Page 65 of 130

REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-8
6
Abdeckung montieren1. Die Vorsprünge an der Abdeckung in
die Aufnahmen einpassen und dann
nach hinten schieben.
2. Die Schrauben anbringen.
GAU01639
Zündkerzen prüfen Eine ordnungsgemäße Funktion des Mo-
tors wird wesentlich von Funktion und Zu-
stand der Zündkerzen mitbestimmt. Da
Verbrennungswärme und Ablagerungen
die Funktionstüchtigkeit der Kerzen im Lau-
fe der Zeit vermindern, müssen die Zünd-
kerzen in den empfohlenen Abständen ge-
mäß Wartungs- und Schmiertabelle
herausgenommen und geprüft werden.
(Diese Arbeit am besten einer YAMAHA-
Fachwerkstatt überlassen.) Der Zustand
der Zündkerzen erlaubt Rückschlüsse auf
den Zustand des Motors.
Normalerweise sollte der Isolatorfuß aller
Zündkerzen eines Motors die gleiche Ver-
färbung aufweisen. Der die Mittelelektrode
umgebende Porzellanisolator ist bei richtig
eingestelltem Motor und normaler Fahrwei-
se rehbraun. Weisen einzelne oder sämtli-
che Zündkerzen eine stark abweichende
Färbung auf, sollte die Funktion des Motors
von einer YAMAHA-Fachwerkstatt über-
prüft werden.
Bei fortgeschrittenem Abbrand der Mittel-
elektroden oder übermäßigen Ölkohleabla-
gerungen die Zündkerzen durch neue mit
vorgeschriebenem Wärmewert ersetzen.
1. Vorsprung (× 2)
2. Aufnahme (× 2)
Empfohlene Zündkerze
CR9EK, CR10EK (NGK)
U5SLG0.book Page 8 Friday, September 13, 2002 12:17 PM
Page 66 of 130

REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-9
6
Vor dem Einschrauben einer Zündkerze
stets den Elektrodenabstand mit einer Füh-
lerlehre messen und erforderlichenfalls kor-
rigieren.
Die Sitzfläche der Kerzendichtung reinigen;
Schmutz und Fremdkörper vom Gewinde
abwischen.
HINWEIS:_ Steht beim Einbau einer Zündkerze kein
Drehmomentschlüssel zur Verfügung, läßt
sich das vorgeschriebene Anzugsmoment
annähernd erreichen, wenn die Zündkerze
handfest eingedreht und anschließend
noch um 1/4–1/2 Drehung weiter festgezo-
gen wird. Das Anzugsmoment sollte jedoch
möglichst bald mit einem Drehmoment-
schlüssel nach Vorschrift korrigiert werden. _
GCA00021
ACHTUNG:_ Der Zündkerzenstecker ist mit einer
Gummidichtung versehen und sitzt des-
halb fest auf. Um eine Beschädigung
des Steckers zu vermeiden, dürfen kei-
nerlei Hilfsmittel für dessen Aus- oder
Einbau verwendet werden. Statt dessen
den Zündkerzenstecker beim Abziehen
und Aufstecken lediglich mehrmals hin
und her drehen. _
GAU04941
Motoröl und Ölfilterpatrone Der Motorölstand sollte vor Fahrtbeginn ge-
prüft werden. Außerdem müssen in den
empfohlenen Abständen gemäß Wartungs-
und Schmiertabelle das Motoröl und die Öl-
filterpatrone gewechselt werden.
Ölstand prüfen
1. Das Motorrad auf einem ebenen Un-
tergrund abstellen und in gerader Stel-
lung halten.HINWEIS:_ Sicherstellen, daß das Fahrzeug bei der
Kontrolle des Ölstands vollständig gerade
steht. Selbst geringfügige Neigung zur Sei-
te kann bereits zu einem falschen Meßer-
gebnis führen. _2. Den Motor anlassen, einige Minuten
lang warmlaufen lassen und dann ab-
stellen.
3. Einige Minuten warten, bis sich das Öl
gesetzt hat.
a. Zündkerzen-ElektrodenabstandZündkerzen-Elektrodenabstand
0,6–0,7 mm
Anzugsmoment
Zündkerze
12,5 Nm (1,25 m·kgf)
U5SLG0.book Page 9 Friday, September 13, 2002 12:17 PM
Page 67 of 130
REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-10
6
4. Den Meßstab herausziehen und abwi-
schen, in die Einfüllöffnung zurück-
stecken (ohne ihn hineinzuschrauben)
und dann wieder herausziehen, um
den Ölstand zu überprüfen.HINWEIS:_ Der Ölstand sollte sich zwischen der Mini-
mal- und Maximalstand-Markierung befin-
den. _
5. Falls sich der Ölstand an oder unter-
halb der Minimalstand-Markierung be-
findet, den Einfüllschraubverschluß
abnehmen und Öl der empfohlenen
Sorte bis zum vorgeschriebenen
Stand nachfüllen.
6. Den Öl-Meßstab anbringen und fest-
schrauben und dann den Einfüll-
schraubverschluß zudrehen.Öl wechseln (mit/ohne Filterwechsel)
1. Den Motor anlassen, einige Minuten
lang warmlaufen lassen und dann ab-
stellen.
2. Ein Ölauffanggefäß unter den Motor
stellen, um das Altöl aufzufangen.
1. Motoröl-Meßstab
2. Maximalstand
3. MinimalstandRechts
1. Motoröl-Einfüllschraubverschluß
U5SLG0.book Page 10 Friday, September 13, 2002 12:17 PM
Page 68 of 130
REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-11
6
3. Den Einfüllschraubverschluß und die
Ablaßschraube herausdrehen, um
das Motoröl aus dem Kurbelgehäuse
abzulassen.HINWEIS:_ Die Schritte 4–10 überspringen, wenn die
Ölfilterpatrone nicht gewechselt werden
soll. _
4. Die Abdeckung des Kühlflüssigkeits-
Ausgleichsbehälters abschrauben.
5. Das Verkleidungsteil B abnehmen.
(Zum Ein- und Ausbau von Verklei-
dungsteilen siehe Seite 6-5.)6. Die Ölfilterpatrone mit einem Ölfilter-
schlüssel abschrauben.
HINWEIS:_ Ölfilterschlüssel sind beim YAMAHA-Händ-
ler erhältlich. _
1. Motoröl-AblaßschraubeLinks
1. Kühlflüssigkeits-Ausgleichsbehälterabdek-
kung
2. Schraube (× 2)
1. Ölfilterschlüssel
2. Ölfilterpatrone
G_5sl_Periodic.fm Page 11 Saturday, September 14, 2002 4:27 PM
Page 69 of 130

REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-12
6
7. Den O-Ring der neuen Ölfilterpatrone
mit Motoröl benetzen.HINWEIS:_ Sicherstellen, daß der O-Ring korrekt sitzt. _
8. Die neue Ölfilterpatrone mit einem Öl-
filterschlüssel einbauen und sie dann
mit einem Drehmomentschlüssel wie
vorgeschrieben festziehen.
9. Das Verkleidungsteil montieren.
10. Die Abdeckung des Kühlflüssigkeits-
Ausgleichsbehälters festschrauben.
11. Die Motoröl-Ablaßschraube montieren
und anschließend vorschriftsmäßig
festziehen.
HINWEIS:_ Die Unterlegscheibe auf Beschädigung
überprüfen und, falls beschädigt, erneuern. _12. Die vorgeschriebene Menge des emp-
fohlenen Öls einfüllen und dann den
Einfüllschraubverschluß fest zudre-
hen.
1. O-Ring
1. DrehmomentschlüsselAnzugsdrehmoment:
Ölfilterpatrone:
17 Nm (1,7 m·kgf)
Anzugsdrehmoment:
Motoröl-Ablaßschraube:
43 Nm (4,3 m·kgf)
Empfohlene Ölsorte:
Siehe Seite 8-1.
Füllmenge:
Ohne Wechsel der Ölfilterpatrone:
2,4 L
Mit Wechsel der Ölfilterpatrone:
2,6 L
Gesamtmenge (Motor trocken):
3,4 L
U5SLG0.book Page 12 Friday, September 13, 2002 12:17 PM
Page 70 of 130

REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-13
6
GCA00133
ACHTUNG:_
Um ein Durchrutschen der Kupp-
lung zu vermeiden (da das Motoröl
auch die Kupplung schmiert), mi-
schen Sie keine chemischen Zusät-
ze bei. Verwenden Sie keine Öle mit
Diesel-Spezifikation “CD” oder Öle
von höherer Qualität als angege-
ben. Auch Öle der Klasse “ENER-
GY CONSERVING II” oder höher
nicht verwenden.
Darauf achten, daß keine Fremd-
körper in das Kurbelgehäuse ein-
dringen.
_13. Den Motor anlassen und einige Minu-
ten lang im Leerlaufbetrieb auf Öllecks
überprüfen. Tritt irgendwo Öl aus, den
Motor sofort abstellen und die Ursa-
che feststellen.HINWEIS:_ Während des Anlassens leuchtet die Öl-
stand-Warnleuchte kurz auf und erlischt
dann bei korrektem Ölstand. _
GC000067
ACHTUNG:_ Falls die Ölstand-Warnleuchte nach dem
Anlassen flackert oder weiterleuchtet,
den Motor sofort abstellen und von einer
YAMAHA- Fachwerkstatt überprüfen
lassen. _14. Den Motor abstellen, den Ölstand er-
neut prüfen und ggf. Öl nachfüllen.
GAU04945
Kühlflüssigkeit Der Kühlflüssigkeitsstand sollte vor Fahrt-
beginn geprüft werden. Außerdem muß die
Kühlflüssigkeit in den empfohlenen Abstän-
den, gemäß Wartungs- und Schmiertabel-
le, gewechselt werden.
Kühlflüssigkeitsstand prüfen
1. Das Motorrad auf einem ebenen Un-
tergrund abstellen und in gerader Stel-
lung halten.HINWEIS:_
Da der Stand der Kühlflüssigkeit sich
mit der Motortemperatur verändert,
sollte er bei kaltem Motor geprüft wer-
den.
Sicherstellen, daß das Fahrzeug bei
der Kontrolle des Kühlflüssigkeits-
stands vollständig gerade steht.
Selbst geringfügige Neigung zur Seite
kann bereits zu einem falschen Meß-
ergebnis führen.
_
U5SLG0.book Page 13 Friday, September 13, 2002 12:17 PM
Page 71 of 130
REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-14
6
2. Den Stand der Kühlflüssigkeit im Aus-
gleichsbehälter überprüfen.HINWEIS:_ Der Kühlflüssigkeitsstand sollte sich zwi-
schen der Minimal- und Maximalstand-Mar-
kierung befinden. _
3. Befindet sich die Kühlflüssigkeit an
oder unterhalb des Minimalsstands,
die Abdeckung des Ausgleichsbehäl-
ters abschrauben, den Deckel abneh-
men und Kühlflüssigkeit bis zur Maxi-
malstandmarkierung nachfüllen.
1. Maximalstand
2. MinimalstandLinks
1. Kühlflüssigkeits-
Ausgleichsbehälterabdekkung
2. Schraube (× 2)Fassungsvermögen des
Ausgleichsbehälters
(bis zur Maximalstand-Markierung):
0,25 L
1. Ausgleichsbehälterdeckel
U5SLG0.book Page 14 Friday, September 13, 2002 12:17 PM
Page 72 of 130

REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-15
6
GC000080
ACHTUNG:_
Ist keine Kühlflüssigkeit verfügbar,
kann stattdessen destilliertes Was-
ser oder weiches Leitungswasser
verwendet werden. Hartes Wasser
oder Salzwasser sind für den Motor
schädlich.
Falls Wasser statt Kühlflüssigkeit
verwendet wurde, dieses so bald
wie möglich durch Kühlflüssigkeit
ersetzen, da der Motor sonst nicht
gegen Überhitzungs-, Frost- und
Korrosionsschäden geschützt ist.
Falls Wasser statt Kühlflüssigkeit
nachgefüllt wurde, so bald wie
möglich den Frostschutzmittelge-
halt der Kühlflüssigkeit von einer
YAMAHA-Fachwerkstatt überprü-
fen lassen, da die Frostschutzwir-
kung verringert wird.
_
GW000067
WARNUNG
_ Den Kühlerverschlußdeckel unter kei-
nen Umständen bei heißem Motor auf-
drehen. _4. Den Ausgleichsbehälterdeckel schlie-
ßen und dann die Abdeckung des
Ausgleichbehälters festschrauben.HINWEIS:_
Der Kühlerlüfter schaltet sich je nach
der Temperatur der Kühlflüssigkeit au-
tomatisch ein oder aus.
Bei Überhitzung des Motors, siehe
Seite 6-53 für weitere Anweisungen.
_
GAU04970
Kühlflüssigkeit wechseln
1. Das Motorrad auf einem ebenen Un-
tergrund abstellen und ggf. den Motor
abkühlen lassen.
2. Die Abdeckung A und das Verklei-
dungsteil A abnehmen. (Siehe
Seiten 6-5–6-8 zum Ausbau und Ein-
bau von Verkleidungsteilen und Ab-
deckungen.)
3. Ein Auffanggefäß unter den Motor
stellen, um die alte Kühlflüssigkeit auf-
zufangen.
U5SLG0.book Page 15 Friday, September 13, 2002 12:17 PM