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Wichtige Informationen
Diese Anleitung zu Fahrübungen ist kein Ersatz für die Betriebsanleitung oder die Warnpla-
ketten Ihres Wasserfahrzeugs. Studieren Sie unbedingt diese anderen Anleitungen gründlich, bevor Sie das Wasserfahrzeug
überhaupt erstmalig in Betrieb nehmen.
Kollisionen führen zu mehr Verletzungen und tödlichen Unfällen, als jeder andere Unfall mit Pri-
vatwasserfahrzeugen (PWC).
Zur Vermeidung von Kollisionen:
Suchen Sie mit scharfem Blick ständig Ihr gesamtes Umfeld auf Personen, Gegenstände oder
andere Wasserfahrzeuge ab. Achten Sie besonders auf Umstände, die Ihre Sicht einschränken
oder Sie daran hindern, andere zu sehen.
Fahren Sie defensiv und mit angemessener Geschwindigkeit, und wahren Sie einen Sicherheits-
abstand zu Personen, Gegenständen und anderen Wasserfahrzeugen.
Folgen Sie nicht direkt im Fahrwasser hinter Privatwasserfahrzeugen oder anderen Booten.Nähern Sie sich nicht anderen, um sie mit Wasser zu besprühen oder zu bespritzen, nähern
Sie sich anderen Booten nicht zu sehr und fahren Sie nicht zu schnell für die vorherrschen-
den Bedingungen.
Vermeiden Sie scharfe Wendungen, schnelles Abbremsen durch kräftige Betätigung des
RiDE-Hebels (Rückwärtsfahrt mit intuitiver Abbremselektronik) sowie andere Manöver, die es
anderen erschweren, Ihnen auszuweichen oder Ihren Kurs zu erkennen.
Das RiDE-System ist ein elektronisches System zur Kontrolle der Motordrehzahl und der Um-
kehrklappe, die sich in der Nähe der Jetdüse befindet. Mit dem RiDE-Hebel, der sich am lin-
ken Lenkergriff befindet, kann die Richtung des Schubs geändert werden, sodass sich das
Wasserfahrzeug rückwärts bewegt oder stehen bleibt. Das RiDE-System unterstützt den
Fahrer beim Abbremsen und bei Niedergeschwindigkeits-Manövern wie dem Zuwasserlas-
sen, Anlanden und Anlegen.
Gebiete mit unter der Wasseroberfläche verborgenen Hindernissen oder seichtem Gewässer
meiden.
Frühzeitig handeln, um Kollisionen zu vermeiden. Jederzeit bedenken, dass Privatwasserfahr-
zeuge und Boote keine Bremsen
haben. Außerdem ist das RiDE-System keine Bremsvorrich-
tung, um gefährliche Situationen zu vermeiden.
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Wichtige Informationen
Beim Ausweichen von Hindernissen den Gashebel nicht loslassen—wie bei anderen Motorboo-
ten muss beim Steuern Gas gegeben werden. Vor dem Anlassen eines Privatwasserfahrzeugs
immer die Gasbetätigung und Lenkung auf ordnungsgemäße Funktion überprüfen.
Die Verkehrsregeln der Wasser- und Schifffahrtswege sowie alle Gesetze und Vorschriften der
jeweiligen Gebietshoheit in Bezug auf Privatwasserfahrzeuge (PWC) befolgen. Siehe Betriebs-
anleitung für weitere Informationen.
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Anwendung dieses Handbuchs für Übungszwecke
Das Yamaha-Wasserfahrzeug, dessen Betrieb Sie erlernen werden, kann abweichende technische
Ausrüstung und andere Leistungseigenschaften habe n, die sich von den von Ihnen bereits betriebe-
nen Privatwasserfahrzeugen oder Booten unterscheiden.
Die Schritte für Fahrübungen in diesem Handbuch werden Ihnen dabei helfen, mit den grundsätzli-
chen Techniken zur Beherrschung des Betriebs Ihres Wasserfahrzeugs vertraut zu werden.
Bedenken Sie, dass Sie die Fertigkeiten erlern en und das Beurteilungsvermögen entwickeln wer-
den, wie es für den sicheren Betrieb Ihres Wasserfahrzeugs erforderlich ist. Der Zweck dieser Anleitung besteht darin, Sie am Anfang bestimmte wichtige Fertigkeiten üben zu
lassen. Sie müssen jede Übung so lange durchführen, bis Sie diese wirklich beherrschen—bis sie Ih-
nen wie gewohnt vorkommt. Nur dann können Sie mit der nächsten Übung fortfahren. Jede Übung gründet sich auf bereits erlernte Fert igkeiten; Sie sollten daher keine Übungen einfach
überspringen.
Mit diesen Übungen wollen wir erreichen, dass Si e ein Gefühl für das Wasserfahrzeug erlangen und
es im Betrieb in den diversen Nutzungsarten kennen lernen. Immer beachten, dass diese Übungen nur
als Starthilfe und nur als Anleitung dienen. Sie müssen bei der fortwährenden Nutzung Ihres Wasser-
fahrzeugs Ihren gesunden Menschenverstand und eine richtige Beurteilung der Lage in Verbindung mit
den erlernten Fertigkeiten und dem erlernten Fachwissen einsetzen. Diese Anleitung zu Fahrübungen ist in 9 Übungsg ruppen eingeteilt. Gehen Sie die Bedienung des
Wasserfahrzeugs stufenweise an und beginnen Sie mit Übungsgruppe 1. Die Übungsgruppen 1 bis 7
behandeln die grundlegenden Fahrtec hniken, die Sie beherrschen müssen.
Übungsgruppe 9 wird Ihnen dabei helfen, die Fertigkeiten zu erlernen, die Sie für Fahrten mit Bei-
fahrern benötigen. Es gilt auch hier, solange Sie die Fahrtechniken der vorhergehenden Übungen nicht
ausreichend beherrschen, sollten Sie sich an diese Übung noch nicht heranwagen.
Vor Beginn mit den Übungen diese Anleitung vollständig durchlesen. Dann vor Beginn der Übungs-
aufgaben die Anleitung zu der betreffenden Übung er neut durchlesen. In dieser Anleitung beziehen wir
uns auf unterschiedliche Geschwindigkeiten.
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Anwendung dieses Handbuchs für Übungszwecke
Hier eine Erklärung zu der jeweiligen Geschwindigkeit:
“Langsamstlaufgeschwindigkeit” (Trolling) ist die Mindestgeschwindigkeit für das Ausführen von
Fahrmanövern. Es wird nur wenig oder überhaupt ke in Gas gegeben. Das Wasserfahrzeug ist im Was-
ser eingetaucht und es entsteht keine Bugwelle bzw. kein Fahrwasser.
“Untere Gleitgeschwindigkeit” (Sub-planing) ist eine mittlere Geschwindigkeit. Der Bug des Was-
serfahrzeugs ist leicht über dem Wasserspiegel angehoben, die Fortbewegung findet jedoch weiterhin
durch das Wasser statt (nicht darüber). Es entsteht eine Bugwelle bzw. ein Fahrwasser.
“Volle Gleitgeschwindigkeit” (Planing) ist eine hö here Geschwindigkeit. Das Wasserfahrzeug steht
in mehr waagerechter Position und streift die Wasseroberfläche. Es entsteht eine Bugwelle bzw. ein
Fahrwasser.
Langsamstlaufgeschwindigkeit
Untere Gleitgeschwindigkeit (Sub-Planing)
Gleitgeschwindigkeit
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Übungsgruppe 1: Bedienelemente
Zielsetzung:
Diese Übung trainiert Sie in der Auffindung und Betätigung der Bedienelemente des Fahrzeugs
ohne hierzu nachsehen zu müssen oder zu zögern. Diese Fertigkeit muss beherrscht werden, damit
Sie ständig Ihr gesamtes Umfeld auf Personen, Gegenstände oder andere Wasserfahrzeuge im Zuge
der Durchführung Ihrer Fahrmanöver absuchen können und Ihre Konzentration nicht durch das Su-
chen eines Bedienelements (Schalter, Hebel, Pedal, Griff etc.) beeinträchtigen müssen.
Fertigkeiten:
Wissen um die Lage des Bedienelements und dere n Anwendung ohne hierfür innehalten und darü-
ber nachdenken zu müssen.
Anweisungen:
Übung 1: Identifizieren von Komponenten und Bedienelementen
Lesen Sie Ihre Betriebsanleitung durch, um di e wesentlichen Komponenten und Bedienelemente
des Wasserfahrzeugs zu identifizieren.
Gehen Sie nicht davon aus, dass Ihnen die Funktion eines Bedienelements geläufig ist, lesen Sie
um sicher zu gehen die Anweisungen!
Übung 2: Überprüfungen vor der Inbetriebnahme
Üben Sie die Durchführung der Überprüfungen vor der Inbetriebnahme wie in Ihrer Betriebsanlei-
tung aufgeführt. Sie haben die gesamte Anordnung in Übung 1 gelernt. Stellen Sie nun sicher, dass alles ordnungsgemäß funktioniert. Achten Sie insbesondere auf die Be-
dienelemente der Steuerung und den Gashebel.
Übung 3: Haltungen zur Führung des Fahrzeugs
Steigen Sie bei an Land befindlichem Wasserfahrze ug und abgestelltem Motor auf und machen Sie
sich mit den richtigen Haltungen zum Betreiben des Fahrzeugs wie in Ihrer Betriebsanleitung beschrie-
ben vertraut. Dann mit dem Blick geradeaus den Ort jedes Bedienelements ermitteln und sicher stel-
len, dass deren Verwendung bekannt ist. Mit dieser Übung fortfahren, bis die Bedienelemente vertraut
sind.
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Übungsgruppe 2: Starten und Anhalten des Motors
Zielsetzung:
In dieser Übungsgruppe wird gelernt, wie der Motor gestartet und angehalten wird und wie das
Wasserfahrzeug sich nach dem Starten und im Leerlauf verhält.
Fertigkeiten:
Identifizieren der Bedienelemente für das Starten und Abstellen des Motors und Durchführung des
Startvorgangs sowie Abstellen des Motors.
Anweisungen:
Wasserfahrzeug zu Wasser lassen und diese Übung im Wasser, das frei von Blättern oder Müll ist,
neben dem Wasserfahrzeug stehend bei einer Wassertiefe (unter dem Kiel) von mindestens 60 cm
(2 ft) durchführen. Niemals in Gewässern fahren, die weniger als 60 cm (2 ft) tief sind. Anderenfalls könnten Steinchen
oder Sand in den Jeteinlass angesogen werden, was das Flügelrad beschädigen oder den Motor
überhitzen könnte.
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Übungsgruppe 2: Starten und Anhalten des Motors
Übung 1: Starten des Motors
1. Sich vergewissern, dass die Anzeige für den Entsperrmodus “1” im Multifunktionsdisplay ange-zeigtwird, um sicherzustellen, dass der Entsperrmodus des Yamaha Security System augewählt
ist. (Siehe Abschnitt “Yamaha-Sicherheitssystem” in der Bedienungsanleitung für mehr Informati-
on.)
2. Befestigen Sie die Motor-Quickstoppleine “3” an Ihrem Handgelenk. Clip einsetzen “1”, unter dem
Motor-Quickstoppschalter “2”. Die Motor-Quicks toppleine von den Lenkergriffen fernhalten, so
dass der Motor abgestellt wird wenn der Fahrzeug führer abfällt. Der Clip wird unter Umständen
nicht herausgezogen, wenn er um die Lenkergriffe gewickelt wird.
3. Den Motor-Start-/-Stopp-Schalter “1” drücken (roter Knopf). (Weder den Gashebel noch den RiDE-Hebel betätigen. Andernfalls startet der Motor nicht.)
4. Den Startschalter loslassen, soba ld der Motor zu laufen beginnt.
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Übungsgruppe 2: Starten und Anhalten des Motors
Übung 2: Anhalten des Motors
1. Den Gashebel loslassen und den Motor langsam auf Leerlaufdrehzahl drehen lassen.
2. Den Motor-Start-/-Stopp-Schalter “1” drücken (r oter Knopf). Der Zündstromkreis wird getrennt
und der Motor bleibt sofort stehen.
3. Ein Ziehen der Motor-Quickstoppleine üben, um den Clip aus dem Motor-Quickstoppschalter her- aus zu ziehen.
Wichtige Hinweise:
1. Vor dem Starten des Motors die Motor-Quickstopp leine am linken Handgelenk befestigen. Um ein
versehentliches Starten des Motors zu verhindern den Clip vom Motor-Quickstoppschalter entfer-
nen, wenn der Motor nicht läuft.
2. Den Startschalter nicht für länger als jeweils 5 Sekunden betätigen. Den Startschalter niemals drü-
cken, während der Motor läuft.
3. Falls der Motor nicht innerhalb von 5 Sekunden startet, den Startschalter loslassen und nach
15 Sekunden nochmals versuchen. Durch das ständi ge Starten für länger als 5 Sekunden wird die
Batterie entladen und der Motor lässt sich nicht mehr starten.
4. Mit dem Starten des Motors wird der Rückstoß aus der Jetdüse das Wasserfahrzeug bewegen.
Durch Drücken des Gashebels wird mehr Schub erze ugt. Nur so viel Gas geben, dass der Motor
am Laufen bleibt.
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