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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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GAU24350
Motorrad aufbocken Da dieses Modell keinen Hauptständer be-
sitzt, sollten beim Ausbau der Räder oder
zum Erledigen von anderen Wartungsarbei-
ten, bei denen das Motorrad sicher und
senkrecht stehen muß, folgende Hinweise
beachtet werden. Vor der Wartungsarbeit
prüfen, ob das Motorrad sicher und senk-
recht steht. Es kann nach Bedarf auch eine
stabile Holzkiste unter dem Motor plaziert
werden.
Vorderrad warten
1. Entweder hinten einen Motorrad-Mon-
tageständer verwenden oder (falls
nicht zwei solcher Ständer zur Verfü-
gung stehen) einen Aufbockständer
aus dem Automobilfachhandel unter
den Rahmen in Nähe des Hinterrads
stellen.
2. Das Fahrzeug mit einem Motorrad-
Montageständer vorn so abstützen,
daß das Vorderrad sich frei drehen
läßt.
Hinterrad warten
Das Motorrad so abstützen, daß das Hinter-
rad sich frei drehen läßt. Dazu entweder
hinten einen Motorrad-Montageständer ver-wenden oder zwei Aufbockständer unter
den Hauptrahmen oder die Schwingenarme
stellen.
GAU24360
Vorderrad
GAU24660
Vorderrad ausbauen
WARNUNG
GWA10820
Wartungsarbeiten an den Rädern
sollten grundsätzlich von einer
Yamaha-Fachwerkstatt durchge-
führt werden.
Das Fahrzeug sicher abstützen, da-mit es nicht umfallen kann.
1. Die Tachowelle vom Vorderrad lösen.
2. Die Vorderachs-Klemmschraube lok-
kern.
3. Die Gummikappe abnehmen und
dann die Radachse lockern.
1. Tachowelle
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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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4. Das Motorrad aufbocken, um das Vor-
derrad vom Boden abzuheben; siehe
dazu Seite 6-32.
5. Die Radachse herausziehen und dann
das Rad herausnehmen.ACHTUNG:
GCA11070
Bei demontiertem Rad und Bremsschei-
be auf keinen Fall die Bremse betätigen,
da sonst die Bremsbeläge aneinander-gedrückt werden.
GAU24921
Vorderrad einbauen
1. Das Tachometer-Antriebsgehäuse in
die Radnabe einsetzen. Die Tachome-
ter-Mitnehmerklauen müssen in die
entsprechenden Nuten eingreifen.
2. Das Rad zwischen die Gabelholme
heben.HINWEIS:Zwischen den Bremsbelägen muß ein ge-
nügend großer Spalt für die Bremsscheibe
vorhanden sein, und die Nase am Gabel-
rohr muß in die Nut am Tachometer-An-triebsgehäuse greifen.3. Die Radachse durchstecken.
4. Das Vorderrad absenken, bis es auf
dem Boden steht.
5. Die Radachse und die vordere Achs-
Klemmschraube vorschriftsmäßig
festziehen und dann die Gummikappe
montieren.
6. Bei kräftig gezogenem Handbremshe-
bel die Gabel durch starken Druck auf
den Lenker mehrmals einfedern und
prüfen, ob sie leichtgängig ein- und
ausfedert.
1. Vorderachs-Klemmschraube
2. Gummikappe
3. Radachse
1. Tachometer-Antriebsgehäuse
1. Haltevorrichtung des Tachometer-
AntriebsgehäusesAnzugsdrehmomente:
Radachse:
59 Nm (5.9 m·kgf, 43 ft·lbf)
Vorderachs-Klemmschraube:
20 Nm (2.0 m·kgf, 14 ft·lbf)
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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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7. Die Tachowelle montieren.
GAU25080
Hinterrad
GAU25430
Hinterrad ausbauen
WARNUNG
GWA10820
Wartungsarbeiten an den Rädern
sollten grundsätzlich von einer
Yamaha-Fachwerkstatt durchge-
führt werden.
Das Fahrzeug sicher abstützen, da-mit es nicht umfallen kann.
1. Die Achsmutter und die Mutter der
Bremsankerwelle an der Bremsanker-
platte lockern.
2. Das Hinterrad entsprechend dem Ver-
fahren auf Seite 6-32 anheben.
3. Die Bremsankerstrebe durch Demon-
tieren der Mutter und Schraube von
der Bremsschuhplatte lösen.
4. Die Einstellmutter für das Fußbrems-
hebel-Spiel abschrauben und das
Bremsgestänge vom Bremswellenhe-
bel lösen.
1. Achsmutter
2. Bremsankerstrebe
3. Mutter und Schraube der Bremsankerstrebe
4. Bremsgestänge
5. Einstellmutter für das Spiel des
Fußbremshebels
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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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5. Die Kontermutter und Einstellschrau-
be der Antriebskette an beiden Enden
der Schwinge lockern.
6. Die Achsmutter abschrauben und
dann die Radachse herausziehen.
7. Das Hinterrad nach vorn drücken und
dann die Antriebskette vom Kettenrad
abnehmen.HINWEIS:Die Antriebskette muß für den Ein- und
Ausbau des Hinterrads nicht aufgetrennt werden.
8. Das Rad herausnehmen.
GAU25780
Hinterrad einbauen
1. Die Radachse von der linken Seite her
durchstecken und dann die Achsmut-
ter anbringen.
2. Die Antriebskette auf das Kettenrad
auflegen und dann den Antriebsket-
ten-Durchhang einstellen. (Siehe Sei-
te 6-21.)
3. Das Hinterrad absenken, bis es auf
dem Boden steht.
4. Die Bremsstange an den Bremswel-
lenhebel, und dann die Einstellmutter
für das Fußbremspedal-Spiel an die
Bremsstange montieren.
5. Die Bremsankerstrebe mit deren
Schraube und Mutter an die Bremsan-
kerplatte festschrauben und dann die
Mutter vorschriftsmäßig festziehen.
6. Die Achsmutter vorschriftsmäßig fest-
ziehen.
7. Die Fußbremspedal-Position und das -
Spiel einstellen. (Siehe Seite 6-18.)
WARNUNG
GWA10660
Nach dem Einstellen des Fußbremshe-
bels die Funktion des Bremslichtschal-ters prüfen.
1. Radachse
2. Einstellmutter des
Antriebskettendurchhangs
3. Kontermutter
Anzugsdrehmoment:
Bremsankerstreben-Mutter:
23 Nm (2.3 m·kgf, 17 ft·lbf)
Anzugsdrehmoment:
Achsmutter:
104 Nm (10.4 m·kgf, 75 ft·lbf)
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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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GAU25850
Fehlersuche Obwohl alle Yamaha-Fahrzeuge vor der
Auslieferung einer strengen Inspektion un-
terzogen werden, kann es im Alltag zu Stö-
rungen kommen. Zum Beispiel können De-
fekte am Kraftstoff- oder Zündsystem oder
mangelnde Kompression zu Anlaßproble-
men und Leistungseinbußen führen.
Das nachfolgende Fehlersuchdiagramm
beschreibt die Vorgänge, die es Ihnen er-
möglichen, eine einfache und schnelle Kon-
trolle der einzelnen Funktionsbereiche vor-
zunehmen. Reparaturarbeiten sollten
jedoch unbedingt von einer Yamaha-Fach-
werkstatt ausgeführt werden, denn nur die-
se bietet das Know-how, die Werkzeuge
und die Erfahrung für eine optimale War-
tung.
Ausschließlich Yamaha-Originalersatzteile
verwenden. Ersatzteile anderer Hersteller
mögen zwar so aussehen wie Yamaha-Tei-
le, bieten aber nur selten die gleiche Quali-
tät und Lebensdauer, was erhöhte Repara-
turkosten zur Folge hat.
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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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GAU25891
Fehlersuchdiagramm
WARNUNG
GWA10840
Bei Prüf- und Reparaturarbeiten am Kraftstoffsystem Funken und offene Flammen fernhalten und auf keinen Fall rauchen.
Kraftstoffstand im
Tank prüfen.1. Kraftstoff
Es ist genügend Kraftstoff vorhanden.
Es ist kein Kraftstoff vorhanden.
Verdichtung prüfen.
Kraftstoff nachfüllen.
Der Motor startet nicht.
Verdichtung prüfen.
E-Starter betätigen.2. Verdichtung
Verdichtung vorhanden.
Keine Verdichtung.
Zündung prüfen.
Lassen sie das Fahrzeug von einer Yamaha-
Fachwerkstatt prüfen.
Zündkerzen herausnehmen
und Elektroden prüfen.3. Zündung
Mit einem trockenen Tuch abwischen und Zündkerzen-
Elektrodenabstand korrigieren, oder Zündkerzen ersetzen.
Lassen sie das Fahrzeug von einer Yamaha-Fachwerkstatt prüfen.
Der Motor startet nicht. Lassen sie
das Fahrzeug von einer Yamaha-
Fachwerkstatt prüfen.
Der Motor startet nicht. Batterie prüfen.
E-Starter betätigen.4. Batterie
Der Motor dreht sich zügig.
Der Motor dreht sich nur mühsam.
Der Batteriezustand ist gut.Batterieanschlüsse prüfen. Batterie,
falls nötig, laden.
TrockenFeucht
Gas halb öffnen und E-Starter betätigen.
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PFLEGE UND STILLEGUNG DES MOTORRADS
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7
GAU26040
Pflege Während die offene Bauweise einerseits
die attraktive Technologie sichtbar macht,
hat sie andererseits den Nachteil, daß das
Motorrad ungeschützt ist. Obwohl nur hoch-
wertige Materialien verwendet werden, sind
die Bauteile nicht korrosionssicher. Wäh-
rend bei Automobilen beispielsweise ein
korrodierter Auspuff unbeachtet bleibt, fal-
len schon kleine Rostansätze an der Motor-
rad-Auspuffanlage unangenehm auf. Re-
gelmäßige, richtige Pflege ist nicht nur eine
Bedingung für Garantieansprüche, sondern
Ihr Motorrad wird auch besser aussehen,
länger leben und optimale Leistungen er-
bringen.
Vorbereitung für die Reinigung
1. Die Schalldämpferöffnung abkühlen
lassen und dann mit einer Plastiktüte
abdecken.
2. Sicherstellen, daß alle Kappen und
Abdeckungen, sowie alle elektrischen
Stecker und Anschlußbuchsen, ein-
schließlich der Zündkerzenstecker,
fest sitzen.
3. Auf stark verschmutzte Stellen, die z.
B. durch verkrustetes Motoröl verun-
reinigt sind, einen Kaltreiniger mit dem
Pinsel auftragen, aber niemals Kaltrei-
niger auf Dichtungen, Kettenräder, die Antriebskette und Radachsen auftra-
gen! Kaltreiniger und Schmutz mit
Wasser abspülen.
Reinigung
ACHTUNG:
GCA10770
Stark säurehaltige Radreiniger, be-
sonders an Speichenrädern, ver-
meiden. Werden solche Produkte
für schwer zu entfernende Ver-
schmutzungen verwendet, das Rei-
nigungsmittel nicht länger als vor-
geschrieben auf der betroffenen
Stelle lassen. Die behandelten Teile
unbedingt sehr gut mit Wasser spü-
len, sofort abtrocknen und an-
schließend mit einem Korrosions-
schutz versehen.
Unsachgemäße Reinigung kann
den Windschutz, die Verkleidungs-
teile und andere Plastikteile be-
schädigen. Ausschließlich weiche,
saubere Tücher oder Schwämme
mit einem milden Reinigungsmittel
und Wasser verwenden, um Plastik-
teile zu reinigen.
Niemals scharfe Chemikalien für
Plastikteile verwenden. Niemals fol-
gende Mittel bzw. einen mit diesen
Mitteln angefeuchteten Lappen oder Schwamm benutzen: alkali-
sche oder stark säurehaltige Reini-
gungsmittel, Lösungsmittel, Ben-
zin, Rostschutz- oder -
entfernungsmittel, Brems- oder
Kühlflüssigkeit, Batteriesäure.
Niemals Hochdruck-Waschanlagen
oder Dampfstrahlreiniger verwen-
den, da diese das Einsickern von
Wasser und damit eine Verschlech-
terung in den folgenden Bereichen
verursachen: Dichtungen (von Rä-
dern, Schwinglagern, Gabeln und
Bremsen), elektrische Bestandteile
(Stecker, Verbindungen, Instrumen-
te, Schalter und Lichter), Ent- und
Belüftungsschläuche.
Für Motorräder, die mit einer Wind-
schutzscheibe ausgestattet sind:
Keine starken Reiniger oder harten
Schwämme verwenden, da sie Teile
abstumpfen oder verkratzen wer-
den. Einige Plastikreinigungsmittel
könnten auf der Windschutzschei-
be Kratzer hinterlassen. Das Pro-
dukt an einer nicht im Blickfeld lie-
genden Stelle der
Windschutzscheibe testen, ob es
Scheuerspuren hinterläßt. Ist die
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PFLEGE UND STILLEGUNG DES MOTORRADS
7-2
7
Windschutzscheibe verkratzt, nach
dem Waschen ein Plastikpoliermit-teI verwenden.
Nach normalem Gebrauch
Schmutz am besten mit warmem Wasser,
einem milden Reinigungsmittel und einem
sauberen, weichen Schwamm lösen, da-
nach gründlich mit sauberem Wasser spü-
len. Schwer zugängliche Stellen mit einer
Zahnbürste oder Flaschenbürste reinigen.
Hartnäckiger Schmutz und Insekten lassen
sich leichter entfernen, wenn zuvor ein nas-
ses Tuch einige Minuten lang auf die ver-
schmutzten Stellen gelegt wird.
Nach Fahrten im Regen, auf Straßen, die mit Salz bestreut wurden oder in Küstennä-heDa Meeressalz und Streusalz in Verbin-
dung mit Wasser extrem korrosiv wirken,
führen Sie bitte nach jeder Fahrt in Regen,
Küstennähe oder auf gestreuten Straßen
folgende Schritte durch.HINWEIS:Im Winter gestreutes Salz kann noch bis in
den Frühling hinein auf Straßen vorhanden sein.1. Das Motorrad abkühlen lassen und
dann mit kaltem Wasser und einem
milden Reinigungsmittel abwaschen.
ACHTUNG:
GCA10790
Kein warmes Wasser verwenden, da es
das aggressive Verhalten von Salz ver-stärkt.
2. Um Korrosion zu verhindern, nach
dem Trocknen des Motorrads ein Kor-
rosionsschutzspray auf alle Metall-
oberflächen, einschließlich verchrom-
ter und vernickelter Metalloberflächen,
sprühen.
Nach der Reinigung
1. Das Motorrad mit einem Leder oder ei-
nem saugfähigen Tuch trockenwi-
schen.
2. Die Antriebskette sofort trocknen und
schmieren, um Rostansatz zu verhin-
dern.
3. Verwenden Sie zur Pflege von ver-
chromten, Aluminum- und Edelstahl-
Teilen, auch an der Auspuffanlage,
eine Chrompolitur. Sogar die tempera-
turbedingte Verfärbung von Edelstahl-
Auspuffanlagen kann mit einer sol-
chen Politur entfernt werden.4. Alle Metalloberflächen müssen mit ei-
nem Korrosionsschutzspray vor Korro-
sion geschützt werden, auch wenn sie
verchromt, vernickelt, eloxiert oder auf
eine andere Art oberflächenvergütet
sind.
5. Verwenden Sie Sprühöl als Universal-
reiniger, um noch vorhandene Rest-
verschmutzungen zu entfernen.
6. Steinschläge und andere kleine Lack-
schäden mit Farblack ausbessern
bzw. mit Klarlack versiegeln.
7. Wachsen Sie alle lackierten Oberflä-
chen.
8. Das Motorrad vollständig trocknen las-
sen, bevor es untergestellt oder abge-
deckt wird.
WARNUNG
GWA10930
Sicherstellen, daß sich weder Öl
noch Wachs auf den Bremsen oder
Reifen befindet. Gegebenenfalls
Bremsscheiben und -beläge mit
Aceton oder einem handelsübli-
chen Bremsenreiniger säubern,
Reifen mit Seifenlauge abwaschen.
Vor einer Fahrt mit dem Motorrad,
die Bremsleistung und das Verhal-ten in Kurven testen.
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