
Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6-37
6
6. Das Achsantriebsgehäuse von der
Schwinge abschrauben.
7. Das Motorrad aufbocken, um das Hin-
terrad vom Boden abzuheben; siehe
dazu Seite 6-34.
8. Am Hinterrad ziehen und dabei die
Kardanwelle abstützen, um folgende
Bauteile als Baugruppe abzutrennen:
Hinterrad, Radachse, Achsantriebs-
gehäuse und Kardanwelle.HINWEIS:_ Die Kardanwelle muß beim Herausziehen
abgestützt werden. _
GAU01563
Hinterrad einbauen
1. Hinterrad, Radachse, Achsantrieb
und Kardanwelle als Baugruppe
montieren; hierzu das Rad nach vorn
rollen und dabei die Kardanwelle in
das Kreuzgelenk führen.
2. Das Achsantriebsgehäuse an die
Schwinge festschrauben und dann
die Schrauben vorschriftsmäßig
festziehen.3. Das Bremsgestänge am Bremswel-
lenhebel und dann die Einstellmutter
für das Fußbremshebel-Spiel montie-
ren.
4. Die Bremsankerstrebe festschrauben
und dann die Schrauben vorschrifts-
mäßig festziehen.
5. Die Abdeckung montieren.
6. Das Motorrad herablassen.
7. Die Achsmutter vorschriftsmäßig fest-
ziehen.
8. Das Fußbremshebel-Spiel einstellen;
siehe dazu Seite 6-21.
1. Schraube (´ 4)
2. Achsantriebsgehäuse
3. Achsmutter
1. Kreuzgelenk
2. Kardanwelle
Anzugsmoment
Achsantriebsgehäuse-Schraube
90 Nm (9,0 m·kg)
Anzugsmoment
Bremsankerstreben-Schraube
20 Nm (2,0 m·kg)
Anzugsmoment
Achsmutter
92 Nm (9,2 m·kg)
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6-39
6
GAU01297
Fehlersuchdiagramm
GW000125
WARNUNG
_ Bei Prüf- und Reparaturarbeiten am Kraftstoffsystem Funken und offene Flammen fernhalten und auf keinen Fall rauchen. _
Ausreichend
Tank leerVerdichtung prüfen.
Kraftstoff tanken.
2. Verdichtung
Verdichtung vorhanden
Kein VerdichtungZündung prüfen.
Vom YAMAHA-Händler prüfen lassen.
Zünderzen heraus-
schrauben und Elektroden
prüfen.
3. Zündung
Feucht
TrockenMit trockenem Lappen sauberwischen
und Elektrodenabstand korrigieren bzw.
Zündkerzen erneuern.
Vom YAMAHA-Händler prüfen lassen.
Motor startet nicht. Batterie prüfen. Gasdrehgriff halb öffnen und E-Starter
betätigen.
4. Batterie
Motor dreht schnell.
Motor dreht zu langsam.Batterie gut.
1. KraftstoffKraftstoffstand prüfen.
E-Starter betätigen.
E-Starter betätigen.
Anschlüsse prüfen bzw.
Batterie laden.
Motor startet nicht.
Verdichtung prüfen.
Motor startet nicht.
Vom YAMAHA-Händler prüfen lassen.
G_5bn.book Page 39 Thursday, October 12, 2000 6:22 PM

7-1
7
GAU03412
7-Pflege und LagerungMotorradpflege – eine Investition,
die sich lohnt! Die “Faszination Motorrad” basiert unter an-
derem auf der sichtbaren Technik. Dies hat
aber leider auch einen Nachteil: Während
bei Automobilen beispielsweise ein korro-
dierter Auspuff unbeachtet bleibt, fallen
schon kleine Rostansätze an der Motorrad-
Auspuffanlage unangenehm auf. Gegen
Schönheitsfehler können Sie durch ge-
konnte Pflege allerdings viel tun. Außerdem
sollten Sie eines bedenken: YAMAHA kann
eine Gewährleistung nur dann überneh-
men, wenn Sie Ihr Motorrad auch ange-
messen pflegen. Denn obwohl nur hoch-
wertige Materialien verwendet werden, sind
nicht alle Bauteile absolut korrosionssicher.
Deshalb geben wir hier wichtige Hinweise,
wie Ihr Motorrad behandelt werden muß,
um dauerhaft gut in Form zu bleiben.Vorbereitung für die Wäsche
1. Die Schalldämpfer abkühlen lassen
und dann mit einer Plastiktüte so ab-
decken, daß kein Wasser eindringen
kann.
2. Sicherstellen, daß alle elektrischen
Steckverbinder – auch Zündkerzen-
stecker – und Abdeckkappen fest sit-
zen, damit dort ebenfalls keine Feuch-
tigkeit eindringen kann.
3. Auf stark verschmutzte Stellen, die
z. B. durch verkrustetes Motoröl ver-
unreinigt sind, nur dann einen Kalt-
reiniger mit dem Pinsel auftragen,
wenn keine Gummidichtungen in der
Nähe liegen. Diese könnten sonst
rasch aushärten und ihre Dichtwir-
kung verlieren. Auch von den Rad-
achsen sollte Kaltreiniger ferngehal-
ten werden.Wäsche
GCA00010
ACHTUNG:_ l
Moderne Reiniger, insbesondere
säurehaltige Felgenreiniger, lösen
festgebackenen Schmutz zwar sehr
gut, aber sie können bei besonders
langem Einwirken unter Umständen
die metallische Oberfläche angrei-
fen. Deshalb raten wir von Felgen-
reinigern ab. Auf keinen Fall dürfen
sie bei Drahtspeichenrädern zum
Einsatz kommen. Wenn Sie solche
Reiniger trotzdem verwenden: Nach
der empfohlenen Einwirkzeit die be-
handelten Teile unbedingt sehr gut
mit Wasser spülen, trocknen und
anschließend mit einem Korrosions-
schutz (Sprühwachs oder -öl) verse-
hen.
l
Starke Reiniger verhalten sich auch
aggressiv gegenüber Kunststoffen
und Gummibauteilen. Verkleidungs-
teile, Radabdeckungen, Lampenglä-
ser, Lenkergriffe usw. sollten ledig-
lich mit einem sauberen weichen
Lappen bzw. Schwamm und Wasser
behandelt werden; nach Bedarf ein
mildes Reinigungsmittel zugeben.
Bei Kratzern hochwertiges Polier-
mittel für Kunststoff verwenden.
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Pflege und Lagerung
7-2
7
l
Niemals folgende Mittel bzw. einen
mit diesen Mitteln angefeuchteten
Lappen oder Schwamm benutzen:
alkalische oder stark säurehaltige
Reinigungsmittel, Lösungsmittel,
Benzin, Rostschutz- oder -entfer-
nungsmittel, Brems- oder Kühlflüs-
sigkeit, Batteriesäure.
l
Zum Waschen keinen Hochdruck-
Wasserstrahl verwenden. Soge-
nannte Dampfstrahler an Tankstel-
len oder Münzwaschanlagen drük-
ken häufig Feuchtigkeit in Radlager,
elektrische Steckverbindungen, In-
strumente, Armaturen, Scheinwer-
fer, Brems- und Blinkleuchten, Ent-
lüftungsöffnungen und -schläuche,
Dichtringe (an Telegabel, Schwin-
genlagern und Getriebewellen) so-
wie Bremszylinder.
l
Zur Behandlung der Windschutz-
scheibe (falls vorhanden): Scharfe
Reinigungsmittel können zu einer
Eintrübung der Scheibe führen, und
ein harter Schwamm kann Kratzer
verursachen. Kunststoffreiniger vor
dem ersten Einsatz am besten an
einer nicht im Blickfeld liegenden
Stelle testen, ob er Scheuerspuren
hinterläßt.
_Regelmäßige WäscheSchmutz am besten mit warmem Was-
ser, einem milden Haushaltsreiniger und
einem sauberen, weichen Schwamm lö-
sen, danach mit einem sanften Wasser-
strahl abspülen. Schwer zugängliche
Stellen mit einer Bürste reinigen. Insek-
ten lassen sich leicht entfernen, wenn zu-
vor ein nasses Tuch oder Spezialmittel
einige Minuten die Verschmutzungen ge-
löst hat.Nach Einsatz im Winter, im Regen und in
Küstennähe
Nach einer Fahrt in Küstennähe, auf salz-
gestreuten Straßen und auch nach einer
Regenfahrt im Frühjahr sollten Sie Ihre
YAMAHA folgendermaßen behandeln.HINWEIS:_ Nicht nur in den Wintermonaten, wenn we-
gen Glätte gestreut wurde, sondern auch
im Frühjahr befindet sich Salz auf der Fahr-
bahn, das zusammen mit Wasser aggres-
siv auf allen Metallteilen reagiert. Auch
Meerwasser und salzhaltige Luft beschleu-
nigen Korrosion. _
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Pflege und Lagerung
7-3
7
1. Das Motorrad abkühlen lassen und
dann kalt abspülen oder mit einer Sei-
fenlauge abwaschen.
GCA00012
ACHTUNG:_ Warmes Wasser verstärkt das aggressi-
ve Verhalten von Salz. _2. Nach dem Trocknen des Fahrzeugs
alle metallischen Oberflächen mit
Sprühöl oder -wachs konservieren.
Nach der Wäsche
1. Das Motorrad mit einem Leder oder
einem saugfähigen Tuch trockenwi-
schen.
2. Verchromte Bauteile aus Stahl oder
Alu mit einem handelsüblichen
Chrompolish polieren. Dies gilt na-
türlich auch für Auspuffanlagen. Ins-
besondere Edelstahlauspuffanlagen
können durch Polieren von Verfär-
bungen (thermisch bedingte Anlauf-
farben) sowie hartnäckigen Flecken
befreit werden.
3. Alle metallischen Oberflächen müs-
sen unbedingt vor Korrosion ge-
schützt werden, auch wenn sie ver-
chromt, vernickelt, eloxiert oder auf
eine andere Art oberflächenvergütet
sind. Dies kann mit Sprühwachs
oder Sprühöl erfolgen.4. Sollten nach der Wäsche noch
Schmutzstellen zu sehen sein, diese
mit einem weichen Tuch und Sprüh-
öl reinigen.
5. Steinschläge, Scheuerstellen und an-
dere kleine Lackschäden mit Farblack
ausbessern bzw. mit Klarlack versie-
geln.
6. Lackierte Oberflächen sollten mit
einem handelsüblichen Lackkonser-
vierer geschützt werden.
7. Das Motorrad vollständig trocknen
(lassen), bevor es untergestellt oder
abgedeckt wird.
GWA00031
WARNUNG
_ l
Wenn Wachs oder Öl auf Bremsen
oder Reifen gelangen, besteht Ge-
fahr.
l
Nach Bedarf Bremsscheiben und
-beläge mit Aceton oder einem
handelsüblichen Bremsenreiniger
säubern, Reifen mit Seifenlauge
abwaschen. Anschließend vor-
sichtig mit dem Motorrad losfah-
ren, eine Bremsprobe machen und
verhalten in Kurven einfahren.
_
GCA00013
ACHTUNG:_ l
Wachs und Öl stets sparsam auftra-
gen und jeglichen Überschuß abwi-
schen.
l
Niemals Gummi- oder Kunststoff-
teile einölen bzw. wachsen, son-
dern mit geeigneten Pflegemitteln
behandeln.
l
Polituren nicht zu häufig einsetzen,
denn diese enthalten Schleifmittel,
die eine dünne Schicht des Lackes
abtragen.
_HINWEIS:_ Produktempfehlungen erhalten Sie bei
Ihrem YAMAHA-Händler. _
G_5bn.book Page 3 Thursday, October 12, 2000 6:22 PM

Pflege und Lagerung
7-4
7
Lagerung Kurzzeitiges Abstellen
Das Motorrad sollte stets kühl und trocken
untergestellt und mit einer luftdurchlässigen
Plane abgedeckt werden, um es vor Staub
zu schützen.
GCA00014
ACHTUNG:_ l
Stellen Sie ein nasses Motorrad
niemals in eine unbelüftete Garage
oder decken es mit einer Plane ab,
denn dann bleibt das Wasser auf
den Bauteilen stehen, und das kann
Rostbildung zur Folge haben.
l
Feuchte Kellerräume sind kein ge-
eigneter Abstellplatz. Das gleiche
gilt für Stallungen (ammoniakhaltige
Luft ist besonders aggressiv) und
Räume, in denen aggressive Chemi-
kalien gelagert werden.
_
Stillegung
Möchten Sie Ihr Motorrad für mehr als zwei
Monate aus dem Verkehr ziehen, sollten
folgende Schutzvorkehrungen getroffen
werden, um Schäden und Korrosion zu ver-
hindern.
1. Eine komplette Motorradpflege, wie
zuvor beschrieben, durchführen.
2. Den Kraftstoffhahn ggf. auf “OFF” stel-
len.
3. Die Vergaser-Schwimmerkammern
durch Aufdrehen der Ablaßschrauben
entleeren, um einer Verharzung vor-
zubeugen. Das abgelassene Benzin
in den Kraftstofftank einfüllen.
4. Volltanken, um Rostbildung im Tank
vorzubeugen.
5. Zum Vermeiden von Korrosion im Mo-
tor die folgenden Schritte ausführen:
a. Die Zündkerzenstecker abziehen und
dann die Zündkerzen herausschrau-
ben.
b. Je etwa einen Teelöffel Motoröl durch
die Kerzenbohrungen einfließen las-
sen.c. Die Zündkerzen mit aufgestecktem
Zündkerzenstecker an Masse legen,
um Funkenbildung zu verhindern.
d. Den Motor mit dem Starter (ggf. Kick-
starter) etwa fünf Sekunden durchdre-
hen lassen, damit das Öl an Zylinder,
Kolben usw. gelangt.
e. Die Zündkerzen einschrauben und
dann die Zündkerzenstecker aufstek-
ken.
GWA00003
WARNUNG
_ Schritt 5. c) unbedingt beachten, um Ver-
letzung durch Hochspannung vorzubeu-
gen._6. Sämtliche Seilzüge sowie alle Hebel-
und Ständer-Drehpunkte ölen.
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Technische Daten
8-2
8
Füllmenge
Ölwechsel ohne
Filterwechsel 2,6 L
Ölwechsel mit
Filterwechsel 2,8 L
Gesamtmenge (Motor
trocken) 3,2 L
Achsantriebsöl
Sorte SAE 80 Hypoidöl der API-Klasse
“GL4” bzw. SAE 80W-90 Mehr-
bereichs-Hypoidöl
Füllmenge 0,19 L
LuftfilterTrockenfilter-Einsatz
Kraftstoff
Sorte bleifreies Normalbenzin
Tankvolumen (Gesamtinhalt) 16 L
Davon Reserve ca. 3 L
Vergaser
Hersteller MIKUNI
Modell ´ Anzahl BDS28 ´ 2
ACHTUNG:Keine Öle verwenden, die Reibschutzmittel enthalten. Pkw-
Motoröle mit der Bezeichnung “ENERGY CONSERVING II”
enthalten oft solche Zusätze. Diese können beim Motorrad
zu Kupplungsrutschen und Leistungsminderung führen.
Zündkerzen
Hersteller/Typ NGK / DPR7EA-9 oder
DENSO / X22EPR-U9
Elektrodenabstand 0,8–0,9 mm
KupplungsbauartMehrscheiben-Ölbadkupplung
Kraftübertragung
Primärantrieb Stirnräder
Primärübersetzung 1,789
Sekundärantrieb Kardanwelle
Sekundärübersetzung 3,070
Getriebe klauengeschaltetes 5-Gang-
Getriebe
Getriebebetätigung Fußschalthebel (links)
Getriebeabstufung
1. Gang 2,714
2. Gang 1,900
3. Gang 1,458
4. Gang 1,167
5. Gang 0,967
Fahrwerk
Rahmenbauart Doppelschleifen-Rohrrahmen
Lenkkopfwinkel 35°
Nachlauf
XVS650 153 mm
XVS650A 145 mm
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