REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-7
6
Zündkerze prüfen
1. Die Verfärbung des Zündkerzen-Isola-
torfußes prüfen. Der die Mittelelektro-
de umgebende Porzellanisolator ist
bei richtig eingestelltem Motor und
normaler Fahrweise rehbraun.HINWEI
S:
Weist die Zündkerze eine stark abweichen-
de Färbung auf, könnte es sein, dass der
Motor nicht richtig läuft. Versuchen Sie
nicht, derartige Probleme selbst zu diag-
nostizieren. Lassen Sie stattdessen das
Fahrzeug von einer Yamaha-Fachwerkstatt prüfen.
2. Die Zündkerze auf fortgeschrittenen
Abbrand der Mittelelektrode und über-
mäßige Ölkohleablagerungen prüfen
und ggf. erneuern.Zündkerze montieren
1. Den Zündkerzen-Elektrodenabstand
mit einer Fühlerlehre messen und ggf.
korrigieren.
2. Die Sitzfläche der Kerzendichtung rei-
nigen; Schmutz und Fremdkörper vom
Gewinde abwischen.
3. Die Zündkerze mit dem Zündkerzen-
schlüssel festschrauben und dann vor-
schriftsmäßig festziehen.
HINWEIS:Steht beim Einbau einer Zündkerze kein
Drehmomentschlüssel zur Verfügung, lässt
sich das vorgeschriebene Anzugsmoment
annähernd erreichen, wenn die Zündkerze
handfest eingedreht und anschließend
noch um 1/4–1/2 Drehung weiter festgezo-
gen wird. Das Anzugsmoment sollte jedoch
möglichst bald mit einem Drehmoment-schlüssel nach Vorschrift korrigiert werden.
4. Den Zündkerzenstecker aufsetzen.
1. Zündkerzenschlüssel
Empfohlene Zündkerze:
NGK/CR6HSA
1. Zündkerzen-Elektrodenabstand
Zündkerzen-Elektrodenabstand:
0.6–0.7 mm (0.024–0.028 in)
Anzugsdrehmoment:
Zündkerze:
12.5 Nm (1.25 m·kgf, 9.0 ft·lbf)
U3D9G1G0.book Page 7 Thursday, October 12, 2006 9:54 AM
REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-8
6
GAU37170
Motoröl Der Motorölstand sollte vor Fahrtbeginn ge-
prüft werden. Außerdem muss das Öl in
den empfohlenen Abständen, gemäß der
Wartungs- und Schmiertabelle, gewechselt
werden.
Ölstand prüfen
1. Das Fahrzeug auf den Hauptständer
stellen.HINWEIS:Sicherstellen, dass das Fahrzeug bei der
Kontrolle des Ölstands vollständig gerade
steht. Selbst geringfügige Neigung zur Sei-
te kann bereits zu einem falschen Messer-gebnis führen.
2. Den Motor anlassen, einige Minuten
lang warm laufen lassen und dann ab-
stellen.
3. Einige Minuten warten, damit sich das
Öl setzen kann. Dann den Einfüll-
schraubverschluss herausdrehen, den
Messstab abwischen, in die Einfüllöff-
nung zurückstecken (ohne ihn hinein-
zuschrauben) und dann wieder her-
ausziehen, um den Ölstand zu
überprüfen.
HINWEI
S:
Der Ölstand sollte sich zwischen der Mini-
mal- und Maximalstand-Markierung befin-den.4. Falls der Ölstand an oder unter der Mi-
nimalstand-Markierung liegt, Öl der
empfohlenen Sorte bis zum vorge-
schriebenen Stand nachfüllen.
5. Den Messstab in die Einfüllöffnung
stecken und dann den Einfüllschraub-
verschluss fest zudrehen.
Motoröl wechseln
1. Den Motor anlassen, einige Minuten
lang warm laufen lassen und dann ab-
stellen.
2. Ein Ölauffanggefäß unter den Motor
stellen, um das Altöl aufzufangen.
3. Den Einfüllschraubverschluss und die
Ablassschraube herausdrehen, um
das Motoröl aus dem Kurbelgehäuse
abzulassen.1. Motoröl-Einfüllschraubverschluss
1. Messstab
2. Maximalstand-Markierung
3. Minimalstand-Markierung
1. Motoröl-Ablassschraube
2.Ölwanne
U3D9G1G0.book Page 8 Thursday, October 12, 2006 9:54 AM
REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-9
6
4. Die Motoröl-Ablassschraube montie-
ren und anschließend vorschriftsmä-
ßig festziehen.
5. Die vorgeschriebene Menge des emp-
fohlenen Öls einfüllen und dann den
Einfüllschraubverschluss fest zudre-
hen.ACHTUNG:
GCA11620
Um ein Durchrutschen der Kupp-
lung zu vermeiden (da das Motoröl
auch die Kupplung schmiert), mi-
schen Sie keine chemischen Zusät-
ze bei. Verwenden Sie keine Öle mit
Diesel-Spezifikation “CD” oder Öle
von höherer Qualität als vorge-
schrieben. Auch keine Öle der Klas-
se “ENERGY CONSERVING II” oder
höher verwenden.
Darauf achten, dass keine Fremd-
körper in das Kurbelgehäuse ein-dringen.
6. Den Motor anlassen und einige Minu-
ten lang im Leerlaufbetrieb auf Öllecks
überprüfen. Tritt irgendwo Öl aus, den
Motor sofort abstellen und die Ursache
feststellen.
7. Den Motor abstellen, den Ölstand er-
neut prüfen und ggf. Öl nachfüllen.
GAU37121
Luftfiltereinsatz reinigen Der Luftfiltereinsatz sollte in den empfohle-
nen Abständen gemäß Wartungs- und
Schmiertabelle gereinigt werden. Bei Ein-
satz in sehr staubiger oder feuchter Umge-
bung ist der Filter häufiger zu reinigen.
1. Die Abdeckung A abnehmen. (Siehe
Seite 6-5.)
2. Den Luftfilter-Gehäusedeckel ab-
schrauben.
3. Den Luftfiltereinsatz entfernen. Anzugsdrehmoment:
Motoröl-Ablassschraube:
20 Nm (2.0 m·kgf, 14 ft·lbf)
Empfohlene Ölsorte:
Siehe Seite 8-1.
Füllmenge für den Ölwechsel:
1.00 L (1.06 US qt) (0.88 Imp.qt)1. Schraube
2. Luftfiltergehäuseabdeckung
U3D9G1G0.book Page 9 Thursday, October 12, 2006 9:54 AM
REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-11
6
9. Den Schlauch am unteren Ende des
Luftfiltergehäuses auf Staub- oder
Wasserrückstände überprüfen und
ggf. zum Ablassen die Schlauchschel-
le und den Stopfen entfernen.
10. Den Stopfen in den Ablassschlauch
einsetzen und die Schlauchschelle
wieder anbringen.
11. Die Abdeckung montieren.
GAU21310
Leerlaufdrehzahl kontrollieren Die Leerlaufdrehzahl muss folgenderma-
ßen kontrolliert und ggf. von einer Yamaha-
Fachwerkstatt in den empfohlenen Abstän-
den gemäß Wartungs- und Schmiertabelle
eingestellt werden:
Den Motor anlassen und einige Minuten
lang bei einer Drehzahl von 1000–2000
U/min warm laufen lassen, gelegentlich die
Drehzahl auf 4000–5000 U/min erhöhen.HINWEI
S:
Der Motor ist ausreichend warm gelaufen, wenn er spontan auf Gasgeben anspricht.
GAU21370
Gaszugspiel einstellen Das Gaszugspiel sollte am Gasdrehgriff
3.0–7.0 mm (0.12–0.28 in) betragen. Das
Gaszugspiel am Drehgriff regelmäßig prü-
fen und ggf. folgendermaßen einstellen.HINWEIS:Vor dem Prüfen des Gaszugspiels die Leer-laufdrehzahl prüfen und ggf. korrigieren.
1. Die Kontermutter lockern.
2. Zum Erhöhen des Gaszugspiels die
Einstellmutter in Richtung (a) drehen.
Zum Verringern des Gaszugspiels die
Einstellmutter in Richtung (b) drehen.
3. Die Kontermutter festziehen.
1. Klemme
2. Luftfiltergehäuse-Ablassschlauchstopfen
Leerlaufdrehzahl:
1300–1500 U/min
1. Spiel des Gaszugs
2. Kontermutter
3. Einstellmutter
U3D9G1G0.book Page 11 Thursday, October 12, 2006 9:54 AM
REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-12
6
GAU21401
Ventilspiel Mit zunehmender Betriebszeit verändert
sich das Ventilspiel, wodurch die Zylinder-
füllung nicht mehr den optimalen Wert er-
reicht und/oder Motorgeräusche entstehen
können. Um dem vorzubeugen, muss das
Ventilspiel in den empfohlenen Abständen
gemäß Wartungs- und Schmiertabelle von
einer Yamaha-Fachwerkstatt geprüft und
ggf. eingestellt werden.
GAU21561
Reifen Zur Erzielung optimaler Fahrleistungen, ei-
ner langen Lebensdauer und maximaler
Fahrsicherheit mit Ihrem Motorrad beach-
ten Sie bitte die folgenden Punkte zum The-
ma Reifen.
Reifenluftdruck
Den Reifenluftdruck vor Fahrtantritt prüfen
und ggf. korrigieren.
WARNUNG
GWA10500
Den Reifenluftdruck stets bei kalten
Reifen (d. h. Reifentemperatur ent-
spricht Umgebungstemperatur)
prüfen und korrigieren.
Der Reifendruck muss entspre-
chend der Fahrgeschwindigkeit
und hinsichtlich des Gesamtge-
wichts von Fahrer, Beifahrer, Ge-
päck und Zubehör, das für dieses
Modell genehmigt wurde, ange-passt werden.
WARNUNG
GWA11020
Da die Beladung das Fahr- sowie das
Bremsverhalten und damit die Sicher-
heit des Motorrads beeinflusst, stets fol-
gende Punkte beachten.
DAS MOTORRAD NIEMALS ÜBER-
LADEN! Überladen des Motorrads
beeinträchtigt nicht nur Fahrverhal-
ten und Sicherheit, sondern kann
auch Reifenschäden und Unfälle
zur Folge haben. Sicherstellen,
dass das Gesamtgewicht aus Ge-
päck, Fahrer, Beifahrer und zulässi- Reifenluftdruck (gemessen bei kal-
ten Reifen):
0–90 kg (0–198 lb):
Vo r n :
175 kPa (25 psi) (1.75 kgf/cm²)
Hinten:
200 kPa (29 psi) (2.00 kgf/cm²)
90–196 kg (198–432 lb):
Vo r n :
175 kPa (25 psi) (1.75 kgf/cm²)
Hinten:
280 kPa (41 psi) (2.80 kgf/cm²)
Maximale Zuladung*:
196 kg (432 lb)
* Gesamtgewicht von Fahrer, Beifah-
rer, Gepäck und Zubehör
U3D9G1G0.book Page 12 Thursday, October 12, 2006 9:54 AM
REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-17
6
GAU22380
Vorderrad-Scheibenbremsbelä-
ge und Hinterrad-Trommel-
bremsbeläge prüfen Der Verschleiß der Scheibenbremsbeläge
vorn und Trommelbremsbeläge hinten
muss in den empfohlenen Abständen ge-
mäß Wartungs- und Schmiertabelle geprüft
werden.
GAU22430
Scheibenbremsbeläge vorn
Die Vorderradbremse weist Verschleißan-
zeiger (Nuten) auf, die ein Prüfen der
Bremsbeläge ohne Ausbau erlauben. Zur
Prüfung des Bremsbelagverschleißes die
Nuten prüfen. Wenn eine Nut fast ver-
schwunden ist, die Scheibenbremsbeläge als ganzen Satz schnellstmöglich von einer
Yamaha-Fachwerkstatt austauschen las-
sen.
GAU43170
Trommelbremsbeläge hinten
Die Hinterrad-Bremse weist einen Ver-
schleißanzeiger auf, der ein Prüfen der
Trommelbremsbeläge ohne Ausbau er-
laubt. Zur Prüfung des Bremsbelagver-
schleißes die Bremse betätigen und die
Verschleißanzeiger beobachten. Ist ein
Bremsbelag derartig verschlissen, dass das
Limit auf der Verschleißmarkierung erreicht
ist, müssen Sie die Trommelbremsbeläge
schnellstmöglich von einer Yamaha-Fach-
werkstatt austauschen lassen.
GAU37001
Bremsflüssigkeitsstand prüfen
(Vorderradbremse) Bei Bremsflüssigkeitsmangel kann Luft in
die Bremsanlage eindringen und dessen
Funktion beeinträchtigen.
Vor Fahrtantritt kontrollieren, dass Brems-
flüssigkeit bis über die Minimalstand-Mar-
kierung reicht, und, falls erforderlich,
Bremsflüssigkeit nachfüllen. Ein niedriger
Bremsflüssigkeitsstand könnte darauf hin-
weisen, dass die Bremsbeläge abgenutzt
sind und/oder ein Leck im Bremssystem
vorhanden ist. Ist der Bremsflüssigkeits-
stand niedrig, sicherstellen dass die Brems-
beläge auf Verschleiß und das Bremssys-
tem auf Lecks überprüft wird.
Folgende Vorsichtsmaßregeln beachten:
1. Verschleißanzeiger des Bremsbelags
1. Verschleißmarkierung des Bremsbelags
2. Verschleißanzeiger des Bremsbelags
1. Minimalstand-Markierung
U3D9G1G0.book Page 17 Thursday, October 12, 2006 9:54 AM
REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-18
6
Beim Ablesen des Flüssigkeitsstands
muss der Vorratsbehälter des Haupt-
bremszylinders waagerecht stehen.
Nur die empfohlene Bremsflüssigkeit
verwenden. Andere Bremsflüssigkei-
ten können die Dichtungen angreifen,
Lecks verursachen und dadurch die
Bremsfunktion beeinträchtigen.
HINWEIS:Falls kein DOT 4 zur Verfügung steht, kann auch DOT 3 verwendet werden.
Ausschließlich Bremsflüssigkeit glei-
cher Marke und gleichen Typs nach-
füllen. Das Mischen verschiedener
Bremsflüssigkeiten kann chemische
Reaktionen hervorrufen, die die
Bremsfunktion beeinträchtigen.
Darauf achten, dass beim Nachfüllen
kein Wasser in den Vorratsbehälter
gelangt. Wasser setzt den Siedepunkt
der Bremsflüssigkeit erheblich herab
und kann Dampfblasenbildung verur-
sachen.
Bremsflüssigkeit greift Lack und
Kunststoffteile an. Deshalb vorsichtig
handhaben und verschüttete Flüssig-
keit sofort abwischen.
Ein allmähliches Absinken des Brems-
flüssigkeitsstandes ist mit zunehmen-
dem Verschleiß der Bremsbeläge nor-
mal. Jedoch bei plötzlichem Absinken
die Bremsanlage von einer Yamaha-
Fachwerkstatt überprüfen lassen.
GAU22720
Bremsflüssigkeit wechseln Die Bremsflüssigkeit sollte in den empfohle-
nen Abständen gemäß des HINWEISES
nach der Wartungs- und Schmiertabelle
von einer Yamaha-Fachwerkstatt gewech-
selt werden. Zusätzlich sollten die Öldich-
tungen des Hauptbremszylinders und der
Bremssättel, sowie der Bremsschläuche in
den unten aufgeführten Abständen ge-
wechselt werden, oder wenn sie beschädigt
oder undicht sind.
Öldichtungen: Alle zwei Jahre erneu-
ern.
Bremsschlauch: Alle vier Jahre erneu-
ern. Empfohlene Bremsflüssigkeit:
DOT 4
U3D9G1G0.book Page 18 Thursday, October 12, 2006 9:54 AM
REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-20
6
torrads und kann dazu führen, dass die
Kette reißt oder abspringt. Daher darauf
achten, dass der Kettendurchhang sich im Sollbereich befindet.
4. Beide Kontermuttern festziehen und
dann die Achsmutter und die Brem-
sankerstreben-Mutter mit den vorge-
schriebenen Drehmomenten festzie-
hen.
5. Spiel des Fußbremshebels einstellen.
(Siehe Seite 6-15.)
WARNUNG
GWA10660
Nach dem Einstellen des Fußbremshe-
bels die Funktion des Bremslichtschal-ters prüfen.
GAU23022
Antriebskette säubern und
schmieren Die Kette muss gemäß Wartungs- und
Schmiertabelle gereinigt und geschmiert
werden, um den Verschleiß gering zu hal-
ten. Dies gilt besonders für den Betrieb in
nassen oder staubigen Gegenden. Die An-
triebskette wie folgt warten:ACHTUNG:
GCA10581
Die Antriebskette muss nach der Reini-
gung des Motorrads oder einer Fahrt im Regen geschmiert werden.
1. Die Kette in einem Petroleumbad mit
einer kleinen weichen Bürste reinigen.ACHTUNG:
GCA11120
Die Kette nicht mit Dampfstrahler, Hoch-
druck-Waschanlagen oder einem unge-
eigneten Lösungsmittel reinigen, um
eine Beschädigung der O-Ringe zu ver-meiden.
2. Die Kette trockenreiben.
3. Die Kette gründlich mit O-Ring-Ketten-
spray schmieren.
ACHTUNG:
GCA11110
Motoröl und andere Schmiermittel sind
für die Antriebskette nicht zu verwen-
den, da sie möglicherweise Lösungsmit-
tel enthalten, die die O-Ringe beschädi-gen können.
Anzugsdrehmomente:
Achsmutter:
80 Nm (8.0 m·kgf, 58 ft·lbf)
Bremsankerstreben-Mutter:
19 Nm (1.9 m·kgf, 13 ft·lbf)
U3D9G1G0.book Page 20 Thursday, October 12, 2006 9:54 AM