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Fahrzeugwartung183Reifendruck
Reifendruck mindestens alle
14 Tage und vor jeder größeren Fahrt bei kalten Reifen kontrollieren. Reser‐
verad nicht vergessen. Dies gilt auch
bei Fahrzeugen mit Reifendruck-Kon‐ trollsystem.
Ventilkappe abschrauben.
Reifendruck 3 217 und auf dem Auf‐
kleber im Rahmen der Fahrertür.
Die Reifendruckangaben beziehen
sich auf kalte Reifen. Gültig für Som‐
mer- und Winterreifen.
Reservereifen immer mit dem Reifen‐ druck für volle Belastung befüllen.
Der ECO-Reifendruck dient dem Er‐
reichen eines möglichst geringen
Kraftstoffverbrauchs.
Ein falscher Reifendruck beeinträch‐
tigt Sicherheit, Fahrverhalten, Fahr‐
komfort und Kraftstoffverbrauch und
erhöht den Reifenverschleiß.
Der empfohlene Reifendruck variiert
je nach den Bedingungen. Ermitteln
Sie den richtigen Reifendruckwert an‐
hand der folgenden Schritte:
1. Motoridentifikationsnummer er‐ mitteln. Motordaten 3 211.
2. Entsprechenden Reifen ermitteln.
Die Reifendrucktabelle zeigt die mög‐ lichen Reifenkombinationen 3 217.
Die für Ihr Fahrzeug zugelassenen Reifentypen finden Sie in der EWG-
Konformitätserklärung, die mit Ihrem
Fahrzeug ausgeliefert wurde, bzw. in
anderen, nationalen Zulassungsun‐
terlagen.
Der Fahrer ist für die korrekte Anpas‐ sung des Reifendrucks verantwort‐
lich.9 Warnung
Ein zu geringer Reifendruck kann
zu starker Reifenerwärmung, in‐
neren Beschädigungen und da‐
durch bei hohen Geschwindigkei‐
ten zur Laufflächenablösung und
sogar zum Platzen des Reifens
führen.
Reifendruck-
Kontrollsystem
Das Reifendruck-Kontrollsystem (TPMS) prüft den Luftdruck in den
Reifen mit Hilfe von Funk- und Sen‐
sortechnologien.
Alle Räder müssen mit Drucksenso‐
ren ausgestattet sein und die Reifen
müssen den vorgeschriebenen Rei‐
fendruck aufweisen.
Die TPMS-Sensoren überwachen
den Fülldruck der Reifen und senden
die gemessenen Reifendruckwerte
an einen im Fahrzeug befindlichen
Empfänger.
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184Fahrzeugwartung
Jeder Reifen, einschließlich des Re‐
serverads, sollte monatlich im kalten
Zustand auf den korrekten Reifen‐
druck gemäß Reifendruckaufkleber
geprüft werden.
Die Kontrollanzeige w leuchtet, wenn
der Fülldruck einzelner oder mehrerer Reifen deutlich zu niedrig ist.
Den Reifendruck sobald als möglich
kontrollieren und die Reifen auf die
korrekten Werte mit Luft befüllen.
Wenn das System eine Funktionsstö‐
rung erfasst hat, blinkt w zunächst ca.
eine Minute und bleibt danach stän‐
dig eingeschaltet. Diese Abfolge wird bei jedem nachfolgenden Fahrzeug‐
start wiederholt, solange die Störung nicht behoben wird.
Wenn w leuchtet, kann das System
zu niedrigen Reifendruck möglicher‐
weise nicht wie vorgesehen erkennen oder signalisieren.
Funktion des Reifendruck- Kontrollsystems Das TPMS warnt den Fahrer bei zu
niedrigem Reifendruck. An jedem
Komplettrad außer dem Reserveradsind TPMS-Sensoren angebracht.
Das Reifendruck-Kontrollsystem
überwacht den Fülldruck der Reifen
und sendet die gemessenen Reifen‐
druckwerte an einen Empfänger im
Fahrzeug.
Wenn zu niedriger Reifendruck fest‐
gestellt wird, leuchtet w auf. Mög‐
lichst schnell anhalten und die Reifen auf den empfohlenen Reifendruck
aufpumpen 3 183.
Außerdem wird im Driver Information Center eine Warnmeldung oder ein
Warncode angezeigt 3 97.
Die Kontrollanzeige für zu niedrigen
Reifendruck und eine Warnmeldung
bzw. ein Warncode werden so lange
bei jedem Zündzyklus eingeschaltet
bzw. eingblendet, bis die Reifen mit
dem richtigen Luftdruck befüllt sind.
TPMS-Störungsanzeige und Meldung oder Code
Das TPMS kann nicht ordnungsge‐
mäß funktionieren, wenn einer oder
mehre der TPMS-Sensoren fehlen
oder defekt sind. Wenn das System
eine Funktionsstörung erfasst hat,
blinkt w zunächst ca. eine Minute und
bleibt danach eingeschaltet. Zusätz‐
lich wird eine Warnmeldung bzw. ein
Code angezeigt.
Die TPMS-Störungsanzeige und eine
Warnmeldung bzw. ein Code werden bei jedem Zündzyklus angezeigt, bis
das Problem behoben ist. Das Auf‐
leuchten dieser Anzeigen kann unter
anderem folgende Ursachen haben:
■ Einer der Reifen wurde durch den Reservereifen ohne TPMS-Sensor
ersetzt.
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Fahrzeugwartung185
■ Die TPMS-Sensorabstimmungwurde nach dem Umstecken der
Reifen nicht oder nur unvollständig
durchgeführt. Die Störungsleuchte
und Warnmeldung bzw. der Code
sollten nach dem erfolgreichen Sensorabgleich erlöschen. Siehe
"TPMS-Sensorabgleich" weiter un‐
ten in diesem Abschnitt.
■ Ein oder mehrere TPMS-Sensoren fehlen oder sind beschädigt. Die
Warnmeldung bzw. der Code und
die Störungsleuchte sollten erlö‐
schen, wenn die TPMS-Sensoren
installiert sind und der Sensorab‐
gleich erfolgreich durchgeführt
wurde. Fragen Sie in Ihrer Werk‐
statt zwecks Service nach.
■ Ersatzreifen oder -räder entspre‐ chen nicht den Originalreifen oder -
rädern. Wenn andere Reifen oder
Räder als die empfohlenen mon‐
tiert werden, funktioniert das TPMS unter Umständen nicht ordnungs‐
gemäß.
■ Der Betrieb elektronischer Geräte oder die Nähe von Anlagen, die mit
ähnlichen Funkwellen arbeiten wiedas TPMS, können die Funktion
der TPMS-Sensoren stören.
Wenn das TPMS nicht ordnungs‐
gemäß funktioniert, kann es zu niedrigen Reifendruck nicht erken‐
nen oder melden. Wenn die TPMS-
Störungsleuchte und eine Warn‐
meldung oder ein Warncode stän‐
dig eingeschaltet ist bzw. angezeigt wird, sollten Sie Ihre Werkstatt
zwecks Service konsultieren.
TPMS-Sensorabgleich Jeder TPMS-Sensor hat einen ein‐
deutigen Identifizierungscode. Der
Identifizierungscode muss nach dem
Umsetzen der Räder oder dem Aus‐
tausch eines oder mehrerer TPMS- Sensoren auf die neue Reifen-/Rad‐
position abgestimmt werden. Der TPMS-Sensorabgleich sollte außer‐dem nach dem Austausch des Reser‐
verads gegen einen normalen Reifen mit TPMS-Sensor erfolgen.
Die Störungsleuchte und die Warn‐
meldung oder der Code sollten beim
nächsten Zündzyklus erlöschen. Die
Sensoren werden mithilfe eines
TPMS-Programmierwerkzeugs mitden Reifen-/Radpositionen in der fol‐
genden Reihenfolge abgeglichen:
Vorderrad Fahrerseite, Vorderrad
Beifahrerseite, Hinterrad Beifahrer‐
seite und Hinterrad Fahrerseite. Kon‐ sultieren Sie Ihre Werkstatt zwecks
Service oder Kauf eines Anlern-
Tools. Die Abstimmung der ersten
Reifen-/Radposition dauert
zwei Minuten, die Abstimmung aller
vier Reifen-/Radpositionen insge‐
samt fünf Minuten. Wenn der Vor‐
gang länger dauert, wird die Abstim‐
mung abgebrochen und Sie müssen
wieder von vorne beginnen.
Schritte des TPMS-Sensorabgleichs: 1. Die Parkbremse anziehen.
2. Zündung einschalten.
3. Über die Taste MENU am Blink‐
erhebel das Fahrzeug Informati‐
onsmenü im Driver Information
Center auswählen.
4. Mit dem Daumenrad zum Reifen‐ druckmenü blättern.
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186Fahrzeugwartung
5. Auf SET/CLR drücken, um den
Sensorabgleich zu starten. Eine
Meldung wird eingeblendet, die
eine Bestätigung des Vorgangs
anfordert.
6. Erneut auf SET/CLR drücken, um
die Auswahl zu bestätigen. Zwei
Huptöne bestätigen, dass sich der Empfänger im Anlernmodus be‐
findet.
7. Mit dem Vorderrad auf der Fah‐ rerseite beginnen.
8. Das Programmierwerkzeug in der
Nähe des Ventilschafts gegen die
Reifenflanke halten. Dann die
Taste drücken, um den TPMS-
Sensor zu aktivieren. Ein Hupsig‐
nalton bestätigt, dass der Identifi‐
zierungscode des Sensors auf
diese Reifen- und Radposition ab‐ gestimmt wurde.
9. Zum Vorderrad auf der Beifahrer‐ seite gehen und den Vorgang in
Schritt 8 wiederholen.
10. Zum Hinterrad auf der Beifahrer‐ seite gehen und den Vorgang in
Schritt 8 wiederholen.11. Zum Hinterrad auf der Fahrerseite
gehen und den Vorgang in Schritt 8 wiederholen. Zwei Huptöne
melden, dass der Identifizie‐
rungscode auf das Hinterrad auf
der Fahrerseite abgestimmt und
die Abstimmung der TPMS-Sen‐
soren abgeschlossen wurde.
12. Zündung ausschalten.
13. Alle vier Reifen mit dem empfoh‐ lenen Reifendruck gemäß Reifen‐
druckaufkleber aufpumpen.
Profiltiefe
Profiltiefe regelmäßig kontrollieren.
Reifen sollten aus Sicherheitsgrün‐
den bei einer Profiltiefe von 2-3 mm
(bei Winterreifen 4 mm) ausgetauscht
werden.
Aus Sicherheitsgründen wird emp‐
fohlen, dass die Profiltiefe der Reifen
einer Achse um nicht mehr als 2 mm
variiert.
Die gesetzlich zulässige Mindestpro‐
filtiefe (1,6 mm) ist erreicht, wenn das Profil bis zu einem Verschleißanzei‐
ger (TWI = Tread Wear Indicator) ab‐
gefahren ist. Seine Lage wird durch
Markierungen an der Reifenflanke
angezeigt.
Sollte der Verschleiß vorn größer sein als hinten, Vorderräder gegen Hinter‐
räder tauschen. Sicherstellen, dass
die Richtung der Raddrehung unver‐
ändert ist.
Reifen altern, auch wenn sie nicht ge‐
fahren werden. Wir empfehlen, die
Reifen alle 6 Jahre zu ersetzen.
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Fahrzeugwartung187Reifenumrüstung
Bei Verwendung anderer als den
werkseitig montierten Reifengrößen
müssen gegebenenfalls der Tacho‐
meter und der Nenndruck umpro‐
grammiert und Änderungen am Fahr‐ zeug vorgenommen werden.
Nach Umrüstung auf andere Reifen‐
größen Aufkleber für Reifendrücke
ersetzen lassen.9 Warnung
Der Gebrauch nicht geeigneter
Reifen oder Felgen kann zu Unfäl‐ len und zum Erlöschen der Be‐
triebserlaubnis führen.
Radabdeckungen
Es dürfen nur für das jeweilige Fahr‐
zeug werkseitig freigegebene Radab‐
deckungen und Reifen verwendet
werden, die allen relevanten Anforde‐
rungen für die jeweiligen Rad- undReifenkombinationen entsprechen.
Werden keine vom Hersteller zuge‐
lassenen Radabdeckungen und Rei‐
fen verwendet, dürfen die Reifen kei‐
nen Felgenschutzwulst aufweisen.
Radabdeckungen dürfen die Kühlung
der Bremsen nicht beeinträchtigen.9 Warnung
Bei Verwendung nicht geeigneter
Reifen oder Radabdeckungen
kann es zu plötzlichem Druckver‐
lust und in der Folge zu Unfällen
kommen.
Fahrzeuge mit Leichtmetallfelgen
Wenn Stahlfelgen mit Muttern für
Leichtmetallfelgen montiert werden -
z. B. beim Wechseln auf Winterberei‐
fung -, können die Radabdeckungen
nicht an den Stahlfelgen befestigt
werden.
Schneeketten
Schneeketten nur auf den Vorderrä‐
dern verwenden.
9 Warnung
Beschädigungen können zum
Platzen des Reifens führen.
Schneeketten sind auf Reifen der Größe 195/70 R16 zulässig.
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188Fahrzeugwartung
Immer engmaschige, für SUV geeig‐nete Schneeketten verwenden, die
an der Lauffläche und an den Reifen‐
innenseiten (einschließlich Ketten‐
schloss) maximal 12 mm auftragen.
Auf Reifen der Größe 215/55 R18
sind spezielle Schneeketten nur dann zulässig, wenn diese mit einem um‐laufenden Kettenband auf der Lauf‐
fläche und ohne Glieder auf der Rei‐
feninnenseite konstruiert wurden und
an der Lauffläche maximal 12 mm
auftragen. Für weitere Informationen
zur korrekten Verwendung von
Schneeketten für diese Reifengröße
wenden Sie sich an einen Fachhänd‐ ler für Kfz-Teile oder den Hersteller
der Schneeketten.
Auf Reifen der Größe 205/70 R 16, 215/65 R 16 und 215/60 R 17 sind
Schneeketten unzulässig.
Am Notrad ist das Anbringen einer
Schneekette nicht zulässig.Reifenreparaturset
Kleinere Schäden an der Lauffläche
des Reifens können mit dem Reifen‐
reparaturset behoben werden.
Fremdkörper nicht aus dem Reifen
entfernen.
Schäden am Reifen, die größer als
4 mm sind oder sich an der Seiten‐
wand befinden, können mit dem Rei‐
fenreparaturset nicht repariert wer‐
den.9 Warnung
Nicht schneller als 80 km/h fahren.
Nicht über einen längeren Zeit‐
raum verwenden.
Lenkung und Fahrverhalten kön‐
nen beeinträchtigt werden.
Bei einer Reifenpanne:
Parkbremse anziehen, ersten Gang
oder Rückwärtsgang bzw. P einle‐
gen.
Das Reifenreparaturset befindet sich an der rechten Seite des Gepäck‐
raums.
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Fahrzeugwartung189
1.Reifenreparaturset aus dem Stau‐
fach herausnehmen.
2. Kompressor herausnehmen.
3. Stromkabel (1) und Luftschlauch (2) aus den Staufächern auf der
Unterseite des Kompressors he‐
rausnehmen.
4. Kompressor-Luftschlauch an den Anschluss der Dichtmittelflasche
schrauben.
5. Dichtmittelflasche in die Halte‐ rung am Kompressor einsetzen.
Kompressor so in Reifennähe
platzieren, dass die Dichtmittelfla‐
sche aufrecht steht.
6. Ventilkappe des defekten Reifens
abschrauben.
7. Einfüllschlauch an Reifenventil anschrauben.
8. Der Schalter auf dem Kompressor
muss auf J stehen.
9. Kompressor-Stecker an Zubehör‐
steckdose oder Steckdose des Zi‐ garettenanzünders anschließen.
Um eine Entladung der Batterie
zu vermeiden, empfehlen wir, den Motor laufen zu lassen.
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190Fahrzeugwartung
10. Wippschalter auf dem Kompres‐sor auf I stellen. Der Reifen wird
mit Dichtmittel gefüllt.
11. Während des Entleerens der Dichtmittelflasche (ca.
30 Sekunden) zeigt die Druckan‐ zeige am Kompressor kurzzeitig
bis zu 6 bar an. Danach sinkt der
Druck wieder ab.
12. Das Dichtmittel wird vollständig in
den Reifen gepumpt. Anschlie‐
ßend wird der Reifen mit Luft be‐
füllt.
13. Der vorgeschriebene Reifendruck
sollte innerhalb von 10 Minuten
erreicht werden. Reifendruck
3 217. Sobald der richtige Rei‐
fendruck erreicht wurde, Kom‐
pressor ausschalten.
Wird der vorgeschriebene Reifen‐
druck nicht innerhalb von
10 Minuten erreicht, Reifenrepa‐
raturset entfernen. Das Fahrzeug
um eine Reifenumdrehung bewe‐
gen. Das Reifenreparaturset wie‐
der anschließen und Füllvorgang
10 Minuten fortsetzen. Wird der
vorgeschriebene Reifendruck da‐
nach immer noch nicht erreicht, ist der Reifen zu stark beschädigt.
Hilfe einer Werkstatt in Anspruch
nehmen.
Übermäßigen Reifendruck mit
dem Knopf über der Druckan‐
zeige ablassen.
Kompressor nicht länger als 10 Minuten laufen lassen.
14. Reifenreparaturset abbauen. Auf den Verschluss an der Halterung
drücken, um die Dichtmittelfla‐
sche aus der Halterung zu neh‐
men. Reifenfüllschlauch auf den freien Anschluss der Dichtmittel‐
flasche schrauben. Damit wird
verhindert, dass Dichtmittel aus‐
tritt. Reifenreparaturset im Lade‐
raum verstauen.
15. Eventuell ausgetretenes Dichtmit‐
tel mit einem Lappen entfernen.
16. An der Dichtmittelflasche ange‐ brachten Aufkleber mit der maxi‐
mal zulässigen Geschwindigkeit
im Blickfeld des Fahrers anbrin‐
gen.
17. Fahrt unverzüglich fortsetzen, da‐
mit sich das Dichtmittel im Reifen
gleichmäßig verteilt. Nach ca.
10 km Fahrtstrecke (spätestens
jedoch nach 10 Minuten) anhalten
und Reifendruck kontrollieren.