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6-42
Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6
GAU01297
FehlersuchdiagrammFehlersuchdiagramm
GW000125
W
Bei Prüf- und Reparaturarbeiten am Kraftstoffsystem Funken und offene Flammen fernhalten und auf keinen Fall rauchen.
Ausreichend
Tank leerVerdichtung prüfen.
Kraftstoff tanken.
2. VerdichtungVerdichtung vorhanden
Kein VerdichtungZündung prüfen.
Vom YAMAHA-Händler prüfen lassen.
Zünderzen heraus-
schrauben und Elektroden
prüfen.
3. ZündungFeucht
TrockenMit trockenem Lappen sauberwischen
und Elektrodenabstand korrigieren bzw.
Zündkerzen erneuern.
Vom YAMAHA-Händler prüfen lassen.
Motor startet nicht. Batterie prüfen. Gasdrehgriff halb öffnen und E-Starter
betätigen.
4. BatterieMotor dreht schnell.
Motor dreht zu langsam.Batterie gut.
1. Kraftstoff
Kraftstoffstand prüfen.
E-Starter betätigen.
E-Starter betätigen.
Anschlüsse prüfen bzw.
Batterie laden.Motor startet nicht.
Verdichtung prüfen.
Motor startet nicht.
Vom YAMAHA-Händler prüfen lassen.
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GAU03430
Pflege und Lagerung
7
Motorradpflege - eine
Investition, die sich lohnt!
Pflege
Die „Faszination Motorrad“ basiert unter
anderem auf der sichtbaren Technik. Dies
hat aber leider auch einen Nachteil: Wäh-
rend bei Automobilen beispielsweise ein
korrodierter Auspuff unbeachtet bleibt,
fallen schon kleine Rostansätze an der
Motorrad-Auspuffanlage unangenehm
auf. Gegen Schönheitsfehler können Sie
durch gekonnte Pflege allerdings viel tun.
Außerdem sollten Sie eines bedenken:
YAMAHA kann eine Gewährleistung nur
dann übernehmen, wenn Sie Ihr Motorrad
auch angemessen pflegen. Denn obwohl
nur hochwertige Materialien verwendet
werden, sind nicht alle Bauteile absolut
korrosionssicher. Deshalb geben wir hier
wichtige Hinweise, wie Ihr Motorrad be-
handelt werden muß, um dauerhaft gut in
Form zu bleiben.
Care
Vorbereitung für die Wäsche
1. Die Schalldämpfer abkühlen lassen
und dann mit einer Plastiktüte so
abdecken, daß kein Wasser eindrin-
gen kann.
2. Sicherstellen, daß alle elektrischen
Steckverbinder - auch Zündkerzen-
stecker - und Abdeckkappen fest sit-
zen, damit dort ebenfalls keine
Feuchtigkeit eindringen kann.
3. Auf stark verschmutzte Stellen, die
z. B. durch verkrustetes Motoröl ver-
unreinigt sind, nur dann einen Kalt-
reiniger mit dem Pinsel auftragen,
wenn keine Gummidichtungen in der
Nähe liegen. Diese könnten sonst
rasch aushärten und ihre Dichtwir-
kung verlieren. Auch von Kette,
Kettenrädern und Radachsen sollte
Kaltreiniger ferngehalten werden.WäscheGCA00010dD
8Moderne Reiniger, insbesondere
säurehaltige Felgenreiniger, lösen
festgebackenen Schmutz zwar
sehr gut, aber sie können bei
besonders langem Einwirken unter
Umständen die metallische
Oberfläche angreifen. Deshalb
raten wir von Felgenreinigern ab.
Auf keinen Fall dürfen sie bei
Drahtspeichenrädern zum Einsatz
kommen. Wenn Sie solche
Reiniger trotzdem verwenden:
Nach der empfohlenen Einwirkzeit
die behandelten Teile unbedingt
sehr gut mit Wasser spülen, trock-
nen und anschließend mit einem
Korrosionsschutz (Sprühwachs
oder -öl) versehen.
8Starke Reiniger verhalten sich
auch aggressiv gegenüber Kunst-
stoffen und Gummibauteilen. Ver-
kleidungsteile, Radabdeckungen,
Lampengläser, Lenkergriffe usw.
sollten lediglich mit einem saube-
ren weichen Lappen bzw. Schwa-
mm und Wasser behandelt werden;
nach Bedarf ein mildes
Reinigungsmittel zugeben. Bei
Kratzern hochwertiges Poliermittel
für Kunststoff verwenden.
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Pflege und Lagerung
7
8Niemals folgende Mittel bzw. einen
mit diesen Mitteln angefeuchteten
Lappen oder Schwamm benutzen:
alkalische oder stark säurehaltige
Reinigungsmittel, Lösungsmittel,
Benzin, Rostschutz- oder -entfer-
nungsmittel, Brems- oder Kühlflüs-
sigkeit, Batteriesäure.
8Zum Waschen keinen Hochdruck-
Wasserstrahl verwenden. Soge-
nannte Dampfstrahler an Tank-
stellen oder Münzwaschanlagen
drücken häufig Feuchtigkeit in
Radlager, elektrische Steckver-
bindungen, Instrumente, Arma-
turen, Scheinwerfer, Brems- und
Blinkleuchten, Entlüftungsöffnun-
gen und schläuche, Dichtringe (an
Telegabel, Schwingenlagern und
Getriebewellen) sowie Bremszylin-
der.
8Zur Behandlung der Windschutz-
scheibe (falls vorhanden): Scharfe
Reinigungsmittel können zu einer
Eintrübung der Scheibe führen,
und ein harter Schwamm kann
Kratzer verursachen. Kunststoff-
reiniger vor dem ersten Einsatz am
besten an einer nicht im Blickfeld
liegenden Stelle testen, ob er
Scheuerspuren hinterläßt.
Regelmäßige Wäsche
Schmutz am besten mit warmem Wasser,
einem milden Haushaltsreiniger und
einem sauberen, weichen Schwamm
lösen, danach mit einem sanften Wasser-
strahl abspülen. Schwer zugängliche
Stellen mit einer Bürste reinigen. Insekten
lassen sich leicht entfernen, wenn zuvor
ein nasses Tuch oder Spezialmittel einige
Minuten die Verschmutzungen gelöst hat.Nach Einsatz im Winter, im Regen und in
Küstennähe
Nach einer Fahrt in Küstennähe, auf salz-
gestreuten Straßen und auch nach einer
Regenfahrt im Frühjahr sollten Sie Ihre
YAMAHA folgendermaßen behandeln.
HINWEIS:
Nicht nur in den Wintermonaten, wenn
wegen Glätte gestreut wurde, sondern
auch im Frühjahr befindet sich Salz auf
der Fahrbahn, das zusammen mit Was-
ser aggressiv auf allen Metallteilen rea-
giert. Auch Meerwasser und salzhaltige
Luft beschleunigen Korrosion.
1. Das Motorrad abkühlen lassen und
dann kalt abspülen oder mit einer
Seifenlauge abwaschen.
GCA00012
dD
Warmes Wasser verstärkt das aggres-
sive Verhalten von Salz.
2. Nach dem Trocknen des Fahrzeugs
alle metallischen Oberflächen mit
Sprühöl oder -wachs konservieren.
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Pflege und Lagerung
7
Nach der Wäsche
1. Das Motorrad mit einem Leder oder
einem saugfähigen Tuch trockenwi-
schen.
2. Die Antriebskette trocknen und so-
fort schmieren, um Rostansatz zu
verhindern.
3.
Verchromte Bauteile aus Stahl oder
Alu mit einem handelsüblichen Chrom-
polish polieren. Dies gilt natürlich auch
für Auspuffanlagen. Insbesondere
Edelstahlauspuffanlagen können
durch Polieren von Verfärbungen
(thermisch bedingte Anlauffarben)
sowie hartnäckigen Flecken befreit
werden.
4. Alle metallischen Oberflächen müs-
sen unbedingt vor Korrosion ge-
schützt werden, auch wenn sie ver-
chromt, vernickelt, eloxiert oder auf
eine andere Art oberflächenvergütet
sind. Dies kann mit Sprühwachs
oder Sprühöl erfolgen.
5. Sollten nach der Wäsche noch
Schmutzstellen zu sehen sein, diese
mit einem weichen Tuch und Sprüh-
öl reinigen.
6. Steinschläge, Scheuerstellen und
andere kleine Lackschäden mit
Farblack ausbessern bzw. mit Klar-
lack versiegeln.7. Lackierte Oberflächen sollten mit
einem handelsüblichen
Lackkonservierer geschützt werden.
8. Das Motorrad vollständig trocknen
(lassen), bevor es untergestellt oder
abgedeckt wird.
GWA00001
W
8Wenn Wachs oder Öl auf Bremsen
oder Reifen gelangen, besteht
Gefahr.
8Bremsscheiben und -beläge mit
Aceton oder einem handelsübli-
chen Bremsenreiniger säubern,
Reifen mit Seifenlauge abwa-
schen. Anschließend vorsichtig
mit dem Motorrad losfahren, eine
Bremsprobe machen und verhal-
ten in Kurven einfahren.
GCA00013
dD
8Wachs und Öl stets sparsam auf-
tragen und jeglichen Überschuß
abwischen.
8Niemals Gummi- oder Kunststoff-
teile einölen bzw. wachsen, son-
dern mit geeigneten Pflegemitteln
behandeln.
8Polituren nicht zu häufig einset-
zen, denn diese enthalten Schleif-
mittel, die eine dünne Schicht des
Lackes abtragen.
HINWEIS:
Produktempfehlungen erhalten Sie bei
Ihrem YAMAHA-Händler.
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Pflege und Lagerung
7
Lagerung
Lagerung
Kurzzeitiges Abstellen
Das Motorrad sollte stets kühl und trock-
en untergestellt und mit einer luftdurch-
lässigen Plane abgedeckt werden, um es
vor Staub zu schützen.
GCA00014
dD
8Stellen Sie ein nasses Motorrad
niemals in eine unbelüftete Gara-
ge oder decken es mit einer Plane
ab, denn dann bleibt das Wasser
auf den Bauteilen stehen, und das
kann Rostbildung zur Folge ha-
ben.
8Feuchte Kellerräume sind kein
geeigneter Abstellplatz. Das glei-
che gilt für Stallungen (ammoni-
akhaltige Luft ist besonders ag-
gressiv) und Räume, in denen
aggressive Chemikalien gelagert
werden.
Storage
Stillegung
Möchten Sie Ihr Motorrad für mehr als
zwei Monate aus dem Verkehr ziehen,
sollten folgende Schutzvorkehrungen
getroffen werden, um Schäden und
Korrosion zu verhindern.
1. Eine komplette Motorradpflege, wie
zuvor beschrieben, durchführen.
2. Den Kraftstoffhahn auf „ON“ stellen.
3. Die Vergaser-Schwimmerkammern
durch Aufdrehen der Ablaßschrau-
ben entleeren, um einer Verharzung
vorzubeugen. Das abgelassene
Benzin in den Kraftstofftank einfül-
len.
4. Volltanken, um Rostbildung im Tank
vorzubeugen.
5. Zum Vermeiden von Korrosion im
Motor die folgenden Schritte aus-
führen:
a) Die Zündkerzenstecker abziehen
und dann die Zündkerzen heraus-
schrauben.
b) Je etwa einen Teelöffel Motoröl
durch die Kerzenbohrungen ein-
fließen lassen.c) Die Zündkerzen mit aufgesteck-
tem Zündkerzenstecker an Masse
legen, um Funkenbildung zu ver-
hindern.
d) Den Motor mit dem Starter (ggf.
Kickstarter) etwa fünf Sekunden
durchdrehen lassen, damit das Öl
an Zylinder, Kolben usw. gelangt.
e) Die Zündkerzen einschrauben
und dann die Zündkerzenstecker
aufstecken.
GWA00003
W
Schritt 5. c) unbedingt beachten, um
Verletzung durch Hochspannung vor-
zubeugen.
6. Sämtliche Seilzüge sowie alle
Hebel- und Ständer-Drehpunkte
ölen.
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Pflege und Lagerung
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7. Den Luftdruck der Reifen kontrollie-
ren und ggf. korrigieren. Anschlie-
ßend das Motorrad so aufbocken,
daß beide Räder über dem Boden
schweben. Anderenfalls jeden Mo-
nat das Motorrad etwas verschie-
ben, damit die Reifen nicht ständig
an derselben Stelle aufliegen und
dadurch beschädigt werden.
8.
Die Schalldämpfer abkühlen lassen
und dann mit Plastiktüten so abdeck-
en, daß keine Feuchtigkeit eindrin-
gen kann.
9. Die Batterie ausbauen, kühl und
trocken lagern, jeden Monat prüfen
und ggf. aufladen. Temperaturen
unter 0 °C und über 30 °C sind zu
vermeiden. Für nähere Angaben
zum Lagern der Batterie siehe Seite
6-32.
HINWEIS:
Anfallende Reparaturen oder Inspektion
vor der Stillegung ausführen.
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GAU01038
Technische Daten
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Technische DatenTechnische Daten
Modell XVS125
Abmessungen
Gesamtlänge 2.320 mm
Gesamtbreite 910 mm
Gesamthöhe 1.075 mm
Sitzhöhe 670 mm
Radstand 1.530 mm
Bodenfreiheit 150 mm
Wendehalbkreis 2.900 mm
Leergewicht (fahrfertig,
vollgetankt)156 kg
Motor
Bauart
luftgekühlter 2-Zyl.-4-Takt-
Ottomotor, eine obenliegende
Nockenwelle (SOHC)
Zylinderanordnung V-2
Hubraum 124 cm
3
Bohrung ×Hub 41,0 ×47,0 mm
Verdichtungsverhältnis 11:1
Startsystem Elektrostarter
Schmiersystem NaßsumpfschmierungMotoröl
Sorte (Viskosität)
Klassen nach API: SE, SF oder SG
nach CCMC (ACEA): G-4 od. G-5
dD
Keine Öle verwenden, die Reibschutzmittel enthalten. Pkw-
Motoröle mit der Bezeichnung „ENERGY CONSERVING II“
enthalten oft solche Zusätze. Diese können beim Motorrad
zu Kupplungsrutschen und Leistungsminderung führen.
Füllmenge
Ölwechsel ohne Filterwechsel1,4 L
Ölwechsel mit Filterwechsel1,6 L
Gesamtmenge
(Motor trocken) 1,75 L
LuftfilterTrockenfilter-Einsatz
–10° 0° 10° 20° 30°
40°
SAE 10W/30
SAE 10W/40
SAE 20W/40
SAE 20W/50
–20°
SAE 15W/40 50°C
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Technische Daten
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Kraftstoff
Sorte Bleifreies Normalbenzin
Tankvolumen (Gesamtinhalt) 11 L
davon Reserve 3,4 L
Vergaser
Hersteller MIKUNI
Typ ×Anzahl BDS26 ×1
Zündkerzen
Hersteller/Typ NGK/CR7HSA oder
DENSO/U22FSR-U
Elektrodenabstand 0,6–0,7 mm
KupplungsbauartMehrscheiben-Ölbadkupplung
Kraftübertragung
Primärantrieb Stirnräder
Primärübersetzung 3,400
Sekundärantrieb Kette
Sekundärübersetzung 3,688
Anzahl Kettenradzähne
(hinten/vorn) 59/16
Getriebe klauengeschaltetes 5-Gang-
Getriebe
Getriebe-Betätigung Fußschalthebel (links)Getriebeabstufung
1. Gang 2.643
2. Gang 1,684
3. Gang 1,261
4. Gang 1,000
5. Gang 0,852
Fahrwerk
Rahmenbauart
Doppelschleifen-Rohrrahmen
Lenkkopfwinkel 35°
Nachlauf 135 mm
Reifen
Vorn
Ausführung Schlauch-Reifen
Dimension 80/100-18 47P
80/100-18 M/C 47P
Hersteller/ CHENG SHIN/C-916
Typ INOUE/MARBELLA NF27
Hinten
Ausführung Schlauch-Reifen
Dimension 130/90-15 M/C 66P
Hersteller/ CHENG SHIN/C-915
Typ INOUE/MARBELLA NR31
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