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Anwendung dieses Handbuchs für Übungszwecke
Das Yamaha-Wasserfahrzeug, dessen Betrieb Sie erlernen werden, kann abweichende technische
Ausrüstung und andere Leistungseigenschaften haben, die sich von den von Ihnen bereits betriebe-
nen Privatwasserfahrzeugen oder Booten unterscheiden.
Die Schritte für Fahrübungen in diesem Handbuch werden Ihnen dabei helfen, mit den grundsätzli-
chen Techniken zur Beherrschung des Betriebs Ihres Wasserfahrzeugs vertraut zu werden.
Bedenken Sie, dass Sie die Fertigkeiten erlernen und das Beurteilungsvermögen entwickeln wer-
den, wie es für den sicheren Betrieb Ihres Wasserfahrzeugs erforderlich ist.
Der Zweck dieser Anleitung besteht darin, Sie am Anfang bestimmte wichtige Fertigkeiten üben zu
lassen. Sie müssen jede Übung so lange durchführen, bis Sie diese wirklich beherrschen—bis sie Ih-
nen wie gewohnt vorkommt. Nur dann können Sie mit der nächsten Übung fortfahren.
Jede Übung gründet sich auf bereits erlernte Fertigkeiten; Sie sollten daher keine Übungen einfach
überspringen.
Mit diesen Übungen wollen wir erreichen, dass Sie ein Gefühl für das Wasserfahrzeug erlangen und
es im Betrieb in den diversen Nutzungsarten kennen lernen. Immer beachten, dass diese Übungen nur
als Starthilfe und nur als Anleitung dienen. Sie müssen bei der fortwährenden Nutzung Ihres Wasser-
fahrzeugs Ihren gesunden Menschenverstand und eine richtige Beurteilung der Lage in Verbindung mit
den erlernten Fertigkeiten und dem erlernten Fachwissen einsetzen.
Diese Anleitung zu Fahrübungen ist in 9 Übungsgruppen eingeteilt. Gehen Sie die Bedienung des
Wasserfahrzeugs stufenweise an und beginnen Sie mit Übungsgruppe 1. Die Übungsgruppen 1 bis 7
behandeln die grundlegenden Fahrtechniken, die Sie beherrschen müssen.
Übungsgruppe 9 wird Ihnen dabei helfen, die Fertigkeiten zu erlernen, die Sie für Fahrten mit Bei-
fahrern benötigen. Es gilt auch hier, solange Sie die Fahrtechniken der vorhergehenden Übungen nicht
ausreichend beherrschen, sollten Sie sich an diese Übung noch nicht heranwagen.
Vor Beginn mit den Übungen diese Anleitung vollständig durchlesen. Dann vor Beginn der Übungs-
aufgaben die Anleitung zu der betreffenden Übung erneut durchlesen. In dieser Anleitung beziehen wir
uns auf unterschiedliche Geschwindigkeiten.
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Anwendung dieses Handbuchs für Übungszwecke
Hier eine Erklärung zu der jeweiligen Geschwindigkeit:
“Langsamstlaufgeschwindigkeit” (Trolling) ist die Mindestgeschwindigkeit für das Ausführen von
Fahrmanövern. Es wird nur wenig oder überhaupt kein Gas gegeben. Das Wasserfahrzeug ist im Was-
ser eingetaucht und es entsteht keine Bugwelle bzw. kein Fahrwasser.
“Untere Gleitgeschwindigkeit” (Sub-planing) ist eine mittlere Geschwindigkeit. Der Bug des Was-
serfahrzeugs ist leicht über dem Wasserspiegel angehoben, die Fortbewegung findet jedoch weiterhin
durch das Wasser statt (nicht darüber). Es entsteht eine Bugwelle bzw. ein Fahrwasser.
“Volle Gleitgeschwindigkeit” (Planing) ist eine höhere Geschwindigkeit. Das Wasserfahrzeug steht
in mehr waagerechter Position und streift die Wasseroberfläche. Es entsteht eine Bugwelle bzw. ein
Fahrwasser.
Langsamstlaufgeschwindigkeit
Untere Gleitgeschwindigkeit
(Sub-Planing)
Gleitgeschwindigkeit
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Übungsgruppe 1: Bedienelemente
Zielsetzung:
Diese Übung trainiert Sie in der Auffindung und Betätigung der Bedienelemente des Fahrzeugs
ohne hierzu nachsehen zu müssen oder zu zögern. Diese Fertigkeit muss beherrscht werden, damit
Sie ständig Ihr gesamtes Umfeld auf Personen, Gegenstände oder andere Wasserfahrzeuge im Zuge
der Durchführung Ihrer Fahrmanöver absuchen können und Ihre Konzentration nicht durch das Su-
chen eines Bedienelements (Schalter, Hebel, Pedal, Griff etc.) beeinträchtigen müssen.
Fertigkeiten:
Wissen um die Lage des Bedienelements und deren Anwendung ohne hierfür innehalten und darü-
ber nachdenken zu müssen.
Anweisungen:
Übung 1: Identifizieren von Komponenten und Bedienelementen
Lesen Sie Ihre Betriebsanleitung durch, um die wesentlichen Komponenten und Bedienelemente
des Wasserfahrzeugs zu identifizieren.
Gehen Sie nicht davon aus, dass Ihnen die Funktion eines Bedienelements geläufig ist, lesen Sie
um sicher zu gehen die Anweisungen!
Übung 2: Überprüfungen vor der Inbetriebnahme
Üben Sie die Durchführung der Überprüfungen vor der Inbetriebnahme wie in Ihrer Betriebsanlei-
tung aufgeführt. Sie haben die gesamte Anordnung in Übung 1 gelernt.
Stellen Sie nun sicher, dass alles ordnungsgemäß funktioniert. Achten Sie insbesondere auf die Be-
dienelemente der Steuerung und den Gashebel.
Übung 3: Haltungen zur Führung des Fahrzeugs
Steigen Sie bei an Land befindlichem Wasserfahrzeug und abgestelltem Motor auf und machen Sie
sich mit den richtigen Haltungen zum Betreiben des Fahrzeugs wie in Ihrer Betriebsanleitung beschrie-
ben vertraut. Dann mit dem Blick geradeaus den Ort jedes Bedienelements ermitteln und sicher stel-
len, dass deren Verwendung bekannt ist. Mit dieser Übung fortfahren, bis die Bedienelemente vertraut
sind.
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Übungsgruppe 2: Starten und Anhalten des Motors
Zielsetzung:
In dieser Übungsgruppe wird gelernt, wie der Motor gestartet und angehalten wird und wie das
Wasserfahrzeug sich nach dem Starten und im Leerlauf verhält.
Fertigkeiten:
Identifizieren der Bedienelemente für das Starten und Abstellen des Motors und Durchführung des
Startvorgangs sowie Abstellen des Motors.
Anweisungen:
Wasserfahrzeug zu Wasser lassen und diese Übung im Wasser, das frei von Blättern oder Müll ist,
neben dem Wasserfahrzeug stehend bei einer Wassertiefe (unter dem Kiel) von mindestens 60 cm
(2 ft) durchführen.
Niemals in Gewässern fahren, die weniger als 60 cm (2 ft) tief sind. Anderenfalls könnten Steinchen
oder Sand in den Jeteinlass angesogen werden, was das Flügelrad beschädigen oder den Motor
überhitzen könnte.
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Übungsgruppe 2: Starten und Anhalten des Motors
Übung 1: Starten des Motors
1. Befestigen Sie die Motor-Quickstoppleine 1 an Ihrem Handgelenk. Clip einsetzen 2, unter dem
Motor-Quickstoppschalter 3. Die Motor-Quickstoppleine von den Lenkergriffen fernhalten, so
dass der Motor abgestellt wird wenn der Fahrzeugführer abfällt. Der Clip wird unter Umständen
nicht herausgezogen, wenn er um die Lenkergriffe gewickelt wird.
2. Den Startschalter 4 (grüner Knopf) drücken.
EX / EX Sport:
Betätigen Sie nicht den Gashebel. Anderenfalls lässt sich der Motor nicht starten.
Der Motor ist direkt mit der Antriebseinheit verbunden. Berücksichtigen Sie also den Vorwärts-
schub beim Starten des Motors. Geben Sie nur so viel Gas, dass der Motor läuft.
EX Deluxe:
Betätigen Sie weder den Gashebel noch den RiDE-Hebel. Anderenfalls lässt sich der Motor nicht
starten.
3. Den Startschalter loslassen, sobald der Motor zu laufen beginnt.
2
3
123
1
EX / EX Sport EX Deluxe
44
EX / EX Sport EX Deluxe
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Übungsgruppe 2: Starten und Anhalten des Motors
Übung 2: Anhalten des Motors
1. Den Gashebel loslassen und den Motor langsam auf Leerlaufdrehzahl drehen lassen.
2. Den Motorstoppschalter 1 (roter Knopf) drücken. Der Zündstromkreis wird getrennt und der Mo-
tor bleibt sofort stehen.
3. Ein Ziehen der Motor-Quickstoppleine üben, um den Clip aus dem Motor-Quickstoppschalter her-
aus zu ziehen.
Wichtige Hinweise:
1. Vor dem Starten des Motors die Motor-Quickstoppleine am linken Handgelenk befestigen. Um ein
versehentliches Starten des Motors zu verhindern den Clip vom Motor-Quickstoppschalter entfer-
nen, wenn der Motor nicht läuft.
2. Den Startschalter nicht für länger als jeweils 5 Sekunden betätigen. Den Startschalter niemals drü-
cken, während der Motor läuft.
3. Falls der Motor nicht innerhalb von 5 Sekunden startet, den Startschalter loslassen und nach
15 Sekunden nochmals versuchen. Durch das ständige Starten für länger als 5 Sekunden wird die
Batterie entladen und der Motor lässt sich nicht mehr starten.
4. Mit dem Starten des Motors wird der Rückstoß aus der Jetdüse das Wasserfahrzeug bewegen.
Durch Drücken des Gashebels wird mehr Schub erzeugt. Nur so viel Gas geben, dass der Motor
am Laufen bleibt.
1
STOP
1
EX / EX Sport EX Deluxe
STOP
EX / EX Sport EX Deluxe
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Übungsgruppe 3: Aufsteigen und Halten des Gleichgewichts
Zielsetzung:
Diese Übung trainiert Sie im Aufsteigen auf das Wasserfahrzeug in tiefem Gewässer nach dem Ab-
fallen und im Aufrichten eines gekenterten Wasserfahrzeugs. Wiederholen Sie diese Übungen, bis Sie
sie ohne Schwierigkeiten durchführen können.
Fertigkeiten:
Aufsteigen in tiefem Gewässer und Gleichgewicht halten bei Stillstand.
Anweisungen:
Diese Übungen mehrmals in Ufernähe wiederholen, bevor auf das offene Gewässer gefahren wird.
Je schwerer das Gesamtgewicht des Fahrzeugführers ist, desto schwieriger wird es, mit dem Was-
serfahrzeug das Gleichgewicht zu halten.
Diese Übungen dürfen nur bei abgeschalteter Maschine durchgeführt werden.
Die Motor-Quickstoppleine am Handgelenk anbringen und das Wasserfahrzeug in Wasser aufrecht
halten, bei dessen Tiefe der Wasserspiegel mindestens bis zur Brusthöhe reicht.
Übung 1: Aufsteigen auf das Wasserfahrzeug
1. Zum Heck des Wasserfahrzeugs schwimmen und beide Hände auf die Einstiegfläche legen, dann
den Haltegriff mit einer Hand greifen.
2. Auf der Standfläche in die Knie gehen, dann sich bis zum Sitz bewegen und aufrecht hinsetzen.
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Übungsgruppe 3: Aufsteigen und Halten des Gleichgewichts
3. Befestigen Sie die Motor-Quickstoppleine an Ihrem Handgelenk und fügen Sie dann den Clip in
den Motor-Quickstoppschalter ein.
4. Die Lenker mit beiden Händen festhalten und beide Füße in den Fußraum stellen.
5. Das Aufsteigen und Ausbalancieren mehrmals prüfen, bis Sie das Wasserfahrzeug während des
gesamten Vorgangs gut im Gleichgewicht halten können.
Wichtige Hinweise:
EX Sport / EX Deluxe: Dieses Wasserfahrzeug ist mit einer Aufstiegsstufe 1 ausgerüstet, die herab-
gelassen werden kann, um das Aufsteigen zu erleichtern. Die Stufe kehrt nach dem Aufsteigen selbst-
tätig in die Ausgangslage zurück.
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