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FAHRWERK
ZUGSTUFEN-DÄMPFUNGSKRAFT
DER HINTERRAD-
STOSSDÄMPFER EINSTELLEN
1. Einstellung:
• Zugstufen-Dämpfungskraft
(durch Verdrehen der Ein-
stellschraube "1")
• STANDARD-EINSTELLUNG:
Die Einstellschraube völlig hinein-
drehen und dann um die vorge-
schriebene Anzahl
Raststellungen herausdrehen.
(Die Körnermarkierung "a" auf der
Einstellschraube muss mit der
entsprechenden Gegenmarki-
erung "b" fluchten.)
Den Einstellmechanismus nie über
die Minimal- oder Maximaleinstel-
lung hinausdrehen, um diesen
nicht zu beschädigen.
UNTERE DRUCKSTUFEN-
DÄMPFUNGSKRAFT DER
HINTERRAD-STOSSDÄMPFER
EINSTELLEN
1. Einstellung:
• untere Druckstufen-Dämpfungsk-
raft
(durch Verdrehen der Ein-
stellschraube "1")
• STANDARD-EINSTELLUNG:
Die Einstellschraube völlig hinein-
drehen und dann um die vorge-
schriebene Anzahl
Raststellungen herausdrehen.
(Die Körnermarkierung "a" auf der
Einstellschraube muss mit der
entsprechenden Gegenmarki-
erung "b" fluchten.)
Den Einstellmechanismus nie über
die Minimal- oder Maximaleinstel-
lung hinausdrehen, um diesen
nicht zu beschädigen.
OBERE DRUCKSTUFEN-
DÄMPFUNGSKRAFT DER
HINTERRAD-STOSSDÄMPFER
EINSTELLEN
1. Einstellung:
• Obere Druckstufen-Dämpfungsk-
raft
(durch Verdrehen der Ein-
stellschraube "1")
• STANDARD-EINSTELLUNG:
Die Einstellschraube völlig hinein-
drehen und dann um die vorge-
schriebene Anzahl Umdrehungen
herausdrehen. (Die Körnermarki-
erung "a" auf der Ein-
stellschraube muss mit der
entsprechenden Gegenmarki-
erung "b" fluchten.) Härter "a" →Zugstufen-Dämp-
fungskraft erhöhen. (Ein-
stellschraube "1"
hineindrehen.)
Weicher "b" →Zugstufen-Dämp-
fungskraft reduzieren. (Ein-
stellschraube "1"
herausdrehen.)
Einstellbereich:
Maximal Minimal
Vollständig hi-
neingedreht20.Raststel-
lung (aus der
Maximalstel-
lung)
Standard-einstellung:
Ca. 11. Raststellung
Härter "a" →Untere Druckstufen-
Dämpfungskraft erhöhen. (Ein-
stellschraube "1" hineindre-
hen.)
Weicher "b" →Untere Druck-
stufen-Dämpfungskraft
reduzieren. (Einstellschraube
"1" herausdrehen.)
Einstellbereich:
Maximal Minimal
Vollständig hi-
neingedreht20.Raststel-
lung (aus der
Maximalstel-
lung)
Standard-einstellung:
Ca. 8. Raststellung
* Ca. 9. Raststellung
** Ca. 11. Raststellung
* AUS, NZ und ZA
** Für EUROPA
Härter "a" →Obere Druckstufen-
Dämpfungskraft erhöhen. (Ein-
stellschraube "1" hineindre-
hen.)
Weicher "b" →Obere Druck-
stufen-Dämpfungskraft
reduzieren. (Einstellschraube
"1" herausdrehen.)
Einstellbereich:
Maximal Minimal
Vollständig hi-
neingedreht2 Umdrehun-
gen heraus (aus
der Maximal-
stellung)
Standard-einstellung:
Ca. 1-1/8 Umdrehun-
gen heraus
* Ca. 1-1/4 Umdrehun-
gen heraus
* AUS, NZ und ZA
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FAHRWERK
Den Einstellmechanismus nie über
die Minimal- oder Maximaleinstel-
lung hinausdrehen, um diesen
nicht zu beschädigen.
REIFENLUFTDRUCK
KONTROLLIEREN
1. Messen:
• Reifenluftdruck
Nicht nach Vorgabe→Korrigieren.
• Den Reifenluftdruck bei kaltem Re-
ifen kontrollieren.
• Bei zu niedrigem Reifenluftdruck
besteht die Gefahr, dass der Reifen
auf der Felge rutscht.
• Ein schräg stehender Ventilschaft
deutet darauf hin, dass der Reifen
sich verschoben hat.
• Falls der Ventilschaft schräg steht,
sitzt der Reifen falsch auf. In
diesem Fall die Reifenlage korri-
gieren.
SPEICHEN KONTROLLIEREN UND
FESTZIEHEN
Folgender Arbeitsablauf gilt für
sämtliche Speichen.
1. Kontrollieren:
• Speichen
Verbogen/beschädigt→Er-
neuern.
Speiche lose→Spannen.
Die Speichen einzeln mit einem
Schraubendreher abklopfen.
Eine ausreichend gespannte Speiche
klingt laut und deutlich; eine lockere
Speiche klingt dumpf.
2. Festziehen:
• Speichen
(mit Nippelspanner "1")
Die Speichen müssen vor und nach
der Einfahrzeit festgezogen werden.
RÄDER KONTROLLIEREN
1. Kontrollieren:
• Felgenschlag
Das Rad anheben und drehen.
Anormaler Schlag→Erneuern.
2. Kontrollieren:
• Lagerspiel
Vorhanden→Erneuern.LENKKOPF KONTROLLIEREN
UND EINSTELLEN
1. Den Motor so aufbocken, dass
das Vorderrad frei in der Luft
schwebt. WARNUNG! Das Fahr-
zeug sicher abstützen, damit es
nicht umfallen kann.
2. Kontrollieren:
• Lenkachse
Die Gabelholme am unteren
Ende umfassen und die Telesko-
pgabel hin und her bewegen.
Spiel vorhanden→Lenkkopflager
einstellen.
3. Kontrollieren:
• Leichtgängigkeit der Lenkung
Lenker von Anschlag zu Anschlag
schwenken.
Stockend→Ringmutter einstellen.
4. Einstellung:
• Ringmutter
Ringmutter einstellen:
a. Den Scheinwerfer demontieren.
b. Den Lenker und die obere Gabel-
brucke demontieren.
c. Die Ringmutter "1" mit dem Hak-
enschlüssel "2" lokkern. Standard-Reifenluft-
druck:
100 kPa (1.0 kgf/cm
2,
15 psi)
Speichennippel-Schlüs-
sel
YM-01521/90980-01521
Speichen:
3 Nm (0.3 m•kg, 2.2
ft•lb)
Hakenschlüssel:
YU-33975/90890-01403
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FAHRWERK
d. Die Ringmutter "3" mit dem Hak-
enschlüssel "4" festziehen.
• Das Gewinde der Lenkachse mit
Lithiumseifenfett bestreichen.
• Den Drehmomentschlüssel im re-
chten Winkel zum Hakenschlüssel
ansetzen.
e. Die Ringmutter um eine Umdre-
hung lokkern.
f. Die Ringmutter mit dem Haken-
schlüssel festziehen.
Überziehen vermeiden.
g. Zur Kontrolle die Lenkachse von
Anschlag zu Anschlag bewegen.
Bei der geringsten Schwergän-
gigkeit müssen der Lenkkopf zer-
legt und die Lager geprüft
werden.
h. Beilagscheibe 5, obere Gabel-
brücke 6, Beilagscheibe 7, Len-
kkopfmutter 8, Lenker 9, obere
Lenker- Halterung 10 und Schein-
werfer 11 montieren.
• Die obere Lenker-Halterung muss
so montiert werden, dass die Körn-
ermarkierung "a" nach vorn gerich-
tet ist.
• Den Lenker so montieren, dass die
Markierungen "b" an beiden Seiten
fluchten.
• Den Lenker so montieren, dass der
Vorsprung "c" der oberen Lenker-
Halterung auf die Lenker-Marki-
erung ausgerichtet ist, wie dargest-
ellt.• Das Ende des Kraftstofftank-Belüf-
tungsschlauchs "12" in die Bohrung
der Lenkachse stecken.
Zuerst die Schrauben an der
Vorderseite festziehen, danach die
Schrauben an der Hinterseite vor-
schriftsmäßig festziehen.
Hakenschlüssel:
YU-33975/90890-01403
Ringmutter (pro-
visorisches Anzugsmo-
ment):
38 Nm (3.8 m•kg, 27
ft•lb)
Ringmutter (pro-
visorisches Anzugsmo-
ment):
7 Nm (0.7 m•kg, 5.1
ft•lb)
Lenkkopfmutter:
145 Nm (14.5 m•kg, 105
ft•lb)
Obere Lenker-Halterung:
28 Nm (2.8 m•kg, 20
ft•lb)
Klemmschraube (obere
Gabelbrücke):
21 Nm (2.1 m•kg, 15
ft•lb)
Scheinwerfer:
7 Nm (0.7 m•kg, 5.1
ft•lb)
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FAHRWERK
SCHMIERUNG
Um einen reibungslosen Betrieb zu
gewährleisten, sollte das Motorrad
bei der Instandsetzung, nach dem
Einfahren sowie nach jeder Fahrt sa-
chgemäß geschmiert werden.
1. Sämtliche Seilzüge
2. Kupplungshebel-Drehpunkt
3. Fußschalthebel-Drehpunkt
4. Fußrasten-Drehpunkt
5. Gasdrehgriff-Kontaktfläche zum
Lenker
6. Antriebskette
7. Seilzug-Führung
8. Gaszug-Ende
9. Kupplungszug-Ende
10. Warmstartzug-EndeA. Yamaha-Seilzugschmiermittel
o. Ä verwenden.
B. SAE 10W-30 Motoröl oder O-
Ring-Kettenspray verwenden.
C. Hochqualitatives leichtes Lithi-
umseifenfett verwenden.
Überschüssiges Fett abwischen
und von den Bremsscheiben fern
halten.
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ELEKTRISCHE ANLAGE
ELEKTRISCHE ANLAGE
ZÜNDKERZEN KONTROLLIEREN
1. Demontieren:
• Zündkerze
2. Kontrollieren:
• Elektrode "1"
Verschlissen/beschädigt→Er-
neuern.
• Isolator-Färbung "2"
Die normale Färbung ist Reh-
braun.
Färbung anormal→Zustand des
Motors kontrollieren.
Nach zahlreichen Betriebsstunden im
unteren Lastbereich verrußt der Por-
zellanisolator, auch wenn Motor und
Vergaser in gutem Zustand sind.
3. Messen:
• Elektrodenabstand "a"
(mit einer Fühlerlehre)
Nicht nach Vorgabe→Korrigieren.
4. Die Zündkerze ggf. mit einem
Zündkerzenreiniger reinigen.
5. Festziehen:
• Zündkerze
• Vor dem Einschrauben der Zündk-
erze müssen Kerzenkörper und
Dichtfläche gesäubert werden.
• Die Zündkerze zuerst handfest "a"
und dann mit dem vorgeschrie-
benen Anzugsmoment "b" festzie-
hen.
ZÜNDZEITPUNKT
KONTROLLIEREN
1. Demontieren:
• Rotor-Abdeckschraube "1"
2. Anschließen:
• Stroboskoplampe
• Digitaler-Drehzahlmesser
(am Zündspulen-Kabel [Orange]
"1")
3. Einstellung:
• Leerlaufdrehzahl
Siehe unter "LEERLAUFDRE-
HZAHL EINSTELLEN".
4. Kontrollieren:
• Zündzeitpunkt
Kontrollieren, ob sich die Zünd-
markierung "a" im Bereich "b" am
Rotor befindet.
Zündbereich falsch→Rotor und
Impulsgeber kontrollieren.
5. Montieren:
• Rotor-Abdeckschraube
BATTERIE KONTROLLIEREN UND
LADEN
Die in der Batterie enthaltene
Schwefelsäure ist giftig und stark
ätzend. Außerdem entsteht beim
Laden der Batterie explosives
Wasserstoffgas. Daher immer fol-
gende Sicherheitsratschläge
beachten:
• Beim Umgang mit der Batterie
eine Schutzbrille tragen.• Die Batterie nur in einem gut
durchlüfteten Raum aufladen.
• Die Batterie von Funken, Flam-
men, angezündeten Zigaretten
und andere Feuerquellen fern
halten.
• Beim Umgang mit der Batterie
NICHT RAUCHEN.
• BATTERIEN UND BATTER-
IESÄURE VON KINDERN FERN-
HALTEN.
• Körperlichen Kontakt mit Batter-
iesäure vermeiden. (Batter-
iesäure kann schwere
Verätzungen und bleibende Au-
genschäden hervorrufen.)
ERSTE HILFE BEI KÖRPERKON-
TAKT:
ÄUSSERLICH
• Haut mit Wasser spülen.
• Augen 15 Minuten lang gründlich
mit Wasser spülen, danach so-
fort einen Arzt aufsuchen.
INNERLICH
• Große Mengen Wasser oder
Milch, anschließend Speiseöl
trinken. Sofort einen Arzt auf-
suchen.
Ladespannung, -strom und -dauer
einer wartungsfreien Batterie we-
ichen von denen einer herkömmli-
chen Batterie ab. Die
wartungsfreie Batterie sollte
entsprechend den weiter unten be-
schriebenen Lademethoden gelad-
en werden. Bei Überladung sinkt
der Säurestand der Batterie
beträchtlich. Es ist daher wichtig,
dass die Batterie vorschriftsmäßig
geladen wird.
Da die wartungsfreie Batterie dicht
verschlossen ist, kann deren Lade-
zustand nicht durch Messung der
Säuredichte kontrolliert werden. Der
Ladezustand wird stattdessen durch
Messen der Spannung an den
Polklemmen ermittelt.
1. Demontieren:
• Sitzbank Elektrodenabstand:
0.7–0.8 mm (0.028–
0.031 in)
Zündkerze:
13 Nm (1.3 m•kg, 9.4
ft•lb)
Stroboskoplampe:
YM-33277-A/90890-
03141
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ELEKTRISCHE ANLAGE
2. Lösen:
• Batteriekabel
(von den Batteriepolen)
Zuerst das Batterie-Minuskabel
"1" und dann das Batterie-Pluska-
bel "2" abklemmen.
3. Demontieren:
• Batterie-Haltegummi
• Batterie
4. Messen:
• Batteriespannung
Arbeitsvorgang:
a. Das Taschen-Multimeter "1" an
den Batteriepolen anschließen.
• Der Ladezustand der wartungs-
freien Batterie kann durch Messung
der so genannten Ruhespannung
(d. h. die Spannung bei abgeklem-
mtem Pluskabel) kontrolliert wer-
den.
• Kein Laden ist erforderlich, wenn
die Ruhespannung mindestens
12.8 V beträgt.
b. Den Ladezustand der Batterie an-
hand der nebenstehenden Dia-
gramme und des nachfolgenden
Beispiels prüfen.
Beispiel
Ruhespannung = 12.0 V
Ladedauer = 6.5 Stunden
Ladezustand der Batterie = 20–30%
A. Ruhespannung und Ladezeit
bei 20 °C (68 °F) (Diese
Werte sind anhängig von
Temperaturschwankungen,
Batterieplattenzustand und
Säurestand.)
B. Ruhespannung
C. Ladezeit (Stunden)
D. Zeit (Minuten)
E. Ladezustand der Batterie
F. Umgebungstemperatur: 20
°C (68 °F)
a. Laden
b. Ruhespannung kontrollieren
5. Laden:
•Batterie
(entsprechend der auf den fol-
genden Seiten ausgewählten
Methode)
Keine Schnelllaufladung vorneh-
men.
• Die Dichtkappen der wartungs-
freien Batterie dürfen nicht en-
tfernt werden.
• Kein Stoßladegerät verwenden.
Die von solchen Geräten
erzeugten Stromstöße können
die Batterie überhitzen und die
Batterieplatten beschädigen.
• Falls der Ladestrom am Lade-
gerät nicht einstellbar ist, darauf
achten, dass die Batterie nicht
überladen wird.• Zum Laden sollte die Batterie
ausgebaut werden. (Wird die Bat-
terie dennoch im eingebauten
Zustand geladen, muss zuvor
das Minuskabel abgeklemmt
werden.)
• Um Funkenbildung zu ver-
meiden, das Ladegerät erst ein-
schalten, nachdem die
Anschlussklemmen des Lade-
geräts an den Batteriepolen an-
geschlossen worden sind.
• Ebenso die Anschlussklemmen
des Ladegeräts erst von den Bat-
teriepolen abnehmen, nachdem
das Ladegerät ausgeschaltet
worden ist.
• Darauf achten, dass die Klem-
men des Ladegeräts guten Kon-
takt zu den Batteriepolen haben
und nicht kurzgeschlossen wer-
den. Bei korrodierten An-
schlussklemmen kann es zu
einer Erhitzung der Kontakts-
tellen kommen, bei ausgeleierten
Klemmfedern zu Abrissfunken-
bildung.
• Falls die Batterie heiß wird, den
Ladevorgang umgehend unter-
brechen und die Batterie
zunächst abkühlen lassen. Eine
erhitzte Batterie stellt eine Explo-
sionsgefahr dar!
• Aus nebenstehendem Diagramm
wird ersichtlich, dass sich die
Ruhespannung einer wartungs-
freien Batterie erst ca. 30 Mi-
nuten nach Beendigung des
Ladevorganges stabilisiert. De-
shalb vor der Messung der Ru-
hespannung die frisch geladene
Batterie zunächst eine halbe
Stunde ruhen lassen.
Messgerät-Pluskabel→Batterie-
Pluspol
Messgerät-Minuskabel→Batte-
rie-Minuspol
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ELEKTRISCHE ANLAGE
Lademethode für ein Ladegerät mit variabler Stromstärke/Spannung
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ELEKTRISCHE ANLAGE
Lademethode für ein Ladegerät mit konstanter Spannung