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Der Vergaser wurde für normale
Betriebsbedingungen in Meereshöhe
eingestellt. Diese Standard-Einstellung
wurde anhand vielseitiger Tests gefun-
den und erfordert normalerweise keine
Änderung. Bei hohem atmosphäri-
schem Druck oder bei hoher Belastung
(Treibsand oder Schlamm) sollte jedoch
die Standard-Hauptdüse durch eine an-
dere Hauptdüse ersetzt werden Falls
aufgrund der örtlichen Bedingungen wie
Höhe über dem Meer, Wetter usw. die
Vergaser-Einstellungen geändert wer-
den müssen, dann ist äußerste Sorgfalt
geboten. Falsche Änderungen der
Vergaser-Einstellungen verursachen
verminderte Motorleistung und mögli-
che Beschädigungen des Motors.
Bitte wenden Sie sich an einen
Yamaha-Fachhändler, bevor Sie die
Vergaser-Einstellungen ändern.
WICHTIG:
Inspektion
1. Das Vergasergehäuse und die Kraftstoff-
kanäle kontrollieren. Wenn verschmutzt,
den Vergaser in einem Lösungsmittel auf
Erdölbasis waschen. Niemals kaustische
Vergaser-Reinigungslösungen verwen-
den. Kanäle und Düsen mit Druckluft
ausblasen.
2. Den Zustand der Schwimmer überprüfen.
Wenn die Schwimmer undicht oder be-
schädigt sind, die Schwimmer erneuern.
3. Das Einlass-Nadelventil
1und den Ven-
tilsitz
2auf Verschleiß und Verschmut-
zung kontrollieren. Diese Teile gegeben-
enfalls als Satz erneuern.
3Richtig
4Abgenutzt
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5. Krümmer:
Den Verzug der Krümmeranbaufläche
kontrollieren. Falls der Verzug die
Verschleißgrenze überschreitet, die Anbau-
fläche des Krümmers mit Sandpapier der
Körnung 600 nachschleifen.
1Krümmer
2Körnung (#600)
AUSPUFFTOPF
Nachdem der Vergaser ausgebaut wurde, wie
folgt vorgehen:
Inspektion
1. Die zwei Muttern ausbauen und den Sitz
abnehmen.
2. Die drei Schrauben von der Seitendeckel-
einheit und die zwei Bänder
1ausbauen.
Verzugsgrenze: 0,1 mm (0,004 in)
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3. Die Auspufftopf-Befestigungsschrauben
vom Zylinder und die Schalldämpfer-
Befestigungsschrauben lösen.
Wartung
1. Mit einem abgerundeten Schaber sind Öl-
kohleablagerungen aus dem Krümmerbe-
reich des Auspuffrohres zu entfernen.
2. Rußablagerungen können aus dem
Schalldämpfer entfernt werden, indem
mit einem Hammer leicht gegen den äu-
ßeren Mantel geschlagen wird, worauf
Druckluft einzublasen ist. Um Ablagerun-
gen loszubrechen, kann ein dickes Draht-
stück (wie von einem Kleiderhaken)
eingeführt werden. Dabei ist jedoch Vor-
sicht geboten.
ZYLINDERKOPF
Ausbau
1. Zündkerzenstecker abziehen und
Zündkerze ausbauen.
2. Die Befestigungsmuttern des Zylinderkop-
fes (4 Muttern) ausbauen.
Den Zylinderkopf und die Dichtung
ausbauen.
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2. Messen des Kolben-Außendurchmessers
Den Kolbendurchmesser mit einem Au-
ßenmikrometer messen. Die Messstelle
liegt rechtwinkelig zur Kolbenbolzenboh-
rung etwa 5 mm (0,2 in) vom unteren Kol-
benrand entfernt.
3. Das Kolbenspiel mit Hilfe der folgenden
Formel berechnen.
Falls das nominale Kolbenspiel nicht innerhalb
der zulässigen Toleranz liegt, den Kolben er-
neuern oder den Zylinder aufbohren.
Kolbenring
1. Die Kolbenring vom Kolben ausbauen.
2. Den Kolbenring in den Zylinder einsetzen.
Mit Hilfe des Kolbenbodens um etwa 20
mm (0,80 in) hineindrücken, um den Kol-
benring im rechten Winkel zur Zylinder-
bohrung anzuordnen. Den Endspalt im
eingebauten Zustand messen. Liegt die-
ser außerhalb des zulässigen Bereiches,
den Kolbenring erneuern.
Nominales Kolbenspiel:
0,033 ~ 0,038 mm (0,0013 ~ 0,0015 in)
Kolbenring-Endspalt (Eingebaut)
(oben und 2):
0,15 ~ 0,35mm (0,006 ~ 0,014 in)
8TATSÄCHLICHER KOLBENDURCH-
MESSER
= Messwert + 0,040 mm (0,0016 in)
8KOLBENSPIEL
= Minimaler Zylinderdurchmesser
- Maximaler Kolbendurchmesser
BEISPIEL:
TATSÄCHLICHER KOLBENDURCH-
MESSER
= 46,925 mm + 0,040 mm = 46,965 mm
(1,8474 in + 0,0016 in = 1,8490 in)
KOLBENSPIEL
= 47,000 mm - 46,965 mm = 0,035 mm
(1,8504 in - 1,8490 in = 0,0014 in)
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Ausbau
1. Den Kickstarter ausbauen.
2. Die Zylinderschrauben entfernen, mit
wel-cher der Gehäusedeckel befestigt ist,
und den Deckel abnehmen. Auf die
Position der Passstifte achten.
HINWEIS:
Das Getriebeöl ablassen, bevor der Deckel ab-
genommen wird.
3. Unter Verwendung des Rotorhaltewerk-
zeuges
1, die Kupplungssicherungsmut-
ter und die Sicherungsscheibe entfernen.
Die Kupplungsnabe und das Abtriebzahn-
rad (Kupplungsgehäuse) abnehmen.
4. Den Sprengring, die Druckscheibe, die
Kupplungsscheiben, die Reibscheiben, die
Einweg-kupplung, und die Kupplungsna-
be aus dem Kupplungsgehäuse ausbauen.
Inspektion
1. Die einzelnen Kupplungsfedern und Aus-
rückfedern messen. Falls die zulässige To-
leranz überschritten ist, die Federn
erneuern.
2. Die Scheiben auf Anzeichen von Verzug
und Hitzeschäden kontrollieren und ggf.
erneuern.
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7. Das Spiel zwischen der Reibscheibe und
der Druckscheibe mit einer Fühlerlehre
messen.
Falls das Spiel nicht dem vorgeschriebe-
nen Wert entspricht, dieses durch Ände-
rung der Dicke der Kupplungsscheiben
einstellen.
Dicke:
1,2, 1,4 oder 1,6 mm
(0,047, 0,055, 0,063 in)
Kupplungseinstellspiel a:
1,40 ~ 1,75 mm (0,055 ~ 0,069 in)
KICKSTARTER
Ausbau
1. Die Kickstarterfeder von dem Pfosten in
dem Kurbelgehäuse aushängen. Die Fe-
der entspannen. Danach die Kickstarter-
welle entfernen, indem die Welle gegen
den Uhrzeigersinn gedreht und als Einheit
herausgezogen wird. Die Zahnradzähne
auf Abnutzung und Ausbrüche kontrol-
lieren.
Prüfung
1. Die Kickstarterklemmen-Reibkraft beträgt
0,9 ~ 1,5 kg (2,0 ~ 3,3 lb).
Falls die obige Kraft zu stark eingestellt ist,
kommt es zu einer Abnutzung der Fe-
der bzw. zu einem Durchrutschen des
Kickstarters. Bei zu geringer Kraft wird da-
gegen ein Rutschen des Kickstarters bei
niederer Temperatur verursacht. Niemals
die Klemme versuchen zu biegen.
2. Die Klemme auf Beschädigung und Ab-
nutzung prüfen und feststellen, ob die
Klemme erneuert werden muss oder nicht.
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Zusammenbau
1. Den Kickstarteranschlag nach oben hal-
ten und die Kickstarterwellen-Rück-
holfeder mit der Nut an der Ende der
Kick-starterwelle in Eingriff bringen.
2. Nachdem die Kickstartereinheit eingebaut
wurde, unbedingt auf glatten Betrieb kon-
trollieren.
SCHALTUNG
HINWEIS:
Die Wartung der Schaltung hat bei ausbauge-
bauter Kupplung zu erfolgen.
Ausbau
1. Die Schalthebeleinheit
1und den An-
schlaghebel
2ausbauen.
Prüfung
1. Die Schaltwelle auf Biegung kontrollieren.
Falls übermäßige Biegung festgestellt
wird, die Schaltwelle erneuern.
2. Den Schalthebel und die Rückholfeder auf
Ermüdung kontrollieren.
3. Den Anschlaghebel auf Abnutzung prü-
fen. Falls übermäßtige Abnutzung festge-
stellt wird, den Anschlag erneuern.
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VORDERRAD
Ausbau
1. Den Motor unterbauen, um das Vorder-
rad vom Boden abzuheben.
2. Das Bremsseil entfernen. Alle Seileinstell-
schrauben lösen und den Seilzug aus dem
Halter am Lenkerrohr-Bremshebel abneh-
men. Danach den Seilzug von dem Nock-
enhebel an der Vorderrad-Bremsanker-
platte lösen.
3. Die Achsmutter
1und die Scheibe
2
entfernen.
4. Die Vorderradachse drehen und her-
ausziehen. Dann kann die Radeinheit
entfernt werden.
Einbau
Für den Einbau des Vorderrades sind die Aus-
bauvorgänge sinngemäß umzukehren, wobei
die folgenden Punkte beachtet werden müssen:
1. Auf richtige Ausrichtung der Nabe an dem
äußeren Gabelbeinrohr mit der Positio-
niernut an der Bremsankerplatte achten.
2. Die Achsmutter festziehen.
HINTERRAD
Ausbau
1. Motor unterbauen, um das Hinterrad
vom Boden abzuheben.
2. Zugstange
3und Bremsstange
2von der
Ankerplatte abnehmen. Die Zugstan-
g e kann abgenommen werden, nachdem
der Splint und die Mutter vom Zugstan-
genbolzen entfernt worden sind. Die
Bremsstange kann nach Entfernen der
Einstellmutter
1abgenommen werden.
3. Die Antriebskette abtrennen.
4. Die Sicherungsmuttern
4und
Einstellmuttern
5des Kettendurch-
hanges auf beiden Seiten lösen.
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