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Fahrzeugwartung223T:bis 190 km/hH:bis 210 km/hV:bis 240 km/hW:bis 270 km/h
Reifen mit vorgeschriebener
Laufrichtung
Reifen mit vorgeschriebener Lauf‐
richtung so montieren, dass sie in
Fahrtrichtung abrollen. Die Laufrich‐
tung ist anhand eines Symbols (z. B. Pfeil) an der Reifenflanke erkennbar.
Reifendruck-Kontrollsystem
Das Reifendruck-Kontrollsystem
(TMPS) überprüft den Druck aller vier Reifen einmal pro Minute, sobald dieFahrzeuggeschwindigkeit einen be‐
stimmten Grenzwert überschreitet.
Achtung
Das Reifendruck-Kontrollsystem
warnt lediglich vor niedrigem Rei‐ fendruck und stellt keinen Ersatz
für die regelmäßige Reifenwar‐
tung durch den Fahrer dar.
Alle Räder müssen mit Drucksenso‐
ren ausgestattet sein und die Reifen
müssen den vorgeschriebenen Rei‐
fendruck aufweisen.
Hinweis
In Ländern, in denen das Reifen‐
druck-Kontrollsystem gesetzlich vorgeschrieben ist, wird bei Verwen‐
dung von Rädern ohne Drucksenso‐ ren die Typgenehmigung ungültig.
Die aktuellen Reifendrücke können
im Fahrzeug Informationsmenü im
Driver Information Center angezeigt
werden.
Das Menü kann über die Tasten auf
dem Blinkerhebel aufgerufen werden.Auf MENU drücken, um Fahrzeug In‐
formationsmenü X auszuwählen.
Reifendruck-Kontrollsystem durch
Drehen des Einstellrädchens wählen.
Systemstatus und Druckwarnungen
werden durch eine Meldung und
gleichzeitiges Blinken des betreffen‐
den Reifens im Driver Information
Center angezeigt.
Für die Warnmeldungen berücksich‐ tigt das System die Reifentemperatur.
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224Fahrzeugwartung
Wenn niedriger Reifendruck erkannt
wird, wird dies durch die Kontroll‐
leuchte w gemeldet 3 98.
Wenn w aufleuchtet, so bald wie
möglich anhalten und Reifen auf den
empfohlenen Druck befüllen 3 259.
Wenn w 60 bis 90 Sekunden blinkt
und danach permanent leuchtet, liegt
ein Fehler im System vor. Hilfe einer
Werkstatt in Anspruch nehmen.
Nach dem Befüllen müssen unter
Umständen die Reifendruckwerte im Driver Information Center vom Fahrer
aktualisiert werden. Währenddessen
leuchtet möglicherweise w auf.
Wenn
w bei niedrigeren Temperatu‐
ren aufleuchtet und während der Fahrt nach einiger Zeit erlischt, kann
dies auf einen zunehmend nachlas‐ senden Reifendruck hindeuten. Rei‐
fendruck prüfen.
Fahrzeugmeldungen 3 107.
Wenn der Reifendruck verringert oder
erhöht werden muss, Zündung aus‐
schalten.
Nur Räder mit Reifendrucksensoren
montieren. Andernfalls wird der Rei‐
fendruck nicht korrekt angezeigt und
w leuchtet durchgehend.
Das Reserverad verfügt über keine
Drucksensoren. Für diese Räder ist
das Reifendruck-Kontrollsystem nicht
aktiv. Kontrollleuchte w leuchtet auf.
Für die übrigen drei Räder ist das
System weiterhin in Betrieb.
Der Gebrauch im Handel erhältlicher
flüssiger Reifenreparatursets kann zu
Funktionsstörungen des Systems
führen. Es dürfen vom Hersteller zu‐
gelassene Reparatursätze verwen‐
det werden.Durch die Verwendung von elektroni‐ schen Geräten oder die Nähe zu An‐
lagen, die ähnliche Wellenfrequen‐
zen nutzen, kann das Reifendruck-
Kontrollsystem gestört werden.
Jedes Mal, wenn die Reifen ersetzt
werden, müssen die Sensoren des
Reifendruck-Kontrollsystems demon‐
tiert und gewartet werden. Beim ver‐
schraubten Sensor den Ventilkörper
und den Dichtring ersetzen. Beim ge‐ clipsten Sensor den kompletten Ven‐
tilschaft ersetzen.
Beladungszustand des
Fahrzeugs
Den Reifendruck gemäß dem Reifen‐
hinweisschild bzw. der Reifendruck‐
tabelle 3 259 an den Beladungszu‐
stand anpassen und im Menü
Reifenbelastung im Driver Informa‐
tion Center die passende Einstellung
auswählen 3 101. Diese Einstellung
bildet den Bezugspunkt für die Rei‐
fendruck-Warnungen.
Das Menü Reifenbelastung wird nur
angezeigt, wenn das Fahrzeug steht
und die Parkbremse betätigt ist. Bei
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Fahrzeugwartung225Fahrzeugen mit Automatikgetriebe
muss sich der Wählhebel in Stellung
P befinden.
Auswählen:
● Leicht für Komfort-Reifendruck
mit bis zu 3 Insassen
● Eco für Eco-Reifendruck mit bis
zu 3 Insassen
● Max bei voller Beladung
TPMS-Sensorabgleich Jeder TPMS-Sensor hat einen ein‐
deutigen Identifizierungscode. Nach
dem Umsetzen der Räder, dem Aus‐
tausch des kompletten Radsatzes
oder dem Austausch eines oder meh‐
rerer TPMS-Sensoren muss der Iden‐
tifizierungscode auf die neue Radpo‐
sition abgestimmt werden. Der
TPMS-Sensorabgleich muss außer‐
dem ausgeführt werden, wenn das
eingesetzte Reserverad wieder durch
einen normalen Reifen mit TPMS-
Sensor ersetzt wird.
Die Störungsanzeige w und die
Warnmeldung oder der Code sollten beim nächsten Zündzyklus erlö‐
schen. Die Sensoren werden mit
einem Anlernwerkzeug für das TPMS in der folgenden Reifenfolge auf die
Radpositionen abgestimmt: linkes Vorderrad, rechtes Vorderrad, rech‐
tes Hinterrad, linkes Hinterrad. Der
Blinker an der jeweils aktiven Position
leuchtet auf, bis der Sensor neu ab‐
gestimmt ist.
Wenden Sie sich zwecks Wartung
oder Erwerb eines Anlernwerkzeugs
an Ihre Werkstatt. Die Abstimmung
der ersten Radposition dauert
2 Minuten, die Abstimmung aller vier
Radpositionen insgesamt 5 Minuten.
Wenn der Vorgang länger dauert,wird die Abstimmung abgebrochen
und Sie müssen wieder von vorne be‐
ginnen.
Schritte des TPMS-Sensorabgleichs: 1. Betätigen Sie die Feststell‐ bremse; stellen Sie bei Fahrzeu‐
gen mit Automatikgetriebe den
Wählhebel auf P.
2. Zündung einschalten.
3. Über das MENU am Blinkerhebel
das Fahrzeug Informationsmenü
im Driver Information Center an‐
wählen.
4. Blättern Sie mit dem Daumenrad zum Reifendruckmenü.
5. Auf SET/CLR drücken, um den
Sensorabgleich zu starten. Eine
Meldung wird eingeblendet, die
eine Bestätigung des Vorgangs
anfordert.
6. Erneut auf SET/CLR drücken, um
die Auswahl zu bestätigen. Zwei Huptöne bestätigen, dass sich der
Empfänger im Anlernmodus be‐
findet.
7. Mit dem linken Vorderrad begin‐ nen.
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226Fahrzeugwartung8. Das Anlernwerkzeug in der Nähedes Ventilschafts gegen die Rei‐
fenflanke halten. Dann die Taste
drücken, um den TPMS-Sensor
zu aktivieren. Ein Hupsignalton
bestätigt, dass der Identifizie‐
rungscode des Sensors auf diese
Radposition abgestimmt wurde.
9. Zum rechten Vorderrad gehen und den Vorgang in Schritt 8 wie‐derholen.
10. Zum rechten Hinterrad gehen und
den Vorgang in Schritt 8 wieder‐
holen.
11. Gehen Sie zum Hinterrad auf der linken Seite und wiederholen Sie
den Vorgang in Schritt 8. Zwei
Huptöne melden, dass der Identi‐
fizierungscode auf das Hinterrad
auf der Fahrerseite abgestimmt
und die Abstimmung der TPMS-
Sensoren abgeschlossen wurde.
12. Zündung ausschalten.13. Alle vier Reifen mit dem empfoh‐ lenen Reifendruck gemäß Reifen‐
druckaufkleber aufpumpen.
14. Stellen Sie sicher, dass der Rei‐ fenladestatus gemäß dem ausge‐
wählten Druck 3 101 eingestellt
ist.
Temperaturabhängigkeit Der Reifendruck ist von der Tempe‐
ratur des Reifens abhängig. Während
der Fahrt erhöhen sich Reifentempe‐
ratur und Reifendruck. Die Reifen‐
druckwerte am Reifenhinweisschild
und in der Reifendrucktabelle gelten
für kalte Reifen (20 °C). Der Druck
steigt um nahezu 10 kPa je 10 °C
Temperaturanstieg. Beachten Sie
dies, wenn der Reifendruck bei war‐
men Reifen geprüft wird.
Der im Driver Information Center an‐
gezeigte Wert für den Reifendruck ist
der tatsächliche Reifendruck. Für
einen abgekühlten Reifen wird ein
niedrigerer Wert angezeigt. Dies ist
normal und kein Hinweis auf eine Rei‐ fenundichtigkeit.Reifendruck
Reifendruck mindestens alle
14 Tage und vor jeder größeren Fahrt bei kalten Reifen kontrollieren. Reser‐
verad nicht vergessen. Dies gilt auch
bei Fahrzeugen mit Reifendruck-
Kontrollsystem.
Ventilkappe abschrauben.
Reifendruck 3 259.
Das Reifendruckhinweisschild am lin‐
ken vorderen Türrahmen gibt die Ori‐ ginalreifen und die entsprechenden
Reifendrücke an.
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Fahrzeugwartung227Die Reifendruckangaben beziehen
sich auf kalte Reifen. Gültig für Som‐
mer- und Winterreifen.
Reservereifen immer mit dem Reifen‐
druck für volle Belastung befüllen.
Der ECO-Reifendruck dient dem Er‐
reichen eines möglichst geringen
Kraftstoffverbrauchs.
Ein falscher Reifendruck beeinträch‐
tigt Sicherheit, Fahrverhalten, Fahr‐
komfort und Kraftstoffverbrauch und
erhöht den Reifenverschleiß.
Der empfohlene Reifendruck variiert
je nach den Bedingungen. Ermitteln
Sie den richtigen Reifendruckwert an‐ hand der folgenden Schritte:
1. Motoridentifikationsnummer er‐ mitteln. Motordaten 3 253.
2. Entsprechenden Reifen ermitteln.
Die Reifendrucktabelle zeigt die mög‐ lichen Reifenkombinationen 3 259.
Die für Ihr Fahrzeug zugelassenen Reifentypen finden Sie in der EWG-
Konformitätserklärung, die mit Ihrem
Fahrzeug ausgeliefert wurde, bzw. in
anderen, nationalen Zulassungsun‐
terlagen.Der Fahrer ist für die korrekte Anpas‐ sung des Reifendrucks verantwort‐
lich.9 Warnung
Ein zu geringer Reifendruck kann
zu starker Reifenerwärmung, in‐
neren Beschädigungen und da‐
durch bei hohen Geschwindigkei‐
ten zur Laufflächenablösung und
sogar zum Platzen des Reifens
führen.
Wenn der Reifendruck an einem
Fahrzeug mit Reifendruck-Kontroll‐
system verringert oder erhöht werden muss, Zündung ausschalten. Nach
dem Anpassen des Reifendrucks die
Zündung einschalten und im Driver
Information Center auf der Seite
Reifenbelastung die entsprechende
Einstellung auswählen 3 101.
Profiltiefe Profiltiefe regelmäßig kontrollieren.
Reifen sollten aus Sicherheitsgrün‐
den bei einer Profiltiefe von 2-3 mm
(bei Winterreifen 4 mm) ausgetauscht
werden.
Aus Sicherheitsgründen wird emp‐
fohlen, dass die Profiltiefe der Reifen
einer Achse um nicht mehr als 2 mm
variiert.
Die gesetzlich zulässige Mindestpro‐
filtiefe (1,6 mm) ist erreicht, wenn das Profil bis zu einem Verschleißanzei‐
ger (TWI = Tread Wear Indicator) ab‐
gefahren ist. Seine Lage wird durch Markierungen an der Reifenflanke
angezeigt.
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228FahrzeugwartungSollte der Verschleiß vorn größer seinals hinten, Vorderräder regelmäßig
gegen Hinterräder tauschen. Sicher‐
stellen, dass die Richtung der Rad‐
drehung unverändert ist.
Reifen altern, auch wenn sie nicht ge‐
fahren werden. Wir empfehlen, die
Reifen alle 6 Jahre zu ersetzen.
Reifenumrüstung Bei Verwendung anderer als den
werkseitig montierten Reifengrößen
müssen gegebenenfalls der Tacho‐
meter und der Nenndruck umpro‐
grammiert und Änderungen am Fahr‐ zeug vorgenommen werden.
Nach Umrüstung auf andere Reifen‐
größen Aufkleber für Reifendrücke
ersetzen lassen.9 Warnung
Der Gebrauch nicht geeigneter
Reifen oder Felgen kann zu Unfäl‐ len und zum Erlöschen der Be‐
triebserlaubnis führen.
Radabdeckungen
Es dürfen nur für das jeweilige Fahr‐
zeug werksseitig freigegebene Rad‐ abdeckungen und Reifen verwendet
werden, die allen relevanten Anforde‐ rungen für die jeweiligen Rad- undReifenkombinationen entsprechen.
Werden keine werkseitig freigegebe‐
nen Radabdeckungen und Reifen
verwendet, dürfen die Reifen keinen
Felgenschutzwulst aufweisen.
Radabdeckungen dürfen die Kühlung
der Bremsen nicht beeinträchtigen.9 Warnung
Bei Verwendung nicht geeigneter
Reifen oder Radabdeckungen
kann es zu plötzlichem Druckver‐
lust und in der Folge zu Unfällen
kommen.
Fahrzeuge mit Stahlfelgen: Bei der
Verwendung von Felgenschlössern
keine Radkappen befestigen.
Schneeketten
Schneeketten nur auf den Vorderrä‐
dern verwenden.
Schneeketten sind auf Reifen der
Größe 225/55 R17 zulässig. Immer
engmaschige Schneeketten verwen‐
den, die an der Lauffläche und an den
Reifeninnenseiten (einschließlich
Kettenschloss) maximal 10 mm auf‐
tragen.
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Fahrzeugwartung2299Warnung
Beschädigungen können zum
Platzen des Reifens führen.
Auf dem Reserverad ist die Verwen‐
dung von Schneeketten nicht zuläs‐
sig.
Reifenreparaturset Kleinere Schäden an der Lauffläche
des Reifens können mit dem Reifen‐
reparaturset behoben werden.
Fremdkörper nicht aus dem Reifen
entfernen.
Schäden am Reifen, die größer als 4 mm sind oder sich an der Seiten‐
wand befinden, können mit dem Rei‐
fenreparaturset nicht repariert wer‐
den.
9 Warnung
Nicht schneller als 80 km/h fahren.
Nicht über einen längeren Zeit‐
raum verwenden.
Lenkung und Fahrverhalten kön‐
nen beeinträchtigt werden.
Bei einer Reifenpanne:
Parkbremse anziehen, ersten Gang,
Rückwärtsgang oder P einlegen.
Das Reifenreparaturset befindet sich
in einem Kasten unter der Abdeckung des Laderaumbodens.
Bei einer anderen Ausführung ist das
Reifenreparaturset in einer Tasche
verstaut, die an der linken hinteren
Verzurröse im Laderaum gesichert
ist.
1. Reifenreparaturset aus dem La‐ deraum herausnehmen.
2. Kompressor herausnehmen.
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230Fahrzeugwartung
3. Stromkabel und Luftschlauch ausden Staufächern auf der Unter‐
seite des Kompressors heraus‐
nehmen.
4. Kompressor-Luftschlauch an den Anschluss der Dichtmittelflasche
schrauben.
5. Dichtmittelflasche in die Halte‐ rung am Kompressor einsetzen.
Kompressor so in Reifennähe
platzieren, dass die Dichtmittelfla‐
sche aufrecht steht.
6. Ventilkappe des defekten Reifens
abschrauben.
7. Einfüllschlauch an Reifenventil anschrauben.
8. Der Schalter auf dem Kompressor
muss auf J stehen.
9. Den Stecker des Kompressors an
der Zubehörsteckdose oder am
Zigarettenanzünder anschließen.
Um eine Entladung der Fahrzeug‐ batterie zu vermeiden, empfehlen
wir, den Motor laufen zu lassen.
10. Wippschalter auf dem Kompres‐ sor auf I stellen. Der Reifen wird
mit Dichtmittel gefüllt.
11. Während des Entleerens der Dichtmittelflasche (ca.
30 Sekunden) zeigt die Druckan‐ zeige im Kompressor kurzzeitig
bis zu 6 bar an. Danach sinkt der
Druck.