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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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Ein beschädigter Schlauch sollte
am besten nicht mehr repariert wer-
den. Falls die Lage es jedoch erfor-
dert, die Reparatur mit größter
Sorgfalt ausführen und den
Schlauch dann möglichst bald er-neuern.
GAU22000
Gußräder
WARNUNG
GWA10610
Die Räder dieses Modells sind nicht für
den Gebrauch von Schlauchlos-Reifen
ausgelegt. Keine Schlauchlos-Reifen für dieses Modell verwenden.
Optimale Lenkstabilität, Lebensdauer und
Fahrsicherheit Ihres Motorrads sind nur
durch Beachtung der folgenden Punkte ge-
währleistet.
Vor Fahrtantritt die Reifen auf Risse,
Schnitte u. ä., die Felgen auf Verzug
und andere Beschädigungen prüfen.
Bei Mängeln an Reifen oder Rädern
das Rad von einer Yamaha-Fachwerk-
statt ersetzen lassen. Selbst kleinste
Reparaturen an Rädern und Reifen
nur von einer Fachwerkstatt ausführen
lassen. Verformte oder eingerissene
Felgen müssen ausgetauscht werden.
Nach dem Austausch von Felgen
und/oder Reifen muß das Rad ausge-
wuchtet werden. Eine Reifenunwucht
beeinträchtigt die Fahrstabilität, ver-
mindert den Fahrkomfort und verkürzt
die Lebensdauer des Reifens.
Nach einem Reifenwechsel mit Be-
dacht fahren, da der Reifen sich erst
richtig in die Felge einpassen muß. Wird es versäumt den Reifen sich rich-
tig einpassen zu lassen, kann dies
eine Beschädigung des Motorrads und
eine Verletzung des Fahrers zur Folge
haben.
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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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GAU22041
Kupplungshebel-Spiel einstellen Der Kupplungshebel muß ein Spiel von
10.0–15.0 mm (0.39–0.59 in) aufweisen.
Das Kupplungshebel-Spiel regelmäßig prü-
fen und ggf. folgendermaßen einstellen.
1. Die Kontermutter am Kupplungshebel
lockern.
2. Zum Erhöhen des Kupplungshebel-
Spiels die Einstellschraube in Rich-
tung (a) drehen. Zum Verringern des
Kupplungshebel-Spiels die Einstell-
schraube in Richtung (b) drehen.
HINWEIS:Bei korrektem Kupplungshebel-Spiel die
Kontermutter festziehen. Falls das Kupp-
lungshebel-Spiel nicht, wie oben beschrie-
ben, korrekt eingestellt werden konnte, fol-gendermaßen vorgehen.
3. Die Einstellschraube am Kupplungs-
hebel in Richtung (a) drehen, um den
Kupplungsseilzug zu lockern.
4. Die Kontermutter am Kurbelgehäuse
lockern.
5. Zum Erhöhen des Kupplungshebel-
Spiels die Einstellmutter in Richtung
(a) drehen. Zum Verringern des Kupp-
lungshebel-Spiels die Einstellmutter in
Richtung (b) drehen.6. Die Kontermutter am Kupplungshebel
und am Kurbelgehäuse festziehen.
1. Kontermutter
2. Einstellschraube für das Spiel des Kupp-
lungshebels
3. Kupplungshebel-Spiel
1. Kontermutter (Kurbelgehäuse)
2. Einstellmutter für das Spiel des Kupplungs-
hebels (Kurbelgehäuse)
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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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GAUT1220
Spiel des Vorderradbremshebels
prüfen Der Bremshebel muß ein Spiel von 0.0–7.0
mm (0.00–0.28 in) aufweisen, wie darge-
stellt. Das Bremshebelspiel regelmäßig prü-
fen und, falls erforderlich, das Bremssystem
von einer Yamaha-Fachwerkstatt prüfen
lassen.
WARNUNG
GWA10640
Ein falsches Bremshebelspiel kann auf
einen Defekt im Bremssystem hinwei-
sen. Das Motorrad nicht benutzen, bis
das Bremssystem von einer Yamaha-
Fachwerkstatt überprüft oder repariert worden ist.
GAU22181
Spiel des Fußbremshebels
einstellen Der Fußbremshebel muß am Hebelende
ein Spiel von 20.0–30.0 mm (0.79–1.18 in)
aufweisen, wie in der Abbildung dargestellt.
Das Fußbremshebel-Spiel regelmäßig prü-
fen und ggf. folgendermaßen einstellen.
Zum Erhöhen des Fußbremshebel-Spiels
die Einstellschraube in Richtung (a) drehen.
Zum Verringern des Fußbremshebel-Spiels
die Einstellmutter in Richtung (b) drehen.
WARNUNG
GWA10680
Nach dem Einstellen des Antriebs-
kettendurchhangs oder nach dem
Aus- oder Einbau des Hinterrads,
immer das Spiel des Fußbremshe-
bels kontrollieren.
Läßt sich die Einstellung auf diese
Weise nicht vornehmen, das Fahr-
zeug von einer Yamaha-Fachwerk-
statt überprüfen lassen.
Nach dem Einstellen des Fuß-
bremshebels die Funktion des Bremslichtschalters prüfen.
1. Handbremshebelspiel
1. Fußbremshebel-Spiel
1. Einstellmutter für das Spiel des Fußbrems-
hebels
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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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GAU22291
Hinterrad-Bremslichtschalter
einstellen Der mit dem Bremslicht verbundene Hinter-
rad-Bremslichtschalter spricht beim Betäti-
gen des Fußbremshebels an. Bei korrekter
Einstellung leuchtet das Bremslicht kurz vor
Einsetzen der Bremswirkung auf. Den
Bremslichtschalter gegebenenfalls folgen-
dermaßen einstellen:
1. Die Abdeckung A abnehmen. (Siehe
Seite 6-6.)
2. Den Hinterrad-Bremslichtschalter
beim Drehen der Einstellmutter fest-
halten. Um den Einschaltpunkt des
Bremslichts vorzuversetzen, die Ein-
stellmutter in Richtung (a) drehen. Um den Einschaltpunkt des Bremslichts
zurückzuversetzen, die Einstellmutter
in Richtung (b) drehen.
3. Die Abdeckung montieren.
GAU22380
Vorderrad-
Scheibenbremsbeläge und
Hinterrad-Trommelbremsbeläge
prüfen Der Verschleiß der Scheibenbremsbeläge
vorn und Trommelbremsbeläge hinten muß
in den empfohlenen Abständen gemäß
Wartungs- und Schmiertabelle geprüft wer-
den.
GAU37060
Scheibenbremsbeläge vorn
Die Vorderradbremse weist eine Öffnung
auf, die ein Prüfen der Bremsbeläge ohne
Ausbau erlaubt. Dazu den Prüfstopfen her-
ausnehmen. Zur Prüfung des Bremsbelag-
verschleißes die Bremse betätigen und die
Verschleißanzeiger beobachten. Wenn ein
Verschleißanzeiger die Bremsscheibe fast
1. Hinterrad-Bremslichtschalter
2. Einstellmutter des Hinterrad-Bremslicht-
schalters
1. Verschleißanzeiger des Bremsbelags
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berührt, die Scheibenbremsbeläge im Satz
von einer Yamaha-Fachwerkstatt austau-
schen lassen.
GAU22540
Trommelbremsbeläge hinten
Die Hinterrad-Bremse weist einen Ver-
schleißanzeiger auf, der ein Prüfen der
Trommelbremsbeläge ohne Ausbau er-
laubt. Zur Prüfung des Bremsbelagver-
schleißes die Bremse betätigen und die
Verschleißanzeiger beobachten. Ist ein
Bremsbelag derartig verschlissen, daß das
Limit auf dem Verschleißanzeiger erreicht
ist, müssen Sie die Trommelbremsbeläge
schnellstmöglich von einer Yamaha-Fach-
werkstatt austauschen lassen.
GAU37000
Bremsflüssigkeitsstand prüfen
(Vorderradbremse) Bei Bremsflüssigkeitsmangel kann Luft in
die Bremsanlage eindringen und dessen
Funktion beeinträchtigen.
Vor Fahrtantritt kontrollieren, daß Brems-
flüssigkeit bis über die Minimalstand-Mar-
kierung reicht, und, falls erforderlich,
Bremsflüssigkeit nachfüllen. Ein niedriger
Bremsflüssigkeitsstand könnte darauf hin-
weisen, daß die Bremsbeläge abgenutzt
sind und/oder ein Leck im Bremssystem
vorhanden ist. Ist der Bremsflüssigkeits-
stand niedrig, sicherstellen daß die Brems-
beläge auf Verschleiß und das Bremssy-
stem auf Lecks überprüft wird.
Folgende Vorsichtsmaßregeln beachten:
Beim Ablesen des Flüssigkeitsstands
muß der Vorratsbehälter des Haupt-
bremszylinders waagerecht stehen.
Nur die empfohlene Bremsflüssigkeit
verwenden. Andere Bremsflüssigkei-
ten können die Dichtungen angreifen,
Lecks verursachen und dadurch die
Bremsfunktion beeinträchtigen.
HINWEIS:Falls Bremsflüssigkeit der Sorte DOT 4
nicht erhältlich ist, kann für das Vorderrad-
Bremssystem auch DOT 3 verwendet wer-den.
Ausschließlich Bremsflüssigkeit glei-
cher Marke und gleichen Typs nach-
füllen. Das Mischen verschiedener
Bremsflüssigkeiten kann chemische
Reaktionen hervorrufen, die die
Bremsfunktion beeinträchtigen.
Darauf achten, daß beim Nachfüllen
kein Wasser in den Vorratsbehälter
gelangt. Wasser setzt den Siedepunkt
der Bremsflüssigkeit erheblich herab
und kann Dampfblasenbildung verur-
sachen.
1. Verschleißgrenzlinie des Bremsbelags
2. Verschleißanzeiger des Bremsbelags
1. Minimalstand-Markierung
Empfohlene Bremsflüssigkeit:
DOT 4
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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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Bremsflüssigkeit greift Lack und
Kunststoffteile an. Deshalb vorsichtig
handhaben und verschüttete Flüssig-
keit sofort abwischen.
Ein allmähliches Absinken des Brems-
flüssigkeitsstandes ist mit zunehmen-
dem Verschleiß der Bremsbeläge nor-
mal. Jedoch bei plötzlichem Absinken
die Bremsanlage von einer Yamaha-
Fachwerkstatt überprüfen lassen.
GAU22720
Bremsflüssigkeit wechseln Die Bremsflüssigkeit sollte in den empfohle-
nen Abständen gemäß des HINWEISES
nach der Wartungs- und Schmiertabelle
von einer Yamaha-Fachwerkstatt gewech-
selt werden. Zusätzlich sollten die Öldich-
tungen des Hauptbremszylinders und der
Bremssättel, sowie der Bremsschläuche, in
den unten aufgeführten Abständen ge-
wechselt werden, oder wenn sie beschädigt
oder undicht sind.
Öldichtungen: Alle zwei Jahre erneu-
ern.
Bremsschlauch: Alle vier Jahre erneu-
ern.
GAU22760
Antriebsketten-Durchhang Den Antriebsketten-Durchhang vor jeder
Fahrt prüfen und ggf. korrigieren.
GAU22791
Kettendurchhang prüfen
1. Das Motorrad auf den Hauptständer
stellen.
2. Das Getriebe in die Leerlaufstellung
schalten.
3. Das Hinterrad mehrmals drehen, um
die straffste Stelle der Kette ausfindig
zu machen.
4. Den Kettendurchhang, wie in der Ab-
bildung gezeigt, messen.1. Antriebsketten-DurchhangAntriebsketten-Durchhang:
20.0–30.0 mm (0.79–1.18 in)
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5. Den Antriebsketten-Durchhang ggf.
folgendermaßen korrigieren.
GAU37111
Antriebskettendurchhang einstellen
1. Die Einstellmutter für das Fußbrems-
hebelspiel, die Bremsankerstreben-
Mutter und die Achsmutter lockern.
2. Die Kontermuttern beider Kettenspan-
ner lockern.
3. Zum Straffen der Antriebskette die
Einstellschraube an beiden Enden der
Schwinge in Richtung (a) drehen. Zum
Lockern der Antriebskette die Einstell-schraube an beiden Enden der
Schwinge in Richtung (b) drehen und
dann das Hinterrad nach vorn drük-
ken.
HINWEIS:Beide Kettenspanner jeweils gleichmäßig
einstellen, damit die Ausrichtung sich nicht
verstellt. Die Markierungen auf beiden Sei-
ten der Schwinge dienen zum korrekten Ausrichten des Hinterrads.ACHTUNG:
GCA10570
Eine falsch gespannte Antriebskette ver-
ursacht erhöhten Verschleiß von Motor
und anderen wichtigen Teilen und kann dazu führen, daß die Kette reißt oder ab-
springt. Daher darauf achten, daß der
Kettendurchhang sich im Sollbereich
befindet.
4. Beide Kontermuttern festziehen und
dann die Achsmutter und die
Bremsankerstreben-Mutter mit den
vorgeschriebenen Drehmomenten
festziehen.
5. Spiel des Fußbremshebels einstellen.
(Siehe Seite 6-19.)
WARNUNG
GWA10660
Nach dem Einstellen des Fußbremshe-
bels die Funktion des Bremslichtschal-ters prüfen.
1. Einstellschraube des Antriebskettendurch-
hangs
2. Kontermutter des Kettenspanners
3. Achsmutter
4. Bremsankerstreben-Mutter
5. Einstellmutter für das Spiel des Fußbrems-
hebels
1. Ausrichtungsmarkierungen
2. Kontermutter des Kettenspanners
3. Einstellschraube des Antriebskettendurch-
hangs
Anzugsdrehmomente:
Achsmutter:
91 Nm (9.1 m·kgf, 66 ft·lbf)
Bremsankerstreben-Mutter:
19 Nm (1.9 m·kgf, 13 ft·lbf)
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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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GAU23022
Antriebskette säubern und
schmieren Die Kette muß gemäß Wartungs- und
Schmiertabelle gereinigt und geschmiert
werden, um den Verschleiß gering zu hal-
ten. Dies gilt besonders für den Betrieb in
nassen oder staubigen Gegenden. Die An-
triebskette wie folgt warten:ACHTUNG:
GCA10581
Die Antriebskette muß nach der Fahr-
zeugreinigung oder einer Fahrt im Re-gen geschmiert werden.
1. Die Kette in einem Petroleumbad mit
einer kleinen weichen Bürste reinigen.ACHTUNG:
GCA11120
Die Kette nicht mit Dampfstrahler, Hoch-
druck-Waschanlagen oder einem unge-
eigneten Lösungsmittel reinigen, um
eine Beschädigung der O-Ringe zu ver-meiden.
2. Die Kette trockenreiben.
3. Die Kette gründlich mit O-Ring-Ketten-
spray schmieren.
ACHTUNG:
GCA11110
Motoröl und andere Schmiermittel sind
für die Antriebskette nicht zu verwen-
den, da sie möglicherweise Lösungsmit-
tel enthalten, die die O-Ringe beschädi-gen können.
GAU23100
Bowdenzüge prüfen und
schmieren Die Funktion aller Bowdenzüge und deren
Zustand sollte vor jeder Fahrt kontrolliert
werden und die Züge und deren Enden ggf.
geschmiert werden. Ist ein Bowdenzug be-
schädigt oder funktioniert er nicht reibungs-
los, muß er von einer Yamaha-Fachwerk-
statt kontrolliert oder ersetzt werden.
WARNUNG
GWA10720
Durch beschädigte Seilzughüllen kön-
nen Seilzüge korrodieren und in ihrer
Funktion eingeschränkt werden. Aus Si-
cherheitsgründen beschädigte Seilzüge unverzüglich erneuern. Empfohlenes Schmiermittel:
Motoröl
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