
164Fahren und BedienungVerzögerte
Stromabschaltung Folgende Elektroniksysteme können
bis zum Öffnen der Fahrertür bzw. bis
spätestens 10 Minuten nach dem
Ausschalten der Zündung aktiv blei‐
ben:
■ Elektrische Fensterbetätigung
■ Zubehörsteckdosen
Das Infotainment-System wird unab‐
hängig davon, ob eine Tür geöffnet
wird, weitere 30 Minuten lang bzw. bis
zum Abziehen des Schlüssels aus
dem Zündschloss mit Strom versorgt.Motor anlassen
Schaltgetriebe: Kupplung betätigen.
Automatikgetriebe: Bremse betätigen und den Wählhebel auf P oder N stel‐
len.
Gaspedal nicht betätigen.
Dieselmotor: Schlüssel zum Vorglü‐
hen in Stellung 2 drehen, bis die Kon‐
trollleuchte ! erlischt.
Den Schlüssel kurz in Stellung 3 dre‐
hen und loslassen: Der Anlasser wird
nach einer kurzen Verzögerung auto‐
matisch betätigt, bis der Motor läuft;
siehe automatische Anlassersteue‐
rung.
Vor neuem Startversuch oder zum Abstellen des Motors den Schlüssel
auf Position 0 zurückdrehen.
Bei einem Autostop lässt sich der Mo‐
tor durch Betätigen des Kupplungs‐
pedals starten.
Das Fahrzeug bei niedrigen
Temperaturen starten
Dieselmotoren lassen sich ohne zu‐
sätzliche Heizung noch bei niedrigen
Temperaturen bis -25 °C und Benzin‐ motoren bei bis -30 °C anlassen.
Dazu sind ein Motoröl mit der pas‐
senden Viskosität, der richtige Kraft‐
stoff, ein gut gewartetes Fahrzeug
und eine ausreichend geladene Bat‐
terie erforderlich. Bei Temperaturen
unter -30 °C benötigt das Automatik‐
getriebe eine Aufwärmphase von ca.
5 Minuten. Der Wählhebel muss sich
in Stellung P befinden.

Fahren und Bedienung165
Automatische
Anlassersteuerung Diese Funktion steuert das Anlassen
des Motors. Der Fahrer muss den
Schlüssel nicht in Stellung 3 halten.
Nach Betätigung lässt das System
den Motor automatisch an, bis er
läuft. Da bestimmte Bedingungen
überprüft werden müssen, wird der
Motor mit einer kurzen Verzögerung
gestartet.
Wenn der Motor nicht anspringt, sind
folgende Ursachen denkbar:
■ Kupplungspedal nicht durchgetre‐ ten (Schaltgetriebe)
■ Keine Betätigung des Bremspedals
oder Wählhebel nicht in P oder N
(Automatikgetriebe)
■ Zeitüberschreitung
Aufwärmen des Turbomotors
Beim Anfahren kann die Motordreh‐
zahl für kurze Zeit begrenzt sein, ins‐
besondere wenn der Motor kalt ist.
Durch diese Begrenzung kann das
Schmiersystem zunächst den Motor
vollständig schützen.Schubabschaltung
Bei Schubbetrieb, d. h. wenn das
Fahrzeug mit eingelegtem Gang aber
ohne Betätigung des Gaspedals ge‐
fahren wird, schaltet sich die Kraft‐
stoffversorgung automatisch ab.
Stopp-Start-System Die Stopp-Start-Automatik hilft, Kraft‐
stoff zu sparen und die Abgase zu re‐
duzieren. Unter passenden Bedin‐
gungen schaltet sie den Motor ab, so‐ bald das Fahrzeug langsam fährt
oder stillsteht, z. B. an einer Ampel
oder in einem Stau. Sie startet den
Motor automatisch, sobald das Kupp‐
lungspedal betätigt wird. Ein Sensor
an der Fahrzeugbatterie sorgt dafür,
dass nur dann ein Autostopp erfolgt, wenn die Fahrzeugbatterie für einenNeustart ausreichend geladen ist.Einschalten
Die Stopp-Start-Automatik ist verfüg‐
bar, sobald der Motor eingeschaltet
ist, das Fahrzeug losfährt und die im
weiteren Verlauf dieses Abschnitts
beschriebenen Bedingungen erfüllt
sind.
Ausschalten
Die Stopp-Start-Automatik lässt sich
durch Drücken der Taste eco manuell
deaktivieren. Die Deaktivierung wird
durch Erlöschen der LED in der Taste
angezeigt.

Fahren und Bedienung167
Batterieentladeschutz der
Fahrzeugbatterie
Um einen zuverlässigen Motorneu‐
start zu gewährleisten, verfügt die
Stopp-Start-Automatik über verschie‐
dene Schutzfunktionen gegen Batte‐
rieentladung.
Stromsparmaßnahmen
Bei einem Autostopp sind bestimmte elektrische Funktionen wie etwa der
Zuheizer oder die Heckscheibenhei‐
zung nicht oder nur im Stromsparbe‐
trieb verfügbar. Die Gebläsege‐
schwindigkeit der Klimatisierungsau‐
tomatik wird aus Stromspargründen
reduziert.
Neustart des Motors durch den
Fahrer
Kupplungspedal betätigen, um den
Motor wieder zu starten.
Der Motorstart wird auf dem Dreh‐
zahlmesser durch die Nadel in der
Leerlaufposition angezeigt.
Wenn der Wählhebel aus der Neu‐
tralstellung bewegt wird, ohne vorher
die Kupplung zu betätigen, leuchtetdie Kontrollleuchte - auf bzw. im
Driver Information Center wird ein
Symbol angezeigt.
Kontrollleuchte - 3 115.
Neustart des Motors durch die
Stopp-Start-Automatik
Der Wählhebel muss auf Neutral ste‐ hen, damit ein automatischer Neu‐
start möglich ist.
Tritt bei einem Autostopp eine der fol‐
genden Bedingungen ein, wird der
Motor vom Stopp-Start-System auto‐
matisch wieder gestartet.
■ Die Stopp-Start-Automatik wird manuell deaktiviert
■ die Motorhaube wird geöffnet
■ der Fahrer-Sicherheitsgurt wird ge‐
löst und die Fahrertür wird geöffnet
■ die Motortemperatur ist zu niedrig
■ die Ladung der Fahrzeugbatterie liegt unter einem bestimmten Wert
■ es besteht kein ausreichendes Bremsvakuum
■ das Fahrzeug wird mind. mit Schrittgeschwindigkeit gefahren■ das Klimatisierungssystem erfor‐dert einen Motorstart
■ die Klimatisierung wird manuell ein‐
geschaltet
Bei nicht richtig geschlossener Motor‐ haube wird im Driver Information
Center eine Warnmeldung angezeigt.
Bei an Zubehörsteckdosen ange‐schlossenen Geräten wie etwa einem
tragbaren CD-Player kann es bei
einem Motorneustart zu einem kur‐
zen Leistungsabfall kommen.
Fahrzeug abstellen ■ Fahrzeug nicht auf leicht entzünd‐ lichem Untergrund abstellen. Der
Untergrund könnte sich durch die
hohen Temperaturen der Abgas‐
anlage entzünden.
■ Parkbremse immer anziehen. Ma‐ nuelle Parkbremse ohne Drücken
des Entriegelungsknopfs anziehen. Bei Gefälle oder Steigung so fest
wie möglich. Gleichzeitig die Fuß‐
bremse betätigen, um die Betäti‐
gungskräfte der Parkbremse zu
verringern.

170Fahren und BedienungAchtung
Andere als die auf den Seiten
3 216, 3 285 aufgeführten Kraft‐
stoffsorten können den Katalysa‐
tor oder Teile der Elektronik be‐
schädigen.
Unverbrannter Kraftstoff überhitzt
und beschädigt den Katalysator.
Übermäßigen Gebrauch des An‐
lassers, Leerfahren des Kraftstoff‐ tanks und Anlassen des Motors
durch Anschleppen oder Anschie‐
ben deshalb unterlassen.
Bei Fehlzündungen, unrundem Mo‐
torlauf, Abfall der Motorleistung oder
anderen ungewöhnlichen Problemen
Störungsursache möglichst bald in
einer Werkstatt beheben lassen. In
Notfällen kann die Fahrt kurzzeitig bei
niedriger Geschwindigkeit und Dreh‐
zahl fortgesetzt werden.
AdBlue
Allgemeine Informationen Die selektive katalytische Reduktion
(BlueInjection) ist ein Verfahren, mit
dem der Stickoxidanteil im Abgas er‐
heblich verringert wird. Dazu wird
eine Dieselabgasflüssigkeit (DEF) in die Abgasanlage eingespritzt.
Die Bezeichnung des verwendeten
DEF ist AdBlue Ⓡ1)
. Dabei handelt es
sich um eine ungiftige, nicht brenn‐
bare, farb- und geruchlose Flüssig‐
keit, die aus 32 % Harnstoff und
68 % Wasser besteht.9 Warnung
Augen- und Hautkontakt mit
AdBlue vermeiden.
Bei einem Augen- und Hautkon‐ takt betroffene Körperteile mit
Wasser abspülen.
Achtung
Lackierungen vor AdBlue schüt‐
zen.
Bei Kontakt mit Wasser abspülen.
AdBlue gefriert bei einer Temperatur
von ca. -11 °C. Da das Fahrzeug mit
einer AdBlue-Heizung ausgestattet
ist, wird eine schadstoffreduzierung auch bei tiefen Temperaturen ge‐
währleistet. Die AdBlue-Heizung
funktioniert automatisch.
Füllstandswarnungen
Der AdBlue-Verbrauch beträgt ca.
0,7 Liter pro 1000 km und hängt vom
Fahrverhalten ab.
1) Eingetragenes Warenzeichen des Verbandes der Automobilindustrie e.V. (VDA).

172Fahren und Bedienung
Bevor die Verhinderung eines Motor‐
starts aktiviert wird, werden die Warn‐
meldungen
■ DEF Leer Jetzt auffüllen
■ Geschwindigkeit begrenzt auf
50 km/h
■ Motor startet nicht mehr
abwechselnd im DIC angezeigt.
Zusätzlich blinkt die Kontrollleuchte
Y permanent, und es ertönt ein dau‐
erhafter Warnton.
Um den Motor neu starten zu können, muss der Tank mit AdBlue gefüllt wer‐
den.
AdBlue nachfüllenAchtung
Nur AdBlue verwenden, das die
europäischen Normen
DIN 70 070 und ISO 22241-1 er‐
füllt.
Keine Zusätze verwenden.
AdBlue nicht verdünnen.
Andernfalls kann das selektive ka‐ talytische Reduktionssystem be‐schädigt werden.
Hinweis
Nur die vorgesehenen AdBlue-Be‐
hälter zum Nachfüllen verwenden,
um zu verhindern, dass zu viel
AdBlue nachgefüllt wird. Außerdem
werden die Dämpfe aus dem Tank
im Behälter aufgefangen und kön‐ nen so nicht entweichen.
Da die Haltbarkeit von AdBlue be‐
grenzt ist, das Verfalldatum vor dem Nachfüllen überprüfen.
Hinweis
Beim Nachfüllen müssen mindes‐
tens 5 Liter AdBlue eingefüllt wer‐
den. Andernfalls wird das Nachfüllen
von AdBlue möglicherweise nicht
vom System erkannt.
Wenn AdBlue bei Temperaturen
unter -11 °C nachgefüllt werden
muss, wird das Nachfüllen von
AdBlue möglicherweise nicht vom
System erkannt. In diesem Fall das
Fahrzeug in einem Bereich mit einer
höheren Umgebungstemperatur ab‐ stellen, bis sich AdBlue verflüssigt
hat.
Hinweis
Beim Abschrauben der Schutz‐
kappe vom Einfüllstutzen können
Ammoniakdämpfe entweichen.
Nicht einatmen, da die Dämpfe
einen stechenden Geruch haben.
Das Einatmen der Dämpfe ist nicht
gesundheitsschädlich.
Das Fahrzeug muss auf einer ebe‐
nen, geraden Fläche abgestellt wer‐
den.
Der Einfüllstutzen für AdBlue befindet
sich hinter der Tankklappe.
Die Tankklappe befindet sich auf der rechten Seite des Fahrzeugs.
Die Tankklappe lässt sich nur bei ent‐ riegeltem Fahrzeug öffnen.
1. Zündschlüssel aus dem Zünd‐ schloss abziehen.
2. Alle Türen schließen, um ein Ein‐ dringen von Ammoniakdämpfen
in den Innenraum zu verhindern.
3. Die Tankklappe an der Ausspa‐ rung ziehen und öffnen 3 220.

Fahren und Bedienung173
4. Die Schutzkappe vom Einfüllstut‐zen abschrauben.
5. Den AdBlue-Behälter öffnen.
6. Ein Ende des Schlauchs am Be‐ hälter anbringen und das andere
Ende auf den Einfüllstutzen auf‐
schrauben.
7. Den Behälter anheben, bis er leer
ist.
8. Den Schlauch vom Einfüllstutzen abschrauben.
9. Die Schutzkappe anbringen und rechtsherum drehen, bis sie ein‐
rastet.
Hinweis
AdBlue-Behälter und Schlauch ge‐
mäß geltenden Umweltvorschriften
entsorgen.
AdBlue wechseln Wenn in den letzten 2 Jahren nicht
mindestens 5 Liter AdBlue nachge‐
füllt wurden, sollte die verbleibende
Flüssigkeit ersetzt werden, da AdBlue eine begrenzte Lebensdauer hat.Achtung
Das Nichtbeachten dieser Anwei‐
sung kann zu Schäden am Sys‐
tem der selektiven katalytischen
Reduktion führen.
Automatikgetriebe
Das Automatikgetriebe ermöglicht ein
automatisches Schalten (Automatik-
Modus) oder ein manuelles Schalten
(Manuell-Modus).
Getriebe-Display
Im Getriebe-Display werden Modus
oder gewählter Gang angezeigt.

174Fahren und BedienungWählhebelP=Parkstellung, Räder sind blo‐
ckiert; nur bei stillstehendem
Fahrzeug und betätigter Park‐
bremse einlegenR=Rückwärtsgang, nur bei stillste‐ hendem Fahrzeug einlegenN=Neutral- bzw. LeerlaufstellungD=Automatikbetrieb mit allen Gän‐
gen
Der Wählhebel ist in P gesperrt und
kann nur bewegt werden, wenn die
Zündung eingeschaltet ist und das
Bremspedal betätigt wird.
Bei nicht betätigtem Bremspedal
leuchtet die Kontrollleuchte j auf.
Wenn der Wählhebel bei Ausschalten
der Zündung nicht in Stellung P ist,
blinken die Kontrollleuchten j und
P .
Zum Einlegen von P oder R Entriege‐
lungsknopf betätigen.
Der Motor kann nur gestartet werden,
wenn der Wählhebel in Stellung P
oder N ist. Wenn N gewählt ist, vor
dem Starten das Bremspedal
drücken oder die Parkbremse betäti‐ gen.
Während ein Gang eingelegt wird,
kein Gas geben. Gas- und Brems‐ pedal nie gleichzeitig betätigen.
Bei eingelegter Fahrstufe und gelös‐
ter Bremse, fährt das Fahrzeug lang‐
sam an.
Bremsunterstützung des Motors
Um die Motorbremswirkung zu nut‐
zen, bei Bergabfahrt rechtzeitig einen
niedrigeren Gang wählen, siehe Ma‐
nuell-Modus.
Herausschaukeln Herausschaukeln ist nur zulässig,
wenn das Fahrzeug in Sand,
Schlamm oder Schnee steckt. Wähl‐
hebel wiederholt zwischen D und R
hin- und herbewegen. Motor nicht
hochdrehen und ruckartiges Gas ge‐
ben vermeiden.
Abstellen Parkbremse betätigen und P einle‐
gen.
Der Zündschlüssel lässt sich nur in
Wählhebelstellung P abziehen.

Fahren und Bedienung177Schaltgetriebe
Zum Einlegen des Rückwärtsgangs
nach Betätigen des Kupplungspedals bei stehendem Fahrzeug
3 Sekunden warten, anschließend
den Entriegelungsknopf am Wählhe‐
bel drücken und den Gang einlegen.
Lässt sich der Gang nicht einlegen,
Wählhebel in Leerlaufstellung führen, Kupplungspedal loslassen und wie‐
der betätigen. Nochmals schalten.
Die Kupplung nicht unnötig schleifen
lassen!
Bei jeder Betätigung Kupplungspedal
ganz durchtreten. Pedal nicht als
Fußstütze verwenden.Achtung
Es wird davon abgeraten, mit einer Hand am Wählhebel zu fah‐
ren.
Bremsen
Das Bremssystem hat zwei voneinan‐
der unabhängige Bremskreise.
Wenn ein Bremskreis ausfällt, kann
das Fahrzeug immer noch mit dem
anderen Bremskreis gebremst wer‐
den. Eine Bremswirkung wird aller‐
dings nur erzielt, wenn das Brems‐
pedal fest hinuntergedrückt wird. Da‐
für ist bedeutend mehr Kraft erforder‐ lich. Der Bremsweg verlängert sich.
Vor der Weiterfahrt Hilfe einer Werk‐
statt in Anspruch nehmen.
Bei abgestelltem Motor endet die Un‐ terstützung durch den Bremskraftver‐stärker, sobald das Bremspedal ein‐
mal oder zweimal betätigt wurde. Die
Bremswirkung ist nicht beeinträchtigt,
der Bremsvorgang erfordert jedoch
deutlich mehr Krafteinsatz. Dies
muss vor allem beim Abschleppen
beachtet werden.
Kontrollleuchte R 3 115.