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Fahrzeugwartung167Zu niedriger Reifendruck
Ein zu niedriger Reifendruck wird
durch Aufleuchten der Kontroll‐
leuchte w 3 88 und Ertönen eines
Warntons angezeigt. Bei Fahrzeugen mit einem Driver Information Center
mit Multifunktions-Version wird eine
entsprechende Meldung angezeigt.
Wenn w aufleuchtet, so bald wie
möglich anhalten und Reifen auf den
empfohlenen Druck befüllen 3 199.
Nach dem Befüllen müssen unter
Umständen die Reifendruckwerte im
System vom Fahrer aktualisiert
werden. Währenddessen leuchtet
möglicherweise w auf.
Wenn
w bei niedrigeren Temperatu‐
ren aufleuchtet und während der
Fahrt nach einiger Zeit erlischt, ist der
Reifendruck möglicherweise grenz‐
wertig. Den Reifendruck aller vier
Reifen überprüfen.
Wenn der Reifendruck verringert oder
erhöht werden muss, Zündung
ausschalten.
Nur Räder mit Reifendrucksensoren
montieren. Andernfalls kann der
Druckwert nicht vom System erkannt
werden, und w blinkt mehrere Sekun‐
den lang und leuchtet dann durchge‐
hend. Bei Fahrzeugen mit einem
Driver Information Center mit Multi‐
funktions-Version wird eine entspre‐
chende Meldung angezeigt.
Reserveräder bzw. Noträder sind
nicht mit Drucksensoren ausgestat‐
tet. Für diese Räder ist das Reifen‐
druck-Kontrollsystem nicht aktiv. Für
die übrigen drei Räder ist das Reifen‐
druck-Kontrollsystem weiterhin in
Betrieb.
Reserverad 3 174, Radwechsel
3 172.Die Kontrollleuchte
w leuchtet auf,
und es wird (versionsabhängig) eine
entsprechende Meldung bei jedem
Einschalten der Zündung angezeigt,
bis die Reifen mit dem richtigen
Reifendruck aufgeblasen sind.
Fahrerinformationszentrum 3 91.
Anlernfunktion Nach einem Wechsel der Räder mussdas Reifendruck-Kontrollsystem
neue Berechnungen durchführen.
Für das Anlernverfahren muss das
Fahrzeug bis zu 20 Minuten lang mit
einer Mindestgeschwindigkeit von
20 km/h gefahren werden.
Wenn während dem Anlernverfahren
Probleme auftreten, blinkt die
Kontrollleuchte w einige Sekunden
lang und leuchtet dann durchgehend
auf, und es wird (versionsabhängig)
eine Warnmeldung im Driver Informa‐ tion Center angezeigt.
Fahrerinformationszentrum 3 91.
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168FahrzeugwartungAllgemeine Informationen
Der Gebrauch von Schneeketten
oder im Handel erhältlicher flüssiger
Reifenreparatursets kann zu Funk‐
tionsstörungen des Systems führen.
Es dürfen vom Hersteller genehmigte Reifenreparatursätze verwendet
werden.
Reifenreparaturset 3 169.
Schneeketten 3 169.
Durch die Verwendung von elektroni‐ schen Geräten oder die Nähe zu
Anlagen, die ähnliche Wellenfrequen‐
zen nutzen, kann das Reifendruck-
Kontrollsystem gestört werden.
Jedes Mal, wenn die Reifen ersetzt
werden, müssen die Sensoren des
Reifendruck-Kontrollsystems von
einer Werkstatt demontiert und
gewartet werden.
Profiltiefe Profiltiefe regelmäßig kontrollieren.
Reifen sollten aus Sicherheitsgrün‐
den bei einer Profiltiefe von 2-3 mm
(bei Winterreifen 4 mm) ausgetauscht werden.Aus Sicherheitsgründen sollte die
Profiltiefe der Reifen an einer Achse
um höchstens 2 mm voneinander
abweichen.
Die gesetzlich zulässige Mindestpro‐
filtiefe (1,6 mm) ist erreicht, wenn das Profil bis zu einem Verschleißanzei‐
ger (TWI = Tread Wear Indicator)
abgefahren ist. Seine Lage wird
durch Markierungen an der Reifen‐
flanke angezeigt.
Sollte der Verschleiß vorn größer sein als hinten, Vorderräder regelmäßig
gegen Hinterräder tauschen. Sicher‐
stellen, dass die Richtung der
Raddrehung unverändert ist.
Reifen altern, auch wenn sie nicht
gefahren werden. Wir empfehlen, die
Reifen nach sechs Jahren zu erset‐
zen.
Reifenumrüstung
Bei Verwendung anderer als den
werkseitig montierten Reifengrößen
müssen gegebenenfalls der Tacho‐
meter und der Nenndruck umpro‐
grammiert und Änderungen am Fahr‐ zeug vorgenommen werden.
Nach Umrüstung auf andere Reifen‐
größen Aufkleber für Reifendrücke
ersetzen lassen.
Reifendruck-Kontrollsystem 3 166.9 Warnung
Der Gebrauch nicht geeigneter
Reifen oder Felgen kann zu Unfäl‐ len und zum Erlöschen der
Betriebserlaubnis führen.
Radabdeckungen
Es dürfen nur für das jeweilige Fahr‐
zeug werksseitig freigegebene
Radabdeckungen und Reifen
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Fahrzeugwartung169verwendet werden, die allen relevan‐
ten Anforderungen für die jeweiligen
Rad- und Reifenkombinationen
entsprechen.
Werden keine vom Hersteller zuge‐
lassenen Radabdeckungen und
Reifen verwendet, dürfen die Reifen
keinen Felgenschutzwulst aufweisen.
Radabdeckungen dürfen die Kühlung
der Bremsen nicht beeinträchtigen.9 Warnung
Bei Verwendung nicht geeigneter
Reifen oder Radabdeckungen
kann es zu plötzlichem Druckver‐
lust und in der Folge zu Unfällen
kommen.
Schneeketten
Schneeketten dürfen nur auf den
Vorderrädern verwendet werden.
Immer engmaschige Schneeketten verwenden, die an der Lauffläche und
an den Reifeninnenseiten
(einschließlich Kettenschloss) maxi‐
mal 10 mm auftragen.
Mit angelegten Schneeketten nicht
schneller als 50 km/h fahren.
9 Warnung
Beschädigungen können zum
Platzen des Reifens führen.
Reifenreparaturset
Kleinere Schäden an der Lauffläche
des Reifens können mit dem Reifen‐
reparaturset behoben werden.
Fremdkörper nicht aus dem Reifen
entfernen.
Schäden am Reifen, die größer als 4 mm sind oder sich an der Seiten‐
wand befinden, können mit dem
Reifenreparaturset nicht repariert
werden.9 Warnung
Nicht schneller als 80 km/h fahren.
Nicht über einen längeren Zeit‐
raum verwenden.
Lenkung und Fahrverhalten
können beeinträchtigt werden.
Bei einer Reifenpanne:
Parkbremse anziehen und ersten
oder Rückwärtsgang einlegen.
Das Reifenreparaturset befindet sich entweder unter dem Vordersitz, im
Handschuhfach oder hinter einer
Abdeckung an der rechten Lade‐
raumseite.
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170Fahrzeugwartung
1.Reifenreparaturset aus dem Fahr‐
zeug nehmen.
2. Kompressor herausnehmen.
3. Den Kompressor aufrecht neben das Rad stellen.
4. Ventilkappe des defekten Reifens
abschrauben.5. Den Lüfteinfüllschlauch an das Reifenventil anschrauben.
6. Der Schalter auf dem Kompressor
muss auf J stehen.
7. Den Stecker des Kompressors an
der Zubehörsteckdose oder am
Zigarettenanzünder anschließen.
Um eine Entladung der Fahrzeug‐ batterie zu vermeiden, empfehlen wir, den Motor laufen zu lassen.8. Den Kippschalter am Kompressor
auf I setzen. Der Reifen wird mit
Dichtmittel gefüllt.
9. Das Dichtmittel wird vollständig in
den Reifen gepumpt. Anschlie‐
ßend wird der Reifen mit Luft
befüllt.
Reifendruck 3 199. Sobald der
richtige Reifendruck erreicht
wurde, Kompressor ausschalten.
10. Wenn innerhalb von fünf Minuten keine 1,5 bar erreicht werden, das
Reifenreparaturset entfernen.
Das Fahrzeug um eine Reifenum‐
drehung bewegen. Das Reifenre‐ paraturset wieder anschließen
Page 173 of 211

Fahrzeugwartung171und Füllvorgang fünf Minuten fort‐setzen. Werden innerhalb von
fünf Minuten keine 1,8 bar
erreicht, ist das Reifenreparatur‐
set zu stark beschädigt. Hilfe
einer Werkstatt in Anspruch
nehmen.
Kompressor nicht länger als
20 Minuten laufen lassen.
11. Reifenreparaturset abbauen.
12. Eventuell ausgetretenes Dichtmit‐
tel mit einem Lappen entfernen.
13. An der Dichtmittelflasche ange‐ brachten Aufkleber mit der maxi‐
mal zulässigen Geschwindigkeit
im Blickfeld des Fahrers anbrin‐
gen.
14. Fahrt unverzüglich fortsetzen, damit sich das Dichtmittel im
Reifen gleichmäßig verteilt. Nach
ca. 10 km Fahrtstrecke (spätes‐
tens jedoch nach zehn Minuten)
anhalten und den Reifendruck
kontrollieren. Hierzu Kompressor- Luftschlauch direkt auf das
Reifenventil und den Kompressor
schrauben.
Wenn der Reifendruck mehr als
1,8 bar beträgt, auf den vorge‐
schriebenen Wert korrigieren.
Vorgang wiederholen, bis kein
Druckverlust mehr entsteht.
Wenn der Reifendruck unter
1,8 bar abgesunken ist, darf das
Fahrzeug nicht mehr benutzt
werden. Hilfe einer Werkstatt in
Anspruch nehmen.
15. Reifenreparaturset im Laderaum verstauen.
Hinweis
Die Fahreigenschaften des reparier‐ ten Reifens sind stark beeinträchtigt,
diesen Reifen deshalb ersetzen.
Wenn ungewöhnliche Geräusche zu
hören sind oder der Kompressor
heiß geworden ist, selbigen
ausschalten und abkühlen lassen.
Verfallsdatum des Reparatursets
beachten. Nach diesem Datum ist
die Dichtwirkung nicht mehr garan‐
tiert. Haltbarkeitsangaben auf der
Dichtmittelflasche beachten.
Gebrauchte Dichtmittelflasche
ersetzen. Entsorgung entsprechend
den jeweiligen gesetzlichen
Vorschriften.
Kompressor und Dichtmittel können
ab ca. –20 °C verwendet werden.
Dichtmittelbehälter ersetzen
So wird der Dichtmittelbehälter
ersetzt:
1. Den Luftschlauch des Kompres‐ sors abziehen.
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172Fahrzeugwartung
2. Zum Herausheben den Behälternach links drehen.
3. Den neuen Kanister einsetzen und nach rechts drehen.
4. Den Luftschlauch des Kompres‐ sors an den Behälter anschließenund den flexiblen Einfüllstutzen‐
schlauch in den vorgesehenen
Raum einsetzen.
Radwechsel Einige Fahrzeuge sind statt mit einem Reserverad mit einem Reifenrepara‐
turset ausgestattet 3 169.
Folgende Vorbereitungen treffen und
Hinweise beachten:
● Fahrzeug auf waagrechtem, ebenem, festem und rutschsi‐
cherem Untergrund parken.
Vorderräder gerade stellen.
● Parkbremse anziehen und ersten
oder Rückwärtsgang einlegen.
● Reserverad herausnehmen 3 174.
● Niemals mehrere Räder gleich‐ zeitig wechseln.
● Wagenheber nur im Falle einer Reifenpanne verwenden; nicht
beim Reifenwechsel von Winter-
auf Sommerreifen oder umge‐
kehrt.
● Der Wagenheber ist wartungs‐ frei.
● Bei weichem Untergrund eine stabile, maximal 1 cm dicke
Unterlage unter den Wagenhe‐
ber legen.
● Vor dem Verwenden des Wagen‐
hebers alle schweren Gegen‐
ständige aus dem Fahrzeug
entfernen.● Im angehobenen Fahrzeug dürfen sich keine Personen oder
Tiere aufhalten.
● Nicht unter das angehobene Fahrzeug kriechen.
● Angehobenes Fahrzeug nicht starten.
● Vor dem Anschrauben der Radmuttern die Muttern und das
Gewinde mit einem sauberen
Tuch reinigen.9 Warnung
Radschraube, Radmutter und
Kegel der Radmutter nicht mit Fett schmieren.
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Fahrzeugwartung173
1. Radmutternkappen mit Schrau‐bendreher lösen und abnehmen.
Mit einem geeigneten Werkzeug
die Radkappe abheben.
2. Den Radschlüssel sicher anset‐ zen und alle Radmuttern eine
halbe Umdrehung lösen.3. Die Ansetzpunkte für den Wagen‐
heber befinden sich vorn und
hinten am Fahrzeug.
4. Wagenheber auf die erforderliche
Höhe einstellen. Den Heber
unmittelbar unter den Ansatz‐
punkt stellen und sicherstellen,
dass er nicht rutschen kann.
Den korrekt ausgerichteten
Wagenheber so weit nach oben
drehen, bis das Rad vom Boden
abgehoben ist.
5. Radmuttern herausdrehen. 6. Rad wechseln. Reserverad 3 174.
7. Radmuttern eindrehen. 8. Fahrzeug absenken.
Page 176 of 211

174Fahrzeugwartung9. Radschraubenschlüssel anset‐zen und sicherstellen, dass er gut
sitzt. Alle Muttern über Kreuz fest‐ ziehen. Das Drehmoment beträgt
85 Nm (Stahlfelgen) bzw.
120 Nm (Alu-Felgen).
10. Vor der Montage Ventilöffnung in der Radabdeckung mit dem
Reifenventil abgleichen.
Radmutterkappen montieren.
11. Abmontiertes Rad 3 174 und
Wagenwerkzeug verstauen
3 164.
12. Reifendruck des montierten Reifens und auch das Anzugsmo‐ment der Radmuttern so bald wie
möglich überprüfen.
Den defekten Reifen möglichst bald
ersetzen oder reparieren lassen.
Reserverad
Manche Fahrzeuge sind statt mit
einem Reserverad mit einem Reifen‐
reparaturset 3 169 ausgerüstet.
Bei der Montage eines Reserverads,
das sich von den anderen Rädern
unterscheidet, ist dieses Reserveradals Notrad zu betrachten und es
müssen die entsprechenden
Geschwindigkeitsbeschränkungen
eingehalten werden, auch wenn am Rad kein entsprechender Hinweis
angebracht ist. Nehmen Sie Kontakt
zu einer Werkstatt auf, um Informati‐
onen zur anwendbaren Geschwindig‐
keitsbeschränkung zu erhalten.Achtung
Die Verwendung eines Reserve‐
rads zusammen mit Winterreifen
oder eines Reserverads, das klei‐
ner ist als die anderen Räder,
kann das Fahrverhalten beein‐
trächtigen. Den defekten Reifen
möglichst bald austauschen.Das Reserverad befindet sich je nach
Modellvariante unter dem Boden
bzw. im Laderaum.
1. Die Verlängerung 2 am
Radschlüssel 1 befestigen.
Wagenwerkzeug 3 164.