WARTUNG UND PFLEGE235
5
MOTORÖL A-Abb. 1-2-3-4
Die Kontrolle des Ölstands hat bei eben stehendem
Fahrzeug einige Minuten (ca. 5) nach dem Abstellen des
Motors zu erfolgen. Der Ölstand muss zwischen den
Grenzwerten MIN und MAX auf dem Messstab liegen.
Der Abstand zwischen MIN und MAX entspricht etwa
1 Liter Öl.
Liegt der Ölstand nahe oder sogar unter der Markierung
MIN ist Öl über den Nachfüllstutzen bis zum Erreichen
der Markierung MAX nachzufüllen.
Der Ölstand darf nie oberhalb der Markierung MAX sein.
Motorölverbrauch
Der maximale Ölverbrauch liegt bei etwa 400 Gramm je
1000 km. In der ersten Gebrauchsphase des Fahrzeugs
befindet sich der Motor in der Einlaufphase. Die Werte
für den Ölverbrauch sind daher erst nach den ersten
5.000–6.000 km als stabil zu betrachten.
ZUR BEACHTUNG Der Ölverbrauch hängt von der Fahr-
weise und den Nutzungsbedingungen des Fahrzeugs ab.
ZUR BEACHTUNG Nach Hinzufügung oder Wechsel des
Öls ist vor dem Messen des Ölstandes der Motor für ei-
nige Sekunden laufen zu lassen und bis zum Messen noch
einige Minuten nach seinem Abstellen zu warten.Bei warmem Motor sehr vorsichtig im Mo-
torraum arbeiten: Verbrennungsgefahr. Im-
mer bedenken, dass sich der Elektrolüfter bei
warmem Motor in Bewegung setzen kann: Verlet-
zungsgefahr. Vorsicht bei nicht am Körper anliegen-
den Schals, Krawatten und Kleidungsstücken: Sie
könnten von drehenden Teilen mitgezogen werden.
Kein Öl mit unterschiedlichen Eigenschaften
als die vom vorhandenen Motoröl nachfüllen.
Das Altöl und der gebrauchte Ölfilter ent-
halten umweltschädliche Stoffe. Zum Wech-
sel von Öl und Filtern empfehlen wir, sich an
das Lancia Kundendienstnetz zu wenden, das zur
Entsorgung von Altöl und gebrauchten Filtern un-
ter Berücksichtigung von Natur und gesetzlichen
Bestimmungen ausgerüstet ist.
WARTUNG UND PFLEGE237
5
FLÜSSIGKEIT DER SCHEIBEN-/
HECKSCHEIBENWASCHANLAGE
C-Abb. 1-2-3-4
Zum Nachfüllen von Flüssigkeit den Verschluss an der
entsprechenden Lasche entfernen.
Eine Mischung aus Wasser und Flüssigkeit TUTELA
PROFESSIONAL SC35 in folgendem Verhältnis einfül-
len:
❍30 % Flüssigkeit TUTELA PROFESSIONAL SC35
und 70 % Wasser im Sommer.
❍50 % Flüssigkeit TUTELA PROFESSIONAL SC35
und 50 % Wasser im Winter.
Bei Temperaturen unter −20 °C, ist TUTELA PROFES-
SIONAL SC35 unverdünnt zu benutzen.
Den Flüssigkeitsstand durch Sichtkontrolle des Behälters
von außen kontrollieren.
Den Verschluss durch Drücken auf seine Mitte schließen.
Nie mit leerem Scheibenwaschbehälter fah-
ren: die Aktion der Scheibenwaschanlage ist
für eine bessere Sicht unverzichtbar.
Einige handelsübliche Zusätze sind entflammbar.
Im Motorraum befinden sich heiße Teile, die bei
Berührung mit der Flüssigkeit einen Brand verur-
sachen könnten.
BREMSFLÜSSIGKEIT D – Abb. 1-2-3-4
Den Deckel abschrauben und kontrollieren, dass der Be-
hälter ganz voll ist. Der Flüssigkeitsstand im Behälter
darf die MAX-Marke nicht überschreiten, Wenn Flüssig-
keit aufgefüllt werden muss, empfehlen wir, die Brems-
flüssigkeit zu benutzen, die in der Tabelle „Flüssigkei-
ten und Schmierstoffe“ (Kapitel „6“) aufgeführt ist.
ZUR BEACHTUNG Säubern Sie sorgfältig den Ver-
schluss des Behälters und die umliegende Oberfläche.
Beim Öffnen des Tankverschlusses muss sorgfältig dar-
auf geachtet werden, dass keine Verschmutzungen in den
Tank gelangen.
Zum Nachfüllen immer einen Trichter mit eingebautem
Filter mit einer Filtermasche, die kleiner oder gleich
0,12 mm ist, benutzen.
ZUR BEACHTUNG Die Bremsflüssigkeit absorbiert Was-
ser. Wenn das Fahrzeug vorwiegend in Gebieten mit ho-
her Luftfeuchtigkeit benutzt wird, ist die Flüssigkeit des-
halb häufiger als im „Plan der programmierten Wartung“
angegeben zu ersetzen.
WARTUNG UND PFLEGE241
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NÜTZLICHE RATSCHLÄGE ZUR
VERLÄNGERUNG DER BATTERIELEBENSDAUER
Um eine schnelle Entladung der Batterie zu vermeiden
und diese lange Zeit betriebsbereit zu halten, unbedingt
die nachstehenden Hinweise beachten:
❍beim Parken des Fahrzeugs immer sicherstellen, dass
die Türen, Kofferraumdeckel und Klappen gut ge-
schlossen sind um zu vermeiden, dass die Innen-
leuchten eingeschaltet bleiben;
❍die Deckenleuchten ausschalten: das Fahrzeug ist in
jedem Fall mit einem System für das automatische
Ausschalten der Innenleuchten ausgestattet;
❍bei abgestelltem Motor dürfen die elektrischen Vor-
richtungen nicht zu lange eingeschaltet bleiben (z.B.
Autoradio, Warnblinklicht usw.);
❍vor einem Eingriff an der elektrischen Anlage das Ka-
bel vom Minuspol der Batterie abklemmen;
❍die Klemmen der Batterie müssen immer gut ange-
zogen sein.
ZUR BEACHTUNG Eine über lange Zeit auf einem La-
destand von weniger auf 50 % gebliebene Batterie wird
durch Schwefelbildung beschädigt, wodurch sich die Ka-
pazität und das Startvermögen verändern.Außerdem ist sie einem möglichen Einfrieren stärker aus-
gesetzt (kann bereits bei −10 °C auftreten). Bei einem län-
geren Stillstand siehe im Abschnitt „Lange Außerbe-
triebsetzung des Fahrzeugs“ im Kapitel „3“.
Sollten Sie nach dem Kauf des Fahrzeugs elektrisches Zu-
behör einbauen lassen wollen, das eine ständige Strom-
versorgung benötigt (Alarmanlage usw.) oder Zubehör,
das Strom entnimmt, wenden sie sich an das Lancia-
Kundendienstnetz, dessen geschultes Fachpersonal Ihnen
nicht nur die am besten geeignete Zubehörreihe der Li-
neaccessori Lancia empfehlen kann, sondern auch prüft,
ob die Gesamtstromaufnahme der elektrischen Anlage die
geforderte Belastung verkraften kann oder der Einbau ei-
ner leistungsfähigeren Batterie in Betracht gezogen wer-
den muss.
Tatsächlich verbrauchen einige dieser Einrichtungen
auch bei abgestelltem Motor weiterhin Strom und entla-
den so allmählich die Batterie.
242WARTUNG UND PFLEGE
RÄDER UND REIFEN
Alle zwei Wochen und vor langen Reisen den Fülldruck
jedes Reifens, einschließlich Ersatzrad kontrollieren:
diese Kontrolle muss auf den kalten, ausgeruhten Reifen
ausgeführt werden.
Der Anstieg des Fülldrucks beim Fahren ist eine natür-
liche Erscheinung. Den korrekten Reifendruckwert fin-
den Sie im Abschnitt „Räder“ im Kapitel „6“.
Abb. 5L0E0096m
Ein falscher Fülldruck führt zu unregelmäßiger Abnut-
zung der Reifen Abb. 5:
A Druck normal: Profil gleichmäßig abgenutzt.
B unzureichender Druck: Profil am Rand abgenutzt.
C übermäßiger Druck: Profil hauptsächlich in der Mitte
abgenutzt.
Die Reifen müssen gewechselt werden, wenn sich die
Stärke der Lauffläche auf 1,6 mm gesunken ist. Auf je-
den Fall sind die Vorschriften des Landes zu beachten, in
dem man unterwegs ist.
ZUR BEACHTUNG
❍Vermeiden Sie nach Möglichkeit abrupte Bremsungen,
Starts mit quietschenden Reifen und starke Stöße ge-
gen Fußwege, Löcher im Straßenbelag oder Hinder-
nisse verschiedener Art. Das längere Fahren auf un-
befestigten Straßen kann die Reifen beschädigen;
❍prüfen Sie regelmäßig, dass die Reifen keine Ein-
schnitte an den Seiten, Beulen oder eine ungleichmä-
ßige Abnutzung der Lauffläche aufweisen. Wenden
Sie sich bei Bedarf an das Lancia-Kundendienstnetz;
❍Vermeiden, mit überladenem Fahrzeug zu fahren: es
können dadurch ernsthafte Schäden an Rädern und
Reifen entstehen;
❍Bei einer Reifenpanne sofort anhalten und das Rad
wechseln, um nicht den Reifen, die Felge, die Auf-
hängungen und die Lenkung zu beschädigen;
246WARTUNG UND PFLEGE
SPRITZDÜSEN
Windschutzscheibe (Scheibenwaschanlage) Abb. 8
Falls keine Flüssigkeit aus den Spritzdüsen austritt, muss
zuerst kontrolliert werden, ob Flüssigkeit im Behälter ist
(siehe Abschnitt „Kontrolle der Füllstände“ in diesem
Kapitel).
Dann prüfen, ob die Düsen nicht verstopft sind, eventu-
ell mit einer Nadel reinigen.
Die Spritzrichtung der Scheibenwaschanlage kann durch
die Neigung der Düsen eingestellt werden.
Der Strahl sollte auf ca. 1/3 der Höhe des oberen Schei-
benrands gerichtet werden.
ZUR BEACHTUNG Bei den Versionen mit Schiebedach
prüfen, dass das Dach geschlossen ist, bevor man die
Spritzdüsen betätigt.
Abb. 8L0E0099m
Heckscheibe (Heckscheibenwaschanlage) Abb. 9
Die Spritzdüsen der Heckscheibe sind fest. Die Spritz-
düsenhalterung befindet sich über der Heckscheibe.
Abb. 9L0E0100m
248WARTUNG UND PFLEGE
❍die Karosserie mit einem Niederdruck-Wasserstrahl
abspülen;
❍die Karosserie mit einem weichen Schwamm und ei-
nem leichten Reinigungsmittel abwaschen; dabei oft
den Schwamm ausspülen;
❍reichlich mit Wasser spülen und mit Druckluft oder
einem Autoleder abtrocknen.
Während des Trocknens vor allem auf die weniger sicht-
baren Teile achten, wie Türöffnungen, Motorhaube,
Scheinwerfereinfassungen, in denen sich leicht Wasser
anstaut. Nach der Wagenwäsche lässt man das Fahrzeug
noch am besten im Freien stehen, damit sämtliche ver-
bliebene Feuchtigkeit verdunsten kann.
Das Fahrzeug nicht waschen, wenn es in der Sonne ge-
parkt war oder die Motorhaube noch heiß ist: dies könnte
den Glanz der Lackierung beeinträchtigen.
Die äußeren Kunststoffteile sind wie bei einer normalen
Wagenwäsche zu reinigen.
Möglichst vermeiden, das Fahrzeug unter Bäumen zu
parken. Die harzartigen Absonderungen, die von vielen
Baumarten herunter fallen, verleihen dem Lack ein mat-
tes Aussehen und fördern den möglichen Beginn von Kor-
rosionsprozessen. RATSCHLÄGE FÜR DIE PFLEGE
DER KAROSSERIE
Lackierung
Die Lackierung hat nicht nur eine ästhetische, sondern
auch eine für das Karosserieblech schützende Funktion.
Bei Abschürfungen oder tiefen Rillen wird somit emp-
fohlen, sofort die erforderlichen Nachbesserungen aus-
führen zu lassen, um die Ausbildung von Rost zu ver-
meiden. Verwenden Sie zur Nachbesserung des Lacks nur
Originalprodukte (siehe auf dem „Kennschild des Ka-
rosserielacks“ im Kapitel „Technische Daten“).
Die normale Wartung des Lacks besteht im Waschen, des-
sen Häufigkeit von den Einsatzbedingungen und der Um-
gebung abhängt. Zum Beispiel ist es in Bereichen mit
starker Luftverschmutzung oder beim Befahren von mit
Streusalz bestreuten Straßen günstig, das Fahrzeug häu-
figer zu waschen.
Für eine korrekte Wagenwäsche:
❍wenn das Fahrzeug in einer Waschanlage gewaschen
wird, die Dachantenne abmontieren, damit sie nicht
beschädigt wird;
❍benutzt man Dampfstrahler oder Hochdruckreiniger
für das Waschen des Fahrzeuges, muss man einen Ab-
stand von mindestens 40 cm von der Karosserie ein-
halten, um Beschädigungen oder Alterationen zu ver-
meiden. Wasseransammlungen können auf längere
Zeit hin das Fahrzeug beschädigen;
260TECHNISCHE DATEN
RÄDER
FELGEN UND REIFEN
Felgen aus gepresstem Stahl oder Leichtmetallfelgen.
Schlauchlose Radialreifen. Im Fahrzeugbrief sind au-
ßerdem alle zugelassenen Reifen aufgeführt.
ZUR BEACHTUNG Bei eventuellen Unstimmigkeiten
zwischen der „Betriebsanleitung“ und dem Fahrzeugbrief
sind die im letztgenannten Dokument enthaltenen An-
gaben maßgebend.
Aus Gründen der Fahrsicherheit müssen auf alle Räder
Reifen des gleichen Typs und der gleichen Marke aufge-
zogen werden.
ZUR BEACHTUNG In schlauchlose Reifen dürfen keine
Schläuche eingezogen werden.
NOTRAD
Felge aus gepresstem Stahl. Tubeless-Reifen.
RADEINSTELLUNG
Vorspur vorne gesamt: –1
±1 mm
Vorspur hinten gesamt: 2
±2 mm
Die Werte beziehen sich auf das fahrbereite FahrzeugERKLÄRUNG DER REIFENKENNZEICHNUNG
Abb. 5
Beispiel: 195/55 R 16 91 V
195 = Nennbreite (S, Abstand in mm zwischen den
Flanken).
55 = Querschnittsverhältnis Höhe/Breite (H/ S) in Pro-
zent.
R = Radialreifen.
16 = Durchmesser der Felge in Zoll (Ø).
91 = Lastindex (Tragfähigkeit).
V = Index der Höchstgeschwindigkeit.
Abb. 5L0E0120m
262TECHNISCHE DATEN
ERKLÄRUNG DER FELGENKENNZEICHNUNG
Abb. 5
Beispiel: 6J x 15 H2 ET 31.5
6 = Felgenbreite in Zoll (1).
J = Profil Felgenrand (seitlicher Ansatz, auf welchem
der Reifenwulst aufliegt) (2).
15 = Durchmesser der Felge in Zoll (entspricht dem der
Angabe für den zu montierenden Reifen) (3 = Ø).
H2 = Form und Anzahl der „Humps“ (umlaufender An-
satz am Felgenrand, auf welchem der Tubeless-Rei-
fenwulst aufliegt).
ET 31.5 = Radsturz (Abstand zwischen der Auflageflä-
che Rad/Felge und Mittellinie der Felge).
Abb. 5aL0E0193m
REIFEN RIM PROTECTOR Abb. 5a
Bei Fahrzeugen mit nachträglich montierten
Reifen mit Felgenschutz (Rim Protector –
Abb. 5a) und Fahrzeugen mit Integralrad-
kappen, die (mittels Feder) am Stahlfelgen befestigt
sind, dürfen die Radkappen NICHT montiert wer-
den. Der Einsatz von ungeeigneten Reifen und Rad-
kappen könnte zu einem plötzlichen Druckverlust
im Reifen führen.