Page 57 of 86

REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-23
6
Darauf achten, dass beim Nachfüllen
kein Wasser in den Vorratsbehälter
gelangt. Wasser setzt den Siedepunkt
der Bremsflüssigkeit erheblich herab
und kann Dampfblasenbildung verur-
sachen.
Bremsflüssigkeit greift Lack und
Kunststoffteile an. Deshalb vorsichtig
handhaben und verschüttete Flüssig-
keit sofort abwischen.
Ein allmähliches Absinken des Brems-
flüssigkeitsstandes ist mit zunehmen-
dem Verschleiß der Bremsbeläge nor-
mal. Jedoch bei plötzlichem Absinken
die Bremsanlage von einer Yamaha-
Fachwerkstatt überprüfen lassen.
GAUM1360
Bremsflüssigkeit wechseln Die Bremsflüssigkeit sollte in den empfohle-
nen Abständen gemäß Wartungs- und
Schmiertabelle von einer Yamaha-Fach-
werkstatt gewechselt werden. Außerdem
sollte der Bremsschlauch alle vier Jahre
oder bei Beschädigung oder Lecks ersetzt
werden.
GAU22760
Antriebsketten-Durchhang Den Antriebsketten-Durchhang vor jeder
Fahrt prüfen und ggf. korrigieren.
GAU22773
Kettendurchhang prüfen
1. Das Motorrad auf den Seitenständer
stellen.HINWEIS:Beim Messen und Regeln des Antriebsket-
ten-Durchhangs darf auf dem Fahrzeug kei-ne Belastung sein.
2. Das Getriebe in die Leerlaufstellung
schalten.
3. Das Motorrad schieben, um die
straffste Stelle der Kette ausfindig zu
machen, und dann den Kettendurch-
hang an dieser Stelle, wie in der Abbil-
dung gezeigt, messen.
Antriebsketten-Durchhang:
30.0–40.0 mm (1.18–1.57 in)
U5D7G0G0.book Page 23 Monday, December 17, 2007 9:45 AM
Page 58 of 86

REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-24
6
4. Den Antriebsketten-Durchhang ggf.
folgendermaßen korrigieren.
GAU34312
Antriebskettendurchhang einstellen
1. Die Achsmutter und die Kontermutter
auf beiden Seite der Schwinge lo-
ckern.2. Zum Straffen der Antriebskette die
Einstellschraube für den Antriebsket-
tendurchhang auf beiden Seiten der
Schwinge in Richtung (a) drehen. Zum
Lockern der Antriebskette die Einstell-
schraube auf jeder Seite der Schwinge
in Richtung (b) drehen und dann das
Hinterrad nach vorn drücken.
HINWEIS:Beide Kettenspanner jeweils gleichmäßig
einstellen, damit die Ausrichtung sich nicht
verstellt. Die Markierungen auf beiden Sei-
ten der Schwinge dienen zum korrekten Ausrichten des Hinterrads.
ACHTUNG:
GCA10570
Eine falsch gespannte Antriebskette ver-
ursacht erhöhten Verschleiß von Motor
und anderen wichtigen Teilen des Mo-
torrads und kann dazu führen, dass die
Kette reißt oder abspringt. Daher darauf
achten, dass der Kettendurchhang sich im Sollbereich befindet.
3. Die Kontermuttern und dann die Achs-
mutter mit dem vorgeschriebenen
Drehmoment festziehen.
1. Antriebsketten-Durchhang
1. Achsmutter
2. Einstellschraube des Antriebskettendurch-
hangs
3. Kontermutter
4. Ausrichtungsmarkierungen
Anzugsdrehmomente:
Kontermutter:
16 Nm (1.6 m·kgf, 11 ft·lbf)
Achsmutter:
85 Nm (8.5 m·kgf, 61 ft·lbf)
U5D7G0G0.book Page 24 Monday, December 17, 2007 9:45 AM
Page 59 of 86

REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-25
6
GAU23022
Antriebskette säubern und
schmieren Die Kette muss gemäß Wartungs- und
Schmiertabelle gereinigt und geschmiert
werden, um den Verschleiß gering zu hal-
ten. Dies gilt besonders für den Betrieb in
nassen oder staubigen Gegenden. Die An-
triebskette wie folgt warten:ACHTUNG:
GCA10581
Die Antriebskette muss nach der Reini-
gung des Motorrads oder einer Fahrt im Regen geschmiert werden.
1. Die Kette in einem Petroleumbad mit
einer kleinen weichen Bürste reinigen.ACHTUNG:
GCA11120
Die Kette nicht mit Dampfstrahler, Hoch-
druck-Waschanlagen oder einem unge-
eigneten Lösungsmittel reinigen, um
eine Beschädigung der O-Ringe zu ver-meiden.
2. Die Kette trockenreiben.
3. Die Kette gründlich mit O-Ring-Ketten-
spray schmieren.
ACHTUNG:
GCA11110
Motoröl und andere Schmiermittel sind
für die Antriebskette nicht zu verwen-
den, da sie möglicherweise Lösungsmit-
tel enthalten, die die O-Ringe beschädi-gen können.
GAU23100
Bowdenzüge prüfen und schmie-
ren Die Funktion aller Bowdenzüge und deren
Zustand sollte vor jeder Fahrt kontrolliert
werden und die Züge und deren Enden ggf.
geschmiert werden. Ist ein Bowdenzug be-
schädigt oder funktioniert er nicht reibungs-
los, muss er von einer Yamaha-Fachwerk-
statt kontrolliert oder ersetzt werden.
WARNUNG
GWA10720
Durch beschädigte Seilzughüllen kön-
nen Seilzüge korrodieren und in ihrer
Funktion eingeschränkt werden. Aus Si-
cherheitsgründen beschädigte Seilzüge unverzüglich erneuern. Empfohlenes Schmiermittel:
Motoröl
U5D7G0G0.book Page 25 Monday, December 17, 2007 9:45 AM
Page 60 of 86
REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-26
6
GAU23111
Gasdrehgriff und Gaszug kon-
trollieren und schmieren Vor jeder Fahrt sollte die Funktion des Gas-
drehgriffs kontrolliert werden. Zusätzlich
sollte der Gaszug gemäß den in der War-
tungs- und Schmiertabelle vorgeschriebe-
nen Abständen geschmiert werden.
GAU44271
Fußbrems- und Schalthebel prü-
fen und schmieren Vor Fahrtantritt die Funktion der Fußbrems-
und Schalthebel prüfen und ggf. die Dreh-
punkte schmieren.
GAU43610
Handbrems- und Kupplungshe-
bel prüfen und schmieren Handbremshebel
Kupplungshebel
Vor Fahrtantritt die Funktion der Hand-
brems- und Kupplungshebel prüfen und
ggf. die Drehpunkte schmieren. Empfohlenes Schmiermittel:
Lithiumseifenfett
U5D7G0G0.book Page 26 Monday, December 17, 2007 9:45 AM
Page 61 of 86
REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-27
6
GAU23201
Seitenständer prüfen und
schmieren Die Funktion des Seitenständers sollte vor
jeder Fahrt geprüft werden und die Dreh-
punkte und Metall-auf-Metall-Kontaktober-
flächen sollten gegebenenfalls geschmiert
werden.
WARNUNG
GWA10730
Falls der Seitenständer klemmt, diesen
von einer Yamaha-Fachwerkstatt in-stand setzen lassen.
GAUM1650
Schwingen-Drehpunkte schmie-
ren Die Schwingen-Drehpunkte müssen in den
vorgeschriebenen Abständen geschmiert
werden, gemäß der Tabelle für regelmäßi-
ge Wartung und Schmierung. Empfohlenes Schmiermittel:
Lithiumseifenfett (Universalschmier-
fett)
Empfohlenes Schmiermittel:
Lithiumseifenfett
Empfohlenes Schmiermittel:
Lithiumseifenfett
U5D7G0G0.book Page 27 Monday, December 17, 2007 9:45 AM
Page 62 of 86

REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-28
6
GAU23271
Teleskopgabel prüfen Zustand und Funktion der Teleskopgabel
müssen folgendermaßen in den empfohle-
nen Abständen gemäß Wartungs- und
Schmiertabelle geprüft werden.
Zustand prüfen
WARNUNG
GWA10750
Das Fahrzeug sicher abstützen, damit es nicht umfallen kann.
Die Standrohre auf Kratzer und andere Be-
schädigungen, die Gabeldichtringe auf Öl-
lecks prüfen.
Funktionsprüfung
1. Das Fahrzeug auf einem ebenen Un-
tergrund abstellen und in gerader Stel-
lung halten.
2. Bei kräftig gezogenem Handbremshe-
bel die Gabel durch starken Druck auf
den Lenker mehrmals einfedern und
prüfen, ob sie leichtgängig ein- und
ausfedert.
ACHTUNG:
GCA10590
Falls die Teleskopgabel nicht gleichmä-
ßig ein- und ausfedert oder irgendwel-
che Schäden festgestellt werden, das
Fahrzeug von einer Yamaha-Fachwerk-statt überprüfen bzw. reparieren lassen.
GAU23280
Lenkung prüfen Verschlissene oder lockere Lenkungslager
stellen eine erhebliche Gefährdung dar. Da-
rum muss der Zustand der Lenkung folgen-
dermaßen in den empfohlenen Abständen
gemäß Wartungs- und Schmiertabelle ge-
prüft werden.
1. Den Motor so aufbocken, dass das
Vorderrad frei in der Luft schwebt.
WARNUNG
GWA10750
Das Fahrzeug sicher abstützen, damit es nicht umfallen kann.
2. Die unteren Enden der Teleskopgabel
greifen und versuchen, sie in Fahrt-
richtung hin und her zu bewegen. Ist
dabei Spiel spürbar, die Lenkung von
einer Yamaha-Fachwerkstatt überprü-
fen und instand setzen lassen.
U5D7G0G0.book Page 28 Monday, December 17, 2007 9:45 AM
Page 63 of 86

REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-29
6
GAU23290
Radlager prüfen Die Vorder- und Hinterradlager müssen in
den empfohlenen Abständen gemäß War-
tungs- und Schmiertabelle geprüft werden.
Falls ein Radlager zu viel Spiel aufweist
oder das Rad nicht leichtgängig dreht, die
Radlager von einer Yamaha-Fachwerkstatt
überprüfen lassen.
GAU23310
Batterie Eine unzureichend gewartete Batterie ver-
schleißt vorzeitig und entlädt sich schnell.
Deshalb müssen der Batterie-Säurestand,
die Batteriekabelverbindungen und die Ent-
lüftungsschlauchführung vor Fahrtantritt
und in den empfohlenen Abständen gemäß
Wartungs- und Schmiertabelle überprüft
werden.
Säurestand prüfen
1. Das Fahrzeug auf einem ebenen Un-
tergrund abstellen und in gerader Stel-
lung halten.HINWEI
S:
Sicherstellen, dass das Fahrzeug bei der
Kontrolle des Batterie-Säurestands voll-ständig gerade steht.
2. Den Säurestand in der Batterie prüfen.HINWEIS:Der Säurestand muss sich zwischen der Mi-
nimal- und Maximalstandmarkierung befin-den.3. Befindet sich der Säurestand an oder
unterhalb der Minimalstand-Markie-
rung, destilliertes Wasser bis zur Maxi-
malstand-Markierung nachfüllen.
WARNUNG
GWA10770
Die Batterie enthält giftige Schwe-
felsäure, die schwere Verätzungen
hervorrufen kann. Daher beim Um-
gang mit Batterien stets einen ge-
eigneten Augenschutz tragen. Au-
gen, Haut und Kleidung unter
keinen Umständen mit Batteriesäu-
re in Berührung bringen. Im Falle,
dass Batteriesäure mit Haut in Be-
1. Maximalstand-Markierung
2. Minimalstand-Markierung1
2
+
UPPER
LOWER
ZAUM0106
U5D7G0G0.book Page 29 Monday, December 17, 2007 9:45 AM
Page 64 of 86

REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-30
6
rührung kommt, führen Sie die fol-
genden ERSTE HILFE-Maßnahmen
durch.
ÄUßERLICH: Mit reichlich Was-
ser abspülen.
INNERLICH: Große Mengen Was-
ser oder Milch trinken und sofort
einen Arzt rufen.
AUGEN: Mindestens 15 Minuten
lang gründlich mit Wasser spü-
len und sofort einen Arzt aufsu-
chen.
Die Batterie erzeugt explosives
Wasserstoffgas (Knallgas). Daher
Funken, offene Flammen, brennen-
de Zigaretten und andere Feuer-
quellen von der Batterie fern halten.
Beim Laden der Batterie in ge-
schlossenen Räumen für ausrei-
chende Belüftung sorgen.
Batterieflüssigkeit unter keinen
Umständen mit der Antriebskette in
Berührung bringen. Eine durch Kor-
rosion gefährlich geschwächte Ket-
te erhöht die Unfallgefahr.
DIES UND BATTERIEN VON KIN-DERN FERN HALTEN.
ACHTUNG:
GCA10610
Ausschließlich destilliertes Wasser ver-
wenden, da Leitungswasser Mineralien
enthält, die für die Batterie schädlich sind.
4. Den festen Sitz der Polklemmen sowie
den Verlauf des Entlüftungsschlauchs
prüfen und ggf. korrigieren.
Batterie lagern
1. Wird das Motorrad über einen Monat
lang nicht benutzt, die Batterie aus-
bauen, aufladen und an einem kühlen
und trockenen Ort lagern.
2. Bei einer Stilllegung von mehr als zwei
Monaten mindestens einmal im Monat
die Säuredichte sowie den Ladezu-
stand der Batterie prüfen und die Bat-
terie ggf. aufladen.
3. Vor der Montage die Batterie vollstän-
dig aufladen.
4. Bei der Montage der Batterie unbe-
dingt auf richtige Polung und festen
Sitz der Klemmen achten. Ebenfalls si-
cherstellen, dass der Entlüftungs-
schlauch richtig angeschlossen und
verlegt ist und weder beschädigt noch
verstopft ist.
ACHTUNG:
GCA10600
Mündet der Batterie-Entlüftungs-
schlauch in einer Weise, dass Batterie-
säure oder -gase auf den Rahmen gelan-
gen, kann dies neben Schäden an der
Oberfläche auch Einschränkungen der Materialfestigkeit zur Folge haben.
U5D7G0G0.book Page 30 Monday, December 17, 2007 9:45 AM