzeugwartung181
17.Fahrt unverzüglich fortsetzen, da‐
mit sich das Dichtmittel im Reifen
gleichmäßig verteilt. Nach ca.
10 km Fahrtstrecke (spätestens
jedoch nach 10 Minuten) anhalten
und den Reifendruck mit dem
Kompressor kontrollieren. Dabei
den Luftschlauch vom Kompres‐
sor direkt auf das Reifenventil
schrauben.
18. Wenn der Reifendruck mehr als 2,2 bar (220 kPa/31 psi) beträgt,
auf den vorgeschriebenen Wert
korrigieren. Vorgang wiederho‐
len, bis kein Druckverlust mehr
entsteht.
Wenn der Reifendruck unter
2,2 bar (220 kPa /31 psi) abgesun‐
ken ist, darf das Fahrzeug nicht
mehr gefahren werden. Hilfe einer
Werkstatt in Anspruch nehmen.
19. Reifenreparaturset entfernen, wieder in den Kasten geben und
unter dem Fahrersitz verstauen.9 Warnung
Das Dichtmittel darf nicht mit Haut,
Augen oder Kleidung in Berührungkommen. Bei Verschlucken sofort
ärztliche Hilfe aufsuchen.
Hinweis
Die Fahreigenschaften des reparier‐ ten Reifens sind stark beeinträchtigt,
diesen Reifen deshalb ersetzen.
Bei ungewöhnlichen Geräuschen
oder starker Aufheizung des Kom‐ pressors diesen für mindestens
30 Minuten ausgeschaltet lassen.
Die Informationen zur Lagerung und
das Verfalldatum auf der Dichtmit‐
telflasche beachten. Ihre Dichtfähig‐ keit ist nach Ablauf dieser Zeit nicht
mehr gewährleistet.
Gebrauchte Dichtmittelflasche er‐
setzen. Entsorgung entsprechend
den jeweiligen gesetzlichen Vor‐
schriften.
Radwechsel Einige Fahrzeuge sind statt mit einem Reserverad mit einem Reifenrepara‐
turset ausgestattet 3 178.
Folgende Vorbereitungen treffen und
Hinweise beachten:
● Fahrzeug auf ebenem, festem und rutschsicherem Untergrund
parken. Vorderräder gerade stel‐ len.
● Parkbremse anziehen und ersten
Gang oder Rückwärtsgang einle‐gen.
● Reserverad herausnehmen 3 183.
● Niemals mehrere Räder gleich‐ zeitig wechseln.
● Wagenheber nur im Falle einer Reifenpanne verwenden; nicht
beim Reifenwechsel von Winter-
auf Sommerreifen oder umge‐
kehrt.
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182Fahrzeugwartung● Bei weichem Untergrund einestabile, maximal 1 cm dicke Un‐
terlage unter den Wagenheber
legen.
● Vor dem Verwenden des Wagen‐
hebers alle schweren Gegen‐
ständige aus dem Fahrzeug ent‐
fernen.
● Im angehobenen Fahrzeug dür‐ fen sich keine Personen oder
Tiere aufhalten.
● Nicht unter das angehobene Fahrzeug kriechen.
● Motor nicht starten, wenn das Fahrzeug mit einem Wagenhe‐
ber angehoben ist.
● Vor der Montage des Rades die Schrauben/Radmuttern und Ge‐
winde mit einem sauberen Tuch
reinigen.9 Warnung
Radschraube, Radmutter und Ke‐
gel der Radmutter nicht mit Fett
schmieren.
1. Die Radabdeckung (mit dem mit‐ gelieferten Haken) abziehen. Wa‐genwerkzeug 3 172.
2. Alle Radschrauben mit dem Rad‐
mutternschlüssel eine halbe Um‐
drehung lösen. Sicherstellen,
dass der Schlüssel fest sitzt. Zum Lösen der Schrauben muss der
Schlüssel gegen den Uhrzeiger‐
sinn gedreht werden. Gegebe‐
nenfalls Drehrichtung ändern.
3. Die Stützfläche des Wagenhe‐ bers unter dem Wagenheber-An‐
satzpunkt positionieren, der dem
zu wechselnden Rad am nächs‐
ten liegt.
Darauf achten, dass der Wagen‐ heber richtig positioniert ist. Der
Wagenheberfuß muss sich direkt unterhalb des Wagenheber-An‐
satzpunktes befinden, so dass er
nicht wegrutschen kann.
4. Schlüssel an Wagenheber befes‐ tigen und Fahrzeug mit demSchlüssel so weit anheben, bis
das Rad den Boden nicht mehr
berührt.