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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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GAU00630
Vergaser einstellenVergaser einstellenDie Vergaser sind grundlegende Be-
standteile der Antriebseinheit und erfor-
dern eine höchstgenaue Einstellung. Die
meisten Einstellarbeiten sollten dem
YAMAHA-Händler vorbehalten bleiben,
der über die notwendigen Kenntnisse und
Erfahrung verfügt. Die im folgenden be-
schriebene Einstellung können Sie jedoch
im Rahmen der regelmäßigen Wartung
selbst ausführen.
GC000095
dDDie im YAMAHA-Werk vorgenommene
Vergasereinstellung beruht auf zahlrei-
chen Tests. Eine Anderung dieser
Einstellung kann zu Leistungsabfall
und Motorschäden führen.
4. Die Leerlaufdrehzahl prüfen und ggf.
vorschriftsmäßig einstellen. Zum
Erhöhen der Leerlaufdrehzahl die
Einstellschraube nach adrehen.
Zum Verringern der Leerlaufdreh-
zahl die Einstellschraube nach b
drehen.
1a
b
1. Leerlaufeinstellschraube
GAU03821
Leerlaufdrehzahl einstellenLeerlaufdrehzahlDie Leerlaufdrehzahl muß in den empfoh-
lenen Abständen (siehe dazu die Tabelle
„Wartungsintervalle und Schmierdienst“)
folgendermaßen geprüft und ggf. einge-
stellt werden.HINWEIS:Für diese Einstellung wird ein Diagnose-
Drehzahlmesser benötigt.1. Die Abdeckung B abnehmen; siehe
dazu Seite 6-7.
2. Den Motor anlassen und warmfah-
ren.HINWEIS:Der Motor ist ausreichend warmgefahren,
wenn er spontan auf Gasgeben anspricht.3. Den Diagnose-Drehzahlmesser an
das Zündkabel anschließen.Leerlaufdrehzahl
1.150–1.200 U/min
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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HINWEIS:Falls sich die Leerlaufdrehzahl nicht wie
oben beschrieben einstellen läßt, den
Motor von einem YAMAHA-Händler über-
prüfen lassen.5. Die Abdeckung montieren.
GAU00637
Ventilspiel einstellenVentilspiel einstellenMit zunehmender Betriebszeit verändert
sich das Ventilspiel, wodurch die Zylin-
derfüllung nicht mehr den optimalen Wert
erreicht. Darüber hinaus kann es durch
falsches Ventilspiel zu Schäden am Motor
kommen. Um dem vorzubeugen, muß
das Ventilspiel in den empfohlenen Ab-
ständen (siehe dazu die Tabelle „War-
tungsintervalle und Schmierdienst“) vom
YAMAHA-Händler geprüft und ggf. einge-
stellt werden.
GAU00635
Gaszugspiel einstellenGaszugspiel einstellenDer Gasdrehgriff muß in Drehrichtung ein
Spiel von 3–5 mm aufweisen. Das Gas-
zugspiel am Drehgriff regelmäßig prüfen
und ggf. vom YAMAHA-Händler einstel-
len lassen.
a
a. Gaszugspiel
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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GAU04403
Reifen prüfenReifen prüfenOptimale Lenkstabilität, Lebensdauer und
Fahrsicherheit sind nur durch Beachtung
der folgenden Punkte gewährleistet.
Reifenluftdruck
Den Reifenluftdruck vor Fahrtantritt prü-
fen und ggf. korrigieren; siehe dazu fol-
gende Tabelle.
GW000082
W8Den Reifenluftdruck stets bei kal-
ten Reifen (d. h. Reifentemperatur
entspricht Umgebungstempera-
tur) prüfen und korrigieren.
8Der Reifenluftdruck ist stets der
Zuladung (d. h. dem Gesamtge-
wicht von Fahrer, Beifahrer, Ge-
päck und zulässigem Zubehör)
sowie der Fahrgeschwindigkeit
anzupassen.
GWA00040
WDa die Beladung das Fahr- sowie das
Bremsverhalten und damit die Sicher-
heit des Motorrads beeinflußt, stets
folgende Punkte beachten.
8DAS MOTORRAD NIEMALS
ÜBERLADEN! Überladen des
Motorrads beeinträchtigt nicht nur
Fahrverhalten und Sicherheit,
sondern kann auch Reifenschä-
den und Unfälle zur Folge haben.
Sicherstellen, daß das Gesamt-
gewicht aus Gepäck, Fahrer,
Beifahrer und zulässigem Zube-
hör nicht die maximale Gesamt-zuladung überschreitet.
8Keinesfalls Gegenstände mit-
führen, die während der Fahrt ver-
rutschen können.
8Schwere Lasten zum Fahrzeug-
mittelpunkt hin plazieren und das
Gewicht möglichst gleichmäßig
auf beide Seiten verteilen.
8Der Reifenluftdruck muß auf die
Gesamtzuladung angepaßt wer-
den.
8Reifenzustand und -luftdruck vor
Fahrtantritt prüfen.
Reifenluftdruck
(bei kaltem Reifen)
Zuladung* Vorn Hinten
Bis 90 kg
200 kPa
(2,00 kgf/cm
2,
2,00 bar)225 kPa
(2,25 kgf/cm
2,
2,25 bar)
90 kg–Maximum
225 kPa
(2,25 kgf/cm
2,
2,25 bar)250 kPa
(2,50 kgf/cm
2,
2,50 bar)
Max. Gesamtzuladung* 183 kg
*Summe aus Fahrer, Beifahrer, Gepäck und Zubehör
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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Reifenzustand
Vor jeder Fahrt die Reifen prüfen. Bei
unzureichender Profiltiefe, Nägeln oder
Glassplittern in der Lauffläche, rissigen
Flanken usw. den Reifen umgehend von
einem YAMAHA-Händler austauschen
lassen.HINWEIS:Die Gesetzgebung zur Mindestprofiltiefe
kann von Land zu Land abweichen.
Richten Sie sich deshalb nach den ent-
sprechenden Vorschriften.
Reifenausführung
Die Gußräder dieses Motorrads sind mit
Schlauchlos-Reifen bestückt.
GW000078
W8Grundsätzlich Reifen gleichen
Typs und gleichen Herstellers für
Vorder- und Hinterrad verwenden.
8Die nachfolgenden Reifen sind
nach zahlreichen Tests von der
YAMAHA MOTOR CO., LTD. frei-
gegeben worden. Bei anderen als
den zugelassenen Reifenkombi-
nationen kann das Fahrverhalten
nicht garantiert werden.
GAU00683
W8Übermäßig abgefahrene Reifen
beeinträchtigen die Fahrstabilität
und können zum Verlust der Fahr-
zeugkontrolle führen. Abgenutzte
Reifen unverzüglich vom YAMAHA-
Händler austauschen lassen.
8Den Austausch von Bauteilen an
Rädern und Bremsanlage sowie
Reifenwechsel grundsätzlich von
einem YAMAHA-Händler vorneh-
men lassen.
1a
1. Reifenflanke
a. ReifenprofiltiefeMindestprofiltiefe
(vorn und hinten)1,6 mm
Vorn:
Hersteller Dimension Modell
DUNLOP 120/70-14M/C 55S D305FABRIDGESTONE
120/70-14M/C 55S HOOP B03
Hinten:
Hersteller Dimension Modell
DUNLOP 150/70-14M/C 66S D305
BRIDGESTONE
150/70-14M/C 66S HOOP B02
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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GAU03773
RäderRäderOptimale Lenkstabilität, Lebensdauer und
Fahrsicherheit sind nur durch Beachtung
der folgenden Punkte gewährleistet.
8Räder und Reifen vor jeder Fahrt
inspizieren. Die Reifen auf Risse,
Schnitte u. ä., die Felgen auf Verzug
und andere Beschädigungen prüfen.
Bei Mängeln an Reifen oder Rädern
das Fahrzeug vom YAMAHA-Händ-
ler überprüfen lassen. Selbst klein-
ste Reparaturen an Rädern und
Reifen nur von einer Fachwerkstatt
ausführen lassen. Felgen mit Verzug
und anderen Verformungen müssen
ausgetauscht werden.
8Nach dem Austausch von Felgen
und/oder Reifen muß das Rad aus-
gewuchtet werden. Eine Reifen-
unwucht beeinträchtigt die Fahrsta-
bilität, vermindert den Fahrkomfort
und verkürzt die Lebensdauer des
Reifens.8Nach dem Reifenwechsel zunächst
mit mäßiger Geschwindigkeit fahren,
denn bevor der Reifen seine optima-
len Eigenschaften entwickeln kann,
muß seine Lauffläche vorsichtig ein-
gefahren werden.
GAU03851
HandbremshebelHandbremshebelDie Handbremshebel dürfen kein Spiel
aufweisen; anderenfalls die Bremsanlage
vom YAMAHA-Händler prüfen lassen.Vorderradbremse
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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GAU00721
Bremsbeläge prüfenBremsbeläge prüfenDer Verschleiß der Scheibenbremsbeläge
vorn und hinten muß in den empfohlenen
Abständen (siehe dazu die Tabelle „War-
tungsintervalle und Schmierdienst“)
geprüft werden.
GAU03938
Scheibenbremsbeläge vorn
Die Vorderradbremse weist Verschleiß-
anzeiger (Nuten) auf, die ein Prüfen der
Bremsbeläge ohne Ausbau erlauben.
Wenn eine Nut fast
verschwunden ist, die
Scheibenbremsbeläge schnellstmöglich
vom YAMAHA-Händler austauschen las-
sen.
1 11 1
1. Scheibenbremsbelag- Verschleißanzeiger
(×3)
Hinterradbremse
VORN
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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GAU03294
Bremsflüssigkeitsstand prüfenBremsflüssigkeitsstand prüfenBei Bremsflüssigkeitsmangel kann Luft in
die Bremsanlage eindringen und dessen
Funktion beeinträchtigen.
Vor Fahrtantritt den Flüssigkeitsstand im
Vorratsbehälter prüfen und erforderli-
chenfalls Bremsflüssigkeit nachfüllen. Da
ein niedriger Flüssigkeitsstand auf Brems-
belagverschleiß oder Undichtigkeit der
Bremsanlage zurückzuführen sein kann,
in diesem Fall ebenfalls den Bremsbe-
lagverschleiß und die Bremsanlage auf
Undichtigkeit prüfen.
1
1. Minimalstand-Markierung
GAU01248
Scheibenbremsbeläge hinten
1. Den Hinterrad-Bremssattel ab-
schrauben.
2. Die Hinterrad-Bremsbeläge auf
Beschädigung und Verschleiß prü-
fen. Mißt die Stärke eines Brems-
belags weniger als 0,8 mm, schnellst-
möglich die Bremsbeläge vom
YAMAHA-Händler austauschen las-
sen.
3. Den Hinterrad-Bremssattel fest-
schrauben und dann die Schrauben
vorschriftsmäßig festziehen.
a1
1. Schraube (×2)
a. Scheibenbremsbelag-Verschleißgrenze
Anzugsmoment
Bremssattel-Schraube
40 Nm (4,0 m·kgf)
HINTEN
Vorderradbremse
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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Folgende Vorsichtsmaßregeln beachten.
8Beim Ablesen des Flüssigkeits-
stands muß der Vorratsbehälter des
Hauptbremszylinders waagrecht ste-
hen.
8Nur die empfohlene Bremsflüssigkeit
verwenden. Andere Bremsflüssig-
keiten können die Dichtungen an-
greifen, Undichtigkeit verursachen
und dadurch die Bremsfunktion
beeinträchtigen.
1
1. Minimalstand-Markierung
GAU03976
Bremsflüssigkeit wechselnBremsflüssigkeit wechselnDie Bremsflüssigkeit sollte in den emp-
fohlenen Abständen (siehe dazu die
Anmerkung unter der Tabelle „Wartungs-
intervalle und Schmierdienst“) vom
YAMAHA-Händler gewechselt werden.
Außerdem müssen folgende Teile nach
der angegebenen Zeitspanne, ggf. bei
Undichtigkeit oder anderen Schäden vom
YAMAHA-Händler ausgetauscht werden.
8Dichtringe (Hauptbremszylinder und
Bremssättel): alle zwei Jahre
8Bremsschläuche: alle vier Jahre 8Ausschließlich Bremsflüssigkeit glei-
cher Marke und gleichen Typs nach-
füllen. Das Mischen verschiedener
Bremsflüssigkeiten kann chemische
Reaktionen hervorrufen, die die
Bremsfunktion beeinträchtigen.
8Darauf achten, daß beim Nachfüllen
kein Wasser in den Vorratsbehälter
gelangt. Wasser setzt den Siede-
punkt der Bremsflüssigkeit erheblich
herab und kann Dampfblasenbildung
verursachen.
8Bremsflüssigkeit greift Lack und
Kunststoff an. Deshalb vorsichtig
handhaben und verschüttete Brems-
flüssigkeit sofort abwischen.
8Ein allmähliches Absinken des
Bremsflüssigkeitsstandes ist mit
zunehmendem Verschleiß der
Bremsbeläge normal; bei plötzli-
chem Absinken jedoch die Brems-
anlage vom YAMAHA-Händler über-
prüfen lassen.
HinterradbremseEmpfohlene Bremsflüssigkeit:
DOT 4
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