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REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
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GAU20022
Achsantriebsöl Das Achsantriebsgehäuse sollte vor Fahrt-
beginn auf Öllecks geprüft werden. Treten
Lecks auf, das Fahrzeug von einer
Yamaha-Fachwerkstatt überprüfen und re-
parieren lassen. Außerdem muß in den vor-
geschriebenen Abständen gemäß War-
tungs- und Schmiertabelle der Stand des
Achsantriebsöls geprüft und das Öl ge-
wechselt werden.
WARNUNG
GWA10370
Darauf achten, daß keine Fremdkör-
per in das Achsantriebsgehäuse
eindringen.
Darauf achten, daß kein Öl auf Rä-der und Reifen gerät.
Achsantriebsölstand prüfen
1. Das Fahrzeug auf einem ebenen Un-
tergrund abstellen und in gerader Stel-
lung halten.
HINWEIS:
Der Achsantriebsölstand sollte bei kal-
tem Motor geprüft werden.
Sicherstellen, daß das Fahrzeug bei
der Kontrolle des Ölstands vollständig
gerade steht. Selbst geringfügige Nei-
gung zur Seite kann bereits zu einem falschen Meßergebnis führen.
2. Den Einfüllschraubverschluß heraus-
drehen und den Ölstand im Achsan-
triebsgehäuse prüfen.
HINWEIS:Das Öl sollte bis zum Rand der Einfüllöff-nung reichen.
3. Falls der Ölstand nicht bis zum Rand
der Einfüllöffnung reicht, Öl der emp-
fohlenen Sorte bis zum vorgeschriebe-
nen Stand nachfüllen.Achsantriebsöl wechseln
1. Ein Ölauffanggefäß unter das Achsan-
triebsgehäuse stellen, um das Altöl
aufzufangen.
2. Den Einfüllschraubverschluß sowie
die Ablaßschraube herausdrehen und
das Achsantriebsöl ablassen.
3. Die Achsantriebsöl-Ablaßschraube
montieren und dann vorschriftsmäßig
anziehen.
4. Achsantriebsöl der empfohlenen Sorte
bis zum Rand der Einfüllöffnung einfül-
len.
HINWEIS:Die Bezeichnung GL4 gibt Aufschluß über
die Ölqualität. Es können auch Öle der Klassen GL5 oder GL6 verwendet werden.
5. Den Öl-Einfüllschraubverschluß mon-
tieren und anschließend vorschrifts-
mäßig festziehen.
1. Achsantriebsöl-Ablaßschraube
2. Achsantriebsöl-Einfüllschraubverschluß
3. Korrekter Ölstand
Anzugsdrehmoment:
Achsantriebsöl-Ablaßschraube:
23 Nm (2.3 m·kgf, 17 ft·lbf)
Empfohlene Ölsorte:
SAE80 API GL-4 Hypoid-Getriebeöl
Füllmenge:
0.19 L (0.20 US qt) (0.17 Imp.qt)
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6. Das Achsantriebsgehäuse auf Öllecks
prüfen. Tritt irgendwo Öl aus, die Ursa-
che feststellen.
GAU33381
Luftfiltereinsatz reinigen Der Luftfiltereinsatz sollte in den empfohle-
nen Abständen gemäß Wartungs- und
Schmiertabelle gereinigt werden. Bei Ein-
satz in sehr staubiger oder feuchter Umge-
bung ist der Filter häufiger zu reinigen.
1. Den Luftfilter-Gehäusedeckel ab-
schrauben.
2. Den Luftfiltereinsatz herausziehen.
3. Den Filtereinsatz ausklopfen, um den
gröbsten Schmutz und Staub zu ent-
fernen; dann mit Druckluft, wie in der
Abbildung gezeigt, den feineren Staub
herausblasen. Den Luftfiltereinsatz,
falls beschädigt, erneuern.4. Den Filtereinsatz, wie in der Abbildung
gezeigt, in das Luftfiltergehäuse ein-
setzen. Anzugsdrehmoment:
Achsantriebsöl-Einfüllschraubver-
schluß:
23 Nm (2.3 m·kgf, 17 ft·lbf)1. Luftfiltergehäuseabdeckung
2. Schraube
1. Luftfiltereinsatz
1. Luftfiltereinsatzhalterung
2. Vorsprung
3. Aufnahmenut
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ACHTUNG:
GCA10480
Es ist sicherzustellen, daß der Luft-
filtereinsatz richtig im Luftfilterge-
häuse sitzt.
Der Motor sollte niemals ohne den
Luftfiltereinsatz betrieben werden,
andernfalls könnten der/die Kolben
und/oder der/die Zylinder übermä-ßig verschleißen.
5. Die Markierungen aufeinander aus-
richten und dann den Luftfilter-Gehäu-
sedeckel festschrauben.
HINWEIS:Wenn sich Staub oder Wasser im Luftge-
häuse-Ablaßschlauch sammelt, die Schelle
abbauen und den Stopfen zum Ablassen des Schlauches entfernen.
GAU21290
Vergaser einstellen Die Vergaser sind wesentliche Bestandteile
des Motors und erfordern eine höchst ge-
naue Einstellung. Die meisten Einstellarbei-
ten sollten einer Yamaha-Fachwerkstatt
vorbehalten bleiben, die über die notwendi-
gen Kenntnisse und Erfahrung verfügt. Die
im folgenden beschriebene Einstellung kön-
nen Sie jedoch im Rahmen der regelmäßi-
gen Wartung selbst ausführen.ACHTUNG:
GCA10560
Die im Yamaha-Werk vorgenommene
Vergasereinstellung beruht auf zahlrei-
chen Tests. Eine Änderung dieser Ein-
stellung ohne ausreichende Fachkennt-
nis kann zu Leistungsabfall und Motorschäden führen.
1. Passmarkierungen
1. Prüfschlauch des Luftfilters
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GAU21340
Leerlaufdrehzahl einstellen Die Leerlaufdrehzahl muß in den empfohle-
nen Abständen gemäß Wartungs- und
Schmiertabelle folgendermaßen geprüft
und ggf. eingestellt werden:
Der Motor sollte warmgelaufen sein, bevor
Sie diese Einstellung vornehmen.HINWEI
S:
Der Motor ist ausreichend warmgelau-
fen, wenn er spontan auf Gasgeben
anspricht.
Für diese Einstellung wird ein Diagno-se-Drehzahlmesser benötigt.
1. Den Drehzahlmesser an das Zündker-
zenkabel anschließen.
2. Prüfen Sie die Leerlaufdrehzahl des
Motors und stellen Sie sie, falls erfor-
derlich, durch Drehen der Leerlaufein-
stellschraube auf den vorgeschriebe-
nen Wert ein. Zum Erhöhen der
Leerlaufdrehzahl die Einstellschraube
in Richtung (a) drehen. Zum Verrin-
gern der Leerlaufdrehzahl die Einstell-
schraube in Richtung (b) drehen.
HINWEIS:Falls sich die Leerlaufdrehzahl nicht wie
oben beschrieben einstellen läßt, den Motor
von einer Yamaha-Fachwerkstatt überprü-fen lassen.
GAU21381
Gaszugspiel kontrollieren Das Gaszugspiel sollte am Gasdrehgriff
4.0–6.0 mm (0.16–0.24 in) betragen. Das
Gaszugspiel am Drehgriff regelmäßig prü-
fen und ggf. von einer Yamaha-Fachwerk-
statt einstellen lassen.
1. LeerlaufeinstellschraubeLeerlaufdrehzahl:
1150–1250 U/min
1. Spiel des Gaszugs
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GAU21401
Ventilspiel Mit zunehmender Betriebszeit verändert
sich das Ventilspiel, wodurch die Zylinder-
füllung nicht mehr den optimalen Wert er-
reicht und/oder Motorgeräusche entstehen
können. Um dem vorzubeugen, muß das
Ventilspiel in den empfohlenen Abständen
gemäß Wartungs- und Schmiertabelle von
einer Yamaha-Fachwerkstatt geprüft und
ggf. eingestellt werden.
GAU33390
Reifen Zur Erzielung optimaler Fahrleistungen, ei-
ner langen Lebensdauer und maximaler
Fahrsicherheit mit Ihrem Motorrad beach-
ten Sie bitte die folgenden Punkte zum The-
ma Reifen.
Reifenluftdruck
Den Reifenluftdruck vor Fahrtantritt prüfen
und ggf. korrigieren.
WARNUNG
GWA10500
Den Reifenluftdruck stets bei kalten
Reifen (d. h. Reifentemperatur ent-
spricht Umgebungstemperatur)
prüfen und korrigieren.
Der Reifendruck muß entsprechend
der Fahrgeschwindigkeit und hin-
sichtlich des Gesamtgewichts von
Fahrer, Beifahrer, Gepäck und Zu-
behör, das für dieses Modell geneh-migt wurde, angepasst werden.
WARNUNG
GWA11020
Da die Beladung das Fahr- sowie das
Bremsverhalten und damit die Sicher-
heit des Motorrads beeinflußt, stets fol-
gende Punkte beachten.
DAS MOTORRAD NIEMALS ÜBER-
LADEN! Überladen des Motorrads
beeinträchtigt nicht nur Fahrverhal-
ten und Sicherheit, sondern kann
auch Reifenschäden und Unfälle
zur Folge haben. Sicherstellen, daß
das Gesamtgewicht aus Gepäck, Reifenluftdruck (gemessen bei kal-
ten Reifen):
0–90 kg (0–198 lb):
Vo r n :
225 kPa (33 psi) (2.25 kgf/cm²)
Hinten:
225 kPa (33 psi) (2.25 kgf/cm²)
90–198 kg (198–437 lb):
Vo r n :
225 kPa (33 psi) (2.25 kgf/cm²)
Hinten:
250 kPa (36 psi) (2.50 kgf/cm²)
Maximale Zuladung*:
198 kg (437 lb)
* Gesamtgewicht von Fahrer, Beifah-
rer, Gepäck und Zubehör
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Fahrer, Beifahrer und zulässigem
Zubehör nicht die maximale Ge-
samtzuladung überschreitet.
Keinesfalls Gegenstände mitfüh-
ren, die während der Fahrt verrut-
schen können.
Schwere Lasten zum Fahrzeugmit-
telpunkt hin plazieren und das Ge-
wicht möglichst gleichmäßig auf
beide Seiten verteilen.
Fahrwerk und Reifenluftdruck müs-
sen auf die Gesamtzuladung ange-
paßt werden.
Reifenzustand und -luftdruck vor Fahrtantritt prüfen.
ReifenkontrolleVor jeder Fahrt die Reifen prüfen. Bei unzu-
reichender Profiltiefe, Nägeln oder Glas-
splittern in der Lauffläche, rissigen Flanken
usw. den Reifen umgehend von einer
Yamaha-Fachwerkstatt wechseln lassen.
HINWEIS:Die Gesetzgebung zur Mindestprofiltiefe
kann von Land zu Land abweichen. Richten
Sie sich deshalb nach den entsprechenden Vorschriften.
WARNUNG
GWA10570
Abgenutzte Reifen unverzüglich
von einer Yamaha-Fachwerkstatt
austauschen lassen. Abgesehen
davon, daß sie gegen die Straßen-
verkehrsordnung verstoßen, beein-
trächtigen übermäßig abgefahrene
Reifen die Fahrstabilität und kön-
nen zum Verlust der Fahrzeugkon-
trolle führen.
Den Austausch von Bauteilen an
Rädern und Bremsanlage, sowie
Reifenwechsel, grundsätzlich von
einer Yamaha-Fachwerkstatt vor-nehmen lassen, die über das not-
wendige Werkzeug und die fachli-
che Erfahrung verfügt.
Ein beschädigter Schlauch sollte
am besten nicht mehr repariert wer-
den. Falls die Lage es jedoch erfor-
dert, die Reparatur mit größter
Sorgfalt ausführen und den
Schlauch dann möglichst bald er-neuern.
Reifenausführung
Dieses Motorrad ist mit Speichenrädern
und Schlauchreifen ausgerüstet.WARNUNG
GWA10460
Grundsätzlich Reifen gleichen Typs
und gleichen Herstellers für Vorder-
und Hinterrad verwenden. Bei an-
deren als den zugelassenen Reifen-
kombinationen kann das Fahrver-
halten nicht garantiert werden.
Ausschließlich die nachfolgenden
Reifen sind nach zahlreichen Tests
von der Yamaha MOTOR CO., LTD. freigegeben worden.
1. Reifenflanke
2. Profiltiefe
Mindestprofiltiefe (vorn und hinten):
1.6 mm (0.06 in)
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GAU21940
Speichenräder Optimale Lenkstabilität, Lebensdauer und
Fahrsicherheit sind nur durch Beachtung
der folgenden Punkte gewährleistet.
Die Radfelgen sollten vor jeder Fahrt
auf Risse, Verbiegung oder Verzug,
und die Speichen auf Lockerheit oder
Beschädigung überprüft werden. Bei
Mängeln an Reifen oder Rädern das
Rad von einer Yamaha-Fachwerkstatt
ersetzen lassen. Selbst kleinste Repa-
raturen an Rädern und Reifen nur von
einer Fachwerkstatt ausführen lassen.
Verformte oder eingerissene Felgen
müssen ausgetauscht werden.
Nach dem Austausch von Felgen
und/oder Reifen muß das Rad ausge-
wuchtet werden. Eine Reifenunwucht
beeinträchtigt die Fahrstabilität, ver-
mindert den Fahrkomfort und verkürzt
die Lebensdauer des Reifens.
Nach dem Reifenwechsel zunächst
mit mäßiger Geschwindigkeit fahren,
denn bevor der Reifen seine optimalen
Eigenschaften entwickeln kann, muß
seine Lauffläche vorsichtig eingefah-
ren werden.
GAU22041
Kupplungshebel-Spiel einstellen Der Kupplungshebel muß ein Spiel von
5.0–10.0 mm (0.20–0.39 in) aufweisen. Das
Kupplungshebel-Spiel regelmäßig prüfen
und ggf. folgendermaßen einstellen.
1. Die Kontermutter am Kupplungshebel
lockern.
2. Zum Erhöhen des Kupplungshebel-
Spiels die Einstellschraube in Rich-
tung (a) drehen. Zum Verringern des
Kupplungshebel-Spiels die Einstell-
schraube in Richtung (b) drehen. Vorderreifen:
Größe:
130/90-16M/C 67S
Hersteller/Modell:
BRIDGESTONE/EXEDRA G703
DUNLOP/D404F
Hinterreifen:
Größe:
170/80-15M/C 77S
Hersteller/Modell:
BRIDGESTONE/EXEDRA G702
DUNLOP/D404G1. Kontermutter
2. Einstellschraube für das Spiel des Kupp-
lungshebels
3. Kupplungshebel-Spiel
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HINWEIS:Bei korrektem Kupplungshebel-Spiel die
Kontermutter festziehen. Falls das Kupp-
lungshebel-Spiel nicht, wie oben beschrie-
ben, korrekt eingestellt werden konnte, fol-gendermaßen vorgehen.
3. Die Einstellschraube am Kupplungs-
hebel in Richtung (a) drehen, um den
Kupplungsseilzug zu lockern.
4. Die Kontermutter am Kurbelgehäuse
lockern.
5. Zum Erhöhen des Kupplungshebel-
Spiels die Einstellmutter in Richtung
(a) drehen. Zum Verringern des Kupp-
lungshebel-Spiels die Einstellmutter in
Richtung (b) drehen.6. Die Kontermutter am Kupplungshebel
und am Kurbelgehäuse festziehen.
GAU22092
Handbremshebel-Spiel
einstellen Der Bremshebel muß ein Spiel von 10.0–
15.0 mm (0.39–0.59 in) aufweisen, wie dar-
gestellt. Das Bremshebelspiel regelmäßig
prüfen und ggf. wie folgt einstellen.
1. Einstellmutter für das Spiel des Kupplungs-
hebels (Kurbelgehäuse)
2. Kontermutter
1. Handbremshebelspiel
1. Kontermutter
2. Einstellschraube für das Spiel des Hand-
bremshebels
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