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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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GAU18760
Verkleidungsteil abnehmen und
montieren Die hier abgebildeten Verkleidungsteile
müssen für manche in diesem Kapitel be-
schriebenen Wartungs- und Reparaturar-
beiten abgenommen werden. Für die De-
montage und Montage der Abdeckung
sollte jeweils auf diesen Abschnitt zurück-
gegriffen werden.
GAU36831
Verkleidungsteil
Verkleidungsteil abnehmenDas Verkleidungsteil losschrauben und
dann, wie in der Abbildung dargestellt, ab-
ziehen.Verkleidungsteil montieren
Das Verkleidungsteil in die ursprüngliche
Lage bringen und dann festschrauben.
HINWEIS:Sicherstellen, dass die Gummitülle über dem Vorsprung sitzt.
1. Verkleidungsteil
1. Verkleidungsteil
2. Schraube
1. Verkleidungsteil
2. Schraube
1. Verkleidungsteil
2. Vorsprung
3. Gummitülle
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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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GAU19641
Zündkerzen prüfen Die Zündkerzen sind wichtige Bestandteile
des Motors und sollten regelmäßig kontrol-
liert werden, vorzugsweise durch eine
Yamaha-Fachwerkstatt. Da Verbrennungs-
wärme und Ablagerungen die Funktions-
tüchtigkeit der Kerzen im Laufe der Zeit ver-
mindern, müssen die Zündkerzen in den
empfohlenen Abständen gemäß Wartungs-
und Schmiertabelle herausgenommen und
geprüft werden. Der Zustand der Zündker-
zen erlaubt Rückschlüsse auf den Zustand
des Motors.
Der die Mittelelektrode umgebende Porzel-
lanisolator (Isolatorfuß) der Zündkerzen ist
bei normaler Fahrweise rehbraun. Alle im
Motor eingebauten Zündkerzen sollten die
gleiche Verfärbung aufweisen. Weisen ein-
zelne oder sämtliche Zündkerzen eine stark
abweichende Färbung auf, könnte der Mo-
tor defekt sein. Versuchen Sie nicht, derar-
tige Probleme selbst zu diagnostizieren.
Lassen Sie stattdessen das Fahrzeug von
einer Yamaha-Fachwerkstatt prüfen.
Bei fortgeschrittenem Abbrand der Mittele-
lektroden oder übermäßigen Ölkohleabla-
gerungen die Zündkerzen durch neue er-
setzen.Vor dem Einschrauben einer Zündkerze
stets den Zündkerzen-Elektrodenabstand
mit einer Fühlerlehre messen und ggf. korri-
gieren.
Die Sitzfläche der Kerzendichtung reinigen;
Schmutz und Fremdkörper vom Gewinde
abwischen.
HINWEIS:Steht beim Einbau einer Zündkerze kein
Drehmomentschlüssel zur Verfügung, lässt
sich das vorgeschriebene Anzugsmoment
annähernd erreichen, wenn die Zündkerze
handfest eingedreht und anschließend
noch um 1/4–1/2 Drehung weiter festgezo-
gen wird. Das Anzugsmoment sollte jedoch
möglichst bald mit einem Drehmoment-schlüssel nach Vorschrift korrigiert werden. Empfohlene Zündkerze:
NGK/DPR7EA-9
DENSO/X22EPR-U9
1. Zündkerzen-ElektrodenabstandZündkerzen-Elektrodenabstand:
0.8–0.9 mm (0.031–0.035 in)
Anzugsdrehmoment:
Zündkerze:
17.5 Nm (1.75 m·kgf, 12.7 ft·lbf)
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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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GAU36802
Motoröl und Ölfilterpatrone Der Motorölstand sollte vor Fahrtbeginn ge-
prüft werden. Außerdem müssen in den
empfohlenen Abständen gemäß Wartungs-
und Schmiertabelle das Motoröl und die Öl-
filterpatrone gewechselt werden.
Ölstand prüfen
1. Das Fahrzeug auf einem ebenen Un-
tergrund abstellen und in gerader Stel-
lung halten.HINWEI
S:
Sicherstellen, dass das Fahrzeug bei der
Kontrolle des Ölstands vollständig gerade
steht. Selbst geringfügige Neigung zur Sei-
te kann bereits zu einem falschen Messer-gebnis führen.
2. Den Motor anlassen und einige Minu-
ten lang warm laufen lassen, bis das
Öl seine normale Betriebstemperatur
von 60 °C (140 °F) erreicht; anschlie-
ßend den Motor weitere zehn Sekun-
den im Leerlauf betreiben und dann
abstellen.HINWEIS:Eine genaue Ölstandkontrolle wird bei rich-
tiger Temperatur des Motoröls erreicht.
Dazu muss der Motor erst vollständig abge-kühlt sein und dann einige Minuten lang
warm gelaufen werden, um die normale Be-
triebstemperatur zu erzielen.
3. Einige Minuten warten, damit sich das
Öl setzen kann. Dann den Einfüll-
schraubverschluss herausdrehen, den
Messstab abwischen, in die Einfüllöff-
nung zurückstecken (ohne ihn hinein-
zuschrauben) und dann wieder her-
ausziehen, um den Ölstand zu
überprüfen.HINWEIS:Der Ölstand sollte sich zwischen der Mini-
mal- und Maximalstand-Markierung befin-den.4. Falls der Ölstand an oder unter der Mi-
nimalstand-Markierung liegt, Öl der
empfohlenen Sorte bis zum vorge-
schriebenen Stand nachfüllen.
HINWEI
S:
Nur allmählich Öl nachfüllen, um ein Über-
füllen zu vermeiden. Auf halbem Weg zwi-
schen Minimal- und Maximalstand-Markie-
rung steigt der Ölstand plötzlich schneller an.
5. Den Messstab in die Einfüllöffnung
stecken und dann den Einfüllschraub-
verschluss fest zudrehen.
1. Motoröl-Einfüllschraubverschluss
1. Maximalstand-Markierung
2. Minimalstand-Markierung
3. Messstab
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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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ACHTUNG:
GCA10900
Sicherstellen, dass der Öleinfülldeckel
gut verschlossen ist, andernfalls könnte Öl während des Fahrens auslaufen.
Öl wechseln (mit/ohne Filterwechsel)
1. Das Verkleidungsteil entfernen. (Siehe
Seite 6-6.)
2. Den Motor anlassen, einige Minuten
lang warm laufen lassen und dann ab-
stellen.
3. Ein Ölauffanggefäß unter den Öltank
stellen, um das Altöl aufzufangen.
4. Den Einfüllschraubverschluss und die
Ablassschraube herausdrehen, um
das Motoröl aus dem Öltank abzulas-
sen.5. Ein Ölauffanggefäß unter den Motor
stellen, um das Altöl aufzufangen.
6. Die Motoröl-Ablassschraube heraus-
drehen, um das Motoröl aus dem Kur-
belgehäuse abzulassen.
HINWEIS:Die Schritte 7–11 nur ausführen, wenn die Ölfilterpatrone erneuert wird.
7. Die Schrauben des Gleichrichter/Reg-
lers entfernen, um diesen auszubau-
en.8. Die Ölfilterpatrone mit einem Ölfilter-
schlüssel abschrauben.
HINWEIS:Ölfilterschlüssel sind beim Yamaha-Händ-ler erhältlich.
1. Motoröl-Ablassschraube (Öltank)
1. Motoröl-Ablassschraube (Kurbelgehäuse)
1. Gleichrichter/Regler
2. Schraube
1.Ölfilterpatrone
2.Ölfilterschlüssel
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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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9. Den O-Ring der neuen Ölfilterpatrone
mit Motoröl benetzen.HINWEIS:Sicherstellen, dass der O-Ring korrekt sitzt.
10. Die neue Ölfilterpatrone mit einem Öl-
filterschlüssel einbauen und sie dann
mit einem Drehmomentschlüssel wie
vorgeschrieben festziehen.11. Die Schrauben des Gleichrichter/Reg-
lers einsetzen und danach mit dem
vorgeschriebenen Anzugsdrehmo-
ment festziehen.
12. Die Motoröl-Ablassschrauben montie-
ren und anschließend vorschriftsmä-
ßig festziehen.13. Ausschließlich 2.5 L (2.6 US qt) (2.2
Imp.qt) der vorgeschriebenen Menge
des empfohlenen Motoröls durch die
Einfüllöffnung gießen, den Messstab
einsetzen und dann den Einfüll-
schraubverschluss fest zudrehen.
14. Den Motor anlassen, mehrmals auf
Touren bringen und dann abstellen.
15. Den Motoröl-Einfüllschraubver-
schluss wieder herausdrehen und
dann das übrige Öl allmählich nachfül-
len; dabei regelmäßig den Ölstand am
Messstab kontrollieren.1. O-Ring
1. Drehmomentschlüssel
Anzugsdrehmoment:
Ölfilterpatrone:
17 Nm (1.7 m·kgf, 12 ft·lbf)
Anzugsdrehmoment:
Gleichrichter/Regler-Schraube:
6.5 Nm (0.7 m·kgf, 5.0 ft·lbf)
Anzugsdrehmomente:
Motoröl-Ablassschraube (Kurbelge-
häuse):
43 Nm (4.3 m·kgf, 31 ft·lbf)
Motoröl-Ablassschraube (Öltank):
35 Nm (3.5 m·kgf, 25 ft·lbf)
Empfohlene Ölsorte:
Siehe Seite 8-1.
Füllmenge:
Ohne Wechsel der Ölfilterpatrone:
3.70 L (3.91 US qt) (3.26 Imp.qt)
Mit Wechsel der Ölfilterpatrone:
4.10 L (4.33 US qt) (3.61 Imp.qt)
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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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ACHTUNG:
GCA15080
Um ein Durchrutschen der Kupp-
lung zu vermeiden (da das Motoröl
auch die Kupplung schmiert), mi-
schen Sie keine chemischen Zusät-
ze bei. Verwenden Sie keine Öle mit
Diesel-Spezifikation “CD” oder Öle
von höherer Qualität als vorge-
schrieben. Auch keine Öle der Klas-
se “ENERGY CONSERVING II” oder
höher verwenden.
Darauf achten, dass keine Fremd-körper in den Öltank eindringen.
16. Den Motoröl-Einfüllschraubver-
schluss festdrehen.
17. Den Motor anlassen und einige Minu-
ten lang im Leerlaufbetrieb auf Öllecks
überprüfen. Tritt irgendwo Öl aus, den
Motor sofort abstellen und die Ursache
feststellen.
18. Den Motor abstellen, den Ölstand er-
neut prüfen und ggf. Öl nachfüllen.
19. Das Verkleidungsteil montieren.
GAU36761
LuftfiltereinsatzDer Luftfiltereinsatz sollte in den empfohle-
nen Abständen gemäß Wartungs- und
Schmiertabelle ersetzt werden. Den Luftfil-
tereinsatz durch einen Yamaha-Händler er-
setzen lassen.
GAU21381
Gaszugspiel kontrollieren Das Gaszugspiel sollte am Gasdrehgriff
3.0–5.0 mm (0.12–0.20 in) betragen. Das
Gaszugspiel am Drehgriff regelmäßig prü-
fen und ggf. von einer Yamaha-Fachwerk-
statt einstellen lassen.1. Spiel des Gaszugs
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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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GAU21401
Ventilspiel Mit zunehmender Betriebszeit verändert
sich das Ventilspiel, wodurch die Zylinder-
füllung nicht mehr den optimalen Wert er-
reicht und/oder Motorgeräusche entstehen
können. Um dem vorzubeugen, muss das
Ventilspiel in den empfohlenen Abständen
gemäß Wartungs- und Schmiertabelle von
einer Yamaha-Fachwerkstatt geprüft und
ggf. eingestellt werden.
GAU21771
Reifen Zur Erzielung optimaler Fahrleistungen, ei-
ner langen Lebensdauer und maximaler
Fahrsicherheit mit Ihrem Motorrad beach-
ten Sie bitte die folgenden Punkte zum The-
ma Reifen.
Reifenluftdruck
Den Reifenluftdruck vor Fahrtantritt prüfen
und ggf. korrigieren.
WARNUNG
GWA10500
Den Reifenluftdruck stets bei kalten
Reifen (d. h. Reifentemperatur ent-
spricht Umgebungstemperatur)
prüfen und korrigieren.
Der Reifendruck muss entspre-
chend der Fahrgeschwindigkeit
und hinsichtlich des Gesamtge-
wichts von Fahrer, Beifahrer, Ge-
päck und Zubehör, das für dieses
Modell genehmigt wurde, ange-passt werden.
WARNUNG
GWA11020
Da die Beladung das Fahr- sowie das
Bremsverhalten und damit die Sicher-
heit des Motorrads beeinflusst, stets fol-
gende Punkte beachten.
DAS MOTORRAD NIEMALS ÜBER-
LADEN! Überladen des Motorrads
beeinträchtigt nicht nur Fahrverhal-
ten und Sicherheit, sondern kann
auch Reifenschäden und Unfälle Reifenluftdruck (gemessen bei kal-
ten Reifen):
0–90 kg (0–198 lb):
Vo r n :
250 kPa (36 psi) (2.50 kgf/cm²)
Hinten:
290 kPa (42 psi) (2.90 kgf/cm²)
90–202 kg (198–445 lb):
Vo r n :
250 kPa (36 psi) (2.50 kgf/cm²)
Hinten:
290 kPa (42 psi) (2.90 kgf/cm²)
Rennen:
Vo r n :
250 kPa (36 psi) (2.50 kgf/cm²)
Hinten:
290 kPa (42 psi) (2.90 kgf/cm²)
Maximale Zuladung*:
202 kg (445 lb)
* Gesamtgewicht von Fahrer, Beifah-
rer, Gepäck und Zubehör
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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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zur Folge haben. Sicherstellen,
dass das Gesamtgewicht aus Ge-
päck, Fahrer, Beifahrer und zulässi-
gem Zubehör nicht die maximale
Gesamtzuladung des Fahrzeugs
überschreitet.
Keinesfalls Gegenstände mitfüh-
ren, die während der Fahrt verrut-
schen können.
Schwere Lasten zum Motorradmit-
telpunkt hin platzieren und das Ge-
wicht möglichst gleichmäßig auf
beide Seiten verteilen.
Fahrwerk und Reifenluftdruck müs-
sen auf die Gesamtzuladung ange-
passt werden.
Reifenzustand und -luftdruck vor Fahrtantritt prüfen.Reifenkontrolle
Vor jeder Fahrt die Reifen prüfen. Bei unzu-
reichender Profiltiefe, Nägeln oder Glas-
splittern in der Lauffläche, rissigen Flanken
usw. den Reifen umgehend von einer
Yamaha-Fachwerkstatt wechseln lassen.
HINWEIS:Die Gesetzgebung zur Mindestprofiltiefe
kann von Land zu Land abweichen. Richten
Sie sich deshalb nach den entsprechenden Vorschriften.
WARNUNG
GWA10470
Abgenutzte Reifen unverzüglich
von einer Yamaha-Fachwerkstatt
austauschen lassen. Abgesehen
davon, dass Sie gegen die Straßen-
verkehrsordnung verstoßen, beein-
trächtigen übermäßig abgefahrene
Reifen die Fahrstabilität und kön-
nen zum Verlust der Kontrolle über
das Fahrzeug führen.
Den Austausch von Bauteilen an
Rädern und Bremsanlage sowie
Reifenwechsel grundsätzlich von
einer Yamaha-Fachwerkstatt vor-
nehmen lassen, die über das not-
wendige Werkzeug und fachliche Erfahrung verfügt.
1. Reifenflanke
2. ProfiltiefeMindestprofiltiefe (vorn und hinten):
1.6 mm (0.06 in)
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